Die Packers haben ihre Leistung auf hohem Offensivlevel mittlerweile stabilisiert und das ohne Aaron Jones. Gegen die Lions fuhr man einen souveränen Sieg ein und ist zurück im Rennen um die Play-Off-Plätze. Jordan Love zeigte dabei sein wohl bestes Spiel als Packer (wie auch Adrian Franke bestätigte), wie man auch in unserem aktuellen Podcast hören konnte. In Detroit hat aber nicht nur Jordan Love überzeugt, denn bei Christian Watson kann fast schon von einer Wiederauferstehung gesprochen werden und die Offensive war kein Stückwerk mehr. Ganz im Gegenteil: die Zahnrädchen griffen regelmäßig ineinander und die Drives der Packers fühlten sich gut geplant und gut ausgeführt an. In der Fanbase war danach auch hinsichtlich des Spielverlaufs ein hohes Maß an Zufriedenheit spürbar, denn man hatte die Lions zügig unter Druck gesetzt und gab die schnelle Führung nicht mehr ab. Kann den Packers gegen die Chiefs ein ähnlicher Spielverlauf gelingen? Die Antwort darauf erhaltet ihr in dieser Preview (oder zumindest Ansätze hierzu).
Wer neben dieser Preview noch mehr Details im Vorfeld der Partie gegen die Kansas City Chiefs erfahren will, dem sei unsere Enemy Territory-Reihe empfohlen. Diese Woche hatte Sebi mit Sven einen Gast der German Arrowheads zu Gast und hat sich intensiv mit ihm über das anstehende Match-Up unterhalten.
Auf einen Blick
- Wann? Montag, 04.12.2023 / 02:20
- Wo? Lambeau Field, Green Bay
- Sender/Kommentartoren US-Feed: NBC, Mike Tirico und Cris Collinsworth
- Sender/Kommentartoren Deutschland: Gamepass by DAZN
- Schiedsrichter: Brad Allen
- Wetterprognose: wolkig
- Wettquote: Chiefs mit 6 Punkten favorisiert, Over/Under bei 42,5 (Punkteerwartung)
- Verletzungen Packers (Status Schätzung): Bei Aaron Jones und Jayden Reed schaut es nicht gut aus bislang, da beide nicht trainiert haben. Einen aktuellen Game Status findet ihr bei uns am Sonntag. Offensichtlich ist nur, dass viele Spieler der Packers angeschlagen sind und nur limitiert trainiert haben. Darnell Savage und Eric Stokes befinden sich noch in ihrem Aktivierungsfenster nach der Zeit auf der Injury Reserve. Beide könnten kurzfristig in den aktiven Roster aktiviert werden. Gerade bei Savage sind die Vorzeichen mit “Full Practice” am Mittwoch und Donnerstag nicht all zu schlecht.
Die Chiefs haben deutlich weniger angeschlagene Spieler und die, die angeschlagen sind, trainieren auch zumeist in vollem Umfang. Es ist also davon auszugehen, dass die Chiefs mit “voller Kapelle” anreisen, was aber nicht zwingend ein Problem für die Packers sein muss.
Wie lief die Saison der Chiefs bislang?
Die Saison der Chiefs verläuft nämlich eher ungewohnt, denn die Offensive der Chiefs ist bei weitem nicht so ein Selbstläufer mehr wie in den vergangenen Jahren. Man hat die Marke 30+ Punkte nur in drei Spielen überschritten, aber auch vier Mal bereits weniger als 20 Punkte erzielt.
Woran liegt das? Den Chiefs fehlen im Passspiel schlichtweg Playmaker. Der Abgang von Tyreek Hill konnte bislang nicht kompensiert werden und weder Kadarius Toney noch der hohe Draftpick Skyy Moore sind hier bislang Lösungen. Wer sich als Rookie immer mal wieder positiv ins Rampenlicht stellt, ist Wide Receiver Rashee Rice, der aber auch seine Höhen und Tiefen hat. Im Passspiel gibt es abseits von Tight End Travis Kelce keine verlässliche Option für Patrick Mahomes. Mahomes wirft aktuell nur 265,2 Yards im Schnitt pro Spiel, was sein schlechtester Karrierewert ist und auch seine 9 Interceptions bei nur 21 Touchdowns deuten aktuell hier auch auf die schwächste Karrierebilanz in diesem Bereiche hin.
Dann wird aber das Laufspiel der Chiefs verbessert sein, oder? Die Chiefs leben von der Energie von Isiah Pacheco, der jetzt nicht der kreativste, schnellste und inspirierendste Läufer der NFL ist, aber er gibt eben nie auf und kämpft um jeden Zentimeter. Abseits von Pacheco ist das Laufspiel aber quasi nicht vorhanden.
Edwards-Helaire und McKinnon sind kombiniert für 11 First Downs, 1 Touchdown und 164 Yards verantwortlich bei 51 Läufen. Stoppt man Pacheco und hat Mahomes als Läufer im Griff, dann müssen die Chiefs über das Passspiel alleinig agieren und haben, wie oben erwähnt, hier diese Saison mächtig zu kämpfen und kaum eine Konstante verfügbar.
Stärken des Gegners
Die Defense. Das klingt unerwartet, aber die Chiefs profitieren diese Saison von einer exzellent organisierten Verteidigung. War die Offense zuletzt die tragende Säule in Kansas City, so ist es diese Spielzeit die Passverteidigung in einer passlastigen Liga. Selbst wenn man die Yards und TD von Lauf- und Passverteidigung zusammenrechnet, dann liegen die Chiefs auf Rang vier ligaweit.
Die Passverteidigung alleine berechnet ist sogar noch stärker und lässt nur 176,6 Yards im Schnitt pro Spiel zu und ist damit im Bereich der Ravens, die seit einigen Jahren immer eine der besten Defensiven ligaweit stellen. Sicherlich ein Verdient von Defensive Coordinator Steve Spagnuolo, aber auch den Draft Ressourcen, die die Chiefs in das Backfield gepackt haben:
2022 an Position 21 Cornerback Trent McDuffie und an Position 62 Safety Bryan Cook. Mit L’Jarius Sneed haben die Chiefs 2020 bereits in Runde 6 einen Starter für ihr Backfield gefunden. Die Beharrlichkeit und Investitionen in diese Positionsgruppe zahlen sich nun aus.
Schwächen des Gegners
Hier kann man aber direkt zu den Schwächen der Chiefs überleiten, denn so gut die Passing Defense ist, so ist die Laufverteidigung nicht das Steckenpferd der Chiefs ist nur im unteren Mittelfeld angesiedelt.
Es fällt schwer, die Offensive der Chiefs hier als weitere Schwäche zu nennen, aber ohne Mahomes und seine individuelle Klasse, wäre die Offensive noch limitierter, noch problematischer. Die Anspielstationen für Mahomes sind diese Saison einfach unglaublich unzuverlässig und lassen gerne den einen oder anderen Catch liegen.
Key Matchups
Offensiv wird der Schlüssel der Packers sicherlich das Laufspiel sein. Selbst ohne Aaron Jones müssen die Packers es schaffen, die Chiefs in Situationen zu bringen, die den Packers auch ein Passspiel ermöglicht, ohne dabei zu wild oder zu risikoreich agieren zu müssen. Man kann sich also wohl auf ein eher zähes Geduldsspiel einrichten, denn durch tiefe Shots, wie zuletzt gegen die Lions, werden die Packers das Spiel nur mit viel Glück gewinnen können.
How deep is your Love hat Tobias diese Woche die Upside Down-Kolumne betitelt und dabei den Kern getroffen, denn Love zeigt immer mehr sein Armtalent und hat auch Mut, Ruhe und Selbstvertrauen um entsprechende Würfe auch anzubringen. Wichtig wird sein, dass Love hier den richtigen Punkt findet und nicht übertreibt. Die Defense der Chiefs wartet gerade zu auf leichtsinnige Deep Balls und lässt eher das Laufspiel zu.
Defensiv wird die Herausforderung für die Packers ähnlich sein. Pacheco und seine Energie muss man limitieren und Mahomes zu würfen auf ein eher unzuverlässige Receivergruppe zwingen. Hier sind womöglich auch der eine oder andere Turnover für die Packers möglich.
Tipp: 27:24 Packers
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