Packinator – I’ll be back

Tja, in regelmäßigen Abständen können und müssen wir über ähnliche Themen bei Upside Down berichten. Die Themen kündigen sich fast schon in Schwarzenegger’scher Manier an mit einem „I’ll be back“. 
Nicht genug, dass die Packers das Spiel bei den Giants verloren haben und die Chance auf einen kleinen Vorsprung im Play-Off-Rennen nun dahin ist … sie taten es auch in altbekannter Manier. Die Offense wirkte sloppy und Jordan Love hat hinsichtlich der Präzision einen Rückfall in alte Zeiten. Das Special Team glänzte mit Unzulänglichkeiten und weiteren Flaggen und die Defensive deutete hier Potenzial zwar an, aber war insgesamt einfach nicht effektiv und in der Crunch Time ein Problem. Man hat immer wieder Hoffnung, dass derartige Probleme weniger werden, langfristig irgendwann gelöst sind. Dies scheint den Packers aber doch immer wieder nur kurzfristig zu gelingen. War die Niederlage gegen die Giants nach einem zuletzt sehr positiven Streak erwartbar? Irgendwie ja schon. 

Die Tops der Woche

Bessere Zeiten – We’ll be back

So enttäuschend die Leistung gegen die Giants auch war, die Packers haben unter LaFleur jetzt mehrfach und über Jahre bewiesen, dass sie es besser können und gerade die Offense dürfte mit einem gesunden Aaron Jones und fitten Christian Watson schnell zu bekannter Stärke zurückfinden. Love’s Spiel war gegen die Giants sicherlich nicht gut, aber die letzten Wochen waren ein Ausblick auf die teils noch schlummernde Qualität, dass man ein solches „Down“-Spiel einem jungen Quarterback (Team) auch zugestehen muss. So wie das frustrierende Spiel wieder zurück war, so werden auch die positiven Aspekte der vergangenen Wochen bald wieder zurück sein. Gerne schon gegen die Buccaneers.

Tiefe auf Wide Receiver

Als gegen Spielende mit Reed und Wicks zwei Receiver der Packers angeschlagen nicht mehr das Feld betreten konnten, mussten mit Malik Heath und Samori Toure die Receiver 5 und 6 in prominenten Rollen und kritischen Situationen auf’s Feld. Heath konnte sich in dieser Phase durch einen kurzen Touchdown-Catch in gute Position für etwas mehr Spielzeit bringen und bewies für das Team seinen Wert. Toure war in einer Situation auch frei, aber der Ball von Love etwas unterworfen, so dass aus dieser Situation kein Touchdown entstand sondern nur eine Incompletion. Sind Toure und Heath nur direkt die Starting Receiver? Nein, gewiss nicht, aber sie haben gezeigt, dass sie offensive Playmaker sein könnten, wenn man sie braucht. 

Headcoach Matt LaFleur

Trotz nicht optimaler Umstände (Turnover, Flaggen, angeschlagener Roster) war sein offensiver Gameplan durchaus passend, auch, wenn er die End Around/Jet Sweeps mit Reed etwas überzogen hat. Positiv war auch seine offensichtliche Emotion, wenn etwas nicht funktionierte oder gegen seinen Willen lief. Er ist involviert, er kümmert sich und er hat einen offensiven Plan, der die Spieler und sein Team in aussichtsreiche Position bringt. Kapital daraus schlagen ist noch die größte Aufgabe für das junge Packersteam. Einen Record von sechs Siegen bei sieben Niederlagen und ein Play-Off-Ticket in Sichtweite, hätte aber wohl jeder genommen vor der Saison! 

Was übrigens aber beendet ist: die erfolgreiche Serie von Matt LaFleur im Dezember. Erste Karriereniederlage im Dezember für ihn.

Die Flops der Woche

Druck in Sacks oder zumindest Hits umwandeln

Giants-Quarterback Tommy DeVito wurde in seinen ersten Spielen 30 Mal zu Boden gebracht. Zwar konnten die Packers die Offensive Line der Giants immer wieder schlagen und drangen mit drei bis vier Spielern tief ins Backfield der Giants ein, aber sie brachten DeVito nicht ein Mal zu Boden. Schlimmer noch: DeVito konnte aus diesen Situationen regelmäßig Kapital schlagen und war dann selbst als Ballträger unterwegs und entkam dem Druck ohne Berührung (!). Die von PFF gelisteten Hurries (15 laut PFF, aber nur 2 Hits durch Gary) sind war schön und gut, aber wenn sie dem gegnerischen Quarterback derartige Räume eröffnen, dass dieser regelmäßig große Läufe starten kann, dann ist der Druck auf diese Art und Weise wohl unpassend. Es fühlte sich so an als gäbe es kein Contain für DeVito. Man setzte voll und ganz darauf, dass man ihn erwischt und zu Boden bringt. Die Möglichkeit, dass man nicht erfolgreich durchkommt wurde gar nicht in Betracht gezogen. Etwas Vorsorge wäre hier angebracht.

Flaggen

Die Flagge gegen Elgton Jenkins im ersten Drive wirkte wie ein Bruch. Quarterback Jordan Love war zwar vorher schon etwas holprig ins Spiel gekommen, aber diese Strafe war dann der völlige Bruch im Spiel. Zusätzlich führen die Packers die Liga in der Kategorie „Flaggen gegen das Special Team“ an. Definitiv ein Problem der Disziplin. Das junge Team aus Green Bay muss hier insgesamt disziplinierter agieren um gute Feldpositionen zu nutzen beziehungsweise sich nicht in schlechte Positionen zu manövrieren.

Die harten Fakten:
Platz 3 Overall mit 90 Flaggen in 13 Spielen und Platz 1 im Bereich der Special Teams. Im Bereich der Special Teams haben die Packers 19 Flaggen kassiert und führen diese Statistik mit drei Flaggen “Vorsprung” an. Grausam.

Die Sideline

Runningback Patrick Taylor hat sich in einer kritischen, aber nicht unaussichtsreichen Situation (erneut!) entschieden diese Linie als Ballträger nicht zu überschreiten und damit die Zeit zu stoppen. Er gierte nach mehr Raumgewinn obwohl die Situation auf dem Feld wenig aussichtsreich aussah. Headcoach Matt LaFleur war ungehalten ob dieser schlechten Entscheidung und musste ein Time Out verwenden um nicht noch mehr wertvolle Spielzeit verstreichen zu lassen. Taylor bekam die schlechte Laune von LaFleur dann auch direkt verbal zu spüren. Es wird Zeit, dass Aaron Jones ins Backfield zurückkehrt.

Der gegnerischen Offense Raum geben

Kurz vor Spielende lagen die Packers in Führung und die Giants hätten durch ein Field Goal das Spiel gewinnen können. Ihr Kicker, Randy Bullock, überzeugte in seiner gesamten Karriere nicht gerade mit einem starken Bein und Schüssen aus großen Distanzen. Dennoch gab die Defense der Packers den Giants genug Raum. Defensive Coordinator entschied sich dazu sein Backfield eher tief aufzustellen und wollte dennoch mit möglichst vielen Spielern Druck erzeugen an der Line of scrimmage. Er gab damit den Giants zwar tief keinen Raum, öffnete aber gerade für kleine und wendige Spieler wie Wan’Dale Robinson das Spielfeld und die Giants nutzten diesen Vorteil. Wäre es besser gewesen das Backfield nicht so tief zu platzieren? Wahrscheinlich. Wäre es besser gewesen mit weniger Spielern an der Line zu agieren (weil man DeVito eh schon das Spiel über nicht erwischte) und das zusätzliche Personal in den Raum zwischen Backfield und Defensive Line zu stellen? Wahrscheinlich. Die Giants hätten den Ball vermeintlich trotzdem etwas kleinschrittiger bewegt und trotzdem das Field Goal, dann aus wohl größerer Distanz, versucht. Randy Bullock hat über seine Karriere hinweg nur 50% der Field Goals aus 50+ Yards Entfernung verwandelt. Im Bereich von 40-49 Yards liegt seine Quote bei 76%….

Eigentlich hätte man hier noch einen fünften Punkt mit schwachem Kicking durch Anders Carlson aufnehmen können, aber irgendwann ist genug.

Gewinner der Woche

Tucker Kraft

Kraft steigert sich von Woche zu Woche. War er in den ersten Wochen noch recht wenig auf dem Feld, so agierte er dann nach wenigen Wochen schon als zuverlässiger und engagierter Block auf der Tight End-Position. Seit dem Ausfall von Luke Musgrave ist Kraft auch offensiv mehr involviert und kann hier durch Zuverlässigkeit als auch gute Feldanalyse überzeugen. Kraft spielt nicht wie ein Rookie auf seiner Position und könnte mindestens ein guter zweiter Tight End sein. Womöglich haben die Packers hier mit ihm und Musgrave aber gar einen starken doppelten Punch auf Tight End in der nahen Zukunft.

Der Verlierer der Woche

Keisean Nixon

Zuletzt noch viel und hochgelobt, so hatte Nixon gegen die Giants einen rabenschwarzen Tag. Natürlich hat es nicht geholfen, dass Defensive Coordinator Joe Barry ihn am Spielende im offenen Feld in ein 1 zu 1-Matchup gegen den agilen und fixen Wan’Dale Robinson brachte, aber Nixon wurde mit einer simplen Bewegung geschlagen und verlor dann auch, wie zu erwarten war, das Footrace gegen Robinson. Von einem Routinier würde man aber dennoch erwarten, dass er hier eine bessere Antizipation an den Tag legt. Antizipation ist auch das passende Stichwort für seinen Faux-Pas beim Return. Schlimm genug, dass Nixon den Ball nicht fangen konnte und fallen ließ, er versuchte nach dennoch erfolgreicher Eroberung des Balles aus einer wenig aussichtsreichen Position doch noch Kapital zu schlagen und verlor den Ball erneut und brachte die Giants damit in eine exzellente Feldposition. Die Zuverlässigkeit der letzten Wochen und Monate war in diesem Spiel nicht zu sehen.

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