In der Serie der Kaderanalysen widmen wir uns heute den Cornerbacks. Die Green-Bay-Packers-Cornerbacks sind mit hohen Erwartungen in die Saison gegangen. Bis auf Slot Cornerback Chandon Sullivan hat man niemand Nennenswertes verloren – im Gegenteil. Rasul Douglas wurde für seine starke Saison überraschend mit einem neuen Vertrag belohnt und auch Jaire Alexander kam von seiner Verletzung wieder fit zurück. Zusätzlich konnte man von Eric Stokes und Shemar Jean-Charles einen Second-Year-Jump erwarten. Mit Keisean Nixon und Corey Ballentine hat man extern zwei Veteranen dazu geholt, die allerdings auch eher für ihre Stärken im Special Team verpflichtet wurden. Im Draft wurde die Position gänzlich ignoriert . Alles in Allem stand lediglich hinter der Position des Slot Cornerbacks ein Fragezeichen. Man schien generell aber sehr gut gerüstet und hatte eines der vermeintlich besten Cornerback-Trios der NFL zu Verfügung.
Embed from Getty ImagesJaire Alexander
- 901 Snaps
- 56 Tackles, 5 Interceptions, 14 Pass Deflections
- PFF Grade: 80,3
- Vertrag bis 2026
Jaire Alexander hat im Mai seinen neuen Vertrag unterzeichnet, der ihn zum bestbezahlten Cornerback der NFL gemacht hat. Nach einem durchwachsenen Start, in dem es ihm untersagt war, den gegnerischen Nummer-eins-Receiver zu covern, wurde Alexander zum Ende der Saison immer stärker. Er wurde ins All-Pro Second-Team sowie in den Pro Bowl gewählt. Mit Alexander hat man eine absolute Konstante und einen echten Shut-Down-Cornerback.
Eric Stokes
- 477 Snaps
- 26 Tackles
- PFF Grade: 53,7
- Vertrag bis 2024 (5th Year Option)
Eric Stokes kam mit hohen Erwartungen aus seiner wirklich soliden Rookie-Saison. Diesen Erwartungen konnte er nicht gerecht werden, im Gegenteil – er schien einen Schritt zurück gemacht zu haben. Ein Quarterback Rating von 125,8 in seine Coverage ist wirklich nicht gut. In Woche neun gegen die Lions war seine Saison dann verletzungsbedingt beendet. Stokes muss zur neuen Saison wieder zulegen.
Rasul Douglas
- 914 Snaps
- 85 Tackles, 4 Interceptions, 13 Pass Deflections, 1 Sack, 1 Forced Fumble
- PFF Grade: 71,1
- Vertrag bis 2024
Rasul Douglas wurde etwas überraschend von den Packers bezahlt und damit für drei Jahre verlängert. An seine starke letzte Saison konnte er nur teilweise anknüpfen, aber er musste am Anfang der Saison auch in der für ihn ungewohnten Rolle als Slot Cornerback agieren. Insgesamt wurde es nach hinten raus besser und am Ende ein solides Jahr. Die Erkenntnis der Saison: Outside weiß Douglas besser zu gefallen als im Slot.
Keisean Nixon
- 298 Snaps
- 23 Tackles, 1 Interception, 2 Pass Deflections, 1 Forced Fumble
- PFF Grade: 63,9
- Läuft aus
Keisean Nixon ist am Ende deutlich mehr als First Team All-Pro Returner in Erinnerung, denn als Cornerback. Nixon hat aber auch immer wieder die Chance bekommen, sich im Slot zu zeigen. Dort hat er auch immer wieder respektable Leistungen gebracht. Wenn jemand verletzt ist, kann man Nixon dort problemlos bringen, aber seine Hauptqualität liegt im Returnen.
Die restlichen Cornerbacks
Hier gibt es gar nicht allzu viel zu erzählen. Von Shemar Jean-Charles hatte man einen Second-Year-Jump erwartet und sich etwas erhofft, dass er vielleicht in die Rolle des Slot Cornerbacks wachsen kann. Das war nicht der Fall. Mit lediglich drei Snaps hat er noch weniger gespielt als in seiner Rookie Saison. Man hat sich während der Saison noch mit dem Veteranen Corey Ballentine verstärkt, der allerdings fast ausschließlich eine Rolle in den Special Teams inne hatte. Darnell Savage ist zwar Safety, hat aber ebenso im Slot agiert. Ihm kommt hier entgegen, dass er tendenziell öfter Tight Ends und Running Backs covern muss – sein Tackling muss er dennoch unbedingt verbessern. Zumindest hat er im Slot noch einen Safety zur Absicherung hinter sich und Fehler werden so mitunter weniger hart bestraft als wäre er der letzte Mann.
Bewertung und Aussicht
Die Cornerbacks der Green Bay Packers sind ihren hohen Erwartungen zum Teil durchaus gerecht geworden. Man hat sicherlich von dem ein oder anderen, individuell, etwas mehr erwartet, aber grundsätzlich war das als Gemeinschaft schon ziemlich gut. Die Passverteidigung der Packers war eine der besten der gesamten NFL und belegt nach DVOA den achten Platz, seit Woche acht sogar Platz eins – daran haben natürlich die Cornerbacks einen großen Anteil.
Die wichtigen Spieler sind weiterhin alle unter Vertrag und dementsprechend wird man hier in der Offseason wenig Bedarf zum Handeln sehen. Einzig die Rochade auf der Slot-Cornerback-Position könnte in Angriff genommen werden – hier braucht es eine Konstante. Keiner hat es wirklich überzeugend gespielt und zum Ende hat Darnell Savage diese Rolle dann zumindest besser ausgefüllt als seine eigentliche Rolle auf Safety. Vielleicht ist er dort die Antwort in der Zukunft, das hinterließe dann aber wiederum ein noch größeres Need auf Safety als ohnehin schon.
Note: B+