Das Coach-Duell – Week 4 vs. New England Patriots

Woche 4 und die New England Patriots sind zu Gast! Zugegeben, das ist momentan nicht der attraktivste Gegner und die Geschichte der beiden Teams untereinander ist auch nicht allzu spannend (die Patriots führen in der All-Time-History 6:5 gegen die Packers). Aber gerade weil man so selten aufeinander trifft (das letzte Spiel fand am 04.11.2018 gegen die Patriots statt und wurde mit 17:31 verloren) öffnet das spannende Storylines. Es ist vielleicht das letzte Spiel von Aaron Rodgers gegen die Patriots. Nachdem er sich bei Brady revanchieren konnte, versucht er das in diesem Spiel sicher auch wieder.

Aber bemerkenswerter ist, wer neben dem Feld steht: Auf Seiten der Patriots Headcoach Bill Belichick und bei Green Bay Matt LaFleur. Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden und könnte tatsächlich auch das einzige der beiden bleiben, wenn man sich das Alter von Belichick anschaut (er ist dieses Jahr 70 Jahre alt geworden) und berücksichtigt, dass es das nächste Aufeinandertreffen der beiden Teams wahrscheinlich erst in 4 Jahren wieder geben wird. Nur Pete Carroll ist momentan älter als Belichick und überhaupt gab es nur 4 Head Coaches, die jemals älter waren und ein NFL Team gecoacht haben. Dabei ist Belichick für viele der beste Head Coach, der jemals in der NFL war. Und sein Track Record ist auch mehr als beeindruckend. 28 Jahre in der NFL, 436 Games in der Regular Season und 6 Super Bowl Wins (kein anderer hat mehr als 4) als Head Coach. Dazu mit einer Win Percentage von 0.667. Dies ist immer noch eine der besten Quoten der Geschichte (nur 2 aktuelle Head Coaches haben bessere Quoten)

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Doch was ist mit Matt LaFleur?

Der Start von LaFleur in seine Head Coach Karriere verlief exzellent. Bis heute ist LaFleur der Coach mit der besten Win Percentage aller Head Coaches all time (mit mehr als 3 absolvierten Spielen). 0.788 (41 Siege in 52 Spielen) ist ein unglaublicher Wert, der eigentlich niemals über eine längere Zeit gehalten werden kann. Nur zum Vergleich Bill Belichick hat nach wie vor mehr Playoff Spiele (44) als Matt LaFleur Regular Season Wins hat (41), auch wenn sich das bald ändern kann. Bisher setzt er seinen Siegeszug unbekümmert weiter und könnte mit seinem nächsten Sieg (bei gleichzeitiger Niederlage der Titans) tatsächlich seinen Mentor Mike Vrabel einholen.

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Auch wenn in der NFL selten der Blick allzu weit nach vorne geworfen wird und man zurecht die Erwartungen dämpfen sollte: Aber wie reden wir in 20 Jahren von Matt LaFleur? Nicht komplett undenkbar, dass wir auf diese Zeit zurückblicken und uns Fragen: „Wie war es zwei derart großartige und besondere Coaches gleichzeitig in der NFL gehabt zu haben?“  Und dann blickt man eventuell auch auf dieses Spiel zurück. Vielleicht das Einzige, dass sie je gegeneinander gespielt haben.

Alles Wissenswerte

Genug Zukunftsmusik. Es steht wieder ein Heimspiel für die Packers in Woche 4 an. Das Spiel beginnt am Sonntagabend um 22:25 deutscher Zeit. Zu sehen ist das Spiel wie immer im NFL Gamepass. Kommentiert wird es von Jim Nantz und Tony Romo (CBS). Zusätzlich kann man Ausschnitte in der Konferenz bei der Redzone mit Scott Hanson und bei der deutschen ENDZN (mit Flo Hauser) auf DAZN sehen. Schiedsrichter der Partie ist Adrian Hill. Die Buchmacher sehen die Packers deutlich vorne und setzen ein Over/Under für die Gesamtpunktzahl auf 40.5 Punkte.

Der Start der Patriots

Die New England Patriots sind etwas ernüchternd mit 1:2 in die Saison gestartet. Darunter ein Sieg gegen die Steelers und 2 Niederlagen gegen Miami und Baltimore. Der nun endgültige Abgang von Josh McDaniels hat ein Vakuum im Offensiven Bereich des Coaching Staffs der Patriots hinterlassen. Diese soll von Matt Patricia gefüllt werden. Dieser war bisher in seiner Karriere jedoch hauptsächlich auf der defensiven Seite unterwegs. Wenig überraschend daher, dass das Playcalling bisher noch nicht ganz so gut funktioniert. Insgesamt konnten die Patriots nur 16,7 Punkte pro Spiel erzielen. (Platz 25 in der NFL). Die Probleme in der Offense färben auch auf Mac Jones ab, der bisher noch nicht auf sein Vorjahresniveau gekommen war. Im letzten Spiel verletzte er sich allerdings am Knöchel und könnte nun länger ausfallen. Ein Start gegen die Packers ist sehr unwahrscheinlich.

Auch in der Defense läuft noch nicht alles rund. Miami konnte man im ersten Spiel zwar bei 20 Punkten halten und auch der Start gegen die Ravens sah vielversprechend aus. Am Ende hat man aber 37 Punkte gegen sich kassiert und fast 200 Yards Rushing (bei 24 Runs) gegen sich zugelassen. Dafür spielt die Defense, wie man es von Belicheck gewöhnt ist, sehr diszipliniert. Gerade mal 9 Penalties für 50 Yards haben sie kassiert. Ein Drittel von dem, was der Durchschnitt der Liga kassiert hat.   

Injury Report

Injury Report der beiden Teams

Wie aktuell jede Woche muss man hier schauen, ob sich David Bakhtiari und Elgton Jenkins vom letzten Spiel gut erholt haben. Unter der Woche haben sie nur eingeschränkt trainiert. Ähnlich ist das bei Allen Lazard und Jaire Alexander. Letzterer musste beim Spiel gegen die Bucs über große Teile des Spiels aufgrund einer Leistenverletzung zuschauen. Auch Marcedes Lewis fehlte beim Donnerstags-Training. Sein Einsatz für das Spiel am Sonntag ist, wie bei den oben genannten, stand jetzt fraglich.

Keine Probleme sollte es dagegen bei AJ Dillon, Jonathan Garvin und Christian Watson geben, die ebenfalls diese Woche auf dem Injury Report stehen, aber nur teilweise limitiert trainiert haben.  

Bei New England stehen diese Woche neben Mac Jones ebenfalls mehrere Spieler auf dem Injury Report. Davon waren aber die meisten Spieler wenigstens im Teiltraining, sodass ein Einsatz gut möglich ist. Einzig Defense Spieler Lawrence Guy wird das Spiel wahrscheinlich verpassen.

Players to Watch Patriots

Interessant dürfte zum einen Rhamondre Stevenson sein. Er übernimmt momentan mehr und mehr das Backfield in New England und hatte ein gutes Spiel gegen die Ravens. Diese Saison kommt er bisher auf einen Average von starken 5.0 Yards per Rushing Attemp und erzielte insgesamt 145 Rushing Yards sowie 2 TDs.

Sollte Mac Jones wirklich ausfallen, so muss man seine Augen auch zwangsläufig auf Brian Hoyer richten. Der Veteran sollte den Vorzug vor Rookie Bailey Zappe erhalten. Er hat bisher in 13 Jahren NFL lediglich 75 Spiele absolviert und war nie klarer Starter eines Teams. Aber durch seine Backup Rolle hat er viel erlebt und sollte seinen Job relativ fehlerfrei erledigen ohne dabei groß zu glänzen.

Star der Defense, sofern es sowas bei Belichick überhaupt gibt, ist sicherlich Matt Judon. Er konnte diese Saison schon 10 Pressures (darunter 3 Sacks) generieren und ist damit auf Platz 6 der Pass Rusher. Da dürfte vor allem auf Jenkins und Bakhtiari viel Arbeit zukommen.

Players to Watch Packers

Romeo Doubs hat bisher einen sehr guten Start in die Saison gehabt. Er performt momentan wie einer der besten Rookie WR dieses Jahr und das als 4.Runden Pick. Er führt Green Bay sowohl in Targets (16), Receptions (14) als auch in Receiving Yards (137) an und wurde vergangene Woche als NFL Rookie of the Week ausgezeichnet. Ihm kommt mehr und mehr die Rolle als #1 Receiver zu. Doch zuletzt haben auch immer wieder andere Receiver bei den Packers verletzungsbedingt gefehlt, sodass er diesen Status weiter bestätigen muss.

Auf defensive Seite wird es sehr auf die Run Defense ankommen. Da die Patriots über die Luft wahrscheinlich nicht besonders gefährlich sein werden, wird der Run immer wichtiger wie zuletzt bei den Bears das zu beobachten war. Dabei kommt es insbesondere auf die beiden Linebacker De’Vondre Campbell und Quay Walker an. Sie sind für das Identifizieren und Stopfen der Run Lanes zuständig. Gerade Quay Walker hat zwar wenig Highlight Plays, hat sich aber schnell an die NFL gewöhnt, spielt ohne große Fehler und in dieser Saison unter anderem lediglich ein Missed Tackle.

Ways to Win

Generell kann man sagen: Die Defense kann in dem Spiel den Fokus darauflegen, keine allzu großen Fehler zu machen. Das heißt saubere Tacklings, wenig Strafen und möglichst wenig BigPlays kassieren.

In der Offensive wird ebenfalls das Run Game sehr wichtig. Die Patriots lassen die 12.meisten Rushing Yards pro Versuch zu. Und gerade, wenn die Packers wieder recht früh vorne liegen sollten, hilft es enorm, wenn Aaron Jones und AJ Dillon die Zeit im wahrsten Sinne des Wortes herunterlaufen lassen können. Außerdem sollten hier besonders Turnover vermieden werden, um den Patriots immer ein möglichst langes Feld zu geben.

Prediction

Green Bay geht als großer Favorit in dieses Spiel. Und genau diese Spiele sind meist sehr gefährlich, weil man den Gegner etwas unterschätzt. Daher kommt es drauf an, selbst sehr konzentriert zu spielen und Fehler zu vermeiden. Die Eindrücke aus dem Bears- und Bucs-Spiel waren diesbezüglich durchaus sehr positiv. Daher rechne ich damit, dass die Packers recht früh in Führung gehen werden und daraufhin die Patriots Probleme bekommen werden mit der Packers Offense mitzuhalten. Und damit tippe ich letztlich auch, dass Matt LaFleur einen weiteren Sieg für seine Vita einfährt.

Go Pack Go!

Mein Tipp: 24:13 Packers

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