Unter Druck – Welche Packers Spieler müssen abliefern?

Unter Druck stehen, oder wie es in der Footballsprache heißt: Under Pressure. Jeder Mensch wird in seinen verschiedenen Lebenssituationen damit konfrontiert. Auch ein Footballspieler steht in gewissen Situationen unter Druck. Sei es der Quarterback, der von Pass-Rushern gejagd wird oder der Defensive Back, dessen Gegenspieler angeworfen wird, und er den Pass verteidigen muss. Doch der größte Druck eines Footballspielers liegt darin konstant gute Leistungen aufs Feld zu bringen. Doch warum ist das so? Was ist dafür verantwortlich? Und welche Arten von Druck kann auf einem Spieler lasten?

Unterschiede für Leistungsdruck

Man kann diesen Druck von Leistungskonstanz noch einmal unterscheiden. Manch einer spielt in seinem letzten Vertragsjahr und muss Leistung bringen, um einen neuen zu erhalten. Ein anderer hat eine schwache Saison hinter sich und muss sich in der nächsten steigern. Wiederum ein anderer hatte eine starke Saison und steht im Fokus, weil erwartet wird, dass er diese wiederholen kann. 

Wie man bemerkt kann es unterschiedliche Gründe für Leistungsdruck geben. Aber was genau hat das jetzt mit den Green Bay Packers zu tun? Auch wir haben Spieler im Team die in die neue Saison gehen und diesen Rucksack voll mit Leistungserwartungen auf dem Rücken tragen. Und um diese Spieler soll es gehen. Welche Spieler der Packers haben einen speziellen Druck, dem sie standhalten müssen, um dem Team zu helfen, weiterhin erfolgreich zu sein?

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Der Druck von Konkurrenz

Royce Newman kommt mir bei Konkurrenzdruck sofort in den Sinn. Manche wundern sich jetzt vielleicht, da er letzte Saison, als Rookie, Starter auf Right Guard war. Und ja, er hat seine Rolle wirklich gut gelöst. Aber er hat im diesjährigen Draft ordentlich Konkurrenz bekommen. Und diese Konkurrenz ist nicht von schlechten Eltern. Die Packers versuchen immer den Wettbewerb in der Offensive Line qualitativ hochwertig zu halten. Newman muss in den Camps diesen Wettbewerb annehmen und gewinnen, wenn er seinen Platz behalten will. Der Druck, der auf ihm lastet, ist hoch.

Das gleiche gilt für Linebacker Krys Barnes. Der hat mit Quay Walker einen First Round Pick vor die Nase gesetzt bekommen, mit dem er sich jetzt um den Starterjob duellieren muss. Und der Druck liegt da deutlich bei Krys Barnes. Er musste im letzten Jahr nach der Verpflichtung von DeVondre Campell schon ein Schritt in der Hierarchie zurück machen. In diesem Jahr könnte der nächste Gang rückwarts bevorstehen.


Auch Dean Lowry, der eine gute Saison hinter sich hat, muss sich gegen neue Konkurrenten durchsetzen. Jarran Reed wurde vom Free Agent Markt geholt und Devonte Wyatt wurde gedraftet. Lowry muss sich nun gegen diese Jungs behaupten, zumal er sich im letzten Vertragsjahr befindet. Noch mehr Last für seine Schultern bringt zudem, dass eine mögliche Entlassung, den Packers mehr finanziellen Spielraum ermöglichen könnte. 

Die letzte Chance?

Sammy Watkins hat dagegen andere Sorgen aber auch einen anderen Druck. Der Wide Receiver hat mit seiner Unterschrift in Green Bay, seine wahrscheinlich letzte Chance ergriffen, sich noch einmal in der NFL zu beweisen. Dies sagte er bereits selbst. Der einstige First Round Pick der Buffalo Bills war quasi seine ganze Karriere über geplagt von Verletzungen. Nun erhofft er sich einen Neustart bei den Packers. Der Druck der dort auf ihm lastet, ist allerdings nicht zu unterschätzen. Nach dem Abgang von Davante Adams, wird die Packers Offense eine andere sein. Und in der muss Watkins abliefern, wenn er noch mittel- oder langfristig eine Rolle in der NFL spielen möchte.

Druck durch die Medien

Eine nicht zu unterschätzende Komponente ist die Erwartung von außen, von den Medien. Und unter diese fällt Safety Darnell Savage. Der First Rounder steht nach einer schwachen dritten Saison gerade von außen immens unter Druck. Diverse Beatwriter sprechen jedes Jahr über einen möglichen, endgültigen Breakout. Savage‘s vierte Saison muss wieder deutlich besser werden, um die Kritiker wieder verstummen zu lassen. Die Packers haben die Fifth-Year-Option für ihn gezogen. Dies bedeutet, dass Savage für die nächsten zwei Jahre ein Spieler der Packer sein wird. Im Normalfall. Aber was passiert mit ihm, wenn seine Saison ähnlich schwach wird, wie die Letzte? Sehr schwierig diese Frage zu beantworten.

Erwartungsdruck

Linebacker DeVondre Campbell hatte hingegen in der Vorsaison seinen Breakout. Er schaffte es ins All-Pro Team der NFL. Er erreichte damit seinen Zahltag, indem er eine Vertragsverlängerung bei den Packers unterschrieb. Campbell wird jetzt natürlich an dem gemessen und die Leistungserwartung ist dementsprechend hoch. Es wird ja auch oft gesagt, es ist schwieriger sein Level zu halten, als das Level zu erreichen. Diese Aufgabe zu bewältigen steht Campbell nun bevor. Der nächste Spieler spiegelt den Gegenpart von Campbell wieder.

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Mason Crosby hatte eine ganz schwierige Saison. Ungewöhnliche Fehlschüsse des langjährigen Kickers über die gesamte Saison, sorgten bei ihm für eine ungewohnte Drucksituation. Man hatte ihm nach der Saison zwei Konkurrenten an die Seite gestellt. Beide sind aus unterschiedlichen Gründen mittlerweile nicht mehr da, aber es wurde noch Gabe Brkic hinzugeholt. Es sieht so aus als ob Crosby sich noch einmal durchsetzen kann, aber die Erwartungen sind auch bei ihm sehr hoch. Crosby hat allerdings seine ganze Karriere über bewiesen, dass er mit unterschiedlichen Drucksituationen sehr gut umgehen konnte. Inwieweit er diese Stärke nochmal hervorholen kann, wird spannend. Crosby wird das Trainingscamp allerdings auf der PUP-Liste starten, die Art der Verletzung, die ihn dorthin verfrachtet, ist derzeit allerdings nicht bekannt.

Der Fall Amari Rodgers

Amari Rodgers konnte sich in seinem Rookie Jahr überhaupt nicht präsentieren. Der Drittrundenpick, für den General Manager Brian Gutekunst sogar hochtradete, hatte aber auch ein wenig Pech dabei. Rodgers wurde als Slot- und Gadgetreceiver erwartet, doch die Rückholaktion von Randall Cobb machte ihm das zunichte. Trotzdem bleibt hängen, dass Rodgers sich über die ganze Saison nicht aufdrängen konnte. Selbst als sich Randall Cobb verletzte, konnte er sich keinen Platz, außer als Puntreturner erarbeiten. In seinem zweiten Jahr ist der Druck jetzt natürlich nicht niedriger geworden. Und die Konkurrenz auch nicht. Die Packers zogen bekanntlich drei neue Wide Receiver im Draft. Rodgers muss zwingend beweisen, dass diese Belastung an ihm abprallt und er seine Rolle im Team findet.

NFL – Not For Long

Man sieht also, wie am Anfang erwähnt, dass unterschiedliche Situationen auch unterschiedliche Arten von Druck erzeugen können. Und es gibt unterschiedliche Arten und Weisen, um mit diesem Druck umzugehen. Manche schaffen es, eine Karriere in der NFL hinzulegen und manche scheitern schon bevor es richtig begonnen hat. Und nur die Besten schaffen es. Jeder Einzelne muss seinen Weg wählen, um sich davon zu befreien und seine Konkurrenz, die Medien oder auch die Fans hinter sich zu lassen. Für die Spieler gilt: Die bevorstehenden Camps, die Preseason und vor allem die Saison werden zeigen, wer von Ihnen, seinem persönlichen Druck gewachsen ist und dem Team zum Erfolg weiterhelfen kann.

Dieser Artikel ist eine Kolumne, stellt also nur die Meinung des Verfassers und nicht die Meinung des Packers Germany e.V. oder seiner Mitglieder dar.

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