Wildcard Round: Packers @Eagles – Fehler, Verletzungen, Playoff-Aus

Die Playoff-Reise der Green Bay Packers ist bereits nach der Wildcard Round beendet. Mit 10:22 unterlag man den Philadelphia Eagles und offenbarte dabei Muster, die sich bereits die gesamte Saison über gegen die Top-Mannschaften aus der NFC zeigten. Zu viele eigene Fehler, gerade in der ersten Halbzeit, verhinderten, dass die Packers im Lincoln Financial Field den Eagles wirklich gefährlich werden konnten. Während die Defense über weite Strecken des Spiels eine gute Leistung zeigte, fand die Offense und gerade auch Jordan Love nie einen Rhythmus. Zudem mussten die Packers Mitte der zweiten Halbzeit auch auf Romeo Doubs (Concussion) und Jayden Reed (Schulter) verzichten, sodass das Passing-Game arg limitiert daher kam. Über das gesamte Spiel verloren die Packers auf beiden Seiten des Balles Starter, teilweise mit ungewissem Ausgang über die Schwere der Verletzung.

Auf einen Blick

  • Matt LaFleur sprach von der schlechtesten Halbzeit der Saison 
  • bis auf wenige Ausnahmen hatte die Defense Saquon Barkley gut im Griff
  • Jordan Love mit drei Interceptions und vielen Accuracy-Wacklern
  • Verletzungen, Verletzungen, Verletzungen, …
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Können wir noch mal neu starten?

Die Eagles gewannen den Coin Toss und entschieden sich dafür, mit der Defense zu starten. Doch die Defense der Eagles sah nie das Feld. Keisean Nixon trug den Ball aus der Endzone heraus und musste einen harten Hit von Ex-Packer Oren Burks einstecken. Dabei verlor er den Ball, es schien jedoch so, als konnte er ihn recovern. Die Refs entschieden jedoch auf Ballbesitz für Philadelphia und auch nach der Review blieb das bestehen. Ein äußerst unglücklicher Start. Die Eagles bestraften diesen Fehler direkt. Hurts blieb viel Zeit in der Pocket und er fand seinen Receiver Jahan Dotson in der Endzone. Mit 7:0 gingen die Eagles in Führung. 

Die Offense der Packers schien das jedoch nicht als „Hallo-Wach-Effekt“ verstanden zu haben. Im ersten Play hatte Love unglaubliches Interception-Glück und nach einem kurzen Josh Jacobs Run und einer Incompletion war auch schon wieder Schluss. In der Folge hatte kein Team einen nennenswerten Drive und es wurden auf beiden Seiten Punts ausgetauscht. Erst mit ihrem dritten Drive konnten die Eagles den Ball wieder bewegen und brachten sich in aussichtsreiche Scoring-Range. Dann brachte Jeff Hafley aber zunehmend den Blitz und nach 6 Completions zum Start wurde Jalen Hurts so der Rhythmus genommen. Die Packers hielten die Eagles bei einem Field Goal, dennoch betrug der Rückstand nun bereits 0:10 zum Ende des ersten Viertels. 

Zwei Picks von Love im 2. Viertel

16(!) Passing Yards brachten die Packers im ersten Viertel zustande. Und leider wurde es zu Beginn des zweiten Abschnitts auch nicht besser. Love erzwang einen tiefen Wurf auf Wicks in gute Coverage und Darius Slay fing den Ball ab – Interception. Ob Wicks da der richtige Receiver für diese tiefe Route war, muss Matt LaFleur beantworten. Zudem waren links in der Flat sowohl Chris Brooks als auch Josh Jacobs weit offen und hätten wohl easy ein First Down erreichen können. 

Immerhin fand dieser Fehler keine Bestrafung, denn die Packers-Defense hielt stand und erzwang ein schnelles 3-and-Out der Eagles. Nach einem guten Return von Reed starteten die Packers an der eigenen 43-Yard-Line und konnten von da endlich mal den Ball gut bewegen. Zweimal zeigten die Packers zudem ihren eigenen „Tush Push“, als Tucker Kraft under Center zweimal ein neues First Down holte. Doch nahe der Redzone kam der Drive zum erliegen. Eine Strafe gegen Travis Glover, der für den verletzten Elgton Jenkins übernahm, und kein nennenswerter Raumgewinn bedeuteten Field Goal Versuch aus 38 Yards. Und so sicher Brandon McManus die gesamte Saison unterwegs war, setzte er den Versuch rechts daneben. Es kam mal wieder alles zusammen für die Packers im wichtigsten Spiel des Jahres. 

Immerhin bekam man abermals den Ball schnell zurück, denn die Eagles fanden kein Mittel gegen die gute Packers Defense in dieser Phase. Knapp 3 Minuten vor der Halbzeit war der Plan klar: Es mussten Punkte her, denn die Eagles sollten zu Beginn von Halbzeit zwei den Ball bekommen. Doch abermals standen sich die Packers selbst im Weg. Zwei Holding Strafen gegen Travis Glover, der anschließend von Kadeem Telfort ersetzt wurde, waren nicht hilfreich. Doch der größte Fehler unterlief Jordan Love. Der übersah Linebacker Zack Baun komplett und lieferte einen perfekten Pass zu ihm ab – zweite Interception des Nachmittags. Und war die Offense bis hierhin ein Totalausfall, konnte man sich immerhin auf die Defense verlassen. Die ließ nämlich nichts mehr zu und so ging es mit einem 0:10 aus Packers Sicht in die Kabine. 

Defense hält die Packers im Spiel

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste endete. Die Defense der Packers stand und erzwang einen schnellen Punt der Eagles. Und nun schien auch die Offense ein wenig mehr Rhythmus zu bekommen. Dazu kam auch mal ein tiefer Shot von Jordan Love auf Dontayvion Wicks an. Dieser zog auch noch eine Pass Interference, sodass die Packers an der 9-Yard-Line der Eagles standen. Doch dort kamen die alten Redzone-Probleme wieder zum Tragen. Es war natürlich auch nicht von Vorteil, dass sich kurz zuvor Romeo Doubs verletzte. Beim Versuch, den Ball in der Endzone zu fangen, schlug er hart mit dem Kopf auf und musste mit einer Concussion das Feld verlassen. Für Doubs die zweite binnen weniger Wochen. So wurden die Packers in der Redzone gestoppt, konnten aber immerhin per Field Goal auf 3:10 verkürzen. 

Dies rüttelte die Hausherren aus Philadelphia aber offenbar noch mal wach. Die legten einen perfekten 5-Play-Drive hin, an deren Ende Tight End Dallas Goedert den Ball in die Endzone brachte und auf dem Weg dahin Cornerback Carrington Valentine physisch dominierte. Die Eagles erhöhten auf 16:3. Doch das junge Packers-Team zeigte sich unbeeindruckt, vor allem Josh Jacobs. Der übernahm im nächsten Drive fast komplett und mit einem sehenswerten 32-Yard-Run brachte er die Packers zum Ende von Viertel Nummer drei an die 1-Yard-Line der Eagles. Mit dem ersten Play des Schlussviertels kämpfte Jacobs den Ball über die Linie und die Packers machten aus dem 3:16 ein 10:16. Sollte hier noch mal Hoffnung aufkommen?

Blase der Hoffnung schnell zerplatzt

Der 2nd Seed der NFC hatte darauf wenig Lust und zeigte, was jetzt angesagt ist. Viel Laufspiel und kurze Pässe. Knapp 7:30 nahmen die Eagles von der Uhr mit ihrem nächsten Drive und schlossen diesen mit einem Field Goal ab, sodass es beim Stand von 10:19 aus Packers-Sicht wieder ein 2-Possession-Game war. Mit der „Season on the line“ und noch 7:30 auf der Uhr bekamen die Packers den Ball wieder und wussten, wir müssen jetzt scoren. Doch war man abseits von Jacobs und Kraft mittlerweile arg limitiert bei den Skill-Playern. Und das zeigte sich dann im entscheidenden Play: 4th & 3 an der eigenen 41. Love setzte den Pass Richtung Malik Heath zu hoch an. Dieser konnte den Ball zwar fangen, doch bekam die Füße nicht mehr ins Feld gesetzt – turnover on downs. 

Es war die Entscheidung in diesem Spiel. Die Eagles legten noch mal ein Field Goal zum 22:10 nach und mit der letzten Possession im Spiel erzwang Love noch mal einen tiefen Ball in Richtung Bo Melton, der von Quinyon Mitchell abgefangen wurde. Hier hätte man auch durchaus über eine Defensive Pass Interference reden können. Zu allem Überfluss verletzte sich Center Josh Myers kurz zuvor noch am Knöchel/Unterschenkel. Für ihn besonders bitter, denn er geht als Free Agent in die Offseason. Die Eagles bekamen noch ein letztes mal den Ball und nach einem 1st Down durch Barkley konnte Hurts abknien. Die Eagles ziehen in die Divisional Round ein und treffen dort auf den Sieger der Partie Rams vs. Vikings. 

Fazit und Blick in die Zukunft

Was bleibt von dieser Saison? Waren die Packers ein „good, not great“ Football-Team? Vermutlich trifft es das am ehesten. Jeweils zweimal gegen die Vikings, Lions und Eagles verloren – die Top-3 der NFC in diesem Jahr. In diesen Spielen war man nicht immer chancenlos, aber immer das Team, welches weniger ready wirkte. Und hier muss der Ansatz für die kommende Saison gefunden werden. Und das betrifft dann maßgeblich auch Matt LaFleur. Phasenweise brachte er eine überragende Offense aufs Feld dieses Jahr, auch mit Malik Willis. Aber es zeigten sich auch mal wieder eklatante Coaching-Fehler, gerade beim Thema Clock Management. Das unterscheidet LaFleur vielleicht auch von der absoluten Head Coach Elite. 

Die Packers stehen definitiv vor einer richtungsweisenden Offseason und ich will hier nicht schon zu tief ins Detail reingehen. Man hat sich von den Cap-Überresten von Bakthiari und Rodgers befreit. Bereits vergangenes Jahr investierte man in der Free Agency und landete mit Xavier McKinney und Josh Jacobs wichtige Treffer. Welchen Ansatz und welche Position priorisiert man nun? Was passiert mit Jaire Alexander? Es gibt genug Fragen und Herausforderungen, die die Packers um LaFleur und Brian Gutekunst zu beantworten haben. Es bleibt spannend in Green Bay und wir werden euch auch in der Offseason über die wichtigsten Dinge informieren. 

Ich bedanke mich an der Stelle stellvertretend für das gesamte Autorenteam bei euch da draußen für eine „good, not great“ Season und wir sehen und lesen uns aller spätestens sicherlich im kommenden September. Bis dahin: Go, Pack Go!

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