Die letzte Woche der Regular Season steht an. Die Packers gehen noch einmal auf Reisen und müssen zu den Detroit Lions. Beim Blick auf die Standings sieht man, dass es sportlich um nichts mehr geht. Die Packers haben den 1st Seed bekanntlich in der Tasche und die Lions den 2nd Overall im nächsten Draft. Einzig eine Niederlage würden den Lions nutzen, um eventuell doch noch den ersten Pick zu bekommen. Wie auch immer: den Reiz zieht die Partie aus der langen Rivalry zwischen beiden Teams.
Packers vs. Lions History
Die Rivalität beider Teams gehört zu den längsten in der NFL. Seit 1930 treffen die Lions (damals noch als Portsmouth Spartans) und die Packers aufeinander. Das erste Duell gewann Green and Gold am 2.11.30 mit 47:13. Insgesamt gab es 185 Spiele zwischen beiden Franchises. Die Packers siegten dabei 107 mal , darunter beim Miracle in Motown 2015, ein durchaus legendäres High Scoring Game 2012 und die beiden einzigen Playoff-Duelle. Die Lions gingen 75 mal als Sieger vom Kunstrasen, darunter zuletzt beim 31:0-Blowout im Jahre 2018. Die letzten fünf Duelle gewannen aber die Packers, zuletzt in Woche zwei mit 35:17.
Lions seit Woche zwei
Ein wenig können einem die Lions und deren Fans etwas leid tun. Zehn der ersten elf Spiele gingen verloren. Manchmal war es knapp wie gegen die Ravens (17:19), die Bears (14:16), bei den Vikings (17:19) oder den Browns (10:13). Dann gab es deutliche Niederlagen bei den Bears (14:24) oder den Rams (19:28). Zu Hause gab es sogar zwei Debakel gegen die Bengals (11:34) und gegen die Eagles (6:44). Erster Lichtblick war dann in Woche zehn ein 16:16 gegen die Steelers. In Woche zwölf gelang dann der erste, viel umjubelte Sieg gegen die Vikings mit 29:27. nach einer weiteren Klatsche bei den Broncos (3:38) folgte der zweite Sieg mit einem fast schon sensationellen 30:12 über die Cardinals. Zuletzt gab es dann wieder zwei Niederlagen in Atlanta (16:20) und Seattle (29:51). Der vorletzte Platz im Ranking ist zementiert, eventuell könnten die Lions sogar das schlechteste Team der Liga werden. Dazu dürfen sie nicht gewinnen und die Jaguars müssten die Colts besiegen.
Embed from Getty ImagesPlayers to watch Lions Offense
Angeführt wird die Offensive in der Regel von Quarterback Jared Goff. Dass der 27-Jährige nicht die Zukunft ist, war seit seinem Trade aus LA bekannt. Doch zwischenzeitlich wurde es um ihn doch reichlich absurd, als es nur noch kurze Bälle gab. Und ja, gerade zwischen Woche fünf und zehn waren die Leistungen schlecht. Aber insgesamt dürfte das okay sein, was Goff da über die Saison gespielt hat. Viel mehr kann man wahrscheinlich von ihm selbst, aber auch mit diesem Kader nicht erwarten. Zuletzt fehlte Goff aber in zwei Spielen und ist auch für das Spiel am Sonntag als fraglich gelistet. Dann kommt es zum Wiedersehen mit Tim Boyle – das hat doch viel Nostalgie-Effekt. Aber machen wir uns nix vor: Boyle hat keinen seiner drei Starts gewonnen.
Was man den Lions zu Gute halten muss: es fehlen einfach die Waffen. Mit TJ Hockenson sitzt der wohl beste Passfänger ebenso auf IR wie die nominelle Nummer zwei, Receiver Quintez Cyphus. Es ist also Zeit für Amon-Ra St. Brown, den Workload zu nehmen. Und das macht der Bruder von EQ sehr gut. 803 Yards und vier Touchdowns bei 103 Receptions lesen sich doch gut. Dazu wurde er Offensive Rookie of the Month im Dezember. Hinter St. Brown wird es aber doch dünn. Über jeden Zweifel erhaben ist aber das Runningback-Duo. Jamaal Williams und D’Andre Swift kommen zusammen auf mehr als 1700 Scrimmage Yards, davon knapp 1100 im Rushing Game. Das ist mal eine Ansage. Zumal hinter einer doch recht wackeligen O-Line.
Players to watch Lions Defense
Hat die Defensive der Lions den Namen überhaupt verdient? Wirklich beantwortet kann man das nicht wirklich. Die Lauf-Verteidigung gehört zu den Schlechtesten der Liga und die Pass-Verteidigung ist nicht viel besser. Wenn ein Drive des Gegners nicht zum Erfolg kommt, hat man oft den Eindruck, dass es eher am Gegner als der Verteidigung liegt.
Das könnte aber auch einfach daran liegen, dass dem Team von Dan Campbell die Playmaker fehlen. Mit Cornerback Jeff Okudah und Edge Trey Flowers fallen wichtige Stützen aus. Weitere Spieler sind aktuell angeschlagen. Wenn man Playmaker sucht, dann dürften es Edge Charles Harris (7,5 Sacks), das Safety Duo Will Harris und Tracy Walker sowie Cornerback Amari Oruwariye (sechs INT) sein. Dann wird die Personaldecke zahlenmäßig und auch von der Qualität her dünn. Vor allem die Interior-D-Line ist daher löchrig wie ein Schweizer Käse und bekommt durch die Linebacker nur wenig Unterstützung.
Verletzungen und Ausfälle Lions
17 Spieler stehen bei den Lions auf IR. Darunter die bereits erwähnten Hockenson, Cyphus, Flowers und Okudah. Auch auf Kicker Austin Seibert und den wichtigen Center Frank Ragnow müssen die Löwen verzichten. Auf der COVID-Liste stehen mit Taylor Decker und Penei Sewell zwei weitere wichtige Linemen sowie der sehr wichtige Edge Austin Bryant. Bei allen ist der Einsatz daher fraglich, ebenso bei Jared Goff, Edge Michael Brockers und vier weiteren Spielern. Fullback Jason Cabinda ist raus.
Verletzungen und Ausfälle Packers
Hui die Verletzungsreihen bei den Packers lichten sich. Auf der COVID-Liste stehen aktuell nur noch Billy Turner und David Moore. Dazu wird, neben den Langzeitverletzten, Jaire Alexander weiter nicht spielen. Auch Kingsley Keke wird erkrankt fehlen. Fragezeichen stehen hinter DeVondre Campbell und Aaron Jones, die eventuell Sonntag geschont werden. Dafür sollen David Bakthiari und Center Josh Myers Spielanteile bekommen. Dies hatte Coach Maff LaFleur am Freitag verkündet.
Prediction
Ein Ways to win spare ich mir an dieser Stelle. Denn niemand weiß, was da für Mannschaften am Sonntag auf dem Rasen stehen werden. Sicher, die Packers werden ihrem ersten Team Snaps geben, aber ich bin mir sehr sicher, dass wir in Halbzeit zwei viele Reservisten sehen werden. Und die Lions werden schon aus Verletzungsgründen viele Ersatzleute aufbieten müssen. Von daher ist das Spiel eigentlich nicht vorhersehbar. Aber unter dem Strich ist es dennoch ein Rivalry Game, dass man aus Packers Sicht gewinnen sollte – auch um mit einem positiven Gefühl in die Bye-Week zu gehen.
Und die Packers gewinnen durch ein Walk-Off-Field Goal von Mason Crosby.
Tipp: 24:23 Packers