Perfect World – viel Upside, wenig Down

Nach einem deutlichen 33:10-Erfolg gegen die Minnesota Vikings stehen den Packers nicht nur alle Türen offen, sondern man kann dem Lob nach dieser Performance kaum eine Grenze setzen. Die Packers waren sehr nahe an einem perfekten Spiel und dominierten alle Ebenen. Tops auszuwählen war gar nicht so einfach ob der Menge an Möglichkeiten!

Die Tops der Woche

Complete Performance

“Really proud of our team tonight. I thought that was a complete football game really in every phase for four quarters”, nannte Head coach Matt LaFleur die Performance gegen die Vikings.
33 zu 10 Punkte.
470 zu 211 Total Yards.
6.4 zu 4.1 Yards per play.
37:32 zu 22:28 Minuten Ballbesitz.

Es war auf beiden Seiten des Balles eine absolut dominante Leistung der Packers und man könnte noch viele weitere Stats anführen. Fazit bleibt aber immer wieder, dass die Packers hier 60 absolut runde und starke Minuten gespielt und alle Rädchen ineinander gegriffen haben.

Jordan Love

Angekommen. Genau das ist Jordan Love bereits seit einigen Wochen und gegen die Vikings hat er das erneut bewiesen. Auch Experte Adrian Franke hat Love’s Entwicklung in seiner aktuellen Kolumne nochmal thematisiert.

Selbst statistisch ist Love mittlerweile an der Ligaspitze angekommen. Wer noch, nach einem Durchhänger von LaFleur und Love zur Saisonmitte, Zweifel hatte, der muss diese spätestens jetzt ad acta legen. Die Packers haben ihren Starting Quarterback gefunden und er gehört zum erweiterten Kreis der Top Quarterbacks.

Den Pass auf Jayden Reed kann man nicht oft genug sehen. Bitte schön:

Rookie Rekord im Blick

Jayden Reed spielt eine dominante Saison und ist ein zentraler Teil der Packers Offense. Mit zehn Touchdowns ist er dem Rekord für Rookies bei den Packers auf den Fersen. Ihn zu knacken wird nicht einfach und es bräuchte gegen Chicago eine Monsterperformance … aber wer würde hier Nein sagen? Rookie Rekord für Reed plus Einzug für die Packers in die Playoffs? Das nehmen wir doch alle!

59 Receiving Yards

59 Yards – das ist die Gesamtbilanz für Justin Jefferson im Spiel gegen die Packers gewesen. Bei zehn oder mehr Targets hat Jefferson in den letzten zwei Jahren nur zwei Mal weniger Yards in einem Spiel erzielt. Oft kritisiert und das in der Regel zurecht, so muss man hier den defensiven Gameplan der Packers loben. Die Vikings haben, nicht nur via Jefferson, keinen Stich gegen die Packers machen können. Der einzige Touchdown der Vikings kam nachdem Touré einen Punt kurz vor der eigenen Endzone gemufft hat. Die Vikings hatten noch sieben Yards zu gehen. Bitte weiter so.

Play-Offs im Blick

Man hat es in der eigenen Hand und die Packers brauchen schlichtweg “nur” einen Sieg gegen Chicago, um sich für die Play-Offs zu qualifiziert. Andere Möglichkeiten gibt es zwar auch, aber das eigene Schicksal in der Hand zu haben, ist vorteilhaft. Jetzt geht es darum die Bears, die zuletzt fünf von sieben Spielen gewannen, im Lambeau Field zu schlagen. Ein echtes Highlight nochmal zum Abschluss der Regular Season!

Aaron Jones

Aaron Jones ist für diese Offensive unabdingbar. Natürlich hat er zuletzt in zwei Spielen in Folge die 100 Yards geknackt und dabei 6.0 Yards per Carry erlaufen, aber selbst diese Stats greifen in Sachen Wertigkeit zu kurz. Mit Jones im Backfield ist die Offense der Packers derart schlecht auszurechnen, dass die Räume für die Wide Receiver größer werden oder eben die Gaps für Jones. Für die kommende Saison ist sein Vertrag mit einem Cap Hit von 17,7 Mio. ein Problem. Aber Jones wird alles dafür tun, dass die Packers, trotz seines Alters, einen Weg finden ihn weiter an sich zu binden.

Tiefe auf Wide Receiver, Tight End und $$$

Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen…12,3 Mio Cap Hit kommende Saison für die aktuelle Gruppe an Wide Receivern und Tight Ends. Selbst wenn sich keiner der Spieler weiter steigern sollte, ist das ein absolutes Schnäppchen für die kommende Zeit. Leistungstechnisch haben Kraft und Musgrave auf Tight End ihren Wert bewiesen und auch Ben Sims hat sich als Blocker etabliert (seit dem Spiel gegen die Chargers immer mindestens zehn Snaps, gegen die Vikings sogar 41!). Die junge Wide Receiver-Gruppe hat natürlich mit Jayden Reed ein absolutes Glanzlicht, aber Doubs, Wicks, Melton und auch Heath haben ihre NFL-Tauglichkeit bewiesen. Kombiniert mit einem fitten Christian Watson ist das nicht nur ein gutes und extrem günstiges Wide Receiver-Korps, sondern auch ein entwicklungsfähiges!

Die Flops der Woche

X-Points

Kicker Anders Carlson verschoss gegen die Vikings seinen fünften Extrapoint in der aktuellen Saison, was der aktuell negative Topwert in der Liga ist. Das ist deutlich zu viel und wird auf Dauer seinen Verbleib im Kader gefährden. Natürlich trifft Carlson mit 83,9% eine gute Menge an Field Goals. Hierbei ist seine Bilanz im Bereich von unter 40 Yards mit 19 Treffern bei 19 Versuchen perfekt. Das lässt natürlich die Frage aufkommen, warum es bei den Extrapunkten derart hakt? Konzentration? Druck? Fehlender Reiz mit nur einem statt drei Punkten? Schlechte Snaps? Wie auch immer, Carlson muss sich hier deutlich steigern.

Drops

Es wäre offensiv noch etwas mehr möglich gewesen, wenn Doubs (2x) und Melton ihre Bälle festgehalten hätten … aber das ist schon Jammern auf sehr hohem Niveau. Gegen die Bears könnten die Drops kostspielig sein und hier haben die Packers noch Luft nach oben.

Der Gewinner der Woche

Bo Melton

Nachdem Melton schon gegen die Buccaneers und die Panthers zuletzt mehr Einsatzzeit und auch Targets erhielt, zeigte er gegen Minnesota sein ganzes Können. 105 Yards, ein Touchdown und sechs von neun Targets – das war die Bilanz von Melton, der ein zentraler Teil der Offense gegen die Vikings war. Lohn hierfür ist letztlich, dass die Packers Bo Melton nun vom Practice Squad fest in den Kader verpflichtet haben. Der ehemalige Siebtrundendraftpick der Seattle Seahawks hat seinen Wert für die Packers bewiesen, sich den Platz redlich verdient und ist der Gewinner der Woche.

Honorable Mention: Corey Ballentine
Mit Jaire Alexander und Eric Stokes “out” hatte man ein schweres Spiel für ihn gegen Jefferson/Addison erwartet, aber Ballentine lieferte ab. Nebst seiner, sicherlich etwas glücklichen, Interception schlug er drei Bälle herunter und lieferte mit einer 72,4 Grade bei PFF.com seinen Höchstwert diese Saison ab.

Der Verlierer der Woche

Samori Touré

Der Lohn für Melton ist für Touré ein Malus, denn er wurde auf die Injurie Reserve Liste gepackt und ist damit für den Rest der Saison raus. Insgesamt lief die Saison für ihn schon wenig zufriedenstellend, aber das Spiel gegen die Vikings war sicherlich der Tiefpunkt. Neben einer Reception für -6 Yards musste Touré noch einen Muffed Punt verbuchen, der die Vikings in exzellente Feldposition brachte. Er hat seinen Kaderplatz vermeintlich auch für die kommende Saison mindestens massiv in Frage gestellt bzw. wurde von Melton erstmal deutlichst überholt.

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