Mein Name ist Matze. Ich bin im Vorstand der Packers Germany für die Finanzen zuständig und durfte im November das Spiel unserer Green Bay Packers gegen die Seattle Seahawks im Lambeau Field verfolgen. Danach ging es für mich noch zum Auswärtsspiel bei den Vikings. Auf unseren Social Media Kanälen haben ich bereits einige Eindrücke mit euch teilen dürfen. Auch abseits der Spiele in den Stadien habe ich auf meiner Reise einiges erlebt. Das Video mit Aaron Rodgers und David Bakthiari habt ihr sicherlich schon gesehen. In der 132. Folge des Packers Talk Germany habe ich meine Eindrücke bereits geschildert. Dieser Bericht dient als Ergänzung zum Podcast und soll auch in schriftlicher Form meine Reise festhalten.
Reisen in die USA ab November endlich wieder möglich
Es war nicht meine erste Reise Richtung Lambeau Field. Aber die Pandemie hat eine Reise in die Staaten lange Zeit unmöglich gemacht. Nachdem die Einreise aus Europa wieder möglich war, habe ich nicht lange gewartet und einen Flug gebucht. Ich zahle gerne ein paar Euros mehr für den Flug und buche mir dafür einen Direktflug. Natürlich ist das kein Flug direkt nach Green Bay, aber ein Flug von Frankfurt bis nach Chicago erspart einiges an Reisestress bei möglichen Umstiegen. Von Chicago geht es dann in knapp 4 Stunden mit einem Mietwagen weiter Richtung Green Bay.
Ich fahre mittlerweile seit einigen Jahren regelmäßig nach Green Bay und habe dort bereits gute Kontakte geknüpft. Viele Leute vor Ort haben sogar Vorfahren aus Deutschland. Ich kann euch nur empfehlen euch als Deutsche(r) erkennen zu geben. Ihr kommt unfassbar schnell mit den Leuten ins Gespräch und viele können es nicht glauben, dass man diese weite Reise für die Packers auf sich nimmt. Dank meiner Kontakte vor Ort habe ich stets sehr kostengünstige Übernachtungsmöglichkeiten. Unmittelbar vor und nach den Spieltagen sind Übernachtungen in Green Bay selbst nämlich sehr sehr teuer. Viele nehmen Fahrten von bis zu einer Stunde in Kauf und übernachten außerhalb von Green Bay.
Der Spieltag
Am Spieltag bin ich immer sehr früh auf den Beinen, um das Spieltagserlebnis in vollen Zügen zu genießen. Früh mache ich mich dann schon auf dem Weg zum Stadion bzw. zum Tailgaiting. Wer das noch nie erlebt hat, kann sich kaum vorstellen was das für eine riesen Party vor dem Stadion ist. Auch hier kann ich euch nur empfehlen: Zeigt wo ihr herkommt. Ihr habt unfassbar schnell Anschluss und die Leute sind super herzlich und nett.
Je nachdem wie sehr man das Tailgaiting mag, geht es dann erst spät ins Stadion. Ich bin bei diesem Spiel etwas früher als sonst Richtung Stadion aufgebrochen. Durch Corona sind die Einlasskontrollen etwas aufwendiger und wir hatten Plätze in der Endzone und am Spielertunnel. Da gibt es natürlich einiges zu sehen und so war ich fast zwei Stunden vor Anpfiff im Stadion. Das Spiel an sich war sehr zäh, aber wir hatten das Glück an der richtigen Endzone zu sitzen. Fast alle spielentscheidenden Dinge passierten auf unserer Seite. AJ Dillon sprang nur wenige Meter von uns entfernt zum Lambeau Leap in die Zuschauer.
Dank einer Freundin vor Ort, die alle Spieler kennt hatten wir nach dem Spiel noch die Möglichkeit mit dem einen oder anderen Spieler kurz zu sprechen. Elgton Jenkins wechselte beispielsweise ein paar Worte mit uns, bevor er in die Kabine verschwand. Ein Spiel im Lambeau Field kann ich jedem Packers Fan ans Herz legen. Es ist ein einmaliges Erlebnis und wer einmal da war, möchte am liebsten jedes Spiel wieder hin.
Die Woche zwischen den Spielen – Das Highlight meiner Tour
Das Highlight meiner Tour war dann aber überraschender Weise die Woche zwischen den beiden Spielen. Meinen Begleiter brachte ich Montags noch zum Flughafen. Er reiste weiter nach Las Vegas. Ich selbst verbrachte die Woche bis zum Spiel bei den Vikings in Green Bay. Ich habe ein Stammlokal in der Nähe des Stadions, wo ich mich morgens zum Frühstücken hinsetze und einfach den Blick aufs Lambeau Field genieße.
Auf dem Parkplatz vor dem Stadion hatte ich dann tatsächlich die Möglichkeit einzelne Spieler zu treffen und mit ihnen zu quatschen. Ich habe u.a. Adrian Amos, Randall Cobb, Aaron Jones und Aaron Rodgers getroffen. Unfassbar tolle Moment und insbesondere der Moment mit Rodgers war besonders. Er kam mit seinem Auto an mir vorbei gefahren, erspähte meine Packers Germany Fahne und nahm sich sage und schreibe 15 Minuten Zeit um mit mir zu plaudern. Ich war sowas von aufgeregt und nervös. Einfach ein total unwirklicher Moment für mich.
Ich erzählte ihm von meinem Hochzeitantrag auf dem heiligen Rasen den Lambeau Fields, zeigte im Fotos von einem Auftritt von mir, wo ich mit seinem Trikot auf der Bühne stand. Er signierte mir meine Packers Germany Tasse und schrieb auf eine Tasse eine persönliche Widmung an meine Frau zuhause. Ich ärgerte mich tierisch, dass ich an diesem Tag kein Rodgers Trikot anhatte. Normalerweise laufe ich in Green Bay ausschließlich mit Rodgers Trikot durch die Gegend. Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht, dass es nicht meine letzte Begegnung mit ihm sein sollte. Wir machten noch ein Foto und dann verabschiedeten wir uns voneinander.
Meine Frau die ich danach direkt angerufen habe um von meiner Begegnung zu berichtete, fragte mich zunächst ob ich einen Autounfall gehabt hätte, so aufgelöst war ich am Telefon. Das Foto von Rodgers und mir drucke ich am nächsten Tag aus und machte mich wieder auf den Weg zum Stadion. Tatsächlich erspähte ich Rodgers wieder und winke ihm mit meinem Foto zu, in der Hoffnung, dass er mich erkennen würde. Er erkannte mich, verschwand aber im Stadion mit den Worten „After Practise“.
Die zweite Begegnung
Also war wieder Warten angesagt. Aber das Warten lohnte sich. Rodgers und Bakhtiari kamen mit dem berühmten Golf Cart zu mir und es entstand das Video, welches ihr alle vermutlich gesehen habt. Ich hatte mir dieses Mal einen kleinen Spickzettel gemacht, um in meiner Aufregung nichts zu vergessen. Im Video seht ihr, wie Rodgers kurz nach unten schaut. Da wirft er schnell einen kurzen Blick auf den Zettel. Ein unglaublicher Moment für mich und mit das tollste Erlebnis seit ich Fan der Packers bin. Dieses Erlebnis kann mir niemand mehr nehmen.
Das Spiel in Minnestoa am darauffolgenden Wochenende war dagegen schon fast unspektakulär. Die Stadt an sich ist sehr schön und auch das Stadion macht etwas her. Aber natürlich kein Vergleich zum Lambeau Field und auch das Tailgaiting auf einem großen Parkplatz vor dem Stadion fehlt bei den Vikings. Trotz der Rivalität war die Atmosphäre sehr herzlich. Das Spiel war spannend, am Ende aber natürlich mit dem falschen Sieger. Trotzdem machte ich mich nach dem Spiel und den gewonnen Eindrücken glücklich und zufrieden auf den Heimweg Richtung Deutschland.
Die nächste Reise kommt bestimmt
Reisen ins Lambeau Field sind wie eine Sucht. Wer einmal da war, möchte immer wieder hin. Sofern es die Pandemie ermöglicht, hoffe ich, dass wir möglicherweise schon im kommenden Jahr mit einer größeren Gruppe unseres Vereins die Reise nach Wisconsin in Angriff nehmen können. Ich freue mich schon, euch vor Ort alles zu zeigen und meine Erfahrung mit euch zu teilen. Wer einen ausführlichen Bericht zu meiner Reise hören möchte, dem empfehle ich noch den in der Einleitung erwähnten Podcast.
Euer Matze