Week 17: Packers at Vikings – Statement-Win bringt Green Bay ein Endspiel um die Playoffs

Das eigene Schicksal weiterhin selbst in der Hand und die Playoff-Hoffnungen eines Rivalen nahezu beendet. Besser kann das Jahr 2024 für die Green Bay Packers kaum beginnen. Durch einen auf beiden Seiten des Balls überzeugenden 33:10-Sieg gegen die Minnesota Vikings bewahren sich Jordan Love und Co. die Chance auf die Playoffs. Eine Woche vor Ende der Regular-Season stehen die Packers damit bei einem 8-8 Record und können mit einem Sieg am kommenden Sonntag gegen die Chicago Bears den Einzug in die Postseason perfekt machen.

Auf einen Blick

  • Jayden Reed überholt Sterling Sharpe für die meisten Catches eines Packers-Rookies (60 in dieser Saison)
  • Run-Game und Aaron Jones (121 Rush-Yards) kommen immer besser in Fahrt (insgesamt 177 Yards am Boden)
  • Defense mit ihrem besten Auftritt seit Wochen (nur 211 Total Yards zugelassen)
  • Special Teams weiter fehlerbehaftet (Missed PAT, Muffed Punt)
  • Wide Receiver Bo Melton findet (s)eine Rolle in der Offense (6 Catches für 105 Yards, 1 TD)
  • Jordan Love mit TD-Pässen 28, 29 und 30 in dieser Saison

Spielverlauf

Bereits vor dem Spielbeginn ist klar, dass die Packers ihr Playoffschicksal komplett selbst kontrollieren. Die Niederlage der Seahawks gegen die Steelers versetzt die Packers dazu in die Lage. Der erste Drive der Packers dauert jedoch nur knappe 50 Sekunden. Zwei Imcompletions und ein kurzer Run von Aaron Jones bringen nichts ein. Genauso schnell erhielt die Offense allerdings den Ball zurück, denn auch die Vikings starten mit einem Three-and-out. 

Im zweiten Drive klickt die Offense dann deutlich besser und arbeitet sich in die Redzone vor. Dort macht Vikings Defensive Coordinator Brian Flores seinem Ruf alle Ehre und zwingt Jordan Love durch einen Blitz bei 3rd Down zu einem Pass unter hohem Druck, der Malik Heath um zwei Yards in der Endzone verfehlt. Das fällige Field Goal verwandelt Anders Carlson sicher zur 3:0-Führung. Und abermals dauert es nicht lang, bis die Offense den Ball zurückerhält. Corey Ballentine sichert sich einen getippten Wurf von Jaren Hall zur Interception – Ballbesitz tief in der Hälfte der Vikings. Nur zwei Spielzüge später verwandeln die Packers den Turnover in sieben Punkte. Jordan Love geht nach einem tiefen Dropback tief über die Mitte und trifft Jayden Reed perfekt – 33 Yard Touchdown. Für Reed der Neunte in dieser Saison. Carlson stellt mit dem PAT auf 10:0.

Offense in der ersten Halbzeit kaum zu stoppen

Vikings Quarterback Jaren Hall findet auch in der Folge wenig Antworten im Passspiel. Die Packers lassen nur ein First Down der Vikings im ersten Viertel zu. Die Offense der Packers dagegen findet ihren Rhythmus nun komplett. Unter höchstem Druck und vom „Back Foot“ bringt Love einen tiefen Ball auf Bo Melton an (28 Yards), der die Packers schon wieder in Field Goal Range bringt. Doch leider bringen die Packers aus einer guten Situation (1st & 5) keine Punkte aufs Board, denn ein ausgespielter vierter Versuch endet in einer Imcompletion. Bo Melton dreht sich etwas zu spät zum Ball um und kann den Ball im Fallen dadurch nicht sichern. Statt einem möglichen 17:0 steht es einige Plays später nur noch 10:3, denn das erste mal im Spiel bewegen die Vikings den Ball konstant. Ein Sack von Colby Wooden beendet den Drive und hält die Vikings bei einem Field Goal, welches Greg Joseph aus 54 Yards verwandelt.

Hello Defense

Die Packers zeigen sich davon unbeeindruckt. Angeführt von Jayden Reed, Tucker Kraft und Aaron Jones arbeitet sich die Offense wieder in Richtung Endzone. Dort veredelt Jordan Love durch einen QB-Keeper von der 2-Yard-Linie, bei dem er seine Athletik eindrucksvoll unter Beweis stellt. Im US Bank Stadium herrscht – zum Genuss aller Packers-Fans – Stille.

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Und gerade als man denkt, dass es sich auf 17:3 zur Halbzeit einpendelt, gelingt Preston Smith ein Strip Sack gegen Jaren Hall. Die Packers recovern den Ball und bekommen mit 26 Sekunden auf der Uhr noch mal die Chance auf Punkte. Und diese Möglichkeit lassen die Männer aus Wisconsin nicht liegen. Jordan Love findet Jayden Reed bei einer kurzen Crossing-Route über die Mitte. Reed löst sich aus einem Tackle und arbeitet sich die verbleibenden 22 Yards in die Endzone vor. Ganz starkes Play vom Rookie, der den Ausfall von sowohl Dontayvion Wicks als auch Christian Watson vergessen macht. Leider verfehlt Carlson den PAT, sodass es mit einer 23:3-Führung für die Packers in die Halbzeit geht. Beim kurzen On-Field-Interview für NBC findet Matt LaFleur dann auch lobende Worte für die Leistung der Defense in der ersten Halbzeit: „Our Defense came to play!“

Statements von Offense und Defense in Halbzeit zwei

Die Vikings klammern sich zu Beginn der zweiten Halbzeit an den letzten Strohhalm und tauschen den Quarterback. Nick Mullens übernimmt für Jaren Hall. Der bringt die Offense zwar auch kurz vor die Endzone, doch dort schnappt die Packers-Defense zu und forciert einen Turnover on Downs. Die Offense übernimmt, allerdings ohne Jayden Reed, der mit einer Brustverletzung erstmal an der Seitenlinie bleibt.

Jayden Reed Status änderte sich im Verlauf des Spiels zu „out“

Doch das scheint Jordan Love und die gesamte Offense nicht zu stören. Mit einem wahren Statement-Drive über acht Minuten und 13 Plays wandern die Packers das Feld herunter. Und wie soll es in diesem Spiel auch anders sein: Jordan Love nimmt abermals einen tiefen Dropback gegen den Blitz der Vikings. Sein „Rainbow“ landet perfekt in den Armen von Bo Melton – Touchdown und der frühzeitige Dagger im Spiel. Mit dem verwandelten Extrapunkt steht es 30:3.

Doch Green Bays Special Team holte die Vikings zumindest noch mal etwas näher heran. Samori Toure lässt den Punt fallen, den die Vikings kurz vor der Endzone recovern. Zwei Plays später findet sich Johnny Mundt in der Endzone wieder und verkürzt zu Beginn des vierten Viertels auf 10:30. Ein weiterer langer Drive der Packers sorgt für weitere drei Punkte auf dem Scoreboard. Anders Carlson setzt ein 37-Yard-Field-Goal zwischen die Stangen – 33:10. Die Defense lässt die Vikings zwar noch mal das Feld herunter marschieren. Punkte weiß sie aber zu verhindern durch abermals sehr gute Redzone-Defense – Turnover on Downs. Für die letzten Offense-Snap darf dann sogar Rookie Sean Clifford das Feld betreten, der mit einem tiefen 37-Yard-Shot auf Bo Melton für die Victory-Formation sorgt.

Positives zum Spiel

Das Gesamtkonstrukt Offense. Das erste Spiel der Packers gegen die Vikings war für Jordan Love noch sehr wacklig. Damals hatte Love nur knapp 50 Prozent seiner Pässe angebracht und eine Interception geworfen, hatte der QB mit den Blitzpaketen von Brian Flores zu kämpfen. Das sah diesmal ganz anders aus und hier sind neben Love auch die Offensive Line und Matt LaFleur positiv zu erwähnen. Die Line fing die Blitzes der Vikings immer wieder sehr gut auf und Jordan Love nahm deutlich häufiger als sonst tiefe Dropbacks, um sich Zeit zu erkaufen. Dazu gab LaFleur seinem Signal-Caller immer wieder auch einfache Plays und Passoptionen an die Hand. Beispielhaft sind dafür die vielen schnellen Pässe in die Flat zu Tight End Tucker Kraft zu nennen.

Und ja, liebe Packers-Fans, es geschehen zum Übergang zwischen 2023 und 2024 noch Wunder: Green Bay kann auch Defense. Die Line konnte konstant Druck gegen Jaren Hall und Nick Mullens generieren und auch die Secondary machte ihren besten Job sein Wochen, wohlgemerkt ohne Jaire Alexander und Eric Stokes. Minnesotas Top-Receiver Justin Jefferson war im gesamten Spiel nie ein Faktor. Dazu sorgte die Unit von Joe Barry für zwei wichtige Turnover, die jeweils in Punkte verwandelt werden konnten. Ob dies nur ein Strohfeuer oder aber eine anhaltende Leistungssteigerung ist, wird der kommende Sonntag zeigen.

Blick aufs Playoff-Picture

Für die Packers gilt hier das einfache Szenario „Win and In“. Mit einem Erfolg gegen die Chicago Bears am kommenden Sonntag im heimischen Lambeau Field würden die Packers nach einem Jahr Abstinenz wieder in die Postseason einziehen. Mit Sicherheit etwas, womit nicht jeder in Jordan Loves erster Saison als Starter gerechnet hat. Es gilt lediglich noch zu klären, ob die Packers als Sechster oder Siebter in die Wild Card Round gehen. Eine Sieg Green Bays und eine Niederlage der Rams bedeutet Platz sechs. Sollten die Rams gewinnen und die Packers auch, ist es Platz sieben. Nachdem die 49ers bereits den Top-Seed in der NFC gesichert haben, heißt der Gegner dann entweder Detriot Lions oder der Sieger der NFC-East, sehr wahrscheinlich die Dallas Cowboys.

Und mit diesen positiven Szenarien wollen wir die Review beenden. Wie die Konstellation bei einer Niedelage der Green Bay Packers aussieht, spielt hoffentlich keine Rolle. In diesem Sinne eine frohes neues Jahr und einen schönen Victory Monday.

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