Das große Duell gegen Aaron Rodgers – Preview Week 8 Packers at Steelers

In der Nacht von Sonntag (01:20 Uhr!) auf Montag spielen die Packers in Pittsburgh gegen die Steelers. Eine Personalie überstrahlt das ganze natürlich: Aaron Rodgers. Rodgers hat seine beste Zeit bei den Packers verbracht, ehe es dann doch eine recht unrühmliche Trennung gab.

Nun spielt der zukünftige Hall of Fame Quarterback zum ersten Mal gegen sein langjähriges Team. Unter Umständen könnte das auch das letzte Duell werden, da man stark vermuten kann, dass Rodgers nach dieser Saison seine Karriere beenden wird. Aber bei ihm weiß man das ja nie genau – Packers-Fans haben es erlebt.

Die Packers haben nach den enttäuschenden Spielen gegen die Browns und Cowboys wieder die Kurve gekriegt und zwei Spiele in Folge gewonnen. Witzigerweise haben sie damit alle vier Spiele mit jeweils 27 eigenen Punkten gewonnen. Aber das Spiel gegen das Team aus Glendale hat gezeigt, dass noch nicht alles optimal läuft. Immerhin läuft das Run Game immer besser an. Josh Jacobs zwei Touchdowns und 4,2 Yards per Attempt sind schon mal eine wesentliche Steigerung im Vergleich mit den ersten Spielen.

Auf einen Blick

Embed from Getty Images
  • Wann? Montag, 27.10.2025 / 1:20 Uhr
  • Wo? Acrisure, Pittsburgh, Pennsylvania  
  • Sender/Kommentatoren US-Feed: NBC / Mike Tirico, Cris Collingsworth, Melissa Stark (FR)
  • Sender/Kommentatoren Deutschland: Gamepass by DAZN, DAZN (Kommentatoren-Team noch unklar)
  • Schiedsrichter: Shawn Hochuli
  • Wetterprognose: leicht bewölkt bei 10°C

Wie lief die bisherige Saison der Steelers

Die große Thematik in der Offseason der Steelers war: „Wer wird überhaupt unser neuer Quarterback?“. Justin Fields und Russel Wilson verließen beide das Team, somit war keiner Starter aus dem Vorjahr mehr da. Es war klar, es wird den vierten unterschiedlichen Starting Quarterback in den letzten vier Jahren geben. Zum Zeitpunkt des Drafts war ebenfalls noch kein Quarterback an Bord – da aber im Draft „nur“ in der sechsten Runde Will Howard gezogen wurde, war klar es muss noch etwas anderes kommen. Aaron Rodgers war die einzige richtig gute Option auf dem Markt und viele offene QB Stellen gab es auch nicht mehr. Daher war es dann im Juni so weit und die Steelers nahmen Rodgers unter Vertrag.

Doch es gab noch weitere wichtige Veränderungen im Team. DK Metcalf wurde im März u.a. für einen Second Round Pick 2025 von den Seahawks geholt. Knapp zwei Monate später verließ George Pickens dagegen das Team in Richtung Dallas. Er brachte wieder einige Picks ein (u.a. 3rd und 5th Rounder). Ende Juni ging dann noch einer der wichtigsten Defensive Spieler – Minkah Fitzpatrick (dreimal All-Pro und fünf Pro-Bowls in seinen sechs Jahren bei den Steelers) – wieder zurück zu den Miami Dolphins, wo er ursprünglich mal herkommen war. Dafür kamen im Tradepaket Jalen Ramsey (ehemaliger Elite Cornerback), Jonnu Smith und ein 7th Round Pick zu den Steelers.

Ein guter Start mit kleinen Problemen

Quelle: Wikipedia, Schedule der Steelers; https://en.wikipedia.org/wiki/2025_Pittsburgh_Steelers_season

Die Saison läuft bis jetzt sehr gut aus Sicht der Steelers, aus mehreren Gründen: Zum einen steht man 4-2. Zum anderen haben Verletzungen die Gegner in der eigenen Division so geschwächt, dass man aktuell sehr gute Chancen hat, die Division zu gewinnen. Das hätten vor der Saison nur die Allerwenigsten dem Team aus Pittsburgh zugetraut. Das erste Spiel war ein packendes und sehr enges Spiel gegen die New York Jets. Danach folgte eine bittere Niederlage gegen die Seahawks. Aber danach konnte man mit einer effizienten Spielweise die Patriots schlagen. Ähnlich ging es in Irland gegen die Vikings weiter. Die Browns hatten in Woche 6 keine Chance gegen die Steelers und verloren deutlich. Letzten Donnerstag konnten aber ausgerechnet die stark dezimierten Bengals mit Flacco, Chase und Higgins den Steelers die Grenzen aufzeigen. Die Offense funktionierte zwar gut, aber sie konnte nicht mithalten, während die Defense keinen Zugriff auf die Offense der Bengals fand.

Diese Aufteilung steht sinnbildlich für die gesamte Saison. Die Offense läuft gut und vor allem effizient, aber nicht sehr gut. Die Defense spielt eindeutig hinter den Erwartungen. Und das im All-In Jahr für Aaron Rodgers. Die richtigen Prüfungen für die Steelers kommen aber erst jetzt, beginnend mit dem Spiel gegen die Packers.

Stärken des Gegners

Die Gesamtperformance der Offense ist auf den ersten Blick bestenfalls durchschnittlich (Platz 18 mit durchschnittlich 25 Punkten pro Spiel; Platz 25 mit durchschnittlich 297,5 Yards pro Spiel), aber das liegt durchaus auch am Run Game. Dort liegt man in den „totalen Zahlen“ (Yards per Game, Touchdowns, Yards per Attempt) bei den schlechtesten zehn Teams. Aber die Effizienz ist sehr gut. Nach EPA per Play (-0,009) liegt man hier auf Platz 4. Nach Success Rate (44,8%) auf Platz 9. Aber man verlässt sich mehr auf das Passing Game obwohl dort die Effizienz etwas schlechter ist: Platz 10 nach EPA (0,187) und Platz 17 nach Success Rate (46,7%).

Kombiniert führt beides dazu, dass 42,9% der Drives in einem Score enden (Platz 10) und sogar 72,2% der Red Zone Drives in einem Touchdown enden (Platz 4). Man ist also nicht so darauf angewiesen viele Yards zu erzielen, weil man einfach vergleichsweise viele Punkte aus seinen Drives macht. Aber die Effizienz muss man auch aufrechterhalten, das ist immer ein schwerer Balanceakt. Grund dafür, dass dies bislang gelingt, ist auch Aaron Rodgers, der in seinem Alter immer noch wie ein Top-Quarterback aufspielt. Insbesondere in Kategorien, die viele alternde Ballverteiler nicht auf hohem Niveau aufrecht halten konnten. Hier zum Beispiel Armstärke:

Das Kurzpassspiel hilft den Steelers

Dabei hilft es aber der Steelers Offense auch, sehr kurzpass-lastig zu sein. Rodgers wirft den Ball innerhalb von 2,58 Sekunden. Nur Tua Tagovailoa von den Miami Dolphins ist noch schneller. Dementsprechend beträgt die durchschnittliche Target-Tiefe auch nur 6,6 Yards. Das sorgt für eine hohe Completion Rate (Platz 8), aber es müssen viele Yards nach dem Catch erzielt werden. Passend dazu hat DK Metcalf die meisten Yards after Catch pro Reception unter allen Wide Receivern (im Schnitt 10,9 Yards), auch wenn das eigentlich nicht mal sein präferierter Spielstil ist. Und wie man es bei Arthur Smith gewohnt ist, spielen auch die Tight Ends eine große Rolle. Darnell Washington, Pat Freiermuth und Jonnu Smith werden alle eingesetzt und haben min. 1 Touchdown. Besonders stark war diese Positionsgruppe gegen die Bengals.

Quelle: NFL.com, Receiving Stats der Steelers gegen die Bengals; https://www.nfl.com/games/steelers-at-bengals-2025-reg-7?tab=stats

Zusammen kamen sie auf 11 Receptions für 141 Yards und 4 Touchdowns. Das könnte sehr relevant werden für die Packers, denn diese lassen im Schnitt gegen Tight Ends die meisten Receptions, die zehnmeisten Yards und die drittmeisten Touchdowns zu.

Schwächen des Gegners

Vor der Saison hatten viele die Steelers Defense vermutlich besser als die Offense eingeschätzt, einfach weil das Personal rund um TJ Watt so stark ist und das die letzten Saisons abgebildet hätte. Doch diese Defense hat ihre Probleme dieses Jahr. Die Gegner waren: Jets (die schlechteste Offense der Liga), Seahawks, Patriots, Vikings (alle ordentliche Offenses aber nicht Ligaspitze) und dann mit den Browns und den Bengals wieder eher zwei der Bottom five der Liga. Mit diesen Gegnern sehen die Zahlen wie folgt aus: Points Against – Platz 19, Yards Against – Platz 28, zugelassene 1st Downs – Platz32. Außerdem konnten die Gegner bei 44,1% der Drives Punkte erzielen (Platz 25).

Das Einzige, was das Ganze in ein etwas anderes Licht setzt, sind die Takeaways. Da sind die Steelers Platz 4 mit zehn Takeaways (fünf Fumbles, fünf Interceptions). Wir reden hier nicht über eine der schlechtesten Defenses der Liga. Dafür sind dort einfach noch zu viele Spieler vorhanden, aber sie überzeugt nicht und bleibt in einem starren Korssett ohne sich auf die Offenses anzupassen.

Spielen sie gegen eine Offense, die ihren Stärken eher entspricht, kann diese besser performen. Aber spielen sie gegen ein Team, dass mit Kurzpassspiel den Pass Rush zähmt, finden sie keine Anpassungen dagegen. Das zeigt das Chart von Flacco von NextGenStats sehr gut:

Key Matchups

Die Packers gehen mal wieder als Favorit in die Partie. Rein nominell dürfte das allerdings der schwerste Gegner seit Woche 2 (Washington Commanders) sein. Und die Steelers, allen voran Aaron Rodgers, werden mit wahnsinnig viel Feuer in die Partie gehen. Die Frage ist, ob die Packers bei potenziell aufkommende Hitzigkeiten einen kühlen Kopf bewahren können. Diese Matchups könnten den Weg ebnen.

Packers Right Tackle Zach Tom vs. Steelers Defensive End TJ. Watt

Zach Tom darf mal wieder wie in Woche 1 (Aidan Hutchinson) gegen einen Elite Edge Rusher spielen. TJ Watt gehörte in den letzten Jahre konstant zu den besten auf seiner Position. Zwischen 2020 und 2023 konnte er dreimal die meisten Sacks einer Saison verbuchen. Das ist seit 1969 niemanden gelungen.

In der Career Sack Liste steht er auf Platz 27 mit 112 Sacks in neun Saisons. Für Platz 10 fehlen ihm hier noch 25,5 Sacks, was bei ihm nicht unrealistisch scheint, wenn er noch ein oder zwei weitere Saisons spielt. Zach Tom hatte Hutchinson sehr gut im Griff und TJ Watt selber hat zwar bereits 5 Sacks, abseits davon ist er in dieser Saison aber noch nicht so dominant wie in den letzten Jahren. Mit einer Win Rate von 14,2% belegt er lediglich Platz 58 unter allen Defendern mit min. 50 Pass Rush Snaps.

Aus Packers Sicht bleibt zu hoffen, dass der Aufschwung nicht in diesem Spiel kommt und Zach Tom ein fehlerloses Spiel abliefert wie gegen die Lions.

Packers Defensive End Micah Parsons vs. Steelers Offensive Line

Die Steelers Offensive Line ist Ligadurchschnitt, aber insbesondere die Tackles wie Broderick Jones (Left Tackle) und Troy Fautanu (Right Tackle) sind eher die Schwachstellen in der Line. Auf der anderen Seite kommt eine der gefährlichsten Defensive Lines der Liga. Das liegt insbesondere an Micah Parsons. Er gehört zu den Top3 Pass Rushern der Liga und ist aktuell der klare Favorit auf den Win des Defensive Player of the Year Awards.

Gegen Arizona hatte er das erste Mal in seiner Karriere drei Sacks in einem Spiel und auch abseits davon war er in diesem Spiel extrem dominant.

Man sollte aber nicht unerwähnt lassen, dass die Cardinals ihn vergleichsweise oft in 1:1 Duelle geschickt haben, was gegen Parsons einfach tödlich ist. Das sieht er selbst auch so:

Diesen Fehler dürfen die Steelers auf keinen Fall machen, sonst wird es ein sehr langer Abend für Aaron Rodgers.

Tipp: 27:26 Packers

Habt ihr Fragen oder wollt euch austauschen? Dann folgt uns auf Social Media oder kommt in unseren Discord-Server!

Ein Gedanke zu „Das große Duell gegen Aaron Rodgers – Preview Week 8 Packers at Steelers

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert