Die Packers konnten die Vikings im Silvesterkracher schlagen. Auch dank einer überzeugenden Defensivleistung. Nun haben die Packers alle Trümpfe in der Hand, sie müssen sie nur noch ausspielen. Das bedeutet konkret ein Sieg gegen die Bears. Das klingt einfacher als man denken mag. Die Bears haben vier der letzten fünf Spiele gewonnen, unter anderem gegen die Vikings und Lions. Dabei gewannen sie bis auf beim 13-10 gegen die Vikings auch mit min. 10 Punkten Vorsprung. Zuhause sind sie sogar seit fünf Spielen in Folge ungeschlagen. Glück für die Packers, dass dieses Spiel allerdings im heimischen Wisconsin stattfinden wird.
Selbst bei einer Niederlage ist man noch nicht raus. Allerdings müssten dann sowohl Vikings, Seahawks als auch einer aus Saints oder Buccaneers verlieren. Auf der anderen Seite gibt es noch eine Chance auf den #6 Seed. Aktuell wären die Packers #7 Seed, was die Dallas Cowboys als Gegner bedeuten würde (vorausgesetzt sie gewinnen gegen die Washington Commanders). Der #6 Seed wären aktuell die Detroit Lions. Für diesen Seed benötigen die Packers nicht nur einen Sieg, sondern auch ein Sieg der 49ers gegen die Los Angeles Rams.
Auf einen Blick
- Wann? Sonntag, 07.01.2023 / 22:25
- Wo? Lambeau Field, Green Bay, WI
- Sender/Kommentartoren US-Feed: CBS / Jim Nantz, Tony Romo, Tracy Wolfson (FR)
- Sender/Kommentartoren Deutschland: RTL (Jan Stecker, Björn Werner), Gamepass by DAZN/YouTube, Franz Büchner (ENDZN by DAZN)
- Schiedsrichter: Carl Cheffers
- Wetterprognose: wolkig bei 2°C
- Wettquote: Packers 3 Pkt Favorit
- Verletzungen Packers (Vermutung): AJ Dillon (Ques), Preston Smith (Ques), Rudy Ford (Ques), Isaiah McDuffie (Doubtful), Christian Watson (Ques), Luke Musgrave (könnte von IR zurückkehren)
Wie lief die bisherige Saison der Bears
Die Bears sind nach der Klatsche zuhause gegen die Packers direkt mit weiteren Niederlagen in die Saison gestartet. Nach Woche 9 stand man mit 2-7 mit dem Rücken an der Wand. Bis dahin sah die Defensive wie einer der schlechtesten der Liga aus (nach EPA/Play Platz 30). Ähnliches galt für die Offensive (nach EPA/Play Platz 23). Danach wurde das Experiment Justin Fields primär als Passer einzusetzen sein gelassen und das Run Game weiter geöffnet. Das hat dazu beigetragen, dass die Offense deutlich unberechenbarer und damit erfolgreicher wurde. Die Offense ist seit Woche 10 auf Platz 18 nach EPA/Play.
Einen kompletten Turnaround machte die Defense. Die Defense liegt auf Platz 1 nach EPA/Play seit Woche 10. Dazu trägt insbesondere die Run Defense bei. Der Wert liegt bei -0,167 EPA/Play. Platz 1, genauso wie bei totalen Stats über die gesamte Saison. Kein Team hat weniger Yards zugelassen (1344 / Durchschnitt: 1794). Nach zugelassenen Touchdowns (5 – Platz 2) und Yards per Attempt (3,7 – Platz 3) liegt man ebenfalls in den Top5.
Die Playoffs waren für die Bears früh in der Saison schon kein Thema. Umso mehr stand dagegen die Bewertung von Justin Fields als Franchise Quarterback im Fokus. Diese Thematik ist nun vor allem deswegen brisant, weil die Bears den First Pick Overall im kommenden Jahr haben (durch den Trade mit den Panthers für Bryce Young). So recht lässt sich da immer noch kein Urteil fällen. Im Enemy Territory haben Sebi und Mark vom BearsBamboozle Podcast darüber ausführlich gesprochen.
Stärken des Gegners
Individuell das Herzstück der Offense ist DJ Moore. Moore ist erst vor der Saison im Zuge des Trades um den First Pick Overall aus Carolina nach Chicago gewechselt. Er spielt seine beste Saison der Karriere. Aktuell steht er bei 130 Targets, 92 Receptions, 1300 Yards davon 516 Yards after Catch, acht Touchdowns und 2,3 Yards per Route Run. Bis auf Targets klare Bestmarken und die Targets sollte er in diesem Spiel auch knacken. Aber auch im Ligavergleich sind das Top10 Werte. Das unterstreicht auch Platz 9 unter allen Wide Receivern nach PFF Grade.
Auf der anderen Seite haben die Bears auch den höchsten gegradeten Cornerback der Liga: Jaylon Johnson. Johnson ist in seinem Contract Year. Bedeutet nach der Saison ist Zahltag und der fällt bei ihm wohl üppig aus. Er hat in dieser Saison nur bei 50% der Targets eine Completion erlaubt (Platz 4 unter Cornerbacks mit min. 50% Snaps) und dabei 195 Yards (Platz 1 mit weitem Abstand) sowie 1 Touchdown zugelassen. Er wird von den gegnerischen Teams so gut wie es geht gemieden, daher kommt die meiste Arbeit auf den Cornerback auf der anderen Seite zu, Rookie Tyrique Stevenson.
Schwächen des Gegners
Die anderen Wide Receiver sind ein großes Problem in Chicago. Der in der letzten Saison für einen frühen Second Rounder geholte Chase Claypool spielt aufgrund charakterlicher Probleme inzwischen gar keine Rolle mehr. Auch Equanimeous St.Brown, Tyler Scott und Velus Jones Jr. konnten sich bisher nicht wirklich aufdrängen. Bleibt noch Darnell Mooney übrig. Mooney musste nach dem Abgang von Allen Robinson 2022 die Rolle als Nummer-1-Receiver ausfüllen. Dafür waren die Fußstapfen etwas zu groß.
Die Erwartungen waren vor der Saison, dass er sich als Nummer-2-Receiver wieder etablieren kann und ein Bounce Back zur Saison 2021 hinlegen könnte. 31 Receptions, 414 Yards, 1 Touchdown, 50,8% gefangene Bälle sind dabei aber klare Career Lowlights. Dies führt aktuell zu Motivationsproblemen. Man kann davon ausgehen, dass sich die Wege am Saisonende trennen werden. Ein ähnliches Schicksal könnte Robert Tonyan drohen. Der langjährige Packer ist ebenfalls noch gar nicht angekommen und fällt mehr durch Drops den durch Receptions auf. Auch er bietet keine wirkliche Alternative zu DJ Moore oder Cole Kmet, der gegen die Packers womöglich auszufallen droht.
Key Matchups
Aaron Jones vs. Bears Run Defense
Aaron Jones hebt die aktuell auf einem hohen Level spielende Offense nochmal auf ein anderes Level. Dabei ist er im Passing Game nur ein geringer Faktor. So war er in den letzten drei Spielen insgesamt nur viermal nicht im Backfield aufgestellt. Zum Vergleich im Schnitt der anderen Spiele war er diese Saison 5,5x pro Spiel als Wide Receiver aufgestellt. So lässt sich auch erklären, warum er inzwischen deutlich weniger Targets sieht. Diese Rolle hat vor allem Jayden Reed übernommen. Dafür ist Jones als Runner momentan brandgefährlich.
Nun trifft er auf eine sehr gute Run Defense. Aber Jones traf schon in Woche 1 auf diese Defense. Dort konnte er 41 Rushing Yards (4,6 Yards per Attempt), 86 Receiving Yards und 2 Touchdowns verzeichnen. Es wird spannend zu sehen, ob sich Aaron Jones oder die Bears Run Defense durchsetzen kann.
Packers Run Defense vs. Bears Runningbacks
Über eine sehr gute Run Defense verfügen die Packers bekannterweise nicht. Aber gerade in diesem Spiel kann das eine große Rolle spielen. Es gibt nur ein Team, welches über ein gefährlicheres Run Game verfügt, die Baltimore Ravens. Die Yard Zahlen pro Spiel in den letzten fünf Spielen, belegen das auch eindrucksvoll: 118, 142, 88, 250, 192. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass eine ähnliche Leistung wie gegen die Cardinals (250, 2 TDs) oder die Falcons (192, 3 TDs) möglich ist. Die Frage wird daher wohl weniger sein, wie sehr können die Packers die Bears in Sachen Yards limitieren, sondern allen voran wie gut wird die Defense in der Redzone halten und können Stops oder Turnovers kreiert werden? In einem highscoring Game ist der Outcome jedes Drives wichtig. Die Defense sollte da ihren Teil dazu beitragen.
Drücken wir die Daumen, dass man wie nach dem Vikings Spiel feiern darf, diesmal den Einzug in die Playoffs:
Tipp: 28:24 Packers
#GoPackGo
Ein Gedanke zu “Es geht um die Playoffs! – Week 18 vs. Chicago Bears”