3 Seconds to Leap – Dramatischer Sieg in letzter Sekunde

Die Green Bay Packers schlagen in einer knappen und an Spannung nicht zu überbietenden Partie die Houston Texans mit 24:22 in letzter Sekunde. Im ersten White-Out Game im Lambeau Field trafen zwei Teams aufeinander, die derzeit in aller Munde sind. Die Erwartungen an dieses Spiel waren sehr hoch und es entwickelte sich im letzten Quarter ein wahres Drama, welches dann mit drei Sekunden auf der Uhr an die Packers ging. Der Blick geht wieder rundherum und wir haben wieder die guten und die schlechten Momente des Spiels herausgepickt. Was war nicht ganz im Sinne der Packers und was lief genau in die richtige Richtung? Hier sind die Tops und Flops der Woche und wir vergessen natürlich auch den Gewinner und den Verlierer nicht in dieser Ausgabe von Upside Down Week 7.

Die Tops der Woche

A bit of Bane

Rashan Gary hat im bisherigen Saisonverlauf ordentlich auf die Mütze für seine Performance bekommen. Doch diese Woche war er allgegenwärtig gegen die Texans und hat sich sein Lob wohlverdient und erarbeitet. Gary hat permanent für Furore sorgen können und war immer wieder im Gesicht von Houston´s Quarterback C.J. Stroud. Sechs Pressures, einen Sack, zwei Hurries, drei Quarterback Hits und drei Stops konnte sich der Pass-Rusher erarbeiten und hatte somit einen sehr großen Anteil daran das Stroud nie richtig ins Spiel kommen konnnte. Auch seine PFF Grade von 74.0 zeigt, dass Gary ein mehr als solides Spiel abgeliefert hat. Wenn Gary an diese Leistung in den nächsten Wochen anknüpfen kann, wird er einen noch größeren Impact in dieser Defense haben können.

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Unverhofft kommt oft

Dies galt am Sonntag vor allem für Linebacker Eric Wilson. Seine Snapzahlen bauten in den letzten Wochen immer mehr ab, aber am Sonntag musste er aufgrund einer Concussion bei Kollege Quay Walker in die Bresche springen. Und nicht nur das, er bekam auch den Communication Helm und war für die Playcalls in der Defense zuständig. Dies schien Wilson zu beflügeln und er machte ein sehr gutes Spiel. So gut das PFF ihn als besten Spieler in der Defense gradete mit einer 82.7. Beeindruckender sind jedoch seine Zahlen die er auflegen konnte. Zwei Sacks, ein Hurry, Vier Tackle for loss und einen Passbreakup. Dieser Passbreakup geschah bei 3rd Down der Texans und Wilson verhinderte das neue 1st Down und zwang somit die Texans zum Punt. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit reden wir bei seiner Leistung wohl über das Spiel seines Lebens. Der Inbegriff von Next Man up.

The Clutch Brothers

Punter Daniel Whelan und Kicker Brandon McManus haben beide einen sehr großen Anteil am Sieg über die Houston Texans. McManus, vergangen Mittwoch erst verpflichtet, nagelte den Ball mit vier Sekunden auf der Uhr aus 45 Yards zwischen die Uprights und durfte sich dann als Gamewinner auf den Weg zum Lambeau Leap machen. Whelan hatte einen nicht unerheblichen Anteil an diesem Field Goal, denn der Snap war alles andere als gut und er rettete ihn gerade noch rechtzeitig um den Kick problemlos zu ermöglichen. Aber auch in seiner Hauptätigkeit, dem Punting, hat Whelan wieder einmal bewiesen, dass er mittlerweile zur Eliteklasse bei den Puntern zählt. Bei insgesamt fünf Punts erreichte er durchschnittlich 57 Yards. Sein längster Punt war eine Bombe über 67 Yards. Zweimal konnte er die Texans innerhalb der 20Yard Marke pinnen. Obendrauf kommt eine durchschnittliche Hangtime von 4.59 Sekunden, was dabei hilft das die Gunner frühzeitig beim Returner ankommen. Die Texans konnten lediglich für 26 Yards insgesamt returnen. Clutch!

Die Flops der Woche

Return or not Return?

In einem anderen Bereich der Special Teams lief es nicht ganz so rund wie bei den Clutch Brothers. Das Return Game lief, sagen wir mal, ein wenig Unrund oder fand nicht statt. Cornerback Keisean Nixon ließ einen Punt der Texans relativ spät, in einer fragwürdigen Position, einfach bouncen. Wahrscheinlich in der Hoffnug, dass der Ball den Weg zum Touchback in die Endzone findet. Aber erstens, war es noch ein weiter Weg in die Endzone und zweitens, entschied er sich relativ spät dazu und unglücklicherweise bouncte der Ball Corey Ballentine ans Bein und somit war der Ball offen für beide Teams und die Texans konnten sich den Ball und ein neues Set of Downs sichern. Jayden Reed hingegen entschied sich später im Spiel genau anders herum. Quasi auf der Goal Line entschied er sich den Ball, auch etwas mit Risiko, zu fangen und loszurennen. Er wurde allerdings schon an der eigenen 4-Yard Line gestoppt und hat die Offense dadurch in eine unangenehme Situation gebracht. Die Entscheidung, den Ball an der Stelle zu fangen, war auf deutsch gesagt schon sehr dämlich, da er den Weg in die Endzone auf jeden Fall gefunden hätte. 16 Yards verschenkt.

The Nonstopper

Defensive Tackle T.J. Slaton soll eigentlich der Runstopper sein, den die Packers in ihrer Front unbedingt brauchen. Alle anderen Defensive Tackles im Roster sind eher auf der Pass-Rusher Seite zuhause. Doch Slaton wollte es nicht so recht gelingen, insbesondere Texans Running Back Joe Mixon zu stoppen. Gerade im Tackling zeigte er ziemliche Schwächen. Zwei missed Tackles, einer davon folgenschwer zum Touchdown und eine Tackling Grade von 21.8 sprechen Bände. Auch seine Gesamtgrade von 35.1 spricht für eine wenig überzeugende Performance. Auch in seinen wenigen Pass-Rush-Snaps konnte Slaton nicht viel zur sonst aussergewöhnlichen Defense Leistung beitragen. Er sollte den Schalter in seiner Rolle unbedingt nachlegen, da Colby Wooden in den vergangen zwei Spielen etwas mehr Gas gibt um mehr Spielzeit zu bekommen.

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Don´t be my Valentine

Es ist noch nicht die Saison von Carrington Valentine. Nach seinem vielversprechenden ersten Jahr 2023 ist es ruhig um den Day 3 Pick geworden. An den ersten zwei Spieltagen stand er bei 9 und 32 defensiven Snaps auf dem Feld, bevor ihn eine Verletzung stoppte und er in Woche drei und vier passen musste. In Woche Fünf hatte er noch 41 Snaps und in Woche sechs und sieben stand er nicht mehr auf dem Feld in der Defense. Dies hängt mit den Änderungen von Defense Coordinator Jeff Hafley zusammen, der Keisean Nixon aus dem Slot auf Outside wechselte. Valentine scheint derzeit im System von Hafley den Anschluss verloren zu haben. Er ist nicht mal als Rotationsspieler interessant und erstmal nur relevant für die Special Teams. Und dort tritt er auch nicht auffällig in Erscheinung.

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Der Gewinner der Woche

Man kommt in dieser Woche an Defense Coordinator Jeff Hafley nicht vorbei. Sein Gameplan gegen eine gute aber dezimierte Offense der Houston Texans ging voll auf. Kreative Stunts und Playdesigns sorgten immer wieder für Wirbel in Houstons O-Line und erzeugten Pressure auf Quarterback C.J. Stroud. Gerade bei 3rd Down war man hoch effektiv. Stroud fühlte sich sichtlich unwohl in dieser Situation und die Packers Defense konnte ihn bei weniger als 100 Yards Passing halten. Auch die Secondary wurde von Hafley perfekt auf den Gegner vorbereitet. Gute Coverage ermöglichte die Zeit für die Pass-Rusher, um das Ziel Pressure zu generieren. Alles in allem war das eine fast lupenreine defensive Performance und macht Hoffnung für die nächsten Spiele. Die Packers haben ein equivalent zu Head Coach Matt LaFleur gesucht und scheinbar haben sie dies mit Jeff Hafley auch gefunden.

Der Verlierer der Woche

Der Verlierer der Woche kommt aus der Secondary und heißt Eric Stokes. Ähnlich wie Carrington Valentine verliert Stokes immer mehr Snaps in der Defense. In dieser Woche reichte es gerade einmal für 7 Snaps. In den Vorwochen hat Stokes noch deutlich mehr Snaps gesehen. (67, 24, 53, 66, 55, 16). Auch er ist ein Opfer der Umstellung von Keisean Nixon auf Outside Cornerback. Der Unterschied ist im Gegensatz zu Valentine aber auch auf dem Platz zu sehen. Die Umstellung erfolgte auch deshalb, weil Stokes keine konstanten Leistungen bringen kann. So langsam bekommt der First Round Pick von 2021 die Quittung dafür. Nach seiner langen Verletzungspause kann Stokes einfach nicht mehr an seine Rookie-Saison anknüpfen und er sieht, so doof wie das klingt, nach einem deutlichen Bust aus. Seine 5th Year Option hat man auch nicht gezogen und es dürfte nicht überraschen, wenn dies seine letzte Saison in Green & Gold sein wird. Schade!

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