Upside Down – Week 6

Would the real Green Bay Packers please stand Up? Nach der 27-10 Niederlage gegen die New York Jets fragt man sich, was eigentlich das Gesicht dieses Teams ist. Ein Auftritt im heimischen Lambeau Field, der uns alle ratlos, frustriert, sauer und vor allem besorgt, sowie enttäuscht zurückgelassen hat. Nichts mit Bounce Back, nichts mit einer Offense die endlich zu alter Stärke findet und nichts mit der geforderten Konstanz über 4 Quarter. Es fällt natürlich schwer, nach solch einem Auftritt positives zu finden, denn man könnte diese Ausgabe Upside Down komplett mit Flops schmücken. Nichtsdestotrotz versuchen wir, die Fassung zu wahren, und werden trotzdem versuchen ein paar positive Dinge aus der Woche zu ziehen.

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Die Tops der Woche

Kylin Hill und Sammy Watkins vor der Rückkehr

Wir starten mit positiven News aus dem Lazarett. Running Back Kylin Hill ist wieder im Training, nachdem er sich im letzten Jahr das Kreuzband gerissen hat und die Saison auf der PUP Liste gestartet ist. Das Fenster für seine Rückkehr ist geöffnet und damit steht der primäre Returner kurz vor seiner Rückkehr. Auch Sammy Watkins lief vor dem Spiel schon wieder Routen und könnte diese Woche wieder aktiviert werden – nach der Verletzung Cobbs, ist das durchaus wichtig. Vor dem Spiel waren wir sogar das gesündeste Team der Liga und sollten das auch trotz der neuen Verletzungen bleiben.

1st Half Defense

Man muss die Defense in 2 Hälften teilen und separat bewerten. In der 1. Hälfte konnte man die Jets bei 3 Punkten und das Spiel somit offen halten. Man sah endlich nach der dominaten Defense aus, die sich jeder erhofft hat. Unter der Woche zeigte Joe Barry schon Einsicht und kündigte Änderungen an. Man wolle aggressiver sein, mehr Press Coverage spielen und empfinde Douglas nicht ideal als Slot Cornerback – Savage und Alexander seien auch Optionen. Dieser Change of Mind erschien genau richtig und man hat tatsächlich auch versucht, Dinge davon umzusetzen. Alexander war gerade bei 3rd Down häufiger im Slot zu sehen. So konnte man in der 1. Halbzeit sehen, zu was diese Defense wirklich in der Lage sein kann.

Die wenigen Ausnahmen in der Offense

Augenscheinlich gab es in der Offense nicht allzu viel, dass wirklich positiv in Erscheinung getreten ist. Erfreulicherweise gab es auch ein paar Spieler, die eine Normalform hatten und dazu zählt in erster Linie die Tight End Gruppe. Robert Tonyan hatte mit 12 Targets, 10 Catches und 90 Yards einen richtig guten Tag (77,2 PFF Grade). Auch Lewis und Deguara finden sich mit einer PFF Grade von 84,7 und 82,0 unter den Top 3 Spielern wieder. Getoppt wurden diese nur von Left Tackle David Bakhtiari, der auch der Einzige in der Line mit Normalform war – PFF bewertet ihn Overall mit 86,7 herausragend gut, dabei konnte er vor allem in der Pass Protection glänzen (89,0) – beeindruckend bei seiner Geschichte.

The End, So Far

Die Packers stehen nach 6 Spielen bei 3-3 und das Gute ist, dass noch sehr viel Football vor uns liegt – die Saison ist nicht verloren, die Vikings sind nicht uneinholbar, der Trade Markt ist noch offen, OBJ und viele andere sind noch verfügbar und somit gibt es noch ganz viel Möglichkeiten und Stellschrauben, an den man drehen kann. Mit diesem Record ist man aktuell auch in guter Gesellschaft. Der amtierende Champion aus LA steht ebenso mit diesem Rekord da, wie auch die Favoriten um Tom Brady und seine Tampa Bay Buccaneers. Es gibt also nach wie vor keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken – weiter hart arbeiten und dann stellt sich auch wieder Erfolg ein.

Die Flops der Woche

Fast alle die mit der Offense zu tun haben

Diese Offense ist Grotesk schlecht. Vor diesem Spiel konnten wir lediglich magere 19 Punkte pro Partie erzielen und dieser Schnitt wurde noch einmal nach unten korrigiert. Jede Positionsgruppe hat unterperformt, jeder verantwortliche Coach ebenso. Besonders schlecht in dieser Partie war aber die Offensive Line. Man konnte den 4 Men Rush nicht stoppen und hat somit viel Druck zugelassen. Im Run Blocking ging wenig und obendrein war die Kommunikation innerhalb der Line eine Katastrophe. Teilweise war nicht klar, wer wen zu blocken hat. Insgesamt war das auch wieder sehr sloppy – ob z. B. Drops, schlechte Routen oder schlechte Pässe – all das zeugt auch von Unkonzentriertheiten und Verunsicherung. Eine mögliche Lösung der Probleme lieferte Rodgers selbst. „Die Offense muss einfacher werden“.

2nd Half Defense

So gut die Defense in der ersten Halbzeit performt hat, so sehr ist sie in der 2. Halbzeit implodiert. Sicherlich waren sie zu viel auf dem Feld und sicherlich ist es demotivierend, wenn deine Offense keine Punkte aufs Board bringt, aber dann so ein Kontrastprogramm geboten zu bekommen, ist schon nicht leicht zu verstehen. Am Ende ist wieder genau das passiert, was wir seit Wochen hinlänglich analysiert und bemängelt haben. Man verfiel in alte Strickmuster und konnte plötzlich nicht mehr tacklen, den Run stoppen oder Crosser verteidigen – die Jets haben adjusted und Barry hat wieder keine Antwort darauf finden können. Somit hat er die bis zur Halbzeit beste Leistung der Defense in dieser Saison, wieder kaputtgemacht.

Special Teams

Die Special Teams waren bisher die Überraschung und die konstanteste Unit des Teams. Gestern war sie aber geprägt von Inkonstanz und Fehlern. Konnte man zwar selbst stark einen Punt blocken, hat man einen selbigen zugelassen und ebenfalls ein Field Goal in der ersten Halbzeit blocken lassen. 2 Blocks sind einfach inakzeptabel. Bezeichnend ist auch der an der Mittellinie (durch Strafe) ausgeführte Kickoff. Dieser wurde bewusst returnable gekickt, weil das Feld kurz ist und die Gunner schneller beim Returner sein sollten, um ihn dann schon vor der 20 zu stoppen. Natürlich kommt Berrios dennoch bis an die 30 und somit ist dieser Plan völlig in die Hose gegangen.

Leadership/Mentalität

Bei all den ganzen Eindrücken ist eines besonders hängen geblieben und das ist die Frage der Mentalität. Kein Spieler bäumt sich auf und stemmt sich gegen die drohende Niederlage, keiner geht voran, keiner haut dazwischen, man ergibt sich augenscheinlich einfach und fügt sich seines Schicksals. Die angesprochene 2. Halbzeit der Defense ist dabei sinnbildlich dafür. Auch Leader wie Rodgers resignieren lieber, anstatt die Leute wachzurütteln. Allgemein lässt die Körpersprache sehr zu wünschen übrig und das betrifft nicht nur unseren Quarterback. Das Team beweist diese Saison wenig Herz und das macht es ein stückweit besorgniserregend.

Die Gewinner und Verlierer der Woche

Es gibt in der Tat einen Gewinner und dieser trägt den Namen Kingsley Enagbare. Unser Rookie 5th Round Pick konnte zwar nur 11 Snaps sammeln, aber eben in diesen Snaps vollends überzeugen und zeigen, dass er sich mehr Snaps verdient hat. PFF bewertet ihn mit 90,5 als besten Spieler in unseren Reihen – dabei konnte er einen Sack, sowie ein Tackle for Loss und somit 2 Stopps sammeln.

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Der Verlierer in dieser Woche ist unser Head Coach Matt LaFleur. Er ist der Hauptverantwortliche und Play Caller dieser desaströsen Offense. Es gab wieder einige fragwürdige Situationen, in denen z. B. bei 3&1 tief gegangen wird. Das Laufspiel wurde wieder über weite Strecken nicht ideal genutzt und Aaron Jones bekam in der 1. Halbzeit nur 4 Touches – zu wenig. Man weiß immer noch nicht, was man offensiv für ein Team sein will. Darüber hinaus ist er als Head Coach verantwortlich dafür, die Jungs gut eingestellt, voll motiviert und heiß auf das Feld zu schicken, und das war offensichtlich nicht der Fall.

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