Seit dem Trade von Davante Adams zu den Las Vegas Raiders war der Need bei den Packers auf Wide Receiver massiv. Nur mit Lazard, Cobb und Amari Rodgers plus weiteren Unbekannten in die Saison gehen? Nicht vorstellbar.
Zwei Wochen vor dem Draft haben die Green Bay Packers etwas Dampf vom Kessel genommen und Sammy Watkins (Ex-Bills, Rams, Chiefs und Ravens) unter Vertrag genommen. Sicherlich eine gute Verpflichtung für die Tiefe, aber kein Game Changer. Fun fact: seine beste Saison mit/unter Matt LaFleur in Los Angeles. 8 Touchdowns bei 39 Receptions und 593 Yards für die Rams im Jahre 2017. Wiederholung erwünscht. Watkins hat einen 1-Jahresvertrag unterzeichnet und kann bis zu vier Millionen Dollar bei den Packers verdienen.
Auch mit Watkins auf dem Roster stellen sich Fragen.
Könnten die Packers noch für einen Receiver traden? Möglich!
Könnten die Packers noch einen (Free Agent) Receiver unter Vertrag nehmen? Möglich!
Könnten die Packers einen Receiver im Draft früh (lies: nicht zwingend in Runde 1, aber in Runde 2 oder 3) ziehen? Ja, sollten sie.
Könnten die Packers auch in Runde 1 zugreifen? Möglich. Der letzte 1st Round Receiver der Packers war Javon Walker im Jahre 2002. Nicht ihr Ding, aber nicht auszuschließen.
Alles letztlich offene Fragen im Vorfeld des Draft, die man auf unterschiedlichste Art beantworten kann. Einen interessanten Gedankengang offeriert Paul Bretl.
Trotz diverser Möglichkeiten wollen wir hier dennoch ins Scouting, in die Beschreibung der Receiver einsteigen und tun das mit 25 Kurzprofilen, die Euch einen entsprechenden Überblick liefern sollen. Ihr wollt noch mehr erfahren? Dann geht es ab zur Podcast-Folge 154, denn dort sprechen wir über viele Receiver und feilen die Protraits nochmal aus:
Scouting Reports der Wide Receiver für den NFL Draft 2022:
Drake London – USC – 21 Jahre – 6ft4 – 220lbs
Der Big Body-Receiver des Drafts. Possession Receiver, der am Catch Point gewinnt. Offensive Player of the Year in der Pac12. Wird man ihn auf der Back-Shoulder an, dann darf man das direkt als erfolgreichen Catch eintragen. Agiert erfolgreich als Blocker und Gegenspieler kriegen ihn auch nach erfolgreichem Catch nur schwerlich zu Boden. Wenn er tief geht, dann kann er eine ordentliche Geschwindikeit entwickeln für seine Größe. Auch während des Runs bleibt sein Fokus auf dem Catch und begleitende Cornerbacks können ihn nur kaum irritieren, aus dem Spielzug nehmen. Man würde sich insgesamt noch mehr Explosivität wünschen. Seine Yards after Catch entstehen nur durch Kraft und Wille. Gegner aussteigen lassen? Nicht sein Ding. Klappt das in der NFL auch noch so? Kann er da weiterhin Defender “mitschleifen”?
Garrett Wilson – Ohio State – 22 Jahre – 6ft0 – 183lbs
Körperkontrolle ist sein großer Pluspunkt. Absolut explosiver Spieler, der sich auf neue Situationen umgehend einstellen kann und Verteidiger ins Leere laufen lässt. Seine Cuts sind stets crisp, was ihm hilft Outside wie auch im Slot erfolgreich spielen zu können. Auch auf engstem Raum kann sich durchsetzen und Fenster vergrößern, wenn der Corner nicht zu physisch ist. Hier kommen wir direkt zum Problem, denn er spielt ein Spiel, das sein Körper/seine Masse eigentlich nicht hergibt Entweder müssen seine Routes insgesamt noch knackiger werden oder er muss körperlich zulegen um gegenhalten zu können. Manchmal wirken Routes etwas unpräzise, wenn er denkt, dass er das Duell eh gewinnen wird. Drops sind ein Problem (Konzentration?), denn er hat teils sehr simple Bälle fallen lassen.Hat sogar Erfahrung als Puntreturner.
Jameson Williams – Alabama – 21 Jahre – 6ft1 – 179lbs
1572 Yards und 15 Touchdowns. Uff. Wenn man jetzt noch erfährt, dass Williams fast 20 Yards pro Catch erzielt, dann kann man sich schon denken, dass er wohl ein Deep Threat Receiver ist und genau das ist er auch. Rasend schneller Receiver, der kein Problem mit Press Man Coverage hat und seine Gegner stehen lässt. Hat er den Ball, dann lässt er Gegner mit exzellenter Body Control regelmäßig aussteigen und bleibt auch bei Kontakt auf den Beinen. Wenn man was kritisieren will, dann sicherlich, dass er doch zu häufig mit dem Körper Bälle sichert statt mit den Händen und den Ball wegpacken tut er auch nicht immer auf die sichere Art und Weise. Abseits davon aber ein Outside Receiver mit Speed, Spielverständnis und guten Routes. Zuletzt aber mit einem Kreuzbandriss geplagt (Ende Januar)
Chris Olave – Ohio State – 22 Jahre – 6ft0 – 187lbs
Hat ein herausragendes Gespür für den Raum und findet Spots, wenn er über die Mitte des Feldes bzw in Richtung Mitte des Feldes agieren kann, obwohl er kein reiner Slot Receiver ist. Seine Routes werden sauber gelaufen und das bis zum Ende. Hat eine gute, aber keine überragende Geschwindikeit. Olave macht viele Dinge gut, aber die dominante Stärke sucht man eher vergebens. Seine Hände sind gut, seine Beteiligung am Spielzug (Route, Catch, Blocking, was auch immer) wirken routiniert und geplant. Der Überraschungsmoment, das Mehr fehlt ihm aber doch immer wieder. 13 Touchdowns, aber vor zwei Jahren auch regelmäßig mit Fumbles unterwegs. Konzentration kann bei ihm ein Problem sein.
Treylon Burks – Arkansas – 22 Jahre – 6ft2 – 225lbs
Arbeitet als Receiver und kommt gerne auch mal aus dem Backfield. Elf Touchdowns sind natürlich auch ein Wort und sein Körperbau kann als massiv beschrieben werden. Hat er den Ball in der Hand, dann wird es für den Gegner gefährlich, denn seine Vision und Geschwindigkeit sind exzellent. Burks wird auch keinen Spielzug aufgeben, arbeitet sich auch durch Tackles, was bei seinem Körperbau auch nicht verwunderlich ist. Sein Route Running ist bislang nicht all zu ausgereift, auch, weil er viel bei Screens bzw. Quick Play eingesetzt wurde und alles linear angesetzt war. Blocking kann gut sein, aber geht der Spielzug auf die andere Seite, dann lässt er auch mal gerne schnell nach. Spielt grundsätzlich aber physisch. Das hat positive Aspekte aber auch Probleme. Gegner werden konstant bearbeitet, er schreckt nicht zurück, aber Burks kennt auch Wehwehchen und Verletzungen. Große Frage: Kommt er mit Press Man Coverage klar?
Jahan Dotson – Penn State – 22 Jahre – 5ft11 – 178lbs
Zwölf Touchdowns und fast 1200 Yards für einen Slot Receiver sind eine Hausmarke. Dotson ist ein super Route Runner mit exzellenten Händern. Drops gibt es bei ihm eigentlich nicht. Hat das Talent sich in die freien Taschen des Feldes zu platzieren sei es durch Double Moves oder auch nur den Release. Absolut schneller Spieler, der die Zeit hat auf Bälle zu warten. Ihm fehlt es leider an Stärke und auch sein Körper gibt nicht viel her. Wird auf NFL-Niveau mit enger Deckung noch mehr Probleme haben als am College eh schon. Bleibt auch mal an einem Block hängen. Manch einer sieht ihn auch außerhalb des Slots. Speed und Routes wären dort wohl eine Stärke, aber kann er gegen Press Man gewinnen? Bleibt er im Feld? Spannende Fragen zu einem spannenden Receiver.
George Pickens – Georgia – 21 Jahre – 6ft3 – 195lbs
Schwierig in Worte zu fassen, denn Pickens hat zuletzt wenig gespielt. 2021 war er nur in vier Spielen aktiv und hat auch die Jahre zuvor Spiele ganz oder teilweise verpasst. Wenn fit, dann ist er ein schneller Spieler, was für die Tiefe gilt als auch für alles im Bereich “short area”. Seine Routes sind absolut crisp und tight, aber manchmal macht er zu viel und braucht zu lange für den Cut. Pickens ist aber auch des Quarterbacks bester Freund. Braucht man ein 1st Down, dann ist er zur Stelle und arbeitet sich frei bzw. kann auch unpräzise Bälle anziehen. Hervorragendes Ball-Tracking kombiniert mit seiner Größe bedeutet für viele Cornerbacks ein massives Problem. Probleme hatte er auch schon manches Mal auf dem Spielfeld. Ejections, Flags für unsportliches Verhalten – auch das bietet Pickens.
Christian Watson – North Dakota State – 23 Jahre – 6ft4 – 208lbs
Findet man überall in Draftboards. Hat nur auf FCS-Niveau gespielt (simpel ausgedrückt “zweitklassig”). Dort war entsprechend überragend und seine Dominanz durch seinen großen, langen Körper war stets zu sehen. Ist durchaus explosiv und kann auch einen guten Speed entwickeln. Wird er hoch angeworfen, dann hat er auch einen guten Jump um den Ball zu sichern. Das gilt auch für Würfe, die nicht übermäßig präzise sind, denn auch diese zieht er gut ran. Fraglich ist sein Route Running gegen physischen Verteidiger, die es mit ihm aufnehmen können. Muss an Kraft noch zulegen, wenn er in der NFL nicht direkt an Press Man scheitern will. Seine Balance und Kontrolle im Route Running wirkt teils wacklig und für seine Überlegenheit in der FCS waren es doch ein paar Drops zu viel.
Alec Pierce – Cincinnati – 22 Jahre – 6ft3 – 211lbs
Receiving Leader in Cincinatti und mit 8 Touchdowns auch produktiv. Sein Route Tree ist sehr limitiert und seine Stärken liegen im Bereich Go/Post-Routes. Trotz Größe und Kraft hat er Speed zu bieten und kann Defensive Backs überlaufen. Kommt aus Duellen mit zwei (oder mehr) Defendern regelmäßig mit dem Ball raus und weiß seinen Körper einzusetzen. Besitzt bei kürzeren Routes aber keinerlei Moves um Raum zu erschaffen und hat, selbst bei erfolgreichem Catch, dann wenig bis keine Moves um Yards after Catch zu erzielen.
Skyy Moore – Western Michigan – 21 Jahre – 5ft10 – 195lbs
Unglaubliche Short-Area Bewegungen sind seine Stärke. Moore ist ein Slot Receiver wie aus dem Bilderbuch. Eher klein, aber nicht zu schmal. Er erkennt den Raum und weiß dann seine Routes dahin zu entwickeln. Seine Fussarbeit gibt ihm die Möglichkeit direkt an der Line zu gewinnen. Er lässt sich, trotz geringer Größe, nicht zu leicht aus der Route schieben. Passiert das doch mal, dann kommt er mit noch stärkerem Willen zurück und will den “Fehler” wieder gutmachen. Hat zuletzt auch bei tiefen Pässen überzeugt und nicht den Überblick verloren, was eigentlich für die meisten Slot Receiver ein Problem darstellt. Mit dem ersten Tackle kriegt man ihn selten zu Boden. Er gibt sich im Blocking Mühe, aber eine Stärke wird das nicht mehr werden.
Jalen Tolbert – Southern Alabama – 23 Jahre – 6ft1 – 194lbs
Unglaublich smoother Spieler, der an der Line über gute Fussarbeit und Stop/Go direkt dominieren kann. Seine Routes sind crisp und er kann sie jederzeit abändern und Cornerbacks ins Leere laufen lassen. Seine Werte mit 1400+ ards und 8 Touchdowns spiegeln das auch. Hat zuletzt auch Snaps im Slot gesehen. Blocking ist so gar nicht sein Ding. Weder technisch noch bezüglich der Motivation sich hier einzubringen. Lässt sich gerne auch mal aus dem Spielzug rausdrängen, wenn er nicht gegenhalten will. Geschwindigkeit könnte, für seinen Spielertyp, durchaus schneller sein. Ball Security ist ein Problem (Drops+Fumbles).
Khalil Shakir – Boise State – 22 Jahre – 6ft0 – 196lbs
EIn Slot Receiver wie aus dem Bilderbuch. “Quicker than fast”, aber ohne Speed für tiefe Läufe. Seine Routes sind ausgefeilt und er zieht gerne durch die Feldmitte. Sichere Bank, wenn es um 1st Downs geht und dann kann er auch im letzten Moment seine Moves anpassen um den Quarterback das Fenster etwas zu vergrößern. Tut alles für den Teamerfolg und wirft seinen Körper in Blocks, nimmt Hits und läuft auch seine Routen sauber zu Ende, wenn sich das Play fernab von ihm entwickelt. Ball Security ist nicht immer seine Stärke. Unter Druck funktioniert das besser. Zuletzt über 1100 Yards und 7 Touchdowns.
Justyn Ross – Clemson – 22 Jahre – 6ft4 – 205lbs
Das schwierigste Prospect dieses Jahr. Galt jahrelang als ein Top Receiver und dann begann seine Krankengeschichte. Über 1000 Yards ist Ross mittlerweile auf 514 Yards abgefallen und hat die Saison 2020 komplett verpasst wegen einer Nacken-/Wirbelsäulenverletzung. Die weitere Footballkarriere war überaus fraglich und 2021 war er nicht mehr der alte Ross. Hat immer noch einen großen Catch Radius und nutzt seine Arme effektiv, schafft Räume und hat eine gute Hand-Augen-Koordination. Kann auf Dauer Speed entwickeln, aber das dauert bei ihm recht lange. Könnte mit Press Man in der NFL Schwierigkeiten bekommen, da er körperlich weiterhin eher schmal daherkommt und nicht ausreichend Speed hat.
David Bell – Purdue – 21 Jahre – 6ft1 – 212lbs
Eine DER Enttäuschungen der Combine. War vorher deutlich beliebter, aber seine physischen Werte stehen seither deutlich in der Kritik, da er weder mit Schnelligkeit noch Agilität punkten konnte. Bei Purdue drei Jahre lang der zentrale Receiver und2021 auch der Big Ten Wide Receiver des Jahres. Hat super Hände und sichert quasi jeden Ball, der in seine Richtung fliegt. Kann “nasty” spielen und Cornerbacks durch seine Anwesenheit beschäftigen und nerven. Ihm fehlt jeglicher Long Speed und er braucht lange um überhaupt Geschwindigkeit aufzunehmen. Nach dem Catch ist Bell nicht sonderlich kreativ. Er läuft viel mehr in die Gegner und will dort die Tackles durch Kraft statt Moves schlagen. Mit seinen Richtungsänderungen wird er auf NFL-Niveau wohl nicht überzeugen können und wohl ein klassischer Possession-Receiver sein.
John Metchie III – Alabama – 22 Jahre – 5ft11 – 187lbs
Detaillierter Route Rinner, der selten den Fokus und auch in dichten Gemengelagen den Überblick nicht verliert. Gibt nicht auf bis er sich einen freien Raum auf dem Feld erarbeitet hat. Nach dem Catch ist er erstaunlich giftig und einige Verteidiger prallen an ihm ab. Das passt auch zu seinem guten Blocking, denn auch zeigt er stets vollen Einsatz. Probleme hat er mit der Ball Security, denn er ist gerne einen Schritt weiter und fängt unsauber, mit dem Körper….falls er ihn fängt. Hat medizinische Fragezeichen: vergrößertes Herz, ACL 2021 und Probleme mit dem Schienbein. Ist weder kräftig noch schnell und könnte hier auf NFL-Niveau dann in Schwierigkeiten geraten.
Romeo Doubs – Nevada – 22 Jahre – 6ft2 – 201lbs
Zwei Mal über 1000 Yards und 9 bzw. 11 Touchdowns sind gute Werte für einen Wide Receiver, dem es manchmal an Physis fehlt und dessen Routes absolut rudimentär sind. Hat aber sehr sichere Hände und gewinnt auch bei Körperkontakt den Kampf um den Ball. Seine Fussarbeit ist exzellent und er kann Spielzüge mit Richtungsänderungen nochmal um einige Yards verlängern. Sein Blocking ist maximal durchschnittlich. Trotz gutem Körperbau wird er teils zu oft aus dem Play geschoben.
Calvin Austin III – Memphis – 23 Jahre – 5ft8 – 170lbs
Schneller, kleiner und wendiger Receiver. Verlässliche Hände und gutes Ball Tracking sind positive Qualitäten. Drops sind leider ein Problem, auch, wenn er bei einem erfolgreichen Fang den Ball schnell sichern kann und das Feld vor ihm rasch und sauber analysieren kann. Route Tree war recht begrenzt, was aber typisch ist für jemand, der primär in Screens und tief eingesetzt wird. 1000+ Yards in den letzten beiden Spielzeiten. Guter Returner (vor allem bei Punts), der auch als Gunner hier eine gewichtige Rolle spielen könnte.
Wan’Dale Robinson – Kentucky – 21 Jahre – 5ft8 – 178lbs
Chaos für die Defense. Unglaublich vielseitiger Receiver, der tolle Instinkte hat und durch eine Defense durchgehen kann. Schwer zu Boden zu bringen, da er unglaublich shifty ist und jederzeit die Richtung ändern kann. Schreckt dennoch nicht vor Kontakt zurück. Sein Problem? Die Körpergröße, die ihn deutlich limitiert und ihm fehlt doch etwas an Geschwindigkeit. Kommt aus enger Deckung eigentlich nie mit einem Catch raus. Im Return-Game kaum Erfahrung bislang, aber könnte hier eine veritable Option sein.
Kyle Philips – UCLA – 23 Jahre – 5ft11 – 189lbs
Ein Receiver mit starker Fussarbeit und dem Zug gen Mitte des Feldes. Gilt als Hustler und Fighter, der durch Moves Raum, Pockets erschaffen kann. Probleme hat er aber auf Grund seines eher schmalen Körperbaus und seine gute Fussarbeit verleitet ihn auch zu viel zu tanzen. Dürfte in der NFL ausschliesslich im Slot operieren. Zuletzt mit 10 Touchdowns für die UCLA Bruins.
Kevin Austin – Notre Dame – 22 Jahre – 6ft2 – 200lbs
Hatte 2021 sein Breakout-Jahr. 108 Yards in zwei Jahren und dann auf 888 Yards gesprungen bei sieben Touchdowns. Starker Athlet, der auch im Blocking willig und aktiv ist. Sien Problem sind sicherlich die Hände und seine Drops. Keine großen Qualitäten im Yards after Catch-Bereich, aber hat eben den Körper und die Physis am Catch Point zu gewinnen.
Bo Melton – Rutgers – 23 Jahre – 5ft11 – 189lbs
Receiver für den Slot, der einen starken Topspeed hat und dabei auch shifty ist. Gewinnt seine Duelle direkt an der Line und könnte in der NFL auch in einer Running Back/Wide Receiver-Hybridrolle gefährlich werden. Absolut stark im Returngame (Kickoff wie auch Punts). Ist insgesamt auf der schmalen Seite und kann von körperlich starken Verteidigern recht simpel aus seiner Route geschoben werden und verliert dann den Fokus, was zu Catches mit dem Körper und/oder Drops führte.
Jalen Nailor – Michigan State – 23 Jahre – 5ft11 – 186lbs
Speedster, der jederzeit ein offenes Feld für einen Homerun nutzen kann. Zugucken macht definitiv Spaß! Cuts in Speed verwandeln fällt ihm leicht, aber er braucht auch Raum um den Catch zu machen. Das Spiel mit Kontakt ist nicht seines bislang. Überraschend: seine Arbeit im Blocking ist dennoch sauber und wird motiviert angegangen. Womöglich eine gute Option als Deep Threat/Field Stretcher später im Draft.
Jaivon Heiligh – Coastal Carolina – 23 Jahre – 6ft0 – 202lbs
Zwei Jahre in Folge einer der dominantesten Receiver in der Sun-Belt und hat dort mit den Chanticleers für Aufsehen gesorgt. 1100+ Yards im Jahr 2021 und 7 Touchdowns hat er sich durch sauberes Route Running erarbeitet. Hat das Talent Separation zu schaffen und den Ball dann auch sauber zu sichern. Hat einen guten Go/Stop-Motor, aber letztlich keinen überragenden Speed. Ist definitiv kein explosiver Spieler sondern eher der Spielertyp, der sich freie Felder erarbeitet und dann dort einen sicheren Catch hinlegt. Muss an Kraft zulegen, wenn er hiermit in der NFL erfolgreich sein will.
Tyquan Thornton – Baylor – 22 Jahre – 6ft2 – 181lbs
Physisches Monster im Bereich Geschwindig- und Wendigkeit mit Selbstvertrauen. Kraft ist ein Fragezeichen wie auch das Brechen von Tackles. Zuletzt mit 10 Touchdowns und einem Touchdown Pass (!). Sein Speed ist stets zu sehen und öffnet Räume, aber man erkennt auch schnell, dass seine Cuts oft nicht knackig genug sind. Wird Entwicklungszeit brauchen, aber ein Skill könnte die NFL locken: trotz fehlender Kraft hat er ein Talent Bälle in enger Deckung ranzuziehen.
Erik Ezukanma – Texas Tech – 22 Jahre – 6ft2 – 209lbs
Ein konstanter Receiver im College, der drei Jahre in Folge bei Texas Tech gut abgeliefert hat (drei Mal in Folge 600+ Yards). Sieht gut den Raum vor sich und wird gefährlich, wenn er den Ball gefangen hat. Ist dort auch als kräftiger Receiver nur schwer zu boden zu bekommen. Sein Route-Tree ist recht limitiert und eher linear. Ausgefeiltes Route Running sieht anders aus, aber wehe man gibt ihm eine freie, gerade Lane.
Wer könnte sonst noch auf dem Radar erscheinen?
Velus Jones aus Tennessee, der zwar für einen Draftee steinalt wäre (25), aber Returnerqualitäten hat. Danny Gray und Reggie Roberson von Southern Methodist University sind Optionen. Virgina Tech bietet noch Tre Turner an und vom winzigen FCS-College gibt es mit Dai’Jean Dixon einen kleinen Flitzer für seine Größe (6ft4). Josh Johnson (Tulsa), Charleston Rambo (Miami), Isaiah Weston (Northern Iowa), Ty Fryfogle (Indiana), Slade Bolden (Alabama) und Makai Polk (Mississippi State) komplettieren die Liste zwar nicht, aber ergänzen sie gut. Aus diesem Pool dürften sich die Packers sicherlich bedienen. Ab Runde 6 wird es – wie alljärhlich wild – und da kommen auch Spieler zum Vorschein, die man vorher nicht unbedingt im Draft gesehen hätte.
Meine Vermutung: die Packers nehmen einen Receiver früh (Runde 2 wäre der Klassiker) im Draft plus mindestens einen weiteren Receiver.
Bold Prediction: man holt einen Receiver in Runde 2 und 4 sowie in 7. Verwunderlich wäre, wenn die Packers bei einem Slot only Receiver zugreifen würden, denn die Rolle ist mit Cobb und Amari Rodgers bereits besetzt. Ein Slot, der auch mal tief oder outside kann? Das ist vorstellbar.
Habt ihr einen Favoriten aus der obigen Liste? Packt ihn gerne in die Kommentare!