Die Green Bay Packers zeigen gegen die Arizona Cardinals die beste Saisonleistung und gewinnen mit 34-13 im verregneten Lambeau Field. Welche zwei Rookies haben sich mehr Spielzeit verdient? Und warum bleibt ein altbekanntes Problem weiterhin bestehen? Wer ist Gewinner und Verlierer der Woche? In Upside Down haben wir wieder wie gewohnt die Tops und Flops der Woche für euch gesammelt.
Die Tops der Woche
Vintage Love
Jordan Love zeigte im verregneten Lambeau Field sein erstes richtig gutes Spiel diese Saison. Love warf für 258 Yards und vier Touchdowns, wobei er 22 von 32 Pässen erfolgreich anbrachte. Sein Quarterback Rating von 119,5 zeigt, dass er langsam seinen Rhythmus findet und seine MCL-Verletzung ihn offenbar nicht mehr behindert.
Die Interception, die er warf, kann man ihm nicht ankreiden, da Bo Melton ausgerutscht war und den Ball nicht fangen konnte. Dieses Spiel könnte der Wendepunkt für Love in dieser Saison sein. Für diese Art Leistung haben die Packers ihm 55 Mio Dollar pro Jahr gegeben.
Rising Stars
Safety und Cornerback Evan Williams zeigte erneut eine herausragende Leistung und war mit einer PFF-Grade von 93,3 der beste Spieler der Packers. Williams spielt bisher deutlich besser als sein Rookie-Kollege Javon Bullard und verdient sich nach und nach seine Position in der Defense. Mit Williams auf dem Feld ist die Defense der Packers spürbar stärker.
Auch Linebacker Edgerrin Cooper (PFF-Grade von 81) beeindruckte in seinen Snaps erneut. Cooper war bisher stets der beste Linebacker der Packers, wenn er auf dem Feld war. Mit dieser konstant starken Leistung sollte er Quay Walker früher oder später als „Chef“ der Defense ablösen. Beide Rookies spielen sich in den Fokus und verdienen definitiv mehr Spielzeit.
Complementary Football
Die Packers zeigten zum ersten Mal in dieser Saison eine vollständige Teamleistung über vier Viertel hinweg und gewannen eben auch dadurch letztlich so deutlich. Offensiv war man mit 258 Yards Passing und 179 Yards Rushing sehr gut ausbalanciert. Acht verschiedene Pass Catcher trugen zum Erfolg bei und zeigten die Vielseitigkeit der Offense.
Die Defense konnte Kyler Murray in Schach halten, den Lauf kontrollieren und wichtige Turnover produzieren. Auch die Special Teams zeigten eine gute Leistung, insbesondere Keisean Nixon mit einem langen Return, der die Offense in eine gute Feldposition bringen konnte. Diese Art von “Complementary Football” ist der Schlüssel zu weiteren Siegen in dieser Saison.
Embed from Getty ImagesTakeaways
Die Defense der Packers wird unter dem neuen Defensive Coordinator Jeff Hafley von Woche zu Woche besser. Hafley hatte vor der Saison versprochen, dass man viel mehr Takeaways produzieren will, und genau das schaffen die Packers auch. Auch wenn Xavier McKinneys Serie von fünf Interceptions ein Ende fand, konnte man drei Fumbles forcieren und sichern. Einen dieser Fumbles forcierte und sicherte Karl Brooks, der mit einer PFF-Grade von 93 ebenfalls herausragend spielte.
Die Packers stehen jetzt bei 17 Turnovern in dieser Saison und haben damit ihre Zahl vom letzten Jahr mit 18 nach nur sechs Wochen bereits fast eingestellt. Wenn man weiter an den Schwachstellen wie dem Pass Rush arbeitet, kann das eine richtig dominante Defense werden.
Die Flops der Woche
Injured Reserve
Tight End Luke Musgrave hat sich zuletzt eine Knöchelverletzung zugezogen und ist damit unter der Woche auf der Injured Reserve gelandet. Head Coach Matt LaFleur zufolge wird er erst gegen Ende der Saison zurückerwartet. Die Verletzung ist besonders bitter, da Musgrave den Posten als Tight End Nummer Eins bereits an Tucker Kraft verloren hatte und nun für eine längere Zeit fehlen wird und damit Gefahr läuft, den Anschluss an Kraft komplett zu verlieren.
In seiner Abwesenheit wird Ben Sims seine Rolle übernehmen und trat auch gegen die Cardinals schon in Erscheinung. Wir wünschen Luke Musgrave eine schnelle und vollständige Genesung.
Schwacher Herkules
Lukas Van Ness hatte gegen die Cardinals einen schweren Tag. Über 17 Pass-Rushing-Snaps hinweg gelang ihm kein einziger Druck auf den Quarterback. Seine PFF-Grade von 30 spricht Bände über seine Leistung.
Auch gegen den Lauf hatte er große Schwierigkeiten und wurde oft aus dem Spiel genommen. Zudem fiel er durch eine unnötige Holding-Strafe auf, die den Packers wertvolle Yards kostete. Ein Spiel zum Vergessen, aber hoffentlich ein Lernmoment für die Zukunft.
Embed from Getty ImagesRisky Returns
Jayden Reed ist unser bester Playmaker in der Offense und der beste Wide Receiver der Packers. Als Punt Returner konnte er bisher jedoch wenig überzeugen und setzt sich dabei einem unnötigen Verletzungsrisiko aus – offensiv ist er viel zu wichtig dafür. Mit Keisean Nixon hat man einen hervorragenden Returner, den man teuer bezahlt hat – dann sollte man ihn auch returnen lassen.
Ein Punt der Cardinals hat all das eindrucksvoll unterstrichen. Reed fumblete den Ball beim Return und verletzte sich dabei. Man hatte gleich doppelt Glück, denn der Fumble wurde aufgrund zweier Strafen gegen beide Teams nicht gewertet und Reed konnte nach einer kleinen Pause zum Glück weitermachen. Den wiederholten Punt trug Nixon dann bis in die Hälfte der Cardinals zurück und direkt im nächsten Play gab es den Touchdown von Love auf Watson.
Struggle Trouble
Die Mitte der Defense bleibt eine Schwachstelle der Packers, und auch gegen die Cardinals war es nicht anders. Tight End Trey McBride war immer wieder in der Mitte frei und konnte Yards um Yards sammeln. Dieses Problem liegt zumeist bei den Linebackern und dem Slot Cornerback.
Quay Walker (PFF 49,3) und Isaiah McDuffie (51,3) hatten erneut ein durchwachsenes Spiel und sind somit ein großer Teil dieses Problems. Die Packers müssen dringend an dieser Schwachstelle arbeiten, um in der Defense stabiler zu werden.
Embed from Getty ImagesDer Gewinner der Woche
Unser Gewinner der Woche ist Wide Receiver Romeo Doubs. Nachdem er letzte Woche suspendiert gefehlt hatte, weil er das Training geschwänzt hatte, kehrte er eindrucksvoll zurück. Die genauen Hintergründe sind immer noch nicht eindeutig geklärt, aber Berichten zufolge war er unzufrieden mit seiner Rolle. Glücklicherweise konnte man das klären, und Doubs kam mit drei Receptions für 49 Yards und zwei Touchdowns zurück.
Besonders auffällig war, dass er dankbar war und seine gesamten Teamkollegen ihn beglückwünscht und ihm somit auch verziehen haben. Diese Situation zeigt auch, was für einen guten Locker Room die Packers besitzen.
Der Verlierer der Woche
Kicker Brayden Narveson ist unser Verlierer der Woche. Er hat erneut ein machbares Field Goal aus 44 Yards verpasst. Letztes Jahr mussten wir gefühlt wöchentlich über Anders Carlson schreiben, und das Problem hat sich bis zum Ende der Saison nicht gebessert. Bei Narveson scheint es ähnlich zu sein – wie haben quasi ein Déjà-vu. Die Packers bekommen das Problem Kicker seit Mason Crosby einfach überhaupt nicht in den Griff.
General Manager Brian Gutekunst hat das auch erkannt und nochmal gehandelt. Narveson wurde mittlerweile entlassen und gegen Veteran Kicker Brandon McManus ausgetauscht. Damit ist das 2. Projekt Rookie-Kicker gescheitert.