Die letzten beiden Wochen vor den Playoffs stehen im Zeichen der Divisions-Duelle. Diese Woche geht es nach Minnesota, wo mit den Vikings der aktuell Zweitplatzierte der NFC North wartet. Die Vikings zeigen sich Woche für Woche als Top-Team. Genau der richtige Gegner, um zu zeigen, dass man selbst in den Playoffs viel vor hat? Für Green Bay gilt es nun zu beweisen, dass man zum engsten Kreis der Contender gehört.
Ausgangslage der Packers
Nach dem beeindruckenden Shutout gegen die New Orleans Saints sind die Packers sicher in den Playoffs. Der Divisions-Sieg ist nicht mehr möglich, es geht nur noch um das Seeding in der Wildcard-Runde. Momentan steht man auf Platz 6 und würde gegen den dritten Seed antreten. Rechnerisch ist noch Seed 5 bis 7 drin, am wahrscheinlichsten ist aber ein Verbleib auf Position 6.
Um auf Platz 5 zu springen, müssten zunächst die Vikings geschlagen werden. In Woche 18 ist ein Sieg gegen die Bears dann Pflicht, gleichzeitig müsste Minnesota gegen die Lions verlieren. Kein unmögliches Szenario!
Auf Platz 7 können die Packers nur noch von Washington verwiesen werden. Gewinnen die Commanders beide Spiele gegen die Falcons und die Cowboys und Green Bay verliert eines der beiden kommenden Spiele, überholt Washington die Packers noch. Es geht also durchaus noch um einiges!
Saison der Vikings
Niemand hätte nach der Offseason wohl ernsthaft geglaubt, dass Minnesota nach Woche 16 mit nur 3 Niederlagen dasteht und sich sogar noch die Krone der NFC aufsetzen kann. Quarterback Kirk Cousins packte seine Sachen und verabschiedete sich Richtung Atlanta. Als Ersatz sollte JJ McCarthy auflaufen, den die Vikings ohne Uptrade im Draft abstauben konnten. Eigentlich das perfekte Setup für einen sanften Rebuild.
Es kam anders: McCarthy verletzte sich bereits im Training Camp, mit Sam Darnold übernahm der Backup – und wie! Der 27-jährige spielt in Minnesota die wohl beste Saison seiner Karriere. Er profitiert dabei sicherlich von den offensiven Waffen, angefangen mit Justin Jefferson über Jordan Addison und mittlerweile auch wieder T.J. Hockenson bis hin zum ehemaligen Packers-Fan-Liebling Aaron Jones. Und dennoch muss man objektiv den Hut ziehen vor der Leistung, die die Vikings Woche für Woche aufs Gridiron bringen.
Bleibt die große Frage: Reicht es auch für einen tiefen Run in den Playoffs? Im Duell gegen die Packers diese Woche könnte sich schon zeigen, mit welchem der beiden Teams zu rechnen sein wird.
Das Spiel im Überblick
- Wann? Sonntag, 29. Dezember 2024 / 22:25 Uhr (Achtung: Das Spiel wurde von 19 Uhr auf 22:25 verlegt!)
- Wo? U.S. Bank Stadium, Minneapolis (MN)
- Sender/Broadcasting Crew US-Feed: FOX / Kevin Burkhardt, Tom Brady, Erin Andrews (FR), Tom Rinaldi (FR)
- Sender/Kommentatoren Deutschland: Gamepass by DAZN/ YouTube
- Schiedsrichter: Carl Cheffers
- Wetterprognose: bewölkt bei bis zu 4 Grad
Stärken des Gegners
Die eine große Stärke der Vikings ist die Offense. Angeführt von Justin Jefferson, vielleicht dem besten Widereceiver in der NFL derzeit, legen die Mannen aus Minnesota Woche für Woche sehr gute Zahlen auf. Mit einer Ausnahme (Woche 9 gegen die Jaguars: 12-7) erzielten sie in der Saison 2024/25 mindestens 20 Punkte pro Spiel, oft deutlich mehr.
Aber nicht nur Justin Jefferson zeichnet dafür verantwortlich. Vielmehr spielt eine große Rolle, dass die Vikings daneben noch mit mehreren weiteren Top-Targets glänzen können: Mit Jordan Addison auf Widereceiver und T.J. Hockenson auf Tightend kann Sam Darnold auf gleich drei hochkarätige Targets im Pass-Spiel bauen. Daneben sorgt ausgerechnet der ehemalige Packer Aaron Jones auf Runningback für Gefahr.
Durch diese High Power Offense schaffen es die Vikings immer wieder, auch knappe Spiele doch noch für sich zu entscheiden. Zur mittlerweile 8 Spiele andauernden Sieges-Serie zählen allein 5 Spiele mit nur einem Score Unterschied. Klar ist aber auch: Wenn es drauf ankommt, ist die Vikings-Offense diese Saison zur Stelle.
Schwächen des Gegners
Und damit sind wir bei der Schwäche, die ich für das Treffen mit den Packers für entscheidend halte: Die Vikings-Pass Defense gehört nach erlaubten Yards zu den 3 schlechtesten der NFL. Genau das hält die Spiele viel zu oft viel zu lange offen. Es bleibt wenig Spielraum für Fehler bei den Vikings. Insbesondere, wenn Gegner die Offense einigermaßen unter Kontrolle halten, droht eine Niederlage. Vorgemacht haben das die Rams in Woche 8. Nur 20 Punkte zugelassen, selbst aber 30 aufgelegt – so gewinnt man gegen die Vikings!
Eine weitere Schwäche in den letzten Wochen ist die stark dezimierte O-Line. War diese Unit über die gesamte Saison betrachtet immerhin in den Top 10, so hat der Ausfall von Christian Darrisaw in den letzten Wochen dafür gesorgt, dass man nur noch soeben in der Top 20 zu finden war. Insbesondere gegen den Blitz ist die O-Line anfällig.
Key-Matchups
Packers Run-Game gegen eine der besten Run-Defenses der Liga
So miserabel die Pass-Defense der Vikings auch sein mag, die Run-Defense zählt zu den besten der Liga. Mit nur 7 zugelassenen Rushing-Touchdowns führt man die Liga an und auch die erlaubten Yards sind mit 87,1 im Schnitt ein absoluter Top-Wert. Die Packers werden mit Josh Jacobs und Kollegen hier ansetzen müssen, um nicht eindimensional zu werden und damit im Passspiel Möglichkeiten zu eröffnen. Im Spiel gegen die Saints wurden ab der zweiten Hälfte sämtliche Optionen auf der Runningback-Position ausprobiert – mit Erfolg. Josh Jacobs, Eric Wilson und Chris Brooks erzielten jeweils einen Touchdown.
Das wird auch der Defensive Coordinator der Vikings beobachtet haben. Matt LaFleur kann mit cleveren Personell-Groupings und kreativem Play-Calling hier ansetzen. Gelingt es, zumindest Nadelstiche über das Run-Game zu setzen, dürfte das nächste Matchup wichtig werden:
Jordan Love gegen die Secondary
In den letzten Wochen konnte Love eine große Schwäche vom Anfang der Saison so gut wie abstellen: Immer wieder warf er deutlich zu riskante Pässe und sorgte damit für unnötige Turnover. Das scheint vorbei zu sein; er strahlt von Woche zu Woche mehr Ruhe aus und trifft sehr gute Entscheidungen. Das muss gegen die Vikings so bleiben. Gelingt es, das Turnover Battle zu gewinnen, bin ich überzeugt, dass die Packers genug Punkte auflegen können, um den Vikings die dritte Saison-Niederlage zu bescheren.
Packers Pass-Rush gegen dezimierte O-Line
Ich hatte es oben bereits geschrieben: Die O-Line der Vikings tritt nicht in Bestbesetzung an und ist anfällig gegen den Blitz. Green Bays Defensive Coordinator Jeff Hafley darf gerne dort weitermachen, wo er die letzten Wochen Vielseitigkeit gezeigt hat. Die Blitz-Packages der Packers umfassen alle möglichen Spieler. Nichts ist wirklich ausrechenbar. Mal schickt Hafley einen Linebacker zum gegnerischen Quarterback, mal einen Safety und auch die Cornerbacks wurden bereits als Blitzer eingesetzt. Der Druck durch die D-Line ist ebenfalls mittlerweile auf einem sehr guten Niveau. Die Gesamt-Defense steht in Expected Points sogar auf Platz 4 ligaweit. Mit dieser Kombination muss Sam Darnold gehörig unter Druck gesetzt werden.
Prognose
Es fühlt sich für mich so an, als nehmen die Packers genau zur richtigen Zeit mächtig Fahrt auf. Ich erwarte viele Punkte in diesem Spiel und eine Vikings-Offense, die unter Druck den einen Fehler zu viel macht. Es ist an der Zeit, einen großen Gegner zu schlagen und genau das ist auch meine Prognose.
Tipp: 33:27 Packers
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