Nach einem mässig überzeugenden Sieg gegen die Los Angeles Rams stehen die Packers 3-2. Eigentlich ein solider Saisonstart, wäre da nicht die NFC North. Alle Teams in dieser Division haben einen positiven Record und darüber hinaus beinhaltet sie neben den Kansas City Chiefs das einzig ungeschlagene Team der NFL, die Minnesota Vikings. Und auch die Lions (3-1) und Bears (3-2) sehen im Gesamten alles andere als verkehrt aus.
Und auch wenn das viel zu früh ist: Die Packers sind im aktuellen Playoff Picture nur auf Platz 8. Stand jetzt würde das nicht für die Playoffs reichen. Das zeigt: den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, ist absolut verboten.
Dasselbe gilt allerdings auch für den kommenden Gegner. Die Arizona Cardinals stehen 2-3 und sind Platz 2 in der NFC West. Ein arger Konkurrent für die NFC North um die engste Division der NFL. Die Top3 Teams der Division (Seattle Seahawks, Arizona Cardinals, San Francisco 49ers) liegen in der Kategorie „erzielte Punkte“ nur um sechs Punkte auseinander (120-126 Punkte). Und die Rams sind auch wegen enormem (Verletzungs-)Pech etwas abgeschlagen nur Vierter. Wie konkurrenzfähig Los Angeles dennoch sein kann, konnten wir am Sonntag sehen.
Auch wenn ein „Kampf“ um die Playoffs in Week 6 reichlich früh ist, so muss man festhalten, wenn der Division Sieg außer Reichweite gerät, geht es um drei Wildcards. Umso relevanter werden dann direkte Duelle (erster Tiebreaker bei Recordgleichheit) gegen mögliche andere Wildcard Kandidaten wie unter anderem später in der Saison noch die Lions, 49ers, Seahawks und Saints. Das erste Spiel dieser Sorte wurde gegen die Eagles bereits verloren. Nun wartet der zweite Gegner.
Auf einen Blick
Embed from Getty Images- Wann? Sonntag, 13.10.2024 / 19:00 Uhr
- Wo? Lambeau Field, Green Bay, Wisconsin
- Sender/Kommentatoren US-Feed: FOX / Kevin Kugler, Daryl Johnston
- Sender/Kommentatoren Deutschland: Gamepass by DAZN/YouTube/ RTL (Jana Wosnitza, Florian Schmidt-Sommerfeld, Patrick Esume)
- Schiedsrichter: Alex Kemp
- Wetterprognose: leicht bewölkt bei 17°C
Wie lief die bisherige Season der Cardinals

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, stehen die Cardinals 2-3. Das allerdings nach einem Saison-Start, der einer Achterbahnfahrt gleicht. Nach einer knappen Niederlage gegen eines der besten Teams der NFL (Buffalo Bills) folgte ein rauschender Sieg gegen geschwächte Rams, bevor mit 2 Niederlagen in Folge die Verhältnisse wieder klargestellt wurden. Allen voran durch eine krachende Niederlage (14-42) gegen die Washington Commanders, die ihrerseits mit Rookie Quarterback Jayden Daniels durch die Liga pflügen.
Das Spiel am Wochenende gegen die 49ers war dagegen mal wieder eines der spannenderen Sorte. Zumindest wenn man auf das Ergebnis schaut. Die Cardinals holten einen 10-26 Pausenrückstand auch dank einiger glücklichen Umstände auf und ließen am Ende keinen Punkt der Niners in Halbzeit 2 zu. Die vier Drives der Niners in Hälfte 2 endeten alle in Turnovers: Interception, Turnover on Downs, Fumble und Interception.
Die Offseason der Cardinals verlief dagegen eher unspektakulär. Bezüglich Head Coach, Offense Coordinator oder Defense Coordinator wurde nichts verändert. In der Offense wurde der langjährige Tackle D.J. Humphries durch Kelvin Beachum bzw. Jonah Williams ersetzt und Star Wide Receiver Hollywood Brown durch 1st Round Pick (4.Overall) Marvin Harrison Jr. ausgetauscht. Auch in der Defense wurden nur ein paar marginale Änderungen durchgeführt (Cornerback Sean Murphy-Bunting (Titans), Defense Tackle Bilial Nichols (Raiders), Defense Tackle Justin Jones (Bears), Linebacker Mack Wilson (Patriots)).

Im Draft wurden dann unter anderem mit Darius Robinson (Defense End), Max Melton (Cornerback), Trey Benson (Runningback), Isaiah Adams (Guard), Tip Reiman (Tight End), Elijah Jones (Cornerback) ausgewählt. Bisher eine Rolle spielen davon allerdings nur Max Melton, Tip Reiman und Trey Benson sowie Marvin Harrison Jr., der als einziger ein ernstzunehmender Starter ist.
Stärken des Gegners
Vier Spieler tragen aktuell diese Offense: Kyler Murray, James Conner, Trey McBride und eben Marvin Harrison Jr.. Letzteren hatten wir in unserem Wide Receiver Scouting Report bereits angesprochen. Damals schrieben wir über ihn: „Er sollte direkt ein Unterschiedsspieler in der NFL sein und wird vermutlich an Pick vier oder fünf gedraftet werden“. Und da ist er auf dem besten Wege hin. 279 Yards und 4 Touchdowns stehen zu Buche. Das ist Platz 25 (Yards) bzw. 4 (Touchdowns) in der Liga unter allen Wide Receivern. Noch keine überragenden Werte. Aber gegen die Rams konnte er sein Potenzial, unter anderem auch seinen Speed und seine Fangqualitäten bereits aufblitzen lassen.
James Conner und Trey McBride spielen ebenfalls eine sehr gute Saison bisher, ohne aber besonders hervorzustechen. Sie sind vor allem dann da, wenn sie gebraucht werden. Da konnte McBride von der letzten Saison ansetzen.
Kyler Murray spielt eine seiner besten Saisons bisher. Nach PFF ist er der fünftbeste Quarterback in dieser Saison. Das liegt definitiv auch an seinem Rushing, wo er jede Menge Spaß macht und nicht greifbar für die Defender ist, was an seiner enormen Beschleunigung, Wendigkeit und einem niedrigen Körperschwerpunkt liegt.
Aber auch als Passer spielt er sicher und ist dennoch gefährlich. PFF weist ihn mit 11 Big Time Throws aus. Das ist der Spitzenwert der Liga. Auch bei den Turnover Worthy Plays, also den Würfen, die zu einer Interception führen sollten, ist er unter den besten Quarterbacks der Liga. Kann er in einem Spiel eine Connection zu seinen Ballfängern aufbauen, kann das eine sehr gefährliche Offense werden, insbesondere wenn McBride oder Harrison involviert sind.
Schwächen des Gegners
Können die „Stars“ der Cardinals aber limitiert werden, fehlt dem Team dahinter die Breite. Bei den Wide Receivern sind Michael Wilson und Greg Dortch noch nicht so gut eingebunden, wie man sich das in Arizona vorstellt und in der Offensive Line sieht der erste Anzug bisher überraschend gut aus. Sollte es aber da zu Ausfällen kommen, wird es schnell dünn.
Und für die Defense gilt das gleiche mehrfach. Da merkt man, dass das Team für einen so schnellen Umbruch (noch) nicht bereit ist. Der Pass Rush ist bisher erwartet zahnlos, vor allem nach dem Ausfall von BJ Ojulari. Siehe diese Liste mit den kreierten Pressures von pro-football-reference (Platz 27):

Das liegt aber auch daran, dass man mit am wenigsten von allen Teams in der NFL blitzt, um mehr Spieler in der Coverage zu haben und die Linebacker bzw. die Defensive Backs zu unterstützen. Gleichzeitig gibt es viele Missed Tackles (34 / Platz 26). PFF hat die Defense auf Platz 29 geranked, wobei die Run Defense noch etwas positiver ausfällt. Nach Expected Points Added (EPA) sind die Cardinals auf Platz 26.
Key Matchups
Packers Passing Offense vs. Pass Defense Cardinals
Jordan Love hat jetzt in seinem dritten Spiel wie auch schon gegen die Vikings sehr aggressiv gespielt und BigPlays erzwingen wollen. Der lange Wurf zu Reed gegen die Rams war ein perfektes Beispiel. Ein guter Wurf und ein super Catch. Aber in der Entscheidungsfindung fragwürdig. Ein tiefer Ball in Triple Coverage im 1.Quarter bei 2nd&10 ist nicht unbedingt das, was konstant funktionieren kann und für eine stabile Offense spricht/sorgt. Die Turnover tun ihr Übriges (5 Interceptions sind die drittmeisten der Liga).
Jetzt gegen die Cardinals gilt es in die Spur zu kommen und über eine kontrollierte, stabile Offense zu punkten und bei den Cardinals das Gefühl zu erzeugen mithalten zu müssen. Mit riskanten Deep Throws und einer Menge Drops durch die Wide Receiver kann das nicht gelingen. Allen voran Wicks muss diese Probleme abstellen. PFF hat ihn in der Kategorie „Drops“ von allen Spielern in der NFL (mit min. 20% Targets) am niedrigsten bewertet (28,1). Im Schnitt droppt er 28,6% seiner fangbaren Targets (Platz 1). Jayden Reed ist hier auf Platz 13.
Packers Run Defense vs. Kyler Murray Runs
Die Packers sind in den letzten Jahren anfällig gegen Quarterback Runs gewesen. In dieser Saison ist die bisherige Sample Size noch relativ gering. Gegen die Eagles und Colts war der Output relativ überschaubar (33 und 37 Yards). Allerdings konnte Anthony Richardson dies immerhin mit 4 Runs erreichen (9,25 Yards pro Versuch). Kyler Murray kann mit dieser Fähigkeit die Plays verlängern und somit das Momentum aufrechterhalten. Wenn die Packers Defense das limitieren können, sollte Arizonas Offense nicht genügend Feuerpower mitbringen, um mit der Packers Offense mitzuhalten.
Tipp: 27:21 Packers
#GoPackGo
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