Someone just got paid – Eine Einordnung des Monster-Deals für Jordan Love

Ich erzähle euch sicherlich nichts Neues, aber die Green Bay Packers haben Jordan Love zum bestbezahlten Spieler der NFL gemacht. Grund genug, um uns im Folgenden mit den Details des Vertrages auseinanderzusetzen und die Auswirkungen auf alle involvierten Parteien zu diskutieren.

Die Fakten

Jordan Love und die Green Bay Packers einigten sich auf eine Verlängerung von vier Jahren mit einem Gesamtwert von 220 Mio. Dollar. Dies entspricht einem jährlichen Durchschnittseinkommen von 55 Mio. Dollar. Wie bei allen Verträgen in der NFL liegt der Teufel aber im Detail. Die Gesamtsumme ist weder für Spieler noch Team von vorrangiger Bedeutung. Viel wichtiger sind die Garantien, die Verteilung des Cap Hits (= Betrag, der gegen den jährlichen Salary Cap gerechnet werden muss) über die Jahre oder das Anhängen von Void Years (= Jahre, in welchen ein Cap Hit anfällt, obwohl der Spieler nicht mehr unter Vertrag steht).

Mit der Vertragsunterzeichnung erhält Jordan Love garantiert 100.8 Mio. Dollar. 75 Millionen davon sind der höchste je in der NFL bezahlte Signing Bonus (bisher Lamar Jackson mit USD 72.5 Mio.). Der Rest sind seine Gehälter für die Jahre 2024, 2025 und 2026. Weiter sind zwei sogenannte Option Boni in den Vertrag eingebaut und erhöhen die garantierte Summe auf 160.3 Mio. Dollar. Die Option Boni werden zu garantierten Zahlungen, wenn Jordan Love jeweils am fünften Tag des Ligajahres Teil des Teams ist (39.5 Mio. Dollar in 2026 und 31.5 Mio. Dollar in 2027). Der Vorteil dieser Option Boni ist, dass sie ähnlich wie Signing Boni längere Zeit gegen den Cap gerechnet werden können. Damit kann kurzfristig Cap Space geschaffen werden.

Wem das zu viele Zahlen sind, hier die dazugehörende Grafik:

Die Einordnung

Der neue Vertrag wird erst im Anschluss an den im vergangenen Jahr unterzeichneten Vertrag wirksam. Während also der Agent und Jordan Love von einem 55 Millionen Dollar pro Jahr Vertrag sprechen können, ist es für die Packers eher ein 5 Jahre, 46 Millionen Deal. Dies macht es zu einer Win-Win Situation für beide Seiten. Obwohl man festhalten muss, dass sich der Agent und Jorden in vielen Punkten durchgesetzt haben dürften.

Positive für die Packer ist, dass die ersten drei Vertragsjahre sehr günstig gegen den Cap sind. Das eröffnet ein Fenster, um nach einem Super Bowl zu greifen. Erst im Jahr 2028 wird der Vertrag so richtig teuer und wahrscheinlich restrukturiert oder verlängert werden müssen. Obwohl, wenn man Spotrac glauben darf, dürfte der Salary Cap im Jahr 2028 bei USD 335 Millionen liegen. Kurz überschlagen, ist das durchaus realistisch. Dies würde bedeuten, dass Jordan Loves Cap Hit 20% des Salary Caps ausmachen wird. Dies ist weniger als bei gewissen Teams, wo der Quarterback zurzeit fast 24% des Salary Caps ausmacht. So gesehen, ist eine Überarbeitung des Vertrags nicht zwingend notwendig, auch wenn es sehr wahrscheinlich ist.

Die Meinung

Der Vertrag landete genau dort, wo man es erwarten konnte. Love ging ein Risiko ein als er letztes Jahr die einjährige Verlängerung unterschrieb und setzte auf sich selbst. Das hat sich jetzt ausgezahlt, im wahrsten Sinne des Wortes. Als es zu Beginn des Trainingscamps zu Verzögerungen kam, hatte ich kurz die Hoffnung, dass etwas unerwartetes passiert. Vielleicht ein langfristiger Vertrag über 6-8 Jahre? Dieses Risiko schien dann aber den Packers wohl zu hoch und gleichzeitig erlaubt der kürzere Vertrag, Jordan Love einen weiteren großen Deal zu unterschreiben, bevor er 30 wird.

Eine andere Alternative wäre es gewesen einen günstigeren Vertrag zu unterschreiben, mit mehr Anreizen und Leistungsboni, der es den Packers erlaubt hätte mehr Qualität um Jordan Love zu sammeln. Die wäre sicherlich im Interesse der Packers gewesen und hätte gezeigt, dass Jordan Love zumindest in seinem ersten Vertrag hungrig ist und potentiellen Erfolg über Geld stellt. Aber was, wenn er sich morgen verletzt? Viele Spieler haben nur einmal in ihrer Karriere die Chance den großen Reibach zu machen. Dieses Risiko war Jordan Love zu groß.

Entsprechend kam ein ausgeglichener Vertrag zustande, der nichts großartig Überraschendes enthält. Jordan Love wird zum bestbezahlten Spieler mit dem größten Signing Bonus, die Packers bekommen ein Fenster von drei Jahren, um einem Super Bowl nachzujagen.

Go Pack Go.

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