Upside Down – The Final

Die Saison der Green Bay Packers ist vorbei. Die Offseason, die Free Agency und der Draft stehen an. Die kommenden Monate werden auch dieses Jahr wieder spannend. Doch wir wollen nochmals auf die Tops und Flops der vergangenen Saison zurückblicken. Upside Down – The Final geht für die Saison 2022 nochmal auf die vergangenen Monate ein. Die positiven und negativen Seiten der Packers auf einen Blick zusammengefasst. Zudem auch Momente ausserhalb des Feldes. Ihr habt auch wieder die Gelegenheit gehabt zu wählen. Dieses Mal euren Most Valuable Player und Most Disappointing Player of the Year.

Die Tops der Saison

Die London Invasion

Die Packers waren zum ersten Mal in ihrer Geschichte in Europa zu Gast. Das Heimspiel gegen die New York Giants fand im Tottenham Hotspur Stadium in London statt. Fans aus ganz Europa trafen sich zu diesem Ereignis und es war eine Dominanz in Green & Gold. Vor allem auch, weil sich viele aus Deutschland auf dem Weg in die Metropole London gemacht haben. Auch wir waren mit dem Packers Germany e.V. in einer großen Anzahl vertreten. Das Spiel ging zwar verloren, doch bleibt das Erlebte unvergessen. Ein Austausch untereinander, mit Engländern oder auch Amerikanern verband Fans aus aller Welt miteinander. Noch nie hat in London ein Team mit ihren Fans so dominiert wie die Packers. Unvergessene Momente für jeden der vor Ort war.

The Class of 2022

Brian Gutekunst hatte ein gutes Händchen beim letzten Draft und im Großen und Ganzen kann man positiv auf diese Klasse zurückblicken. Linebacker Quay Walker hat sich, Undiszipliniertheiten zum Trotz, etabliert und wird uns in Zukunft noch lange Spaß machen. Defensive Lineman DeVonte Wyatt wurde langsam herangeführt und zeigte zum Ende der Saison hin Flashes. Edge Kingsley Enagbare hat die beste Pass Rush Win Rate aller Rookie Pass-Rusher, Wide Receiver Christian Watson sieht aus wie ein zukünftiger Superstar in der NFL und hat mit 9 Touchdowns einen großen Anteil an der Steigerung der Offense zur Mitte der Sasion. Die Receiver Kollegen Romeo Doubs wird eine gute Nr. 2 und Samori Toure wie ein sicherer Kaderspieler mit Luft für mehr. Offensive Lineman Zach Tom wird zukünftig wohl starten und Linebacker/Safety Hybrid Tariq Carpenter ist ein Core Special Teamer. Natürlich hat man auch nicht von allen Rookies etwas gesehen, Offensive Liner Sean Rhyan und Rasheed Walker oder Defensive Lineman Jonathan Ford, doch trübt das diese Klasse nicht. Alle gedrafteten Spieler haben es in den Roster geschafft und selbst dies ist eine Anerkennung. Der Draft in diesem Jahr kann gerne daran anknüpfen.

Special Team Improvement

Platz 22. Dort finden sich die Green Bay Packers in diesem Jahr mit ihren Special Teams wieder. Das klingt jetzt nicht besonders gut, aber in Anbetracht dessen, dass man von Platz 32 kommt ein gewaltiger Schrittt nach vorne. Die Gründe dafür sind vielseitig. Es fängt bei der Verpflichtung von Special Teams Coordinator Rich Bissachia an, der dieser Einheit neues Leben einhauchte. General Manager Brian Gutekunst hat aber auch einige Spieler verpflichtet für diese Einheit. Punter Pat O´Donnell ist ein solider Punter aber vor allem eine exzellenter Holder, der Kicker Mason Crosby stark dabei geholfen hat, die schwache Saison 2021 abzuschütteln. Durch Spieler wie Dallin Leavitt hat sich das Tackling in der Punt- und Kickcoverage deutlich verbessert. Zudem hat man mit Keisean Nixon einen Returner gefunden, der unglaublich gefährlich returnt und immer wieder sehr gute Feldpositionen für die Offense schafft. Ob man es glaubt oder nicht, die Packers stellen dieses Jahr den besten Special Team Spieler der Liga nach PFF. Linebacker Eric Wilson erreichte eine Grade von 91,7 und blockte sogar einen Punt. Insgesamt eine klare Verbesserung.

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Mr. Playmaker

Aaron Jones hat ein sehr gute Saison gespielt. Auch wenn die Produktion in Sachen Touchdowns dieses Jahr nicht ganz so ertragreich war. Jones sammelte insgesamt 2 Rushing Touchdowns und 5 Receiving Touchdowns ein. Zudem kam er auf 1121 Rushing Yards und 395 Receiving Yards und war damit der klare Go-to-Guy in dieser Saison. Von PFF bekam Jones eine Rushing Grade von 90.7 und befindet sich damit auf Platz 2 aller Running Backs in der NFL. Seine 5.3 Yards pro Laufversuch sind der beste Wert bei Runnings Backs mit mehr als 150 Carries. 54 mal erzielte er einen First Down. Jones hat wieder einmal bewiesen, dass er zu den besten Running Backs der NFL gehört. Kombiniert man Expected Points Added per Rush Attempt mit seiner PFF Rushing Grade ist Aaron Jones sogar der beste in der Liga.

Die Flops der Saison

Unterperformt und Enttäuschend

Abteilung Joe Barry

Die Packers Defense wurde vor Saisonstart von vielen Experten als eine Top 3 Defense gehandelt, konnte dies aber nicht bestätigen. Insgesamt muss man sogar festhalten, dass es sehr enttäuschend am Ende ausging, auch wenn zum Schluss der Saison die Kurve nach oben zeigte. Zugegebenermaßen war die Passverteidigung nicht so schlecht und landete am Ende auf Platz 6 unter allen Teams. Dafür sah die Run-Defense teilweise wieder desaströs aus und landete nur auf Platz 26. Dies ist sehr, sehr weit weg von Top 3. Die Frage bleibt ob Defense Coordinator Joe Barry weiterhin seinen Posten behalten darf. Headcoach Matt LaFleur hat allerdings nach Saisonende schon durchsickern lassen, keine Veränderung auf dem Posten vornehmen zu wollen.

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Strafen und Disziplin

Individuelle Strafen sind immer ein Bärendienst für ein Team. Insbesondere dann wenn sie durch Undiszipliniertheiten zustande kommen. Die Packers haben insgesamt 89 Strafen für 747 Yards erhalten. Damit befindet man sich zwar im Mittelfeld der Liga, doch wenn man sich die Strafen anschaut, fällt eine bestimmte Strafe ins Auge. Unnecessary Roughness, zu deutsch Unnötige Härte. Dort stehen die Packers ligaweit auf Platz 4. Die unnötigste aller Strafen ist ein Problem im Team von Matt LaFleur. Linebacker Quay Walker hat es sogar als erster Spieler überhaupt geschafft, zweimal vom Spiel ausgeschlossen zu werden, indem er in Buffalo und gegen Detroit Leute zu schubsen, die keine Spieler in Uniform des Gegners waren. Ein Unding. Solche Aktionen kosten Yards, Stops oder/und Punkte. Ein Punkt den es in der Offseason dringend abzustellen gilt.

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Vorzeitiges Ende

Verletzungen die das Saisonaus bedeuten, sind in der NFL leider ein nicht zu vermeidendes Dilemma. Auch den Packers gehen jährlich Spieler durch schwere Verletzungen verloren, dieses Jahr erwischte es Outside Linebacker Rashan Gary und Cornerback Eric Stokes. Gary erlitt in Woche 9 beim Spiel in Detroit einen Kreuzbandriss. Sehr bitter für die Packers, da Gary eine starke Saison spielte und auf dem Weg war in die Pass-Rusher Elite der Liga aufzusteigen. Eric Stokes erwischte es im gleichen Spiel wie sein Kollege. Stokes verletzte sich beim Versuch Ex-Packers Running Back Jamaal Williams zu tacklen. Er erlitt Verletzungen am Knie und am Knöchel. Beide Spieler mussten operiert werden und werden die Offseason daran arbeiten sich wieder voll zu rehabilitieren.

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Redzone, Goldzone, Nonzone?

Die Redzone Offense der Packers hat in der letzten Saison abgebaut. Dafür gibt es natürlich Gründe. Zum einen war die Offense nicht mehr dieselbe wie in den Vorjahren oder zum anderen, musste sich die Offensive Line am Anfang der Saison noch finden. Der Wide Receiver Raum war auf einigen Stellen umgebaut worden nachdem Davante Adams und Marquez Valdes-Scantling die Packers verlassen haben. Sie wurden durch Rookies ersetzt und es war abzusehen dass sie dieses Niveau nicht halten können, welches die beiden hinterlassen haben. Auf der anderen Seite steht aber auch noch das Playcalling von Matt LaFleur und die Entscheidungsfindung von Aaron Rodgers. Oftmals sind in Situation die zu einem Touchdown führen können, falsche Entscheidungen getroffen worden. Viele kleine Dinge wie die Vorgabe von unglücklichen Playcalls oder falschen Reads bei RPO´s von Aaron Rodgers. Die Effizienz in der Redzone hat merklich nachgelassen und ist eine weitere Baustelle für die Coaches in der Offseason.

Gewinner und Verlierer des Jahres

Most Valuable Player of the Year

Ihr habt gewählt, euer wertvollster Spieler der Saison heißt Keisean Nixon. Der Cornerback und Kick Returner hat die meisten eurer Stimmen bekommen. Nach den letzten Jahren ein wenig unerwartet einen Special Teamer zu sehen. Doch Nixon hat sich diese Auszeichnung wohl verdient. Neben eurer Wahl ist er zudem noch ins All-Pro Team gewählt worden.

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Most Disappointing Player of the Year

Wo es einen Gewinner gibt, gibt es meist auch einen Verlierer. In diesem Fall den Spieler der euch in dieser Saison am meisten enttäuscht hat. Und dieser Spieler heißt Sammy Watkins. Der Wide Receiver enttäuschte, trotz niedriger Erwartungshaltung. Nicht nur ihr seht das so, die Packers auch. Watkins wurde noch vor Ende der Regular Season entlassen.

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For now, it´s Over

Das war die letzte Ausgabe von Upside Down für die Saison 2022. Tobias und Ich bedanken uns bei euch für eure Zeit diese Rubrik zu lesen und für die rege Teilnahme an den Votings. Wir gehen in die Offseason und melden uns dann in der ersten Preseason Woche zur Saison 2023 zurück. Wenn ihr Vorschläge, Kritik oder Feedback für Upside Down habt, meldet euch einfach auf unseren bekannt Social Media Kanälen oder im Discord.

Danke

Bis Bald und Go Pack Go

2 Gedanken zu “Upside Down – The Final

  1. Wie ist es eigentlich zu erklären das die Defense nach Garys Verletzung besser wurde? Wurde der Schedule leichter für die D? Hatten sich die anderen davor zu sehr auf ihn verlassen?

    1. Hallo Holger,

      Die Defense per se hat sich aus mehreren Gründen verbessert. Defensive Coordinator Joe Barry hat schematisch einiges geändert und zB weniger auf seine Zonenverteidigung gesetzt. Der Pass Rush ist ohne Rashan Gary tatsächlich eher noch schlechter geworden. Mit Gary war man zB Platz 2 in der NFL in Druck pro Pass Rush Snap, ohne Gary war man nur noch Platz 28. Kurzum: wäre Gary fit gewesen, wäre die Defense in der 2. Hälfte der Saison noch besser gewesen.

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