Die Saison geht endlich los – Week 1 at Chicago Bears

Nach einer der turbulentesten Offseasons in der jüngeren Geschichte der Packers ist die Vorfreude auf die neue Saison groß. Aber nicht etwa, weil man von dieser Saison besonders viel erwarten kann, sondern weil die Reise ins Unbekannte beginnt. Das letzte Mal, dass ein Starting Quarterback der Packers im ersten Saisonspiel nicht Brett Favre oder Aaron Rodgers hieß, war 1992. Donald „Majik“ Vincent Majkowski hieß dieser Quarterback damals. Ein Name, der nicht allen Packers Fans etwas sagen wird. Wobei auch Don Majkowski 1989 immerhin NFL Passing Leader, Pro Bowler und Second Team-All Pro mit den Packers wurde.

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Die Fußstapfen in die Jordan Love tritt, sind riesig. Und doch ist die Erwartungshaltung was ihn persönlich angeht, ist etwas gedämpft. Drei Jahre lang haben sich die Fans gefragt, was Jordan Love kann und wie weit er ist. Nun am Sonntag ist es so weit. Die Packers spielen gegen die Chicago Bears. Wir werden sehen, wie er sich entwickeln konnte und auf welchem Stand er ist. An der Stelle sei nochmal erwähnt: Bitte brecht noch nicht den Stab über ihn nach einem Spiel! Wir sollten ihm mindestens die ganze Saison geben, bevor ihn wirklich beurteilen können. Doch der Start in die Saison könnte die Storyline prägen, mit welcher in diese Saison gegangen wird. Allen voran, wenn es in der ältesten Rivalität der NFL gegen die Bears geht. Mit einem überzeugendem Auftritt und einem Sieg lässt sich wesentlich selbstbewusster in die Saison gehen. Wie das genau gelingen soll, erfahrt ihr in diesem Artikel.

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Auf einen Blick

  • Wann? Sonntag, 10.09.2023 / 22:25
  • Wo? Soldier Field, Chicago
  • Sender/Kommentartoren US-Feed: FOX / Kevin Burkhardt, Greg Olsen + Erin Andrews, Tom Rinaldi
  • Sender/Kommentartoren Deutschland: Gamepass by DAZN, ENDZN (Chris Putz ,DAZN)
  • Schiedsrichter: Craig Wrolstad
  • Wetterprognose: sonnig
  • Wettquote: Bears mit 1 Pkt Favorit
  • Verletzungen Packers: Christian Watson (Out), Romeo Doubs (Ques), Rashan Gary (Ques), Eric Stokes (Out)

Wie lief die Offseason der Bears

Die Bears haben die Offseason genutzt, um ihr Team mächtig zu verstärken. Ihren First Pick Overall im Draft tradeten sie nach Carolina und bekamen im Gegenzug nicht nur weitere Picks, sondern mit DJ Moore auch einen klaren #1 Wide Receiver. Damit kann Darnell Mooney etwas in den Hintergrund rücken. Zudem wurden auf Tight End die beiden Ex-Packer Robert Tonyan und Marcedes Lewis verpflichtet. Auf Runningback wurde David Montgomery ziehen gelassen und mit D’Onta Foreman und Roschon Johnson (Rnd. 4) nochmal in der Breite zugelegt.

DJ Moore Touchdown gegen die Titans in der Preseason

Auf Linebacker wurden zwei sehr teure Free Agents verpflichtet, die letztes Jahr ein richtig gutes Jahr hatten (T.J. Edwards, Tremaine Edmunds). Dazu wurden 3 weitere hohe Picks in die Defense gesteckt (Defensive Tackles Gervon Dexter (2nd Rnd) und Zacch Pickens (3rd Rnd) sowie Cornerback Tyrique Stevenson (2nd Rnd)). Den höchsten Pick, 10. Overall, steckten sie in die Offensive Line. Tackle Darnell Wright ist sehr groß und schwer und wird wahrscheinlich auf der rechten Seite der O-Line starten. Ansonsten hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nicht viel verändert.    

Stärken des Gegners

Die größte Stärke ist durch die Offseason Moves die Breite an Skillplayern in der Offense. Mit DJ Moore, Darnell Mooney, Chase Claypool, Cole Kmet, Robert Tonyan, Tyler Scott stehen eine Reihe an interessanten Receiving-Optionen bereit. Dazu kommt das wohl tiefste RB-Trio der Liga, wenngleich in der Spitze etwas die Qualität fehlt.

Das Linebacker-Corp war die letzten Jahre schon immer die größte Stärke in dieser Defense. Durch die Verpflichtungen hat man im Vergleich zu letztem Jahr ein immensen Sprung gemacht. Gerade bei einem Quarterback, der etwas anfällig für Interceptions ist, könnten die beiden Linebacker zu einem großen Problem werden.

Einschätzung von Ian Rapoport zur Verpflichtung von Tremaine Edmunds

Schwächen des Gegners

Die größte Schwäche der Bears in der vergangen Saison war die Run Defense. 2674 Yards (#31), 31 Touchdowns (#32), 4,9 Yards pro Attemp (#27), 0,022 EPA/Play allowed (#28) gehören jeweils zu den schlechtesten Statistiken letzte Saison. Im Gegensatz zu anderen Teams, sah es gegen den Pass aber auch nicht viel besser aus, auch wenn die totalen Stats das nicht direkt belegen (jeweils Tabellenmittelfeld). Besonders schlecht kam die Pass Defense Dropback EPA/Play allowed weg (siehe Bild / schwächste Run Defenses sind unten im Schaubild – die Schwächsten Pass Defenses sind links einsortiert).

https://rbsdm.com/stats/stats/

Für eine bessere Run Defense wurden nicht nur neue Linebacker verpflichtet, sondern auch die angesprochenen Rookie Defensives Tackles sowie einige erfahrene Veterans für die Rotation wie Yannick Ngakoue, DeMarcus Walker, Andrew Billings. Damit stehen vermutlich nur 5 Starter von der letzter Saison als Starter auf dem Feld (Justin Jones, Jaylon Johnson, Jaquan Brisker, Eddie Jackson und Kyler Gordon). Trotzdem sollte die Defense und vor allem die Run Defense, die größte Schwäche des Gegners bleiben.   

Key Matchups

In diesem Matchup geht es vor allem um die beiden Quarterbacks. Beide Teams wollen sehen, ob sie in ihrem Quarterback ihren Franchise Quarterback gefunden haben. Beide Teams haben in der Offseason viel an den Skillplayern verändert und wollen ihren Quarterback bestmöglich unterstützen.

Packers Edge Rusher vs. Justin Fields

Obwohl die Situation der beiden Quarterbacks annährend zu vergleichen ist, so ist es ihr Spielstil nicht. Während Jordan Love ein klarer Pocket Passer ist, hat Justin Fields seine Stärke im Running Game. Im Passing Game hatte er bisher seine Probleme. Nun hat er genügend Waffen an die Hand bekommen, um auch im Passing Game ein überdurchschnittlicher Quarterback sein zu können. Doch mit Druck kann man Justin Fields aus der Ruhe bringen und zu Fehlern zwingen. Bekommt die Packers Defense Justin Fields sowohl läuferisch als auch im Passing Game limitiert, werden die Bears große Probleme bekommen, den Ball das Feld herunter bewegen zu können. Gegen einen mobilen Quarterback ist es primär wichtig, den Platz links und rechts von der Offensive Line abzudecken, um Big Plays zu verhindern. Daher werden vor allem die Edge Rusher gefordert sein, sowohl auf den Run zu achten als auch Druck auf Justin Fields auszuüben.

J.T O’Sullivan über Justin Fields und wo er sich noch verbessern muss

Packers Aaron Jones/AJ Dillon vs. Bears Run Defense  

In der Offensive wird Matt LaFleur darauf achten, Jordan Love möglichst viel Unterstützung zu geben. Das bedeutet einerseits über das Run Game eine verlässliche Option anzubieten und das Spiel sowie die Uhr zu kontrollieren. Auf der anderen Seite müssen viele Anspielstationen im Kurzpassspiel geschaffen werden. Durch die angeschlagenen Receiver (Watson, Doubs) werden die Optionen dort auch dünner. Das bedeutet, dass Aaron Jones ggf. häufiger auch als Receiver zu finden sein wird und AJ Dillon auch viele Checkdown-Pässe bekommen wird. Bekommen die Bears das Run Game der Packers gestoppt, müssen sich die Packers auf das Passspiel verlassen, eine Situation, die Jordan Love nicht entgegenkommt und potenziell große Gefahren birgt. In diesem Fall müssten die übrigen Wide Receiver und der Rookie Tight End Luke Musgrave direkt im ersten Spiel eine große Rolle spielen.  

Tipp: 21:21 Overtime  

#GoPackGo

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