Review Week 11 – Mit Strafen gewinnt man kein Spiel

Es war nicht das erhoffte Feuerwerk im ewig jungen Duell mit den Vikings. Am Ende mussten sich die Packers in Minneapolis mit 31:34 (10:16) geschlagen gegeben. Eine Leistungssteigerung im zweiten Durchgang war am Ende zu wenig, um die Partie endgültig zu drehen. Gründe für die Niederlage gibt es sicher einige, doch man muss konstatieren: mit Strafen gewinnt man einfach kein Football-Spiel.

1st Quarter

Die Partie begann für die Packers nach Maß. Davante Adams trug einen Pass von Aaron Rodgers für 37 Yards in die gegnerische Hälfte. Dies beendete erst einmal die Herrlichkeit, mehr als ein Field Goal von Mason Crosby aus 54 Yards war nicht drin. Auch bei den Vikings war im ersten Drive ein toller Pass drin, gefangen von Justin Jefferson. Doch ein richtig starker Sack von Preston Smith sorgte dafür, dass auch die Gastgeber nur für das Field Goal gehen konnten. Greg Joseph traf aus 51 Yards zum 3:3.

Embed from Getty Images

Die Packers-Offense tat sich in der Folge schwer. Rodgers übersah offene Receiver, leistete sich sogar einen Fumble. So war der zweite Drive schnell beendet. Die Vikings machten dies viel besser. Weil Eric Stokes Jefferson aus den Augen verlor ging es mit einem Pass bis an den Rand der Packers-Endzone. Den Rest besorgte Dalvin Cook. Immerhin nagelte Joseph den PAT am Gestänge vorbei.

2nd Quarter

Und die Packers? Die fanden weiter kein Mittel. Zu allem Überfluss scheint Mason Crosby sein Mojo endgültig verloren zu haben. Erneut verpasste der Kicker ein Field Goal. Diesmal traf er aus 32 Yards den linken Pfosten. Defensiv machten sich die Packers das Spiel selbst schwer. Erst kassierte Darnell Savage eine unnötige DPI. Dann fing er zwar eine Interception, wurde aber wegen eines viel zu ungestümen Kingsley Keke zurückgepfiffen. Und so blieben die Vikings in der Red Zone. Thielen tanzte Samba mit Kevin King und erhöhte auf 16:3.

Dann wurde es zäh. Beide Teams brachten ihre Folge-Drives nicht mal annähernd in die Gefahrenzone. Doch dann fanden die Packers irgendwie ein Mittel. Erst EQ St. Brown für 17 Yards, dann Josiah Deguara für deren Zwölf sowie Randall Cobb für 15: endlich mal ein Drive mit halbwegs Flow. Den Abschluss bildete dann ein schöner Pass auf Deguara, der den Ball in der Endzone sicher fing. Die Packers waren zur Pause wieder dran.

3rd Quarter

Nach dem Seitenwechsel waren die Vikings wieder in Ballbesitz und machten dies zugegebenermaßen sehr gut. Sie arbeiteten sich vor, weil vor allem das Laufspiel in diesem Drive funktionierte. Am Ende fand Kirk Cousins Jefferson und die Vikings zogen auf 23:10 davon. Die Antwort der Packers war dann aber ganz stark: die Verbindung von Rodgers und Adams passte sehr gut. Da machte auch ein Holding von Jenkins nicht mehr viel. Am Ende war es ein Pass über 10 Yards, welcher Adams in der Endzone fand. Und dann folgte ein weiterer Auftritt von Preston Smith: er sackte Cousins, forcierte einen Fumble und sorgte dafür, dass die Vikings den Ball abgeben mussten.

Embed from Getty Images

4th Quarter

Der Schlussabschnitt begann mit einer Hiobsbotschaft. Im dritten Play verletzte sich Elgton Jenkins und die Befürchtungen sind groß, dass auch für ihn die Saison beendet ist. Ansonsten legten die Packers einen richtig guten Drive hin, mit schönen Pässen auf Adams, St. Brown und Dillon. Am Ende war es der beste Wide Receiver der Liga, der mit seinem zweiten Touchdown die Packers in Führung brachte.

Die Defense war gefordert, konnte aber keinen Druck ausüben. Dazu war das Backfield überraschend indisponiert, sodass die Receiver immer wieder frei waren. So war auch Justin Jefferson wieder frei und trug das Ei aus 23 Yards in die Endzone. Da auch die folgende Two-Point Conversion erfolgreich war, hieß es 31:24 für die Vikings.

Doch 137 Sekunden sind viel in Rodgers Country und mit dem besten Wurf der Saison fand der Packers-QB Marquez Valdes-Scantling. Der Trug das Ei in die Endzone – Ausgleich Packers! Doch 128 Sekunden blieben noch und die Vikings hatten ein durchaus gutes Clock Management. Allerdings hatten sie auch mächtig Dusel, als Savage erneut den Pass abfing, aber wohl zu früh auf dem Boden war. So wurde der Pass als incomplete angesagt und die Vikings blieben in Ballbesitz. So kam es zum Game Winning Field Goal, welches Joseph sicher zwischen die Stangen setzte und den Vikings einen Walk-Off-Sieg bescherte.

Embed from Getty Images

Fazit

Erste Halbzeit pfui, zweite Halbzeit hui – so kann man das stark vereinfacht sagen, auch wenn es den Kern des Ganzen nicht trifft. Die Defensive, allen voran das Backfield, zeigte die wohl schlechteste Saisonleistung. Natürlich war hier und da auch Pech dabei, gerade bei Savage und seinen nicht gegebenen INTs, aber es war halt auch viel Murks mit offenen Receivern. Dazu war in der D-Line bemerkbar, dass es an die Substanz ging. Ohne Gary, Za`Darius, Mercilus und Co. fehlen die Alternativen, so dass vor allem Clark ganz schön platt war. Positiv bleibt festzuhalten, dass man das Laufspiel (abgesehen vom Drive nach der Pause) ganz gut im Griff hatte. Offensiv darf man die erste Halbzeit getrost in die Tonne treten – das war sowohl vom Gameplan, wie auch von der Genauigkeit und der Übersicht des QBs her schlicht und ergreifend zu wenig. Immerhin: der Touchdown vor der Halbzeit war ein Dosenöffner und mit einem deutlich besseren Playcalling lief es in Halbzeit zwei auch besser. Nur: die Leistung musst du halt über die volle Spielzeit liefern.

Spieler des Spiels

115 Yards, sieben von acht Pässen gefangen, zwei Touchdowns: es lief bei Davante Adams. Die Cornerbacks der Vikings bekamen den besten Wide Receiver der Liga trotz mehrfacher Doppeldeckung einfach nicht in den Griff. So darf sich das gerne wiederholen, wenn man die kommenden Wochen sieht.

Offensiv war ebenfalls EQ St. Brown sehr auffällig. Dreimal war er ins Spiel als Passempfänger oder Rusher eingebunden, drei First Downs für insgesamt 54 Yards waren die Folge. Mehr davon!
Defensiv muss man Preston Smith herausheben: sechs Tackles, zwei Sacks, zwei Tackle for Loss und drei Hits sowie ein Forced Fumble sind eine großartige Leistung.

Embed from Getty Images

Nicht so gut

Das Thema Strafen war ja schon in der Einleitung ein Thema. Und wenn du fast 100 Yards an Penalties kassierst, läuft irgendwas falsch. Vor allem die DPI (Savage) gefolgt von Roughing the Passer (Keke) in Halbzeit eins waren einfach nur dumm und vermeidbar. Natürlich kann man lamentieren, dass die Refs das eine oder andere auf der anderen Seite übersehen haben, aber die Strafen gegen die Packers waren gerechtfertigt und haben am Ende ihren Teil dazu beigetragen, dass die Partie verloren ging.

Ebenfalls haben mir die Cornerbacks gar nicht gefallen. Ja auch die Safeties haben Fehler gemacht, aber was King (teilweise) und Stokes gezeigt haben, war phasenweise unterirdisch. Vor allem Letztere hat doch deutlich seine Grenzen aufgezeigt bekommen.

2 Gedanken zu “Review Week 11 – Mit Strafen gewinnt man kein Spiel

  1. Bei „Nicht so gut“ darf man dann bei aller Sympathie für unseren altgedienten Kicker nun wirklich auch mal Mason Crosby nennen. Das ist in dieser Saison wirklich eine grausame Trefferausbeute…und wieder mal ENTSCHEIDENDE 3 Punkte

    1. Ich hatte es überlegt, hab mich aber dagegen entschieden.
      Zum Einen ist es ja auf das Spiel bezogen und da waren halt Defense und die Masse der Strafen wesentlich ausschlaggebender als das Missed Field Goal.
      Aber ist sicherlich auch Geschmackssache 🙂 VG Christian

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert