Was für ein merkwürdiges Spiel. Die Packers Defense spielte gefühlt hervorragend, liess aber 27 Punkte zu, während die Packers Offense gefühlt «mehhh» spielte, aber irgendwie trotzdem 30 Punkte auf das Board brachte. Auch wenn die Leistung auf beiden Seiten des Balles weit weg von gut war, gelang es den Packers, den Sieg ins Trockene zu bringen. Diesmal orchestrierte Malik Willis einen Drive über das ganze Feld, und Brandon McManus versenkte im zweiten Spiel sein zweites Gamewinning Field Goal zum 30 zu 27 Sieg der Packers.
Auf einen Blick
- Jordan Loves „mehrere Touchdowns pro Spiel“ Strähne geht zu Ende.
- Josh Jacobs mit 127 Yards und zwei Touchdowns!
- Edgerrin Cooper mit einem Sack-Fumble und einem Monsterplay gegen Christian Kirk!
- Brandon McManus mit dem zweiten Gamewinner im zweiten Spiel!
- Mit potentiell vier verletzten Startern könnte das ein teuer erkaufter Sieg gewesen sein.
Spielverlauf
Das erste Quarter und die ersten zwei Minuten des zweiten Quarters sind schnell erzählt. Punt, Punt, Punt, Punt, Interception, Interception. Es machte bis dahin nicht den Eindruck, dass eines der Teams heute wirklich Punkte auf das Board bringen möchte. Am aufsehenerregendsten war im ersten Quarter, dass Jordan Love im zweiten Drive zu humpeln begann und der Grund dafür lange unklar war. Erst Trevor Lawrence’s Interception brachte die Packers dann in eine Position von der aus sie fast Punkten mussten mit nur noch 28 Yards bis zur Endzone.
Ein wildes zweites Quarter
Drei Plays und eine Pass Interference später rannte Jacobs sicher zu seinem ersten Touchdown am heutigen Tag. Insgesamt kam nun vor allem die Packers Offensive besser ins Spiel. Nach einem weiteren three and out der Jaguars lieferten die Packers einen schönen Drive von der eigenen 24 bis an die Jaguars 13 Yard-Linie. Fantastisch dabei vor allem das Play tief über die Mitte auf Tucker Kraft für 67 Yards! Obwohl er beim Catch fast getacklet und von einem Defensive Back hartnäckig verfolgt wurde, rannte er noch weitere 30 Yards über das Feld bevor er (aus Jaguars-Sicht) endlich zu Boden gebracht wurde.
Leider ergänzte sich in diesem Spiel die Leistung der Packers Offense und Defense nur selten. Mit 10 Punkten Vorsprung und noch sechs Minuten auf der Uhr bis zur Halbzeit, gelang es der Defense nicht einen Stopp zu erzwingen. Mit kurzen Pässen und einem effizienten Laufspiel führte Trevor Lawrence die Jaguars einmal über das ganze Feld und rannte dann gleich selbst zum Touchdown. Ohne die Leistung von Lawrence schmälern zu wollen, aber da waren einige missed Tackles mit im Spiel.
Mit nur noch 1:43 Minuten trumpften nochmals beide Offenses auf. Jordan Love führte die Packers mit 10 Plays 51 Yards über das Feld und Brandon McManus versenkte sein zweites Field Goal an diesem Tag. Trevor Lawrence tat es ihm mit nur drei Pässen gleich und brachte die Jaguars bis an die Green Bay 21 Yards Linie. Von dort verkürzte der Jaguars Kicker, Cam Little, sicher auf 10 zu 13.
Im Gleichschritt durch die zweite Hälfte
In der zweiten Hälfte gelang es keinem der beiden Teams sich wesentlich abzusetzen. Ganz im Gegenteil: beide Teams machten es einander nach. Zuerst gingen die Jaguars three and out, dann die Packers four and out. Erschwerend für die Packers kam dazu, dass sich Jordan Love‘s Verletzung beim dritten Play verschlimmerte und er das Feld verlassen musste. Wie sich später herausstellte, war es nicht das angeschlagene Knie, sondern einen neue Leistenverletzung. Während es direkt nach dem Spiel hieß man sei zuversichtlich, wurden diese Hoffnungen am späteren Abend gedämpft. Allenfalls durch eine Schonhaltung aufgrund der Knieverletzung ausgelöst, ist es zurzeit noch völlig ungewiss wie lange Jordan Love ausfallen wird.
Vielleicht angestachelt davon, dass Green Bay seinen starting Quarterback verloren hat, legte die Jaguars Offense eine Schippe drauf. Nachdem es den Packers nicht gelang die Jaguars bei 4th and 1 zu stoppen, brauchte Trevor Lawrence nur noch vier Spielzüge ehe er Rookie Receiver Brian Thomas Jr. offen in der Endzone fand.
Mit Malik Willis zum Erfolg
Seinen starting Quarterback zu verlieren ist immer besorgniserregend, aber Malik Willis hat den Packers diese Saison bereits zwei Spiele gewonnen. In beiden Spielen war aber von Anfang an klar, dass er spielen würde und entsprechend wurde der Gameplan angepasst. Hier musste er in einem Spiel mittendrin übernehmen mit einem völlig anderen Gameplan. Doch man muss Malik Willis, Matt LaFleur und der ganzen Offense ein Kränzchen winden. Sie meisterten die Aufgabe hervorragend. Sie setzten im nächsten Drive den Fokus auf das Lauf- und Kurzpassspiel und marschierten scheinbar unaufhaltbar über das Feld. Malik Wills gelang ein Scramble über 20 Yards und schließlich rannte Josh Jacobs unaufhaltsam und mit drei gebrochenen Tackles für 38 Yards in die Endzone.
Nun gelang es den Packers sich wieder etwas abzusetzen. Edgerrin Cooper zeigte seine Explosivität, kam fast ungeblockt durch und sackte Travor Lawrence, welcher den Ball fallen ließ. Devonte Wyatt reagierte am schnellsten und die Packers kamen an der vier Yard Linie der Jaguars in Ballbesitz.
Selbstverständlich konnten es die Packers nicht zulassen, am national Tight End Day keinem ihrer Tight Ends einen Touchdown zu gönnen. Entsprechend passte Malik Willis auf den wunderbar frei gespielten Tucker Kraft, welcher gemütlich in die Endzone laufen konnte. Zehn Punkte Vorsprung – man würde meinen jetzt etwas durchatmen zu können…
Unnötige Spannung
Nach je einem Drive den beide Teams mit einem Punt abschließen, kam das Jaguars Passspiel wieder in Fahrt. Das Defensive Backfield der Packers sah bei diesem und dem nächsten Drive der Jaguars alles andere als gut aus. Bei diesem Drive konnten die Jaguars immerhin noch bei einem Field Goal gehalten werden. Nach einem weiteren three and out und einem erneut hervorragenden Punt (63 Yards) der Packers kam es aber knüppeldick. Die Jaguars marschierten in lediglich zwei Minuten 87 Yards über das Feld und wollten ebenfalls den Tight End Day feiern. Trevor Lawrence fand Evan Engram, der von drei Packers umrahmt aber nicht angegangen wurde. Im Nachgang zum Spiel kam raus, dass Jaire bei diesem Play trotz einer Fußverletzung auf dem Feld stand.
Und so übernahm Malik Willis einen letzten Drive mit 1:48 auf der Uhr. An dieser Stelle wieder ein ganz großes Lob an ihn und Matt LaFleur. Bereits mit dem zweiten Versuch kamen die Packers mit einem Pass über 51 Yards in Field Goal Entfernung. LaFleur’s Spielzug hatte dabei Jayden Reed wunderschön freigespielt, aber die Coolness diesen weit offenen Spieler auch zu treffen, muss man erst einmal haben. Malik Willis hatte erneut bewiesen, dass er der beste Quarterback im Kader der Tennessee Titans war und einer der besten Backups, die Green Bay je hatte.
Eine spezielle Erwähnung hat sich an dieser Stelle auch Chris Brooks verdient. Um noch etwas Zeit auf der Uhr zu lassen, haben ihm die Jaguars bei diesem letzten Drive den Touchdown angeboten. Alles war offen in der Mitte, dass ein Backup Running Back die Awareness hat dieses Geschenk dankend abzulehnen und an der vier Yard Linie abzuknien, ist nicht selbstverständlich! Und so war es Brandon McManus der in seinem zweiten Spiel zum zweiten Mal das Gamewinning Field Goal schießen durfte.
Fazit
Im Vorfeld wurde groß über ein mögliches «Trap-Game» diskutiert. Ein Spiel gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner, welchen man unterschätzt und deshalb verliert. Wir können festhalten: dies war nicht der Fall. Ja, es war mühsam. Ja, die Packers haben das Spiel unnötig spannend gemacht. Ja, weder die Offensive noch die Defensive wussten vollständig zu überzeugen. Aber genau das zeichnet große Teams aus: Sie gewinnen die mühsamen Spiele irgendwie trotzdem und zwingen das Glück auf ihre Seite. Frei nach dem berühmten Gary Player Zitat: The more I practice the luckier I get!
Man of the Match ja, sogar Man of the first third of the Season war ganz eindeutig Brian Gutekunst! Nein, ihr habt euch nicht verlesen. In diesem Spiel kam alles, was Gute neben dem Feld leistet zum tragen:
- Gutekunst holt Xavier McKinney für viel Geld, dieser machte seine sechste Interception für die Packers.
- Gutekunst ersetzt Aaron Jones mit Josh Jacobs, der heute für 127 Yards und zwei Touchdowns gelaufen ist.
- Gutekunst entlässt alle Kicker, inklusive den erst zu Saisonbegin geholten Narveson. Er verpflichtete McManus, welcher im zweiten Spiel den zweiten Gamewinner erzielt und zu guter Letzt;
- Gutekunst entlässt beide Quarterbacks hinter Jordan Love. Er holt für einen siebtrunden Pick Malik Willis und dieser hat nun bereits drei Spiele für die Packers gewonnen.
Ohne diese vier Spieler würden wir vermutlich ganz anders über diesen Saisonstart sprechen.
Verletzungssorgen
Leider kam der Sieg aber auch zu einem Preis und erst die kommenden Tage werden zeigen wie hoch dieser effektiv ist:
- Jordan Love ist mit einer Leistenverletzung aus dem Spiel;
- Evan Williams musste mit einer Hamstring-Verletzung raus;
- Jaire Alexander verletzte sich am Fuss und spielte unter Schmerzen weiter;
- Josh Jacobs humpelte beim letzten Drive vom Feld.
- Eric Stokes musste das Spiel ebenfalls mit einer Verletzung beenden
Sollten sich tatsächlich fünf Starter schwerer verletzt haben, könnte das Spiel ein Pyrrhussieg gewesen sein. Denn nächste Woche wartet mit den Detroit Lions nochmal ein ganz anderes Kaliber auf die Green Bay Packers.
Offensive Player of the Game: Josh Jacobs, 127 Yards, zwei Touchdowns!
Defensive Player of the Game: Edgerrin Cooper, 9 Tackles, 1.5 Sacks, 1 Forced Fumble!
Für einen weiteren Austausch oder Rückfragen folgt uns doch gerne auf unseren Social-Media Kanälen, oder schaut in unserem Discord-Channel vorbei und diskutiert gerne mit uns:
Facebook: https://www.facebook.com/PackersGermany
Instagram: https://www.instagram.com/packers_germany/
Twitter: https://twitter.com/PackersGermany
Discord: https://discord.com/invite/XAx5kBH
und wie immer GoPackGo! Achja und dann wäre da noch…
Ein Gedanke zu “Week 8: Packers @ Jaguars – Ein Sieg ist ein Sieg”