Nach nur einem einzigen Heimspiel in den letzten 52 Tagen kehren die Packers endlich nach Hause ins altehrwürdige Lambeau Field zurück. Und dies mit viel Selbstvertrauen im Gepäck. Nachdem sie die Pflichtaufgabe in der Wüste Arizonas erfolgreich hinter sich gebracht haben, gelang ihnen am vergangenen Sonntag in Pittsburgh ein Statement-Sieg. Die Steelers rund um unsere alte Liebe Aaron Rodgers hatten den Packers in der zweiten Hälfte nichts entgegenzusetzen und es ließ sich erahnen, zu was sie in der Lage wären, wenn sie diese Leistung mal für 60 Minuten auf das Feld bringen könnten.
Nun wartet mit den Carolina Panthers ein Team, das auf dem Papier eigentlich geschlagen werden muss. Wir dürfen gespannt sein, ob es den Packers gelingt nahtlos an die zweite Hälfte des Pittsburgh Spiels anzuschließen oder, ob, wie so oft in dieser Saison, die Packers zuerst versuchen sich selbst zu schlagen.
Auf einen Blick
- Wann? Sonntag, 2. November 2025 – Kick-off: 19.00 Uhr MEZ
- Wo? Lambeau Field, Green Bay
- Sender/Kommentatoren US-Feed: Adam Amin (Play by Play), Greg Olsen (Analyst), Pam Oliver (Sideline)
- Sender/Kommentatoren Deutschland: DAZN
- Schiedsrichter: Shawn Smith
- Wetterprognose: Bewölkt bei leichtem Wind (20 km/h – 30 km/h) und maximal 11 Grad.
- Historischer Record: 12-6 für die Packers.
- Letztes Aufeinandertreffen: 24.12.2023, 30-33 Sieg für die Packers
Bisherige Saison der Panthers
Spieler und Vibes
In der zweiten Saison unter Dave Canales geht es für die Panthers im Wesentlichen darum, herauszufinden, ob ihr Quarterback Bryce Young die Lösung für die Zukunft ist. Nach zwei mäßigen Saisons und einem Head Coach Wechsel muss möglichst schnell eine Entwicklung her. Doch auch nach acht Wochen dürften die Panthers nach wie vor keine schlüssige Antwort haben. Neben einigen vielversprechenden Auftritt wie gegen Dallas oder Jacksonville war der Rest Saison eher durchwachsen.

Die Panthers konnten sich wohl defensiv zumindest bessern. Sie liegen in allen maßgeblichen Statistiken im Mittelfeld der NFL. Dies ist gerade in der Run Defense ein beachtlicher Fortschritt, nachdem sie letztes Jahr abgeschlagen auf dem letzten Platz gelegen haben. Die Investitionen in die Run Defense in der Free Agency scheinen sich gelohnt zu haben.
Allerdings liefern die beiden erwähnten Entwicklungen auf Quarterback und in der Defense auch einiges an Sprengpotential. Während man auch in der zweite gemeinsamen Saison von Dave Canales – der wohlweislich als Quarterback-Flüsterer geholt wurde – und Bryce Young bis anhin keine definitive Antwort erhalten hat, ob Bryce Young die Zukunft ist, verbaut man sich mit dem verbesserten defensiven Play, die Chance auf einen höheren Draft Pick, sollte die Antwort negativ ausfallen.
Resultate
Aktuell stehen die Panthers 4-4. Das sieht nach der letztjährigen 5-12 Saison einigermaßen vielversprechend aus. Bei genauerer Betrachtung des Schedules gibt es aber einige Fragezeichen. Gegen die beiden Stärksten Teams die Bills (9:40) und die Patriots (13:42) setzte es richtige Klatschen ab, dazu kommen Niederlagen gegen die Jaguars (10:26) und die Cardinals (22:27). Die Siege wiederum fielen gegen zwei der schlechtesten Teams der aktuellen NFL Saison relativ knapp aus, mit 27:24 gegen die Dolphins und 13:6 gegen die Jets. Überzeugen konnten die Panthers bisher eigentlich lediglich in den Spielen gegen die Falcons (30:0) und die Cowboys (30:27).

Stärken der Panthers
Offensiv liegt die Stärke der Panthers klar im Laufspiel. Eigentlich als Backup für Chuba Hubbard geholt, zeigt Rico Dowdle eine starke Saison und hat sich den Platz als Starter erkämpft. Außer gegen die Cardinals, wo er nur sechs Carries erhiel, hatte er noch in keinem Spiel unter drei Yards per Attempt. Doch auch die anderen Running Backs mit dem Rookie Viertrunden-Pick Trevor Etienne und dem erwähnten Veteranen Chuba Hubbard zeigen starke Leistungen. So stellen die Panthers zurzeit die fünftbeste Rushing Offense der NFL und die zweitbeste Run Blocking Offensive Line gemäß PFF.

Defensiv ist es schwerer eine Stärke auszumachen, wobei sich insbesondere die Laufverteidigung im Vergleich zum Vorjahr massiv verbessert zeigt. War die Panthers Defensive Line mit über 3’000 zugelassenen Yards (das waren über 600 Yards mehr als die Saints auf Platz 31) noch die Lachnummer der NFL, liegen sie im laufenden Jahr mit 893 Yards im Mittelfeld auf Platz 18.
Auch die Passverteidigung zeigt sich verbessert, wenn auch weniger extrem. Sie liegen in der aktuellen Saison gleichauf mit den Packers. Dabei lassen sie etwas weniger Completions zu, 63.5% zu 67.5% bei den Packers dafür aber für mehr Raumgewinn: 1676 Yards, zu 1603 Yards bei den Packers .
Schwächen der Panthers
Obwohl das Passing Game rund um Bryce Young nur selten auf Touren kam, traf sein Verlust im Jets-Spiel die Panthers doch hart. Dies umso mehr, als dass Andy Dalton als sein Backup nicht zu überzeugen wusste. Gegen die Bills warf er bei 24 Versuchen 16 Completions und eine Interception für 175 Yards. Den einzigen Touchdown für die Panthers erlief Chuba Hubbard. Während Dave Canales am Dienstag noch meinte, ein Start von Bryce Young gegen die Packers sei eher ungewiss, wurde dieser im Injury Report vom Mittwoch als „Full Participant“ gelistet. Keiner der beiden Quarterbacks sollte die Packers Defense vor größere Probleme stellen, aufgrund ihrer unterschiedlichen Spielweisen ist die Vorbereitung eine komplett andere.
Auch das Receiver-Corps der Panthers mag nicht zu überzeugen. Einziger Lichtblick ist der diesjährige First-Round Rookie Tetairoa McMillan, welcher bis anhin die Erwartungen übertrifft und neben Emeka Egbuka von den Tampa Bay Buccaneers, statistisch und nach PFF klar die beste Saison aller Rookie Wide Receiver zeigt. Daneben können aber insbesondere der Routiniers Hunter Renfrow und der letztjährige First-Round Pick Xavier Legette nicht überzeugen und bleiben einiges schuldig.
In der Defense der Panthers ist vor allem der Pass Rush als Schwäche auszumachen. Sie ranken auf dem 26. Platz für Sacks und auf dem 30. Platz für Pass Rush Win Rate. Alles in allem ist dies nicht gut genug. Der Rest der Defense kann auch nicht überzeugen und fühlt sich mehrheitlich «mehh» an. Dies ist immerhin ein Fortschritt zum letzten Jahr aber immer noch weit weg von gut. Dies spiegelt sich auch in den Resultaten: Jede gute Offense war gegen die Panthers bis anhin in der Lage mindestens 30 Punkte auf das Board zu bringen. Auch mittelmäßige Teams oder solche die nicht recht auf Touren kommen (Miami, Jacksonville und Arizona) erzielten 26 oder 27 Punkte. Scoren dürfte für die Packers somit Pflicht sein.
Embed from Getty ImagesKey Matchups
Panthers Run vs. Packers Defensive Line
Mit dem Besuch der Panthers bei den Packers trifft die drittbeste Laufoffensive auf die zweitbeste Laufverteidigung der Liga. Wir dürfen gespannt sein, wer das bessere Ende für sich behalten wird. Wenn die Packers Defensive Line insbesondere Rico Dowdle stoppen kann und die Panthers zum Passspiel zwingt, dürfte es kaum Zweifel daran geben, wer das Feld als Sieger verlassen wird.
Packers Passing vs. Panthers Back Field
Die Packers haben in der zweiten Halbzeit gegen die Steelers gezeigt, wie ihr Passing Game aussehen kann. Jordan Love hat keine Fehler gemacht, Tucker Kraft ist ein YAC Monster und mit Christian Watson ist endlich die Tiefe zurück in der Offense, welche dann die mittleren Pässe auf Kraft, Jacobs oder Golden ermöglicht. Kann eine ähnliche Leistung abgerufen werden müssten die Packers in der Lage sein den Bills und Patriots zu folgen und mindestens 40 Punkte einfahren.
Einschätzung: Für die Panthers ist es nach der Klatsche gegen die Bills das falsche «get right Game». Die Packers nehmen den Schwung aus dem Steelers Spiel mit und liefern den ersten dominanten Sieg der Saison mit 42:17
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