Die schmerzhafte Niederlage gegen die Vikings in der eigenen Division dürfte bei allen Packers-Fans noch sehr präsent sein. Nun können die Packers am Sonntag (22:25 Uhr) nicht nur ihren Conference-Record aufhübschen, sondern die gute Antwort der zweiten Hälfte bestätigen und damit das einhundertste Aufeinandertreffen mit den Rams hoffentlich für sich entscheiden. Das wäre ein wichtiger Schritt zurück auf die Erfolgsspur!
Ausgangslage der Packers
Nach vier Spielen steht man in der Division bereits mehr unter Druck als es sein müsste. Mit dem gleichen Record wie die Bears belegt man durch die Niederlage gegen die Vikings den letzten Platz. Auch der Conference Record ist leider alles andere als positiv – zwei Niederlagen bei bislang keinem Sieg sind schon jetzt eine kleine Hypothek für den Rest der Saison. Trotzdem dürfen Packers-Fans dem Duell mit den Los Angeles Rams positiv entgegen blicken. Das Comeback gegen die Vikings wäre fast perfekt gewesen und die Rams sind wohl das Team der NFL mit der momentan schlimmsten Verletzungs-Situation überhaupt.
Jordan Love sollte besser ins Spiel kommen können als letzte Woche und die Defense wird sicherlich ebenfalls ein Zeichen setzen wollen. Die Wettquoten legen daher auch einen Sieg der Mannen in green and gold nahe. Aber schauen wir uns das Ganze im Detail an!
Das Spiel im Überblick
- Wann? Sonntag, 06. Oktober 2024 / 22:25 Uhr
- Wo? SoFi Stadium, Inglewood (CA)
- Sender/Broadcasting Crew US-Feed: CBS / Jim Nantz, Tony Romo, Tracy Wolson (FR)
- Sender/Kommentatoren Deutschland: Gamepass by DAZN/ YouTube
- Schiedsrichter: Brad Allen
- Wetterprognose: sonnig bei bis zu 29 Grad
Offseason/Saisonstart der Rams
Die in 2023 bereits überraschend erfolgreiche Offense der Rams wurde in der Off-Season nur punktuell verstärkt. Mit Jimmy Garoppolo wurde ein Upgrade auf derBackup-Quarterback Position geholt, Tightend Colby Parkinson sowie Draftpick Jordan Whittington (WR) sollen etwas mehr Tiefe liefern und mit Runningback Blake Corum hat man – ebenfalls im Draft – einen ganz ähnlichen Ballträger wie es bereits Kyren Williams ist geholt. Mit den beiden letzten der insgesamt 10 Draftpicks wurde noch die O-Line adressiert, aber nur Beaux Limmer hat es in den finalen Kader geschafft.
Der Fokus der Off-Season lag aber ganz klar auf der Defense, im Positiven genau wie im Negativen. Das Retirement von Aaron Donald reißt eine Lücke in die D-Line, die man nicht einfach so wieder schließen kann. Folgerichtig wurde diese Unit im Draft bereits in der zweiten Runde adressiert: Braden Fiske soll hier gemeinsam mit Kobie Turner und Bobby Brown versuchen, den prominenten Abgang zu kompensieren.
Auch eine deutlich verstärkte Secondary muss ihren Teil dazu beitragen, die Defense zu stabilisieren: Mit Cornerback Darius Williams wurde ein bereits bekanntes Gesicht zurückgeholt. Insbesondere mit Camren Curl (S) und Tre’Davious White (CB) hat man hier bisherige Starter in der Free Agency verpflichtet, die die Coverage-Unit deutlich verstärken sollten. Garniert mit dem 3rd round pick Kamren Kinchens versprach man sich hier offensichtlich einen klaren Impact.
Die Kirsche auf der defensiven Sahnetorte stellt first round pick Jared Verse dar. Dennoch war vor der Saison bereits klar: Bäume wird diese Defense nicht ausreißen.
Nachdem in der letzten Saison aber die Offense überraschen konnte – Puca Nacua (WR) und Kyren Williams (RB) seien hier als die prominentesten Beispiele genannt – ging man in die 2024er Saison mit der Hoffnung, trotzdem wieder oben mitmischen zu können. Diese Hoffnungen wurden aber durch viele bittere Verletzungen schnell getrübt: Schon früh in der Saison fanden sich sechs Starter auf der PUP- bzw. IR-Liste wieder: Darious Williams (CB), Steve Avila (OL), John Johnson (DB), Jonah Jackson (OL) sowie Puka Nacua (WR) und Tyler Higbee (TE).
Komplettiert wird diese so schon schmerzhafte Liste durch Cooper Kupp (WR), der genau wie Nacua und Tyler Higbee frühestens in Woche 7 nach der Bye-Week zurück erwartet wird.
Mit diesen Ausfällen ist es kein Wunder, dass die Rams bislang nur ein Spiel gewinnen konnten und in der NFC West derzeit den letzten Platz belegen (Record 1-3). Dennoch bleiben die Rams gefährlich – die Niederlagen gegen die Lions in Woche 1 (20-26) sowie die Bears in Woche 4 (18-24) waren nicht überdeutlich und in Woche 3 konnte man einen beachtlichen Erfolg gegen die San Franciso 49ers feiern (27-24).
Stärken des Gegners
Ohne die Ausfälle würden wir hier vermutlich wieder von einer High Power Offense unter Regie von Matt Stafford reden. Letzterer ist auf dem Feld auch weiterhin wohl das größte Pfund, mit dem die Rams wuchern können. In den letzten sieben Spielen im SoFi Stadion steht er mit einem 6-1 Record und einem Passer Rating von über 100 in den letzten 4 Spielen immer noch weit vorne in vielen Quarterback-Rankings. Dabei ist er – wie gegen die 49ers zu sehen war – auch immer für ein Comeback gut, selbst wenn die Offense stark dezimiert ist.
Neben dem Feld ist die zweite “Waffe” der Rams zu finden: In Sean McVay sehen nicht wenige einen der besten offensiven Play Caller der Liga. Zusammen mit Matthew Stafford ist er der Hauptverantwortliche dafür, dass die Rams Offense auch in dieser Saison keineswegs zahnlos daherkommt, auch wenn der Record anderes vermuten liesse. Hier wird Green Bays Defense alle Hände voll zu tun haben, insbesondere weil man auch Kyren Williams, der als Runner weiterhin überzeugt, nicht vergessen darf.
In der Defense gilt der Fokus insbesondere Edge Rusher Jared Verse. Zwar steht für ihn nur ein Sack zu buche, dies verfälscht aber seine Qualitäten deutlich. Seine 17 Pressures stellen die insgesamt 21 aller Green Bay Defensive Ends in den Schatten.
Schwächen des Gegners
Wie schon geschrieben müssen die Rams verletzungsbedingt auf etliche Spieler verzichten. Für die Rams muss auf allenn Positionen einiges zusammenkommen , um überhaupt erfolgreich sein zu können. So wurde die dezimierte O-Line von einer erwarteten Stärke zu einer Schwäche, die nur dank gutem Play-Calling und einzelnen Aktionen von Matt Stafford kaschiert werden kann.
Auch die Defense ist von wenigen Spielern abhängig. Ausser den beiden Rookies Braden Fiske und Jared Verse wirkt sie alles andere als stabil und bietet Angriffsfläche auf allen Ebenen. Das sollten die Packers ausnutzen können.
Key-Matchups
Matt LaFleur vs. Sean McVay
Am Sonntag treffen mit Matt LaFleur und Sean McVay zwei der besten offensiven Play Caller der Liga aufeinander. Beide haben auch diese Saison schon bewiesen, dass sie Rasen-Schach auf höchstem Niveau beherrschen und den jeweiligen Gegner immer überraschen können.
Die Nase vorn im Vergleich hat derzeit eindeutig unser Head Coach: LaFleurs Record gegen McVay steht bei 4-0, allerdings fanden alle vier Aufeinandertreffen in den Saisons 2020 bis 2023 im Lambeau Field statt. Eine gute Gelegenheit, diese Dominanz in der erwarteten Hitzeschlacht in Kalifornien auszubauen.
Packers Pass Rush vs. Rams O-Line
Der Packers Pass Rush bleibt in dieser Saison blass – und das ist noch eine Untertreibung. In Pass Rush Win Rate belegen Rashan Gary und Kollegen momentan den letzten Platz der NFL. Das liegt zum einen am Form-Tief – Rashan Gary und Preston Smith können eigentlich mehr – aber sicherlich auch am neuen Scheme von DC Jeff Hefley. Im Spiel gegen die Rams muss das besser werden. Beim deutlichen 30-14 Sieg gegen die Titans in Woche 3 hat man gesehen, dass es gegen schlechtere O-Lines funktionieren kann. DB-Blitzes, kreative Schemes und gute Tacklings vorausgesetzt kann gegen die Rams der dringend benötigte Turnaround geschafft werden.
Packers Run Defense vs. Kyren Williams
Dieses dritte Key-Matchup wird entscheidend dafür sein, wie vielseitig die Rams Offense trotz der Verluste aussehen kann. Damit wird dieses Matchup auch darüber entscheiden, wie kreativ die Packers Defense insgesamt auftreten kann. Aaron Jones konnte man in der vergangenen Woche ganz gut limitieren, das ging aber in Abwesenheit von Jaire Alexander und Carrington Valentine klar zu Lasten der Pass Coverage.
Prognose
Ich kann mir für Sonntag durchaus eine Offense-Schlacht vorstellen, in der es am Ende darauf ankommt, wer den Ball den einen Tick besser bewegt. Sollte Love seine Form der zweiten Halbzeit gegen die Vikings bestätigen und die Defense früh genug Zugriff bekommen, würde mich alles andere als ein Sieg der Packers überraschen.
Tipp: 27:21 Packers
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