What the hell was that? Die Green Bay Packers gewinnen hochverdient mit 29 zu 22 an Thanksgiving im Ford Field bei den Detroit Lions. 8 Punkte der Lions kommen dabei erst 40 Sekunde vor Schluss. Jayden Reed sichert anschließend den Onside Kick der Lions und tütet damit den Sieg ein.
Kurze Woche, auswärts, viele viele Verletzte, das alles kann die Packers aber nicht stoppen! Das war ein Statement dieses jungen Teams gegen ein Top Team der NFC! Die Offense um Jordan Love bewegte den Ball erneut sehr gut. Das Ganze ohne wirkliche gutes Laufspiel, denn Jones war mit seiner Knieverletzung nicht dabei. Die Defense machte ein verdammt gutes Spiel und Jared Goff stand bei fast 50% seiner Dropbacks unter Druck! Das erzwang Fehler, die die Defense ausnutze und allein im ersten Quarter zwei Fumbles von Goff einsammelte.
Packers vs. Lions auf einen Blick
- Pass Rush von einer anderen Welt
- Weitere Offensive Entwicklung von Love und LaFleur
- Deutliche Verbesserung der Offensive Line im Vergleich zum Hinspiel
- Next Man up
- Großes Lob an Joe Barry und die gesamte Defense
- Der Rhythmus scheint gefunden zu sein – Der Zug scheint zu rollen
Der Spielverlauf im Überblick
Die Packers gewannen den Coin-Toss, aber entschieden sich dieses Mal dafür den Ball direkt zu nehmen. Dies war vielleicht die goldrichtige Entscheidung, denn das erste Play nach dem Kickoff war direkt eine 50 Yard Bombe auch Receiver Christian Watson. Weitere acht Yards für Watson bereiteten dann nach fast drei Minuten den ersten Packers Touchdown durch Rookie Jayden Reed vor.
Die Lions konnten darauf aber zügig eine Antwort finden. Zum einen Dank einer Defensiven Pass Interference Strafe gegen Quay Walker, zum anderen Dank ihres Rookie Tight Ends Sam LaPorta, der das Spiel fast ausglich. Nur fast, da Kicker Riley Patterson den PAT verpasste.
Die Offense, dass Passspiel und Jordan Love machten im Anschluss genau da weiter, wo der erste Drive endete. Pässe auf die Receiver Malik Heath, Christian Watson Jaydeen Reed und Runningback AJ Dillon bewegten regelmäßig den Ball und erzielten 1st Down um 1st Down. In der Redzone war es dann Tight End Tucker Kraft, der für den verletzten Luke Musgrave einsprang, der den nächsten Packers Touchdown aus Scoreboard brachte.
Nun zeigte die Defense, bzw. eher die Front, was man eigentlich von ihr erwarten sollte. Pass-Rusher Rashan Gary kam zu Lions Quarterback Jared Goff durch und sorgte für den ersten Fumble im Spiel. Für die Lions kam es sogar noch schlimmer, denn Jonathan Owens bedankte sich höflich und trug den Ball in die Endzone zum nächsten Packers Touchdown zurück. Der PAT misslang an dieser Stelle.
Neuer Drive, neuer Punktestand, aber quasi selbiges Ergebnis. Rookie Lineman Karl Brooks dachte sich, was ein Rashan Gary kann, kann ich auch. Er tackelte Lions Quarterback Jared Goff und konnte ihm dabei den Ball aus den Händen schlagen und diesen gleichzeitig sichern. Nächster Turnover!
Damit endete auch erst das erste Viertel. Die Packers erzielten damit seit 9! Jahren das erste Mal wieder 20 Punkte im ersten Viertel.
Nach dem Fumble war die Packers Offense wieder auf dem Feld, dieses Mal aber ohne Punkte, denn der Drive endete in einem Turnover in Downs, nachdem Runningback AJ Dillon bei 4th & 1 nach dem Handoff in Quarterback Jordan Love rein rannte. Im zweiten Viertel passiert ansonsten nicht mehr viel Relevantes. Die Packers Defense hielt der Lions Offense weiter in gegebenen Maße Stand und konnten bis zur Pause noch zwei Punts und einen weiteren Turnover on Downs erzwingen.
Die Offense der Packers musste hingegen nur einmal punten. Ein weiteres Mal brachte Runningback AJ Dillon mit einem Hurdle (!) und anschließendem Run für 22 Yard, sowie Romeo Doubs die Offense in Field Goal Reichweite. Diesen verwandelte Anders Carlson aus 43 Yards sicher. Bei noch fünf Sekunden auf der Uhr kam die Packers Offense erneut in Ballbesitz. Jordan Love konnte noch einen kurzen Pass auf Jayden Reed anbringen, sodass Rookie Kicker Anders Carlson vor einem Carrer-Long 63 Yard Field Goal Versuch stand. Die Richtung von Carlson war auch relativ gut, allerdings war der kick knapp zu kurz, sodass es mit 23 zu 6 in die Pause ging.
Nach der Pause funktionierte der erste gescriptete Drive der Lions wieder perfekt. Pässe von Jared Goff auf Rookie Runningback Gibbs und die Receiver Amon Ra St. Brown und Josh Reynolds konnten nicht gestoppt werden, sodass Runningback David Montgomery den nächsten Touchdown der Lions, samt Two-Point-Conversion erzielen konnte. 23 zu 14. Ein schneller Punt der Packers Offense hätte das Spiel noch einmal spannend werden lassen können. Doch nicht nur die Defense hielt dem nächsten Drive der Lions stand, auch das Special Teams. Bei einem 4th Down & 4 an der eigenen 23 Yard Line sagte Lions Head Coach Dan Campbell einen Fake Punt an. Diesen konnte Packers 1st Round Pick Lukas van Ness aber stoppen und erzwang damit den nächsten Turnover on Downs.
Quasi in der Redzone startend, war es hier nach drei Plays ein Leichtes für Packers Quarterback Jordan Love weitere Punkte aufs Scoreboard zu bringen. Er fand für 16 Yards seinen Receiver Christian Watson frei in der Endzone. Die anschließende Two-Point-Conversion als Versuch des Philly Special misslang.
Auf Seiten der Packers Offense passierte von da ja nicht mehr sonderlich viel. Zu Beginn des letzten Viertels konnte sich die Defense abermals beweisen. Erneut war es Outside Linebacker Rashan Gary, der Lions Quarterback Jared Goff beim 4th Down & 7 sackte und dabei den Ball erneut zum Fumble freischlagen und selbst sichern konnte.
Nach zwei Punts und einem weiteren nicht erfolgreichen 4th Down Versuch der Lions kamen eben diese in Garbage Time noch einmal zu Punkten. Runningback Jahmyr Gibbs und Receiver Amon Ra St. Brown brachten die Lions gegen die Prevent-Defense der Packers schnell und weit voran und Receiver Josh Reynolds besorgte den Touchdown. Tight End Sam LaPorta sorgte mit der Two-Point-Conversion 41 Sekunden vor Ende für den Endstand von 29 zu 22.
Den anschließenden Onside Kick konnte Rookie Receiver Jayden Reed problemlos sichern. Victory Friday und Happy Thanksgiving!
Entwicklung der Offense hält an
Wer hätte das gedacht? So eine Darbietung und solch ein Selbstvertrauen von Jordan Love. Dazu eine außerordentliche Leistung der gesamten Offensive Line unter anderem gegen Pass Rusher Aidan Hutchinson. Im Hinspiel hat die Line noch fünf Sacks zugelassen, im Rückspiel keinen einzigen.
Head Coach Matt LaFleur macht exakt da weiter, wo er letzte Woche aufhörte, mit einem aggressiven, flexiblen und variablen Playcalling. Von Beginn an wollte man zeigen, wer der Herr im Ford Field ist, indem man sich beim Cointoss dafür entschied den Ball als erstes zu nehmen und das Spiel lenken zu wollen. Das ging direkt mit dem ersten Pass für 50 Yards auf Watson weiter. Acht verschiedene Spieler haben Targets gesehen. Dazu kommt, dass Spieler die in den letzten Wochen keine nennenswerte Szene hatten, wie Receiver Malik Heath oder Tight End Tucker Kraft, essentiell wichtige Bestandteile im Passing Game waren.
Dann war da noch Christian Watson. Der Watson, der in den letzten Wochen häufiger in der Kritik stand weil er wenig Impact auf das Spiel hatte und Würfe in seine Richtung häufig in Touchdowns endeten. Aus dem Spiel geht Watson jedoch mit fünf Catches für 94 Yards und einem Touchdown. Starke Antwort auf die Kritik der letzten Wochen.
Auch Jordan Love hat seine Erwähnung hier verdient. Nicht weil er was großes Außergewöhnliches geleistet hat, sondern weil er noch sicherer in der Pocket, noch abgeklärter in seinen Reads und noch ruhiger in seinen Entscheidungen war. Love hat die Offense perfekt geleitet und das mit kurzen Pässen, mit Screens, mit Dumpoffs und auch mit tiefen Bälle. All das ohne effektives Laufspiel.
Defense samt Joe Barry wie ausgewechselt – Gamechanger Rashan Gary
Großes Lob an Defensive Coordinator Joe Barry. Großes Lob an die Defensive Front. Herausragende Leistungen von den Rookies und unerfahrenen Spielern im Defensive Backfield. Wenn man auf das reine Statsheet schaut, haben die Lions zwar über 400 Yards und deutlich mehr 1st Downs als die Packers erzielt. Das konnten und durften sie aber auch. In den entscheidenden Momenten war die Packers Defense nämlich zur Stelle und konnte nicht nur den Drive beenden, sondern auch Bälle für sich gewinnen und Turnover erzwingen. Am Ende des Spiels waren es insgesamt drei Fumbles, die sich die Packers sichern konnten. Dazu hat 1st Round Rookie Lukas van Ness den Fake-Punt gestoppt und mehrere Turnover on Downs hat die Defense von Joe Barry erzwingen können.
Es gibt auch den ein oder anderen negativen Punkt. Gerade die gesrcipteten Drives der Lions, der erste Drive in Halbzeit eins und der erste Drive der zweiten Hälfte, waren sehr erfolgreich und ohne effektive Gegenwehr der Packers Defense. Da gilt es noch dran zu arbeiten. Auch die Laufverteidigung war nichts weltbewegendes, allerdings schon wesentlich besser als im Hinspiel. Dennoch konnten die Lions 140 Yards durch den Lauf erzielen.
Ein Spieler sticht in der insgesamt guten Defense noch hervor. Das ist ein Spieler, der sich im vergangenen Jahr exakt an dieser Stelle, als er auf dem Weg zum möglichen NFL-Sack-Rekord war, das Kreuzband gerissen hat. Der Spieler, der vor einigen Wochen seine hochverdiente große Vertragsverlängerung bekam und im Spiel gegen die Lions wieder das gezeigt hat, wofür er jeden Penny wert ist. Nämlich Pass-Rusher Rashan Gary! Gary konnte im Spiel gegen die Lions an frühere Zeiten anknüpfen. Am Ende des Tages hatte er 5 Tackles und zwei Assisted Tackles, 3 Quarterback Hits, 3 Sacks, 2 Forced Fumbles und 1 Fumble Recovery in seinem Statistikbuch stehen. Damit trug er maßgeblich für die langen Downs, die Turnover und den damit einhergehenden Erfolg der Packers bei.
Verletzungsupdate
Zu Beginn einmal die guten Nachrichten: Während des Spiels hat sich kein weiterer Spieler nennenswert verletzt. Defensive Tackle Devonte Wyatt musste das Spiel zwar wegen eines Verdachts auf eine Gehirnerschütterung kurzfristig verlassen, kam aber kurz darauf aber schon wieder zurück aufs Feld.
Schlimmer war die Nachricht, die vor dem Spiel hereinkam. Wide Receiver Dontayvion Wicks, Safety Rudy Ford, Cornerback Jaire Alexander, Inside Linebacker De’Vondre Campbell, Runningback Aaron Jones und Tight End Josiah Deguara mussten allesamt verletzungsbedingt passen. Die Mini-Bye Week gibt den angeschlagenen Spielern die Möglichkeit sich zu regenerieren.
Eine weitere gute Nachricht ist, dass bei Safety Darnell Savage das 21-Tage Trainingsfenster für seine Aktivierung von der Injured Reserved Liste geöffnet wurde. Vielleicht sind damit beide Safeties beim nächsten Spiel wieder mit von der Partie
Playoffs, maybe?!
Letzte Woche wollte und konnte ich noch nicht darüber schreiben, obwohl die Aussichten mit leichter Fanbrille schon positiver waren. Diese Woche muss ich darüber schreiben. Die Packers sind (unter der Annahme die Vikings schlagen die Bears am Montag) nur ein Sieg hinter den Seahawks und zwei Siege hinter den Vikings. Beide Teams haben Quarterbackprobleme. Seahawks mit Smith und Lock, Vikings mit Dobbs.
Die Seahawks spielen noch gegen die Cowboys, 49ers, Eagles, Titans, Steelers und Cardinals.
Die Vikings spielen noch gegen die Bears, Raiders, Bengals, Lions, Packers und Lions.
Die Packers spielen noch gegen die Chiefs, Giants, Buccaneers, Panthers, Vikings und Bears.
Sicherlich gilt es hier noch einmal zu betonen, dass die Packers das jüngste Team der NFL haben. Junge Spieler neigen wesentlich häufiger zu inkonstanten Leistungen wie erfahrene Spieler, aber…
Es ist nicht unrealistisch, dass die Packers mit 5-1 oder 4-2 aus diesem Stretch heraus gehen können und damit könnte es möglicherweise sogar noch für die Playoffs reichen.
Ausblick
Wie im vorherigen Absatz kurz geschildert, sieht der Blick in die nächsten Wochen und die Weihnachtszeit gar nicht mal so dramatisch aus. Ganz egal welches Ziel man anstrebt. Schauen wir aber auf die Chiefs und nutzen die Mini-Bye-Week. Die Packers haben Donnerstag Mittag (in den USA) gegen die Lions gespielt. Damit haben die Packers ca. 10,5 Tage Zeit, sich zu erholen, denn gegen die Chiefs spielt man erst Sunday Night. (Montag morgen deutscher Zeit).
Diese Mini-Bye-Week ist aufgrund der Verletzungen auch bitter nötig. Nichtdestotrotz sind die Kansas City Chiefs nicht unschlagbar. Sicherlich ist hier Passverteidigung auf einem höheren Level, wie die er Chargers und der Lions, aber in der Rundefense haben auch die Chiefs ihre Schwächen. Wichtig wäre hier ein Comeback von Runningback Aaron Jones. Aber auch in der Offense sind die Chiefs, trotz Quarterback Patrick Mahomes, keine Übermannschaft. Gerade auf der Position der Wide Receiver haben die Chiefs momentan größere Probleme. Komplett chancenlos sind die Packers sicher nicht.
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2 Gedanken zu “Week 12: Packers @ Lions – Statement-Win in Motor City”