Week 14: Packers at Giants – Zurück auf dem Boden der Tatsachen

Die erste Niederlage von Matt LaFleur als Head Coach der Packers im Monat Dezember bringt die Packers zurück auf den harten Boden der Tatsachen und verdeutlicht, wo dieses junge Team tatsächlich steht – mitten in der Entwicklung. Nach den drei Siegen gegen Chargers, Lions und Chiefs schwamm man kurz auf einer Euphoriewelle. Ausgerechnet der vermeintlich leichtesten Gegner aus diesem Quartett wurde nun zum Stolperstein.

Die Packers reisen mit einer verdienten 22 zu 24 Niederlage aus New York ab und müssen sich am Ende an die eigene Nase fassen. Alle drei Units haben zu viele Fehler gemacht und die Giants damit stark gemacht. Der zweite Backup Quarterback der Giants sah gegen die Packers wie ein solider Top15 Quarterback aus und wird am Ende die Storylines zu diesem Spiel bestimmen.

Auf einen Blick:

  • Jordan Love mit einem schwachen Spiel
  • Packers lassen zum vierten Mal in dieser Saison +200 Yards am Boden zu
  • Drei Turnover der Packers
  • Packers Offense schwach in der Redzone
  • Play Calling wirkte uninspiriert
  • Fehlen von Watson und Jones spürbar

Der Spielverlauf im Überblick

Die Packers gewinnen den Coin Toss und entscheiden sich, wie auch schon zuletzt in den Spielen, mit der eigenen Offense zu starten. Der erste Drive der Packers ist wie eine Art Blaupause für das Spiel der Offense an diesem Abend. Nach zwei ungenauen Würfen von Love auf Doubs und Wicks müssen die Packers erstmals punten. Die Giants machen es anschließend nicht besser und müssen ebenfalls wieder schnell vom Feld.

Eine Strafe gegen die Special Teams der Packers lässt den zweiten Drive der Packers Offense jedoch tief in der eigenen Hälfte starten und nach einem schnellen Three and Out ist klar, dass das an diesem Abend eine zähe Nummer für die Offense werden könnte. Nach einem verschossenen Field Goal der Giants und damit guter Feldposition für die Packers Offense, kommt ein wenig Hoffnung auf. Sieben Plays für 62 Yards besorgen den ersten Touchdown des Abends. Jayden Reed trägt einen End Around in die Endzone. Der Drive hatte zwar das passende Resultat, aber auch im dritten Drive an diesem Abend war das viel Stückwerk.

7 – 0 Führung gegen einen Backup Quarterback mit schwacher OLine, das müsste doch eigentlich der Dosenöffner aus Sicht der Packers sein? Nicht wirklich, denn auch die Giants brauchen nur acht Plays, um das Spiel wieder auszugleichen. Über 50 Yards aus diesem Drive können die Giants am Boden erzielen und die schwache OLine der Giants scheint dabei kein wirkliches Hindernis zu sein. Joe Barry schickte zwar einen Blitz nach dem anderen, denen wich DeVito aber immer wieder gekonnt aus und hatte dann regelmäßig viel freies Feld vor sich.

Erste Halbzeit mit Happy End

Die Packers können zum Ende der ersten Halbzeit die Führung aber wieder erlangen. Mit einem Drive über 65 Yards und einem Field Goal aus 36 Yards gehen die Packers mit einer 10-7 Führung in die Halbzeit. Die Offense ließ zuvor jedoch noch einiges liegen. Zweimal gab Love innerhalb kürzester Zeit den Ball an die Giants Defense ab. Bei einem Lauf von Jordan Love konnte die Giants Defense den Ball freischlagen. Die Refs auf dem Feld entschieden zunächst auf Down by Contact, aber die Wiederholung gab sehr schnell Aufschluss über den Turnover.

Im anschließenden Drive warf Love im zweiten Play tief auf Wicks. Zugegebenermaßen wurde Wicks ein wenig gehalten, was Matt LaFleur an der Seitenlinie sichtlich auf die Palme brachte. Den Wurf selbst darf Jordan Love aber so nie nehmen. Pinnock, der Safety der Giants, hatte keinerlei Probleme den Ball abzufangen und so innerhalb von drei Plays den zweiten Turnover zu erzielen.

Trotz dieser Fehler und liegengelassener Punkte führten die Packers zur Halbzeit und man konnte insoweit die Fehler bis dato kompensieren. Im Nachhinein waren es aber eben diese liegengelassenen Punkte und Möglichkeiten, die am Ende gefehlt haben.

Muffed Punts auf beiden Seiten

Halbzeit zwei startet kurios, denn nach einem schnellen Three and Out für die Giants Offense kann Puntreturner Nixon den Punt nicht aufnehmen und verliert diesen. Dabei verlor er zunächst den Ball, konnte ihn jedoch wieder aufnehmen. Doch statt sich damit abzufinden, versuchte er wieder aufzustehen und verlor dabei ein zweites Mal den Ball. In dem Fall waren die Giants dann zur Stelle. Die Giants Offense bedankte sich und ging erstmals in diesem Spiel durch Barkley mit 14 zu 10 in Führung. Der anschließende Drive der Packers ist wieder früh beendet, doch auch die Giants können den Punt der Packers nicht aufnehmen.

Anders als die Giants können die Packers aus dem Turnover jedoch keinen Touchdown erzielen und müssen sich mit einem Field Goal zufrieden geben. Direkt im Anschluss packen die Giants einen guten Drive zusammen. DeVito verlängert in der Redzone ein Play und findet Hodgins in der Endzone, der beide Füße gekonnt in Bounds bekommt. Kein schlechtes Play für einen Backup Quarterback und einen Wide Receiver, der in den letzten beiden Spielen lediglich drei Receptions hatte. Die Giants waren zu dem Zeitpunkt damit 21 zu 13 in Führung.

Barkley bringt die Packers zurück ins Spiel

Die acht Punkte Rückstand sind zu dem Zeitpunkt ein ordentlicher Rucksack für die Packers Offense. Kicker Anders Carlson verschießt ein Field Goal aus 45 Yards, trifft im anschließenden im Drive aus 48 Yards und die Packers brauchen mit nur noch knapp vier Minuten auf der Uhr einen Stop ihrer Defense.

Den bekommen sie über Umwege. Die Giants wollen mit Barkley die Uhr kontrollieren und laufen den Ball in drei aufeinanderfolgenden Plays für 6, 17 und 34 Yards. Mit dem 34 Yards Run tief in die Hälfte der Packers ist im Prinzip eine Art Vorentscheidung gefallen. Am Ende des 34 Yard Runs fällt Barkley jedoch ohne Einwirkung eines Gegenspielers nach vorne, wird am Boden nicht berührt und verliert den Ball durch den Kontakt mit dem Boden. Nach den Regeln ein Fumble.

Valentine trägt den Fumble für 50 Yards zurück und Love findet anschließend Heath in der Endzone zur Führung der Packers. Der erste NFL Touchdown für Malik Heath in einem immens wichtigen Moment. Die anschließende Two Point Conversion misslingt und ist damit am Ende auch spielentscheidend. Matt LaFleur callt einen End Around über Reed. Bereits zuvor haben die Giants, nachdem sie im ersten Quarter über diesen Spielzug noch einen Touchdown zuließen, dieses Play sehr gut verteidigt.

Den Giants bleiben anschließen noch mehr als eine Minute Zeit, um mit einem Field Goal das Spiel zu gewinnen. Joe Barry verfiel in diesem entscheidenden Drive komplett in Passivität und DeVito marschiert mit seiner Offense das Feld runter. Wegbereiter des Sieges für die Giants war eine Completion über Robinson für über 30 Yards mit Nixon in Coverage – gebrauchter Tag für Nixon. Der Game Winner aus 37 Yards ist für Giants Kicker Bullock kein Problem.

Wer trägt die Verantwortung für die Niederlage?

Es war auf vielen Ebenen kein gutes Spiel der Packers und es fällt schwer eine Sache rauszupicken, die entscheidend für die Niederlage war. Jordan Love konnte an die guten Auftritte nicht anknüpfen. Die Receiver hatten wenig Separation und Love war in vielen Situationen auch einfach zu ungenau. Auf die vielen Blitzes der Giants Defense hatte Love, aber auch Matt LaFleur, keine gute Antwort. Spät im Spiel musste dann auch noch Wicks das Feld verletzt verlassen.

Das Laufspiel war für die Offense einmal mehr keine Baseline. Die Läufe mit Dillon brachten insgesamt wenig Raumgewinn. Die Giants waren an der Line of Scrimmage häufig schon an ihm dran und Dillon konnte auch wenig nach Kontakt kreieren. Jayden Reed bekam den Ball sehr häufig über End Arounds, erzielte so zwar auch einen Touchdown, LaFleur hielt anschließend aber krampfhaft an diesem Play fest – ohne Erfolg.

Man hatte den Eindruck, dass Matt LaFleur über das Playcalling versuchte Love zu entlasten. Grundsätzlich nicht verwerflich, die Art und Weise war aber einfach nicht gut. Das krampfhafte Festhalten an den End Around Spielzügen über Reed mag man fast als einen Ausdruck von Hilflosigkeit werten. Von vielen explosiven Plays über Play Action wie noch in den vergangenen Spielen, war nichts mehr zu sehen. Sicherlich war auch das Fehlen von Jones und Watson ein nicht unerheblicher Faktor.

Die Defense enttäuscht einmal mehr

Die Ups und Downs der Offense sind nachvollziehbar, dass die Defense es aber auch gegen eine eigentlich schwache Giants Offense nicht schafft, einen Fuß in die Tür zu bekommen ist zu diesem Zeitpunkt der Saison mal wieder maximal frustrierend. Die Offense muss liefern, denn die Defense braucht anscheinend die guten Spiele der Offense, um mit einer Führung im Rücken dann einen guten Auftritt hinlegen zu können.

In den letzten Heimspielen hatten die Giants im Schnitt 7,5 Punkte pro Spiel erzielt. Gegen die Packers waren es nun 24. Die Giants kamen aus ihrer Bye Week und hatten viel Zeit sich vorzubereiten. Offenbar hatte bei den Packers niemand auf der Rechnung, dass Tommy DeVito auch laufen kann. Defensive Coordinator Joe Barry schickte zu Beginn des Spiel viele Blitzpakete, die DeVito aber nicht im Ansatz gefährlich werden konnten. Er schaffte es immer wieder raus aus der Pocket und Yards am Boden zu erzielen. Später im Spiel setzen die Giants ihn dann auch gezielt als Läufer ein. So stehen am Ende für ihn 71 Yards am Boden.https://x.com/KurtBenkert/status/1734590292580589911?s=20

Außer Frage steht, dass das für einen Quarterback einfach viel zu viel ist. Hierauf hatte die Packers Defense keine Antworten parat. Doch auch im Passing Game machte DeVito für einen Backup eine gute Figur. Die OLine der Giants ließ in zwölf Spielen 69 Sacks zu – gegen die Packers keinen einzigen. DeVito warf für 158 Yards und einen Touchdown. Die Argumente für Joe Barry gehen langsam aus, falls überhaupt noch welche vorhanden waren.

Playoff – Picture

Trotz der Niederlage sind die Packers derzeit weiterhin auf einem Playoff-Spot. Kommenden Sonntag gibt es nun ein ganz wichtiges Spiel gegen die Bucs. Das Spiel gegen die Giants hat uns Fans gezeigt, dass das Team noch nicht dort ist, wo es viele nach den letzten drei Wochen schon gesehen haben. Diese Ups and Downs eines jungen Teams sind keinesfalls überraschend. Schön wäre es trotzdem, wenn sich dieses junge Team für phasenweise sehr gute Leistungen am Ende mit den Playoffs belohnen würde.

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