Week 1: Packers @ Eagles – Niederlage auf katastrophalem Platz

Das erste NFL Regular Season Spiel in Brasilien konnten die Eagles mit 34:29 für sich entscheiden. Eine bittere Niederlage für die Packers zum Auftakt.

Das Ergebnis wird angesichts der letzten Sekunden zur Nebensache. Jordan Love blieb verletzt am Boden liegen und hat starke Schmerzen. Er muss verletzt vom Feld und Malik Willis kommt zu seinem Debut als Packer. Aber zum Spiel; Die Packers verpassen den Sieg gegen einen direkten Konkurrenten in der NFC. Insgesamt war allen Mannschaftsteilen noch ein gewisser Rost der Preseason anzusehen. Die Mannen aus Green Bay konnten von zwei frühen Turnovern nicht wirklich profitieren und ließen auch mit einem verpassten Field Goal und einer misslungenen Two-Point-Conversion Punkte liegen. Mitte des Spiels hatte die Defense keinerlei Zugriff mehr auf die Offense der Eagles und die Eagles konnten den Ball kontrollieren und gut übers Feld bewegen. Die Packers kassierten zudem eine Menge Strafen, die insbesondere die eigene Offense immer wieder zurückwarf.

Auf einem Blick

  • Offensive und Defensive mit Qualität und mit Rost im Getriebe
  • Rungame in der ersten Hälfte nicht vorhanden
  • Defense mit mehreren Fehlern in der Abstimmung untereinander
  • Spaß mit Flaggen?
  • Keine Effektivität in der Redzone
  • Zu viele Drops
  • Schlechte Schiedsrichterleistungen
  • Sehr schlechte Platzverhältnisse
  • Love-Verletzung

Der Spielverlauf

Beide Offenses begannen das erste NFL-Spiel auf der südlichen Hemisphäre. Beide hatten aber völlig verschiedene Gründe. Bei den Packers waren es in erste Linie viele, sehr viele teils unnötige Strafen, gerade in der Redzone. Bei den Eagles waren es noch Abstimmungsprobleme in der “neuen” Offense mit ihrem neuen Center Cam Jurgens und ihren neuen Runningback Saquon Barkley.

Die Packers begannen zuerst mit der Offense. Eine False Start Strafe kostete den Drive. Die Defense der Packers war aber direkt am Start. Neuzugang Safety Xavier McKinney fing die erste Interception der Saison. Eagles Quarterback Jalen Hurts übersah den Safety der Packers.

Aufgrund einer Holding Strafe gegen Left Tackle Rasheed Walker konnte die Offense der Packers leider nicht mehr als ein Field Goal aus dem Drive heraus holen.

Im nächsten Set of Drives ein ähnliches Szenario. Die Eagles erneut mit einem Turnover. Dieses Mal keine Interception, sondern ein Snap-Fumble von dem neue der Eagles Center Cam Jurgens. Den Fumble konnte sich Defensive Tackle Devonte Wyatt sichern. Auch in diesem Drive kassierte die Offense die nächste große Strafe, die den Drive beendete. Dieses Mal, Wide Receiver Romeo Doubs, mit einer Offensive Pass Interference. Dieser Drive wurde ebenfalls mit einem sehr sicheren Field Goal, vom neuen Kicker der Packers Brayden Narveson zum 6-0 beendet.

Offenses drehen auf

Die Eagles konnten nun ihren ersten wirklichen effektiven Drive landen. Auch hier profitierten die “Hausherren” aus Philadelphia von zwei unnötigen Strafen der Packers bei 3rd & 1 und 4th & 1, die jeweils zu einem neuen 1st Down führten. In der Redzone fand Eagles Quarterback Jalen Hurts seinen neuen Runningback Saquon Barkley in der Endzone zum ersten Touchdown.

Die Packers hatten darauf aber die perfekte schnelle Antwort. Zuerst konnte Runningback Emanuel Wilson mit drei Runs für 37 Yards zwei neue 1st Downs bringen. Im Anschluss fand Quarterback Jordan Love seinen Receiver Jayden Reed zum Touchdown in der Endzone. Die anschließende Two-Point-Conversion war erfolglos.

Rutschen, Touchdown und weiter rutschen – Das Spielfeld

Nachdem Eagles Runningback Saquon Barkley bereits im ersten Snap für minus sechs Yards ausgerutscht ist, ging die wilde Rutscherei auf dem sehr sehr schlechten Feld in Brasilien weiter. Zuerst mussten die Packers Defense unter dem Feld leiden. Nachdem der Drive eigentlich schon zwei Mal beendet war, rutschte zuerst Cornerback Jaire Alexanders an Eagles Receiver AJ Brown vorbei, ehe kurz darauf Linebacker Quay Walker an Runningback Saquon Barkley vorbei rutschte. Selbiger Barkley war es auch, der die erneute Führung für die Eagles brachte, als er für elf Yards in die Endzone lief.

Auf der anderen Seite war es nicht anders, der Drive war nur kürzer. Zuerst musste aber auch Packers Quarterback Jordan Love Bekanntschaft mit dem extrem rutschigen Feld machen. Nachdem er etwas hin und her gerutscht ist konnte er den Ball noch werfen und den Sack vermeiden. Hier waren die Packers aber im Glück, dass Eagles Cornerback Avonte Maddox den Ball nicht zur Interception und zur sichern Pick Six abfangen konnte. Bei 3rd & 10 fand Jordan Love allerdings seinen komplett freien Receiver Jayden Reed. Dieser schickte Eagles Safety Reed Blankenship auf dem rutschigen Platz mit einer Körpertäuschung direkt nach Argentinien und lief zum 70 Yards Touchdown für die Packers.

Zu diesem Feld ist klar zu sagen, dass sich Brasilien, respektive Sau Paolo nicht oder nicht gut auf die NFL vorbereitet hat. Das waren die mit deutlichem Abstand schlechtesten Platzverhältnisse, die es in einem NFL International Game jemals gab. Und solche Platzverhältnisse sind zum einen eine schlechte Werbung und zum anderen eine eklatant große Gefahr für die Gesundheit der Spieler.

Die Eagles kamen kurz vor der Pause nur noch zu einem Field Goal, welches zum 19-17 Pausenstand für die Packers führte.

Erst Offenses hui und Defenses pfui, danach anders herum

Die Eagles begannen die zweite Hälfte… und wie. Direkt im zweiten Play ließ Eagles Receiver AJ Brown Packers Cornerback Jaire Alexander ziemlich alt aussehen. Mit einem Move vor dem Catch und einem danach war Brown frei durch und lief für 67 Yards in die Endzone.

Aber auch die Packers Offense hatte erneut die schnelle und richtige Antwort, mit dankenswerter Hilfe. Dieses Mal waren die Eagles, die, die die Strafen sammelten. In Namen waren dies Rookie Cornerback Quinyon Mitchell mit einer Defensive Pass Interference Strafe, Linebacker Zach Baun mit einer Roughing the Passer Strafe und Cornerback Avonte Maddox mit einer weiteren Defensive Pass Interference Strafe. Den Drive beendete dann Jordan Love mit einem kurzen Pass auf seinem Receiver Christian Watson in die Endzone zum Touchdown.

Danach kam die Zeit der Defenses. Zuerst drei kurze Drives, die nach maximal vier Spielzügen mit je einem Punt abgeschlossen wurden. Danach war es dann Eagles Safety Reed Blankenship, der einen Passversuch von Packers Quarterback Jordan Love auf seinen Tight End Luke Musgrave zur Interception abfing.

Die sehr gute Feldposition, quasi an der Redzone, konnten die Eagles für den nächsten Touchdown nutzen. Dieses Mal war es erneut Runningback Saquon Barkley zur 31 zu 26 Führung für Philadelphia.

Eine weitere Interception, dieses Mal gefangen von Packers Cornerback Jaire Alexander in der eigenen Endzone, konnte auch das verschossene Field Goal von Packers Kicker Brayden Narveson aus 43 Yards nicht wett machen. Die Packers konnten ihrerseits in der Offense wiederum nur ein Field Goal aus 26 Yards verbuchen.

Im nächsten Eagles Drive konnten die Mannen aus Philadelphia über sieben Minuten von der Uhr nehmen und den Drive ebenfalls mit einem Field Goal abschließen. Die Packers bekamen mit 27 Sekunden noch einmal den Ball.

Bangen und hoffen

Der Drive fing mit einer bescheidenen Entscheidung von Keisean Nixon an den Kickoff zu Returnen. Dadurch hat er 15 Yards und fünf Sekunden verloren. Love konnte im nächsten Play direkt 33 Yards gut machen und fand seinen Receiver Jayden Reed. Doch dann geschah es.

Um einen Sack zu vermeiden, pitchte Jordan Love den Ball zu seinem Runningback Josh Jacobs. Dieser konnte noch 4 Yards gut machen und ins aus laufen. Das war aber nur noch nebensächlich.

Als Love sich drehte wurde er bereits von Eagles Defensive Tacklen Jalen Carter am Bein festgehalten. Im Anschluss tackelte Eagles Pass Rusher Josh Sweat Jordan Love auch noch oben am Oberkörper (eigentlich auch ein Foul, aber in Brasilien sieht die NFL das wohl nicht so eng). Nicht, dass diese Situation nicht schon schlimm genug wäre, drehte sich Jalen Carter auch noch auf das linke Bein bzw. eher auf den linken Knöchel, sodass zum einen der Knöchel leicht geknickt wurde, zum anderen dadurch aber die Rotation des Knies verhindert wurde.

Wie man an den Bildern vermuten kann, war dies das letzte Play von Love und er konnte nicht mehr weiter spielen. Eine Diagnose gibt es noch nicht. Es gibt viele gute Argumente, die entweder “nur” für eine Stauchung des Knöchels sprechen, oder “nur” für einen Innenbandriss des Knies. Leider aber auch gute Gründe, die für einen Kreuzbandriss sprechen.

The Athletic Beatwriter Matt Schneidman sagte nach dem Spiel folgendes:

Ich habe gesehen, wie er aus eigener Kraft die Umkleidekabine verlassen hat. Es schien nicht, als ob er besonders stark hinkte.

Was genau auch immer das heißen mag, bleibt noch abzuwarten.

Moment, da war noch was. Backup Quarterback Malik Willis kam für Love ins Spiel und durfte sich noch an der Hail Mary versuchen. Bei seinem zweiten Versuch wurde er allerdings gesackt und das Spiel war beendet.

Spaß mit Flaggen? Ja – Gute Schiedsrichter? Nein!

Insgesamt gab es 17 Strafen für 128 Yards im gesamten Spiel. Zusätzlich dazu mindestens noch mal weitere fünf Strafen für mindestens weitere 50 Yards, die nicht geahndet wurden und weitere drei Strafen die als solche abgelehnt wurden.

Das soll zum einen heißen, dass die Schiedsrichter auf beiden Seiten viel zu kleinlich waren und eine Berührung direkt schon als Holding abgepfiffen haben. Aber auch, dass sie eben richtige und teils offensichtliche Strafen, siehe die Love-Verletzung, nicht als Foul gesehen haben.

Das soll natürlich nicht heißen, dass die Schiedsrichter schuld an der Niederlage sind, sondern eher, dass die eklatante Fehler gemacht haben auf beiden Seiten und das Spiel zusätzlich noch verpfiffen haben.

Ausblick

Tja, was soll man zu so einem Spiel sagen. Die Offense hat teilweise gezeigt, was in ihr stecken kann. Aber auch, dass die Redzone Offense noch ein großes Problem ist. Drei Redzone Drives und nur neun Punkte. Die Defense hat ebenfalls zum Teil gezeigt was sie produzieren kann und zwar Turnover. Aber auch hier ist man teilweise in alte Muster zurück gefallen, schlechtes Tackling, viel gegen den Run bzw. gegen den Runningback zugelassen, gerade zum Ende des Spiels.

Nichtsdestotrotz kann das alles relativ schnell relativ egal sein, wenn sich die potenzielle Hiobsbotschaft bei Jordan Love bewahrheitet und er sich tatsächlich das Kreuzband gerissen hat. Dann haben die Packers ein ganz anderes Problem, was vielleicht auch direkt die ganze Saison kosten kann.

Sicherlich haben wir uns den Saisonstart anders vorgestellt, aber das junge Team hat phasenweise das Potential aufblitzen lassen und nicht zuletzt die vergangene Saison hat uns gezeigt, dass sich ein Team im Laufe der Saison steigern kann. Geben wir dem jungen Team die Zeit dafür!

Fürs erste heißt es nun die Diagnose von Jordan Love abzuwarten. An dieser Stelle gehen Gedanken und schnelle Genesungswünsche an ihn und wir hoffen das Beste. Was das Ganze dann nächste Woche für das Spiel gegen die Indianapolis Colts bedeutet, ist jetzt nicht vorherzusagen. Wenn Love spielen könnte, kann man sich was ausrechnen. Wenn Malik Willis spielen müsste, könnte das ein sehr dickes Brett werden.

Alles weitere wird in den kommenden Tagen bei uns im Podcast, auf Social Media und wie zur Saison gewohnt von Kalle und Tobias im Upside Down besprochen.

Mein Spieler des Spiels Offense: Wide Receiver Jayden Reed: 4 Rec | 6 Tgt | 138 Rec. Yds | 1 TD | 1 Car | 33 Rush Yds. | 1 TD

Mein Spieler des Spiels Defense: Safety Javon Bullard: 7 Tackles | 4 Ass. Tackle

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