Spielerprofil: Matthew Golden – Wide Receiver, Pick 23 Draft 2025

Viel wurde im Vorfeld vermutet und geschrieben. Draft 2025 in Green Bay, in heimischen Gefilden … Gehen die Packers aggressiv hoch für einen Wunschspieler? Traden sie, wie häufiger, runter und sammeln weitere Draftpicks ein? Sie werden aber doch hoffentlich zumindest in Runde 1 bleiben?! Sollte man zuerst einen Cornerback oder Hilfe für die Defensive Line/Edge besorgen? Ist gar ein Wide Receiver eine Option? Ziehen sie eh nicht so früh, hätten wohl viele oder gar alle geantwortet.

Jetzt, ein paar Stunden später, kann man festhalten, dass die Packers nicht nur simpel ihren Pick behalten haben und an Position 23 einen Spieler ausgewählt haben, sondern es wurde auch das erste Mal nach 23jähriger Pause ein Wide Receiver. Der Präsident der Packers, Mark Murphy, hatte nicht nur die Ehre die Welt in Green Bay zu begrüßen, denn er durfte ebenfalls durchaus süffisant verkünden, dass Matthew Golden, der Wide Receiver der Texas Longhorns, nun ein Green Bay Packer ist.

Der Jubelsturm war durchaus beachtlich, hatten sich doch viele Fans schon lange eine Fokussierung auf die Wide Receiver-Position gewünscht, wie man auch nochmal in unserer Needanalyse vor dem Draft nachlesen kann. Aber wer ist dieser Matthew Golden eigentlich? Dieses Profil soll Euch einen ersten Eindruck darüber geben, wen die Packers hier gedraftet haben. Eine Quick Reaction zur Wahl von Golden ist auch in unserem Podcast bereits verfügbar.

Eckdaten

Embed from Getty Images

Alter: 01.08.2003
Geburtsort: Houston, Texas
Größe: 1,80 Meter
Gewicht: 87 kg

Recruiting für’s College

  • 4-Star Recruit (Wide Receiver 29 landesweit) mit Angeboten namhafter Unis (LSU, Texas, Wisconsin, etc.),
  • Entschied sich letztlich für die heimische Uni in Houston
  • Wechselte nach zwei Jahren bei Houston dann für sein letztes College-Jahr zu Texas

Leistungen am College

Seine Statistiken zeigen, dass er in allen drei Spielzeiten ein Leistungsträger für sein jeweiliges Team war und mit 22 Touchdowns in 36 Spielen glänzen konnte. Bemerkenswert ist vor allem die Steigerung im letzten Jahr. Natürlich hat er hier seine Topwerte in Receptions, Yards und Touchdowns erzielt, dies aber vor allem in der vermeintlich stärksten Conference, der SEC, abliefern können. Sieben Touchdowns für Houston war ein neuer Schulrekord für Freshman. 2023 wurde er auch ins Second-team All-Big 12 gewählt. Obendrein erzielte er einen 98-Yds Kick Return Touchdown und einen über 100 Yds. Kein anderer Receiver hatte 2024 dann mehr Touchdown Receptions als Golden in der SEC und mit 987 Yards landete er Conference-intern auf Platz 3 und führte sein Team natürlich auch an.

https://www.sports-reference.com/cfb/players/matthew-golden-1.html

Der bekannte und hoch angesehene Draftanalyst Dane Brugler hatte Golden als zweitbesten Receiver des Drafts gelistet und als fünfzehnbesten Spieler insgesamt. Bei den meisten Analysten war Golden im Bereich der Top3 Receiver des Drafts gelistet und galt als klares Talent für die erste Runde des Drafts.

Athletik

Golden hat an der Combine nur einige Tests gemacht, da er wohl noch an einer Knöchelverstauchung (erlitten im Januar) litt. Beim klassischen Speed-Test war er letztlich aber der zweitschnellste Spieler des gesamten Drafts über die 40 Yds mit einer Zeit von 4,29 Sekunden. Schneller war nur Cornerback Maxwell Hairston (ging ebenfalls in Runde 1 zu den Bills) mit 4,28 Sekunden.

Stärken

Golden wurde bei den Texas Longhorns absolut vielfältig eingesetzt (25% aus dem Slot, 75% Outside) und hat einen entsprechend ausgeprägten Route Tree. In der Run-Pass-Option-lastigen Offense von Headcoach Steve Sarkisian wurde Golden immer wieder in Motion gebracht. Sein Steckenpferd, was man immer wieder auf Tapes findet, sind Curl-Routes. Hier kann Golden zumeist großen Raum zwischen sich und dem Defender bringen und einfache Yards erzielen. Grundsätzlich hat Golden das natürliche Talent Gegenspieler auf unterschiedlichste Art abzuschütteln.

Dies liegt vor allem an seinem Route Running, das man als exzellent beschreiben muss. Füße, Beine, Oberkörper und Augen sind eine Einheit, die dem Defender in der Regel keinen Hinweis geben in welche Richtung Golden in Kürze abknicken oder abbiegen wird.

Ihn zeichnet auch aus, dass er das Tempo eines Plays diktieren kann (passend zu den Curl-Routes). Hiermit kann er sich oftmals den nötigen Platz verschaffen, um auch nach dem Catch noch Yards nachzulegen.

Golden hat auch keine Probleme in Traffic und kann sich, trotz eher geringerer Größe, in engeren Passfenstern auch gegen Gegenspieler gut durchsetzen und den Ball sichern. Auffällig ist gerade sein „High Pointing“, das heißt, wenn er sich zum Ball am vermeintlich höchsten Punkt streckt und ihn dann gegen eigentlich größere Gegenspieler doch hereinzieht.

Immer wieder zeigt sich bei Golden auch, dass er Bälle gut „trackt“ und das auch bei längeren Routes mit entsprechender Konzentration kann. Trotz rund vier Drops pro College Saison hat er sichere Hände.

Man kann Matthew Golden insgesamt als sehr fluiden, schnellen und beweglichen Receiver beschreiben, der nicht das klassische Profil eines X-Receivers erfüllt, aber den Gegenpart hierzu einnehmen kann. Mit der vielfältigen Einsetzbarkeit dürfte Matt LaFleur Räume und Situationen finden, in denen Golden glänzen kann. Sein Floor ist vermeintlich hoch und er dürfte ein produktiver Receiver in der NFL sein. Ist mehr möglich? Durchaus. Oft hört man bei ihm Vergleiche gen Stefon Diggs bezüglich der Spielweise.

Abschließend muss man noch seine Vision betonen, denn wenn Golden den Ball gefangen hat, dann erkennt er Räume sehr gut und nutzt diese oder kann neue Räume schaffen.

Schwächen

Die bereits angesprochenen Drops sind sicherlich noch der Schwachpunkt im Spiel von Matthew Golden. Hin und wieder ist Golden noch zu sehr mit dem perfekten Route Run beschäftigt und noch nicht bereit für den Catch. Ein klassisches Konzentrationsthema, an dem er noch wird arbeiten müssen. Die Anlagen, das Problem schnell in den Griff zu bekommen, hat Golden aber auf jeden Fall.

Wenn Golden Kontakt zu seinem Gegenspieler hat und ihn abschütteln kann, dann wirken seine gelaufenen Routes wesentlich schärfer und überraschender als im Open Space (freien Feld). Hier scheint er auch noch Luft nach oben zu haben, was seine Routes und aufgenommene Geschwindigkeit angeht. Die Geschwindigkeitswerte von der Combine sind auf Tape nämlich bei Golden nicht immer ersichtlich, was wohl mit den Situationen in Open Space zusammenhängt.

Wie viele junge Receiver, gerade von seiner Statur, muss Matthew Golden noch als Blocker auf NFL-Niveau herangeführt werden. Sicherlich ein wichtiges Thema, denn Headcoach Matt LaFleur dürfte auch in den kommenden Jahren weiter auf ein starkes Laufspiel setzen und hierzu ist gutes Blocking der Receiver unabdingbar.

Erwartungen

Sicherlich der schwierigste Teil, denn natürlich haben alle im Packers-Kosmos nun die Hoffnung, dass Golden „die“ Lösung für den Wide Receiver-Room ist. Hier muss natürlich angemerkt werden, dass mit Christian Watson zu Beginn der kommenden Saison ein zentrales Puzzleteil der Offense fehlen wird.

Insgesamt kann man Golden aber zutrauen, dass man mit und über ihn Matchups diktieren und sich so eine gegnerische Defense zurechtlegen kann. Mit seiner Beweglichkeit wird die gegnerische Defense auch ihre Mühe haben und er dürfte eine positive Rookiesaison spielen können. Snaps wird Golden wohl in mehr als ausreichender Anzahl erhalten und vom Stile her dürfte LaFleur mit ihm interessante Packages und Spielzüge auf’s Feld bekommen. Bekommt er seine Konzentrationsdefizite beim Catch in den Griff, dann ist ihm auch zuzutrauen direkt ein zentraler Bestandteil der Offense zu sein.

Eine kleine, mutige Bold Prediction für die anstehende Saison: 800+ Yards und 6 Touchdowns für Matthew Golden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert