Gedanklich seid ihr sicher schon bei den Chiefs, aber wir haben noch eine leider etwas verspätete Ausgabe des Upside Downs für euch parat. Nach dem überraschenden 29-22 Erfolg über die favorisierten Division-Rivalen aus Detroit, sind die Green Bay Packers plötzlich wieder ganz dick im Geschäft. Wer hat überragt und ist zurecht der emotionale Gewinner der Woche? Wer konnte erneut nicht überzeugen? Und was hat Fox vermasselt? Alles dazu und die Tops und Flops der letzten Woche, gibts für euch wie gewohnt im Upside Down.
Die Tops der Woche
The Master of the Middle-Finger
Die Rede ist hier von Rookie Defensive Linemen Karl Brooks. Brooks konnte mit seinem Mittelfinger ein Fumble von Quarterback Jared Goff forcieren und somit für ein wichtiges Turnover sorgen – der Mittelfinger ist also nicht immer der böse Finger. Aber nicht nur das war ein Highlight. Brooks war eine Maschine und konnte 4 Hurries verbuchen. Eine PFF-Grade von 91,5 unterstreicht nochmal seine überragende Leistung.
Die richtige Antwort
Die hat Wide Receiver Christian Watson mit seiner Performance gegeben. Watson war in den letzten Wochen häufig in der Kritik und auch im Upside Down oft ein Flop oder der Verlierer. Watson konnte fünf Bälle für 94 Yards Raumgewinn und einen Touchdown erzielen. Das Spiel startete direkt mit einem Deep Pass auf Watson, den er stark fangen konnte. PFF belohnt ihn mit einer Grade von 87,7. Das ist der Watson, den man auch erhofft.
Quarterback of the Future?
Jordan Love scheint seinen Rhythmus gefunden zu haben und in der NFL angekommen zu sein. Das Team wächst insgesamt und Love profitiert natürlich auch davon. “The Game is slowing down”, sagt man so schön. Love wird von Spiel zu Spiel souveräner und selbstsicherer in seinem Spiel. Sein Armtalent war schon immer da und das hat er mit einigen beeindruckenden Würfen unter Beweis gestellt. Der Touchdown auf Jayden Reed war ein Gedicht. PFF gibt Love eine Grade von 86,6.
The real Matt LaFleur
Head Coach Matt LaFleur war zuletzt auch immer wieder in der Kritik für seinen Game-Plan und sein Play-Calling. Aber gegen die Lions war das ein Meisterwerk und der Matt LaFleur den man die ganze Zeit erwartet hat. Auch im Hinblick auf die dünne Personaldecke auf Running Back, war es sicher nicht einfach für ihn, das so gut umzusetzen. Im Passspiel ist man endlich aggressiv zu Werke gegangen und konnte die Lions so völlig überraschen. Sinnbildlich dafür der weiter oben genannte Deep-Ball auf Watson, direkt zu Beginn des Spiels. Er kann sein Playbook mittlerweile weiter öffnen und kreativ sein – wenn das Laufspiel noch richtig in die Gänge kommt, kann es nur noch besser werden.
Honorable Mention:
Punter Daniel Whelan, Wide Receivers Malik Heath und Jayden Reed, Safety Jonathan Owens und der Pass Rush
Die Flops der Woche
Time for a Change?
Die 3. Woche in Folge müssen wir leider erneut negativ über Rookie Kicker Anders Carlson berichten. Er hat es schon wieder geschafft, einen für Kicker eigentlich einfachen Point After Touchdown zu verschießen. Dazu gesellt sich noch ein verfehltes Field Goal, das zugegebenermaßen sehr lang war mit 63 Yards. Nichtsdestotrotz muss man sich die Frage stellen, ob man so weitermachen kann. Sollte man wirklich noch in die Playoffs kommen, kann so etwas Spiele entscheiden.
Turkey-Leg-Gate
Für einen regelrechten Skandal hat der übertragene Sender Fox Sports gesorgt. Die Tradition besagt, dass der „MVP“ des Spiels am Ende vor der Kamera eine Truthahn-Keule serviert bekommt. Jordan Love hat zurecht darauf im Interview mit Erin Andrews gewartet, leider vergeblich. Fox hatte keine Keule für Love bereit und bricht somit mit der Tradition. Gerüchte besagen, dass es nur einen Truthahn gab, den Kommentator Greg Olsen unwissentlich zerlegt hatte – der bestreitet das aber. Jordan Love wurde jedenfalls um die wohlverdiente „Ehrung“ gebracht.
Sand im Getriebe
Das Laufspiel der Packers will dieses Jahr nicht so recht in die Gänge kommen. Das liegt sicherlich daran, dass Aaron Jones quasi das gesamte Jahr verletzt oder angeschlagen war, aber letztlich darf auch das keine Ausrede sein. Mit Dillon hat man eigentlich einen guten Backup und vor der Saison war das eigentlich eines der besseren Running-Back-Duos der NFL, weil es in der Vorsaison eben eine Stärke gewesen war. Wenn man die Läufe von Love und Reed abzieht, dann sind die Running Backs Dillon und Taylor gerade einmal für 54 Yards gelaufen. Das ist viel zu wenig und muss dringend besser werden, um das Gesamtniveau der gesamten Offense auf das nächste Level zu heben.
Embed from Getty ImagesContract Year!?
Bei Right Guard Jon Runyan Jr. muss man sich mittlerweile wirklich fragen, was da los ist? Er sollte eigentlich einer der besseren in der Offensive Line sein, nachdem er in den letzten Jahren solide Leistungen gezeigt hat, aber zuletzt ist er der Schwachpunkt in der Line. Das alles in seinem Contract Year, in dem man als Spieler eigentlich nochmal alles raushauen möchte, um den dicken Pay-Day zu bekommen. PFF bewertet ihn mit einer 46,7 und somit ist er erneut der schwächste Spieler in der Offense. Sean Rhyan spielt solide, wenn er ran darf, und sollte Runyan auch bald ablösen, wenn dieser sich nicht fängt.
Der Gewinner der Woche
Der Gewinner der Woche heißt Rashan Gary. Letzte Woche haben wir noch Gary und den Pass Rush allgemein gefordert und plötzlich sind sie wieder da. Gary hat das Spiel eigentlich mit Entschieden und zurecht den Game-Ball erhalten. Für Gary persönlich war es sehr emotional, denn an diesem Ort hat er sich im letzten Jahr das Kreuzband gerissen. Am Ende stehen drei Sacks und 2 Forced Fumbles auf seinem Konto. PFF bewertet ihn mit einer 91,9 auch noch besser als Karl Brooks.
Der Verlierer der Woche
Nachdem Rasul Douglas getradet wurde und Jaire Alexander verletzt passen muss, ist Corey Ballentine in die Rolle eines Starters geschlüpft. Zuletzt hat er das auch äußerst passabel gemacht, aber gegen Detroit hat er gezeigt, warum er kein Starter sein sollte. Ballentine hat 3 verpasste Tackles auf seinem Konto und wurde von den Lions 11 Mal als Target auserkoren. Dabei hat er 9 Catches für sagenhafte 171 Yards zugelassen. PFF straft diesen Auftritt mit einer Grade von 42,7 ab. Bleibt zu hoffen, dass Jaire Alexander bald wieder fit wird.
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