Auch wenn Malik Willis nach dem Sieg der Green Bay Packers gegen sein altes Team, die Tennessee Titans, von einem Revenge Win nichts wissen wollte, kann man ihm es insgeheim nicht verübeln, wenn er es doch tun würde. Willis selbst trug nämlich einen nicht unerheblichen Anteil dazu bei, dass die Packers das Nissan Stadium als Sieger verlassen würden. Eine abermals beeindruckende Vorstellung der Spieler in Green & Gold. Es lief einiges sehr rund für das Team von Head Coach Matt LaFleur, aber es gab natürlich auch wieder einige Dinge, die nicht ganz so gut liefen. In Upside Down für Week 3 blicken wir wieder einmal auf die vergangene Woche zurück und präsentieren euch die Tops und Flops der Woche. Natürlich haben wir auch wieder einen Gewinner und einen Verlierer für euch im Gepäck.
Die Tops der Woche
The Revenge of the fallen one
Für Malik Willis war es ein besonderes Spiel im Nissan Stadium. Die Tennesse Titans sind schließlich das Team, welches Willis im Jahr 2022 gedraftet hat. Und wie wir alle wissen, tradeten die Packer für ihn vor rund vier Wochen, um ihn als Backup für Jordan Love zu installieren. Dies geht derzeit wunderbar auf und Willis war wieder einmal von Spielbeginn an voll auf der Höhe. Abgeklärt und in Ruhe, managte er auch diesmal das Spiel und konnte sogar im Passing Game auch die ein oder andere Szene richtig gut ausspielen. Die Nr. 2 der Packers brachte 13 von 19 Pässen für 202 Yards an den Mann. Sieht auf den Blick erstmal relativ solide aus, doch ist die Art und Weise der Pässe, die er geworfen hat, ist das, was herraussticht. Drei Big Time Throws bei Third Down konnte Willis anbringen und selbst lief er auch die eine oder andere QB Option oder per Scramble zu einem First Down. Zudem erlief Willis den ersten Touchdown des Spiels selbst und brachte damit die Packers auf die Siegerstraße. Auch einen Passing-Touchdown, in einem hervorragend designten Screen Play auf Emmanuel Wilson, kann er sich auf die Fahne schreiben. In Anbetracht der Umstände, wie schnell Willis die Offense lernen musste, ist diese Leistung eigentlich nicht hoch genug einzuschätzen.
Dominating Front
8 Sacks!!! Soviel produzierte der Pass-Rush am Sonntag gegen Titans Quarterback Will Levis. Insgesamt konnte die Defensive Front der Packers 20 Pressures erzeugen, bei denen beinahe die Hälfte bei Levis einschlugen. Besonders beeindruckend dabei ist die Vielfältigkeit der Packers Defensive Line. Immer wieder schaffte es jemand anderes seinen Gegenüber zu schlagen und den Sack einzusammeln. Ein sehr stark aufgelegter Kingsley Enagbare produzierte zwei Sacks, einer sogar zum Fumble, den Lukas Van Ness einsammeln konnte und der ebenfalls einen Sack beisteuern konnte. Veteran Preston Smith sammelte ebenfalls zwei Sacks ein. Ein zum zweiten Mal in Folge überragend spielender DeVonte Wyatt sicherte sich ebenfalls zweimal einen Sack. Obendrauf kommt noch ein jeweils geteilter Sack der Inside Linebacker Quay Walker und Edgerrin Cooper. Die Front hat die Line of Scrimmage über das Spiel dominiert und knackte die Marke von 8 Sacks in einem Spiel, das erste Mal seit dem Jahr 2005. So darf es gerne die nächsten Wochen weiter gehen.
Best Game of his Carreer
Das beste Spiel seiner Karriere, zumindest aus meiner Sicht, hatte Right Guard Sean Rhyan. Das er ein guter Run Blocker ist, ist mittlerweile wohl jedem bekannt, doch gegen die Tennesse Titans macht Rhyan auch ein sehr gutes Spiel in der Pass Protection. Pro Football Focus bewertete ihn mit einer sehr guten 80.3 Grade. Zudem hielt Rhyan im Zusammenspiel mit Right Tackle Zach Tom die rechte Seite der Offensive Line komplett sauber und ließ keinen Pressure zu und das gegen einen nicht zu verachtende Front der Titans. Gerade im Hinblick auf das Duell mit First Round Pick Jordan Morgan, der verletzt passen musste, konnte Rhyan sich dort zumindest für die nächsten Spiele empfehlen. Der Fluch des Packers Third Round Picks scheint sich schon bei ihm so langsam weggeschlichen haben.
Embed from Getty ImagesGimme the Ball…now…
Die Packers Defense hat es jetzt die dritte Woche hintereinander geschafft, mindesten 3 Turnover zu kreieren. Der oben angesprochene Strip Sack von Kingsley Enagbare gehört natürlich auch dazu. Aber schon im ersten Quarter gelang Cornerback Jaire Alexander etwas, was ihm in seiner doch schon etwas längeren NFL-Karriere, noch nie gelungen ist. Alexander las Will Levis perfekt und machte im richtigen Moment den entscheidenden Move nach vorne und schnappte sich den Ball, trug ihn in die Endzone für einen Pick-6 und baute die Führung zum zwischenzeitlichen 17-7 aus. Den Deckel drauf machte dann kurz vor Schluss, der teuerste Neuzugang des Jahres, Safety Xavier McKinney. Es war seine dritte Interception im dritten Spiel und man merkt immer mehr, warum General Manager Brian Gutekunst, seine Priorität in der Offseasen eben auf McKinney gelegt hat. Seine Range im Backfield ist riesig und hebt diese Secondary nochmal auf ein höheres Level.
Die Flops der Woche
Yellow Flag Festival
Wieder einmal müssen wir dieses Thema aufgreifen. 10 Strafen für insgesamt 75 Yards kassierten die Packers gegen die Titans. Ob jede Strafe immer gerechtfertigt ist, die die Zebras da werfen, sei jetzt mal dahingestellt. Aber es kann und darf nicht sein, dass man sich selber immer wieder im Spiel selbst durch diese oft unnötigen Strafen zurück wirft und das undisziplinierteste Team der NFC ist. Es war auch in dieser Woche wieder einmal so, dass man sich selbst Big Plays zerstört hat. Dieses Thema müssen alle Beteiligten, sowohl Coaches als auch Spieler schnellstmöglich ablegen, bevor es richtig bitter und teuer werden kann. Man muss sich nur mal überlegen, wie man noch dominanter sein könnte, wenn man diese Probleme zumindest aufs Minimum reduzieren könnte. Packers – Clean that up!!!
The Middle of the Field
Wenn man an dem Spiel etwas auszusetzen hat, dann ist es leider wieder einmal das Linebacker Play. Die Starter Quay Walker und Isaiah McDuffie gaben auch diese Woche die unglücklichen Figuren auf dem Feld ab. Ob in Run oder Pass Defense, die Mitte des Feldes ist ein sehr probates Mittel gegen die Packers zu spielen. Insbesondere in Coverage haben sie erhebliche Probleme. McDuffie und Walker wurden zusammen neun Mal getargeted und dabei fanden acht Pässe ihr Ziel für insgesamt 83 yards. Natürlich ist nicht alles immer schlecht, weil es auch positive Ansätze gibt, wie den 4th Down Stop von Walker. Insgesamt ist das was die Linebacker derzeit anbieten nicht wirklich gut. Nach PFF sind McDuffie auf Platz 46 und Quay Walker auf Platz 53 von 54 Linebackern mit mindestens 50% der Snaps wiederzufinden. Man muss schleunigst zusehen, dass man sich dort verbessert. Hoffnung macht Rookie Edgerrin Cooper, dessen Snapzahlen diese Woche weiter nach oben gingen. Seine Ansätze sind vielversprechend. Aber insgesamt ist bei den Linebackern noch ordentlich Luft nach oben.
Embed from Getty ImagesElgton Jenkins
Die Nr. 74 der Packers hat einen etwas schwächeren Tag erwischt. Ungewohnt vor allem weil Jenkins eigentlich ein sehr disziplinierter Spieler ist, handelte er sich gleich zweimal eine Holding Strafe ein. Zudem ließ er, ebenfalls sehr ungewohnt für ihn, zwei Pressures zu. Es ist ein wenig auch meckern auf hohem Niveau, aber von Jenkins ist man anderes gewohnt und vielleicht kann man ihm das auch einfach mal zugestehen. Am Ende war es solide genug um gegen die Titans Front zu bestehen aber gerade im Bezug auf die regelmäßigen Strafen für Nebenmann und Left Tackle Rasheed Walker, wäre es immes wichtig, wenn Jenkins gegen die Vikings wieder zur gewohnten Leistungsstärke zurückfindet.
Embed from Getty ImagesInkognito
Ein wenig Inkognito unterwegs in dieser Woche war Defensive Tackle Kenny Clark. Der 28-Jährige konnte im Gegensatz zu seinen Mitstreitern in der Defensive Line, wenig bis kaum auf sich aufmerksam machen. Clark sammelte im gesamten Spiel nur einen Tackle und konnte keinen einzigen Pressure generieren. Nachdem Saisonauftakt in Brasilien konnte man bei Clark guten Mutes sei, dass er auch weiterhin abliefern wird, doch seine Leistungen in Woche zwei und drei ergeben einen gegenteiligen Trend. Ob dies vielleicht auch im Zusammenhang mit dem Wechsel des Schemes zusammenhängt, ist final noch nicht zu beantworten. Dafür ist die Sample Size noch zu klein. Über die Saison gesehen steht Clark bei einer 37.9 Grade und ist auf Platz 65 von 68 Interior Defensive Lineman mit mindesten 50% der Snaps wiederzufinden. Für einen Spieler, der den höchsten Caphit im gesamten Roster hat, erscheint das für den Moment nicht gut genug.
Der Gewinner der Woche
Der Gewinner der Woche ist Defensive Coordinator Jeff Hafley. Gegen die Titans hatte Hafley den perfekten Gameplan gegen die anfällige Offensive Line der Tennessee Titans und Quarterback Will Levis. Zudem ließ er immer wieder, gerade bei third Down, aufblitzen, wie agressiv er spielen lassen kann und vor allem auch will. Zudem hat er dafür gesorgt, dass die Packers jetzt schon genau so viele Interceptions eingesammelt haben, wie in der ganzen letzten Saison. It´s Different
Embed from Getty ImagesDer Verlierer der Woche
Running Back Marshawn Lloyd ist unser Verlierer der Woche. Lloyd musste in der Vorwoche gegen die Indianapolis Colts schon vorzeitig wegen einer Knöchelverletzung das Spielfeld verlassen. Im Laufe der letzten Woche wurde er auf die Injured Reserve Liste gesetzt, da er längerfristig ausfallen wird. Unglücklich für ihn, weil es schon seine dritte Verletzung in diesem Jahr ist und er jetzt erstmal nicht mit dem Team trainieren darf.
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Ein Gedanke zu “Bittersweet Symphony – Die Rache des Malik Willis”