Richtungsweisendes Topspiel mit Fragezeichen – Preview Week 9 Packers vs. Lions

Die Zeichen stehen auf Topspiel. Die Green Bay Packers treffen am kommenden Sonntag (22.25 Uhr) auf die Detroit Lions. Auch wenn wir gerade erst bei der Halbzeit der Saison sind, ist diese Partie dennoch sehr richtungsweisend in Richtung Playoffs und Divisions-Titel. Auf die Packers dürfte mitunter die bislang schwierigste Aufgabe zukommen, denn die 6-1 Lions sind aktuell vielleicht das gefährlichste Team der gesamten NFL.

Ausgangslage der Packers

Die Packers ihrerseits müssen sich aktuell aber überhaupt nicht verstecken. Nach dem 2-2-Saisonstart haben die Packers vier Spiele in Serie siegreich bestritten und dabei immer wieder andere Wege gefunden oder besser gesagt finden müssen, um diese Spiele zu gewinnen. Nun wartet mit den Lions ein toughes Matchup und dazu sind noch einige Fragen bei den Packers zu klären: Wer spielt Quarterback? Reicht es für Alexander und Evan Williams? Eine Antwort auf die erste Frage werden wir sicherlich erst am Spieltag selbst bekommen. Nicht, weil man es intern nicht weiß, sondern vielmehr um auch die Lions im Nebel zu lassen und sie sich damit auf zwei Quarterbacks vorbereiten müssen.

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Im Spiel gegen die Jaguars zog sich Jordan Love eine Leistenzerrung zu, die ihn daran hinderte, früh im dritten Viertel weiterzuspielen. Malik Willis übernahm einmal mehr und führte die Packers zusammen mit Josh Jacobs und der Defense zum Sieg. Offiziell gilt Love als „day to day“ und hat damit eine reelle Chance, am Sonntag zu spielen. Bei Evan Williams waren die Sorgen nach dem Spiel nicht sonderlich groß. Das leichte Zwicken im Hamstring scheint nicht allzu schlimm zu sein. Jaire Alexander verletzte sich gegen die Jaguars am Knie. Ein MRT zeigte keinen strukturellen Schaden, doch wie bei den Kollegen Williams und Love wird sich wohl erst gegen Ende der Woche zeigen, ob er rechtzeitig fit werden kann. Hier gilt wie immer, vor allem den Injury Report am Freitagabend zu checken. 

Das Spiel im Überblick

  • Wann? Sonntag, 03.11.2024 / 22.25 Uhr
  • Wo? Lambeau Field, Green Bay (WS)
  • Sender/Kommentatoren US-Feed: Fox Sports / Kevin Burkhardt, Tom Brady, Erin Andrews & Tom Rinaldi (FR)
  • Sender/Kommentatoren Deutschland: Gamepass by DAZN/YouTube 
  • Schiedsrichter: Clete Blakeman
  • Wetterprognose: Regen bei bis zu 12°C

Saison der Lions

Zur Halbzeit des NFC Championship Games in diesem Jahr schienen die Lions schon mit einem Bein im Super Bowl, wurden aber von den 49ers in der zweiten Hälfte noch abgefangen und mussten Bekanntschaft damit machen, was in Green Bay seit längerer Zeit auch niemand mehr hören mag: Niederlage im NFC Championship Game. 

Die Lions konnten den Kern der Mannschaft danach zusammen halten und wollen dieses Jahr einen weiteren Anlauf in Richtung Super Bowl starten. Dafür legten sie den Fokus klar auf die eigene Secondary. Aus Tampa Bay eiste man Carlton Davis los, zudem schloss sich Nickel-Corner Amik Robertson in der Free Agency dem Team aus Michigan an. Im Draft investierte man den First Rounder ebenfalls in die Corner-Position. Terrion Arnold – für einige auch der Top Corner im Draft – sollte es sein und damit erlebte die Cornerback-Position einen kompletten Neuanstrich bei den Lions. 

Sicherlich zusammen mit den 49ers als einer der Favoriten in der NFC in die Saison gestartet, konnten die Lions die Erwartungen bis in Woche 9 auch vollends erfüllen. Lediglich die Buccaneers zwangen Detroit bislang in die Knie, doch das haben die Lions eher selbst hergeschenkt. Seitdem pflügen die Männer von Head Coach Dan Campbell durch die NFL: 42-29 gegen Seattle, 47-9 gegen die Cowboys, 52-14 gegen die Titans – die Lions gewinnen Spiele nicht nur, sie gewinnen diese dominant. Es zeichnet die Lions in der Ära Dan Campbell aus, dass sie immer auf dem Gaspedal bleiben und nie einen Gang zurückfahren. 

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Stärken der Lions

Das stellt einen guten Übergang dar, denn die Tatsache, dass die Lions nie einen Gang zurückfahren hat maßgeblich mit zwei Dingen zu tun: Explosivität und Aggressivität der Offense. Egal ob Montgomery oder Gibbs am Boden, Jameson Williams oder Amon-Ra St. Brown durch die Luft oder sogar Kalif Raymond per Return – die Lions sind in der Lage mit einem Play durchzubrechen und zu scoren. Jameson Williams wird gegen die Packers gesperrt fehlen, doch ansonsten dürfte die Offense aus allen Rohren feuern können. Und dann muss man hier eben auch Quarterback Jared Goff nennen, der bislang über weite Strecken eine tadellose Saison spielt und diese Offense der Lions unter Playcaller Ben Johnson perfekt umsetzt. Und dass die Lions und vor allem Dan Campbell den Mut besitzen, auch nahezu sämtliche 4th & Short Situationen auszuspielen, ist mittlerweile Land auf, Land ab bekannt. 

Eine funktionale Offense ist immer nur so gut, wie es die Offensive Line zulässt. Die Line der Lions zählt zu den ligaweit besten und weißt eigentlich keine Schwachstelle auf. Vor der Saison rankte PFF die Unit aus Penei Sewell, Frank Ragnow und Co. sogar auf 1 und auch nach Woche 8 hat sie diesen Spot noch inne. Gerade Penei Sewell hat sich zu einem, wenn nicht dem besten Right Tackle der Liga aufgeschwungen und auch vollkommen zurecht in der Offseason einen großen Vertrag unterschrieben (4 Jahre, 112 Millionen Dollar). 

Schwächen der Lions

Wenn du in dieser Liga 6-1 stehst, dann lässt sich schnell erkennen, dass du wenig wirkliche Schwächen hast. Doch es wurde etwas deutlich schwächer bei den Lions – leider verletzungsbedingt. Pass Rusher Aidan Hutchinson war auf dem besten Wege, sich mit Xavier McKinney ein Duell um den Defense Player of the Year zu liefern, ehe er sich in Woche 6 gegen die Cowboys Schien- und Wadenbein brach und damit bis zum Saisonende ausfällt. Hutchinson dominierte sämtliche Pass Rush Statistiken und war so etwas wie Herz und Seele der Lions Defense. Ohne ihn ist der Pass Rush vielleicht sogar zwei Klassen schlechter. 

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Und ohne Pass Rush liegt dann schnell mehr Last bei der Secondary. Wie bereits erwähnt, erlebte die in der Offseason einen Umschwung, doch noch immer bieten sich hier genug Lücken, um anzugreifen. Knapp 250 Passing Yards lassen die Lions im Schnitt zu, nur fünf Teams erlauben noch mehr. Auf der einen Seite sind die Teams gegen die Lions auch dazu angehalten, den Ball mehr zu werfen, da der Rückstand auch gerne mal deutlicher ist. Dennoch bieten sich eben auch diese Lücken, denn abseits von Safety Brian Branch ist jeder in dieser Passverteidigung angreifbar. 

Key Matchups 

Lions Offensive Line vs. Hafleys Pass Rush Scheme

Es ist etwas zu einfach, hier nur auf die Pass Rusher der Packers zu schauen bzw. die Defensive Line. Denn wenn es danach geht, dürfte der Pass Rush der Packers nahezu keinen Effekt haben, dafür ist die Unit diese Saison eine zu große individuelle Enttäuschung. Daher wird hier besonders auf Jeff Hafley zu schauen sein, wie er dennoch Druck auf Jared Goff generieren will. Und damit sind vor allem die Linebacker in der Verlosung. Rookie Edgerrin Cooper kommt immer besser rein und hat vor allem im Blitzing schon Glanzpunkte setzen können, nicht zuletzt vergangene Woche gegen die Jaguars. Eric Wilson macht dazu den Ausfall von Quay Walker nahezu vergessen und hat ebenfalls schon Sacks im Blitzing eingesammelt. Und Spiele gegen die Lions lagen dem Packers Pass Rush in der vergangenen Saison. Vielleicht finden Gary und Co. ja auch am Sonntag zurück zu alter Stärke. 

LaFleurs Game Plan vs. Lions Defense

Auf die offensive Seite der Packers zu schauen, ist noch eine kleine Wundertüte. Denn wie bereits erwähnt, ist einfach noch nicht klar, wer die Offense aufs Feld führen wird. Jordan Love erlebte letztes Jahr an Thanksgiving gegen die Lions seinen Durchbruch in der NFL. An diese guten Erinnerungen würde er sicherlich nur zu gerne anknüpfen. Doch sollte es für ihn nicht reichen, liegt die Last bei Willis. Aber liegt sie das wirklich? Nicht vielleicht eher bei Matt LaFleur? Der Packers Head Coach und Playcaller hat gerade mit Malik Willis eine eher simple, aber trotzdem effektive Offense aufgelegt. Aber auch mit Love under Center hat LaFleur dieses Jahr noch mal eine Schippe draufgelegt und ist vielleicht aktuell der beste Play Caller der NFL. Er wird über die bisherigen sieben Partien der Lions (Detroit hatte bereits seine Bye-Week in Woche 5) genug Material gesammelt haben, wie er die Defense sezieren kann. Und das wird er auch müssen, denn aufgrund der Firepower der Lions ist nicht unbedingt mit einem Low-Scoring-Game zu rechnen wie beispielsweise gegen die Colts. 

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Prognose 

Eine echte Prognose fällt anhand der Fragezeichen auf Seiten der Packers noch wirklich schwer. Spielt Love? Muss Willis ran? Wie sieht die Secondary der Packers aus? Viel Ungewissheit vor einem solchen Topspiel. Die Lions gehen als Favorit in das Spiel und das durchaus auch zurecht. Beide Offenses werden hier Wege finden, zu scoren. Wichtig wird für die Packers sein, früh dranzubleiben und die Lions nicht in ihre Komfortzone kommen zu lassen. Wenn das gelingt, ist ein Sieg auch durchaus drin. Die Lions sind aktuell stärker, als ich sie vor der Saison eingeschätzt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass sie das Niveau aus der vergangenen Saison sogar noch mal toppen. Ich bin daher hier eher bei den Lions, auch wenn ich mir ein drittes Game-Winning-Field-Goal in Folge von Brandon McManus gut vorstellen kann. 

Tipp: 31:27 Lions

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