What would you do? Free Agency 2024

Die Free Agency steht vor der Tür und damit eine womöglich spannende Phase für die Green Bay Packers. Nach einer sicherlich positiv zu bewertenden Saison 2023 gibt es durch auslaufende Verträge Lücken im Kader. Finanziell scheinen die Packers die Möglichkeit zu haben in der Free Agency diese Lücken (teils) schon zu schließen. Die Frage ist letztlich, ob die Packers das tun sollten, wie massiv sie es tun sollten oder ob sie doch primär bei ihrer „Draft-Develop-Repeat“-Strategie bleiben sollten.

Unser Autorenteam gibt Euch einen Einblick in ihre Gedanken hinsichtlich dieser Frage.

Die Frage: Auf einer Skala von 0 (passiv) bis 10 (maximal aggressiv), wie aggressiv sollten die Packers in der Free Agency zu Werke gehen?

Winnie: 8 – Die Packers sollten schon versuchen, aggressiver in der Free Agency zu Werke zu gehen. Keinen Deal um jeden Preis, sondern mit Augenmaß und wenn es passt, auch mal mehr „in“ gehen, als sie es sonst gewohnt sind. Mir haben seinerzeit die Moves mit Amos und des Smith Bros sehr gefallen. Diese waren in jeder Hinsicht ein Erfolg. Bekommt man eine entsprechende Qualität in der Free Agency, dann gerne her damit. Die Packers dürfen gerne mal wieder „auf den Putz hauen“. Das steht ihnen gar nicht mal so schlecht, zumal sie sich mit Trades in der Season immer sehr schwer tun. In diesem Sinne also GoPackGo und Vollgas geben.

Fabian: 5 – Ausgeglichen und tiefenentspannt, weil die Packers dem Zeitplan ein Jahr voraus sind. Geplant war es für 2025 konkurrenzfähig zu sein und um den Super Bowl mitzuspielen. Dank einem hervorragenden 2023er Draft, wird man nun schon im 2024 die Chance dazu haben. Gleichzeitig tragen die Packers aber im aktuellen Salary Cap Altlasten mit, die trotz der überraschenden Erhöhung die Möglichkeiten einschränken. Darum gezielte Verstärkung 2024 und voller Angriff 2025.

Julian: 4 – verhalten aggressiv, weil es einfach nicht der Packers-way wäre, in der Free Agency ordentlich zu investieren und die Top-Spieler wohl nur schwer zu erreichen sind. Ich würde daher eher schauen, was in der zweiten/dritten Welle vor allem auf Safety, Linebacker und Corner möglich ist. Einen Splashmove auf den Positionen sehe ich einfach nicht im Bereich des Möglichen. Zumal durch den überraschend stark gestiegenen Salary Cap der Markt tendenziell etwas überhitzt sein dürfte. Für die anderen Positionen halte ich den Grundstock für sehr solide und wäre daher eher im Draft bereit, etwas aggressiver zu Werke zu gehen, wenn jemand überraschend verfügbar ist.

Jo: 8 – Eher aggressiv, weil das ohnehin schon junge Team der Packers in dieser Offseason weiter erfahrene Spieler verlieren wird und man das junge Team nicht ausschließlich mit weiterem jungen Talent auffüllen sollte. Es braucht Spieler mit NFL-Erfahrung, die das junge Team in ihrer Entwicklung weiter unterstützen können und Druck von den jungen Spielern nehmen, Im Fokus steht dabei ganz klar die Safety Position, die unter Jeff Hafley eine sehr wichtige Rolle einnimmt. Der Single High Safety, in der Hafley Defense sollte kein Rookie sein, den man im Draft zieht und dann ins kalte Wasser wirft. Dafür ist der Need auf der Position ohnehin viel zu groß, als das man sich nur auf den Draft verlassen könnte. Die Free Agency bietet auf der Position einige Optionen und die Packers sollten hier aggressiv zu Werke gehen.

Sebi: 5 – Eher moderat, weil die Packers noch Zeit haben, um den ganz großen Wurf zu wagen (siehe auch 5 Top100 Picks). Cap-technisch sind wir aufgrund der anstehenden Love-Verlängerung sehr flexible. Je nachdem wie hoch der Vertrag ausfällt und wie dieser gestaltet wird, haben wir mehr oder weniger Spielraum in den kommenden Jahren. Dazu sind die Verträge der älteren Stars (K.Clark, P.Smith, A.Jones, D.Campbell, E.Jenkins) recht gut zu managen. Nichtsdestotrotz haben wir nicht den meisten Cap Space zur Verfügung und müssen erstmal beweisen, dass die Struktur (Love, Wide Receiver Corps) weiterhin so gut funktionieren kann. Bietet sich die Möglichkeit ein paar Schnäppchen zu machen oder reelle Verträge auf Problempositionen wie Safety/Linebacker abzuschließen, kann man da gerne auch in einem hohen Regal zugreifen. Besonders der Safety Markt ist dieses Jahr auch aufgrund einiger Entlassungen (z.B Simmons, Diggs, Poyer, Adams, Byard) sehr tief und hochklassig besetzt. Da wird nicht jeder einen Top Gehalt bekommen. Die Kunst liegt es darin das beste Preis-/Leistungsverhältnis dort zu finden. Man muss aber auf keiner Position unbedingt Top Neuzugänge erzwingen.

Nik: 5 – Sehr ausgeglichen, weil das den Packers in der Vergangenheit immer gut getan hat. Es geht nicht nur um das Hier und Jetzt, sondern auch um die Zukunft. Ja, mit den guten Leistungen von Jordan Love hat sich möglicherweise ein Fenster auf weitere Titel geöffnet. Das heißt aber nicht, dass man in den Rookievertrags-Wahnsinn verfallen und sofort All-In gehen muss. Nachhaltigkeit und langfristiges Denken sind das Erfolgsrezept der Packers. Es gibt mit Sicherheit Positionen, auf denen man auch in der Free Agency etwas machen muss (allen voran Safety), aber auch hier in Maßen.

Sebastian: 7 – Die Packers sollten schon versuchen zwei Starter für die Defense in der Free Agency zu bekommen um nicht im Draft unter Zugzwang zu geraten. Wichtig ist aber, dass man auch den Cap für die folgenden Jahre im Auge behält, denn das Team ist jung und das Titelfenster ist nicht vollkommen geöffnet, dass man hier jetzt überaggressiv agieren sollte. Es wird auf die Balance ankommen. Wenn ich wählen darf, dann würde ich mir einen Starting Safety mindestens wünschen und im Optimalfall noch einen zusätzlichen Cornerback. In vielen anderen Bereichen brauchen die Packers etwas Tiefe, müssen hierzu aber nicht all zu viel Kohle auf den Tisch legen. Sollte es eine (halbwegs) vernünftige Option geben einen Tee Higgins via Tag&Trade zu holen, dann wäre ich auch bereit das Aggressivitätslevel nochmal zu steigern.

Kalle: 8 – Aggressiv weil Ich ein Fan davon bin, die Needs in der Free Agency zu bedienen. Zudem ist der Markt in Anbetracht der größten Baustellen im Kader, Safety und Linebacker, ziemlich breit gefächert und günstig für die Packers gefallen. Dies könnte dafür sorgen, dass trotz gestiegenem Salary Cap, die Gehälter relativ niedrig bleiben. Zudem bietet sich dann die Möglichkeit relativ entspannt in den Draft zu gehen. Man kann voll auf die Strategie „Best Player Available“ setzen und sich mit den vorhandenen Ressourcen auf dem Draftboard bewegen. Das Brian Gutekunst dem nicht abgeneigt ist, zeigt seine Historie: Jaire Alexander (Downtrade inkl. First Round Pick) Jordan Love (Uptrade) oder Christian Watson (Uptrade) sind da die Beispiele. Eine aggressive Free Agency kann für eine wichtige Komponente im Draft werden, die viele General Manager gerne hätten und das ist Flexibilität.

Tobi: 7 – Eher medium aggressiv, weil in einigen Positionsgruppe die Free Agency Klasse so tief und gleichzeitig auch noch so jung und mit so viel Qualität besetzt ist, dass die Packers diese Lücke auf Jahre schließen könnte. Ich spreche hier in erster Linie für die Safeties, in der Offensive Line bzw. besonders auf der Guard Position ist die Ausgangssituation eine andere. Dort gibt es (falls Runyan tatsächlich gehen sollte) vor allem in der Tiefe auch ein größeres Loch. Allerdings sind nicht all zu viele Guards via Free Agency verfügbar. Daher sollte dort auch direkt investiert werden. Damit man nicht komplett auf den Draft angewiesen ist.

Fazit: Niemand möchte die Packers total passiv sehen, aber auch beim Aggressivitätslevel sollte der Bogen nicht überspannt werden. Auf die Balance wird es ankommen. Komplette Passivität erwartet aber niemand.

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