Die Packers schlagen sich (mal wieder) selbst gegen effiziente, aber nicht starke Lions. 14:24 hieß es am Ende.
Keine Frage, die Lions waren ein guter Gegner, aber nicht zum ersten Mal in dieser Saison helfen die Packers selbst gewaltig mit. Strafen ohne Ende, mehrere Drops in kritischen Situation und ein Pick Six ebnen den Weg für die Lions. Die Packers haben am Ende sogar mehr First Downs und 150 Total Yards mehr als die Lions.
Die Packers sind angeschlagen in dieses Spiel gegangen und es war nicht alles schlecht. In der Bye Week gilt es fit zu werden und sich zu sortieren. Danach warten weitere schwere Spiele, aber die Packers sind mit 6-3 immer noch auf Kurs Playoffs in der NFC.
Auf einen Blick
- 411 zu 261 Yards, 20 zu 17 1st Downs, 6,0 zu 3,9 Yards per Rush für die Packers -> Trotzdem chancenlos!
- 10 Strafen, die das Momentum weggegeben haben
- Schlechte Quarterbackwürfe in Kombination mit etlichen Drops
- Sehr clevere und effiziente Lions
Spielverlauf
Im Vorfeld gab es bei den Packers schon einige Verletzungsprobleme. So verpassten Rookie-Safety Evan Williams, Cornerback Jaire Alexander und Center Josh Myers das Spiel. Letzterer sorgte damit für eine komplette Umstellung der Offensive Line und die Line ging wie folgt von links nach rechts ins Spiel: Walker – Morgan – Jenkins – Rhyan – Tom.
Die Packers gewannen erneut den Coin Toss und entschieden sich erneut dazu das Spiel mit dem Ball zu beginnen. Dieses Mal deutlich erfolgreicher als in den vergangenen beiden Wochen. Bei schwierigem, kaltem und nassem Wetter im Lambeau Field hatte die Packers Offense zuerst das Laufspiel etabliert und das auch vergleichsweise erfolgreich. Josh Jacobs hatte einen großen Anteil an dem vielen Raumgewinn. Ein tiefer Pass auf Christian Watson brachte die Offense in die Redzone. Im folgenden Play lies Runningback Chris Brooks einen einfachen Pass aber fallen, der ansonsten einen sicheren Touchdown gegeben hätte. So mussten sich die Packers mit 3 Punkten begnügen.
Die Lions setzten eine ähnliche Strategie um und etablierten erst einmal das Laufspiel. Ihr Runningback David Montgomery kam dazu auch relativ leicht in die Hälfte der Packers. Dort fand Jared Goff seinen Tight End Sam LaPorta. Er brachte die Gäste in die Redzone. Beim 4th Down & Goal Play, nach einer Encroachment Strafe gegen DT Karl Brooks, fand Goff seinen Go-to-Guy Amon Ra St. Brown zum ersten Touchdown des Tages.
Punts und Strafen
Die Packers um Runningback Josh Jacobs hatten wieder einen ähnlich guten Start im Laufspiel. In der Lions-Hälfte handelte sich Right Guard Sean Rhyan eine False Start Strafe ein, die den Drive beendete. Punt! Die Lions machten es aber ähnlich. Nach einem 1st Down durch Runningback Jahmyr Gibbs war es ein Zusammenspiel von den Defensive Ends Aaron Mosby und Rashan Gary, die Lions QB Jared Goff zum Sack zu Fall brachten. Punt.
Die Packers begannen erneut gut durch Josh Jacobs. Nach einer erneuten Strafe gegen die Offense, dieses Mal eine Holding Strafe gegen Rookie Jordan Morgan, schien der Drive bei 2nd & 20 schon wieder beendet. Doch dann brannten bei Lions Safety Brian Branch alle Leitungen durch. Packers Receiver Bo Melton konnte einen Pass von Jordan Love nicht fangen. Während seines Sprungs tacklete Lions Safety Brian Branch ihn mit der Schulter und dem Helm zuerst.
Durch die klare Situation der Incompletion und des absichtlichen Helmet-to-Helmet Tackles entschied sich die Booth aus New York Brian Branch zu disqualifizieren. Neben der Unnecessary Roughness Strafe gab es dazu auch noch eine Unsportsmanlike Conduct Strafe gegen die Lions. Profit konnten die Packers allerdings daraus nicht schlagen. Denn nach einer weiteren False Start Strafe und einem Drop von Tucker Kraft, verfehlte Kicker Brandon McManus, bei doch sehr schwierigen Wetterbedingungen seinen Field Goal Versuch.
Turbulentes Ende der 1. Hälfte
Die Lions wollten das Momentum wieder auf ihre Seite holen. Dies versuchten sie zuerst über ihren Go-to-Guy Amon Ra St. Brown und Runningback David Montgomery. Dies gelang auch, zumindest bis zur Redzone. Dort hielt die Defense der Packers stand, sodass die Lions zu ihrem ersten Field Goal gezwungen wurden.
Die Packers bekamen also mit 58 Sekunden und einem Timeout noch einmal den Ball mit der Chance zum Ausgleich. Im zweiten Play des Drives unterlief Packers Quarterback Jordan Love ein folgenschwerer Fehler. Love bekam großen Druck durch Linebacker Alex Anzalone. Anstatt den Ball dann einfach out of bounds zu werfen, versuchte Love über einen Tip-Pass seinen Runningback Josh Jacobs zu finden. Dies ahnte Lions Safety Kerby Joseph und fing den Ball zum Pick Six ab. 17-3.
Einen Hail-Mary Versuch im nächsten Drive konnte Jayden Reed zwar fangen, allerdings war der Ball zu kurz geworfen und die Zeit war nicht mehr ausreichend genug um den Ball zu spiken. Bei dem Wurf fasste sich Jordan Love erneut an seine angeschlagene Leiste.
2. Hälfte, ein Ebenbild der ersten?!
Die Lions bekamen den Ball. Jahmyr Gibbs konnte in mehreren Plays bis zur Mittellinie laufen. Dort schien der Drive durch eine Illegal Shift Strafe gegen die Lions schon beendet. Doch die Packers, in Person von Cornerback Keisean Nixon, zogen eine Defensive Holding Strafe. Weiter ging es also mit Runningback Jahmyr Gibbs. Erst für 24 Yards und dann bei 4th & 1 untouched für weitere 15 Yards zum Touchdown.
Bei den Packers kam nun auch alles zusammen. Einen perfekt geworfenen Pass bei 3rd & 3 konnte Wide Receiver Dontayvion Wicks nicht festhalten, sodass wieder ein Punt am Ende des Drives stand. Im Anschluss kam die Defense aber auch zu ihrem ersten 3 & Out des Tages.
Packers Offense steht sich selbst im Weg
Die Packers mussten das 3&Out der Defense ausnutzen und sie versuchten es auch. Über Pässe auf Christian Watson, Romeo Doubs und Jayden Reed kamen die Packers vergleichsweise schnell über das ganze Feld in die Redzone der Lions. Dort angekommen war es zuerst ein unvollständiger Pass auf Watson. Danach snapte Backup Center Elgton Jenkins den Ball zu früh. Runningback Emanuel Wilson konnte den Fumble noch retten und zur Line of Scrimmage zurück retten. Den nächsten Snap setzte Jenkins viel zu tief für Jordan Love an, wieder Fumble. Dieses Mal konnte Love nur noch den Ballbesitz retten. Das Field Goal aus 38 Yards verwandelte McManus sicher.
Die Defense konnte erneut ein 3 & Out der Lions erzwingen.
Erneut stand sich die Offense wieder mal selbst im Weg. Die Packers konnten gut und schnell das Feld überbrücken. Über Watson für 14 Yards, Reed für 28 Yards und Chris Brooks für zehn Yards. In der Lions Redzone war es erst erneut Runningback Chris Brooks für neun Yards. Im Anschluss warf Jordan Love einen Ball in die Endzone etwas in den Rücken von Dontayvion Wicks, der mutterseelenallein in der Endzone war. Wicks konnte den Ball aber nicht festhalten. Der 4th Down Versuch misslang. Turnover on Downs.
Die Lions kamen im nächsten Drive zwar zu einem neuen 1st Down, durch ein misslungenes Trick Play und Tackle for Loss von über 10 Yards war der Drive aber auch wieder beendet.
Der Beginn des nächsten Packers Drives war ähnlich zu denen davor. Wieder kam die Offense relativ schnell in relativ wenigen Plays in die Redzone der Lions. Dieses Mal über Emanuel Wilson, Tucker Kraft und Romeo Doubs. Der Unterschied dieses Mal? In diesem Drive belohnte sich die Offense endlich mal. Runningback Emanuel Wilson konnte den ersten Touchdown der Packers erlaufen. Christian Watson fing die anschließende Two-Point-Conversion zum 14-24.
Doch danach passierte nichts mehr. Die Lions um Runningback David Montgomery konnten in acht Spielzügen vier neue 1st Downs erlaufen und damit die Uhr auf 0:00 auslaufen lassen.
Fazit
Was soll man zu so einem Spiel sagen in dem man in den Boxscores teils deutlich überlegen war und dennoch chancenlos verloren hat. Man ist im Endeffekt selbst Schuld. Die Lions taten das was sie mussten und das in einer maximal effizienten Weise. Die Packers eben nicht und handelten sich dazu noch immer wieder teils folgenschwere Fehler ein.
Fehler jeglicher Art
Die zehn(!) Strafen allein könnten schon reichen, damit man ein solches Spiel verliert. Dies hat dann vielleicht die Defense, die die gute Lions Offense bei 17 Punkten gehalten hat, wieder einigermaßen glatt bügeln können. Dazu kamen dann allerdings leider ein katastrophaler Pick Six, der das Momentum komplett auf Seiten der Lions geschoben hatte, sechs(!) Drops die entweder Drives beendet haben, oder die sogar sichere Touchdowns fallen gelassen haben und drei(!) Snap-Fumbles von Backup Center Elgton Jenkins, die auch mindestens einen Touchdown gekostet haben.
So kann man dann natürlich nicht gegen ein NFL-Topteam gewinnen.
Jetzt gilt es sich zu erholen. Verletzungen (Jaire Alexander, Evan Williams, Colby Wooden, Josh Myers) auszukurieren. Die Bye-Week für Anpassungen zu nutzen und gestärkt in das nächste Divisionduell nach Chicago zu reisen. Mit 6-3 stehen die Packers immer noch auf einem Playoff-Platz und die Ausgangslage ist alles andere als schlecht.
Mein Player of the Game: RB Josh Jacobs: 13 Carries für 95 Yards, 2 Receptions für 13 Yards
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Ein Gedanke zu “Week 9: Lions @ Packers – Ein sprichtwörtliches Eigentor”