Upside Down – Week 3

Week 3 liegt hinter uns. Der “Fluch der Küsten” ist gebrochen. Die Green Bay Packers gewinnen auswärts mit 14-12 bei den Tampa Bay Buccaneers. Bei Temperaturen um die 34 Grad, errungen die Männer in Green & Gold, in einer wahren Defense-Schlacht, den Sieg. Ein Kampf der Spieler aus der zweiten Reihe. Beiden Mannschaften fehlten zahlreich Offensivspieler, doch es muss ja auch nicht immer ein High-Scoring Game sein. Wir werfen wieder einen Blick zurück auf die Woche und das Spiel, getreu dem Motto: “Licht und Schatten”. Wer landet nach Week 3 in unseren Tops und Flops?

Die Tops der Woche

Deeeeeefeeeeeense

Ein bisschen euphorisch darf man schon sein. Viele Experten sahen die Packers Defense vor der Saison als eine Top Unit. Nach der lauten Kritik in Week 1, zeigte sich am vergangenen Sonntag warum. Die Front rund um Kenny Clark & Co machte ein herausragendes Spiel. Druck auf Tom Brady und auch das zuletzt kritisierte Tackling, war wieder auf dem Niveau der Vorsaison. Die Verteidung gegen den Run lief deutlich besser als gegen Chicago vor einer Woche. Man konnte Tampa´s Running Back Leonard Fournette bei 35 Yards Rushing halten und somit Tom Brady zwingen auf seine verletzungsgebeuteltes Receiving-Corps zu werfen. Die gesamte Defense hatte 55 Tackles, 3 Sacks und 5 Tackle for loss am Ende auf der Habenseite. Eine am Ende beeindruckende Performance!

Aufwind der Special Teams

Man wagt es kaum glauben, aber dieses Jahr sehen wir ein ganz anderes Special Team als in den beiden Vorjahren. Ja, im Returngame passiert wenig bis gar nichts, aber die anderen Bereiche verdienen ihren Respekt. Pat O´Donnell puntet unheimlich genau mit guter Hangtime. Rudy Ford ist schneller beim Returner als der Ball. Und Keisean Nixon fängt Punts genau an der Endzone. Zudem waren die PAT´s sehr sicher verwandelt. Mason Crosby spielt, als hätte eine Diskussion um ihn nie stattgefunden. Und auch hier hat O´Donnell, im wahrsten Sinne des Wortes, die Finger mit im Spiel. Auch das Blocking bei Punts und Kicks funktioniert einwandfrei. Special Teams Coordinator Rich Bisaccia hat definitiv, auch sichtbar, dieser Einheit neues Leben eingehaucht.

Der perfekte Punt?

Keisean “Next Man Up” Nixon

In allen Belangen eine wirklich starke Vorstellung von Nixon. Nach der Verletzung von Jaire Alexander, übernahm er die Position im Slot und Rasul Douglas weichte nach außen aus. Next Man Up! Genau das war Nixon. Rückt nach, liefert ab und geht als Sieger nach Hause. 7 Tackles davon 6 Solo, ein Forced Fumble, ein starkes Play in der eigenen Endzone und der oben angesprochene Catch an der Endzone der Bucs, sind ein Arbeitsnachweis um diese Woche auf der positiven Seite von Upside Down zu stehen.

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Still DRE

Devondre Campbell ist wieder da. Nach ungewöhnlichen Problemen beim Tackling in den ersten zwei Spielen, war davon am Sonntag nichts mehr zu sehen. 14 Tackles (8 Solo) und eins davon for loss. Egal, an welchem Buccaneer Campbell die Hände dran bekam, es ging nicht weiter. Auch in Coverage war alles wie gewohnt und Campbell ließ nichts anbrennen. Sein wichtigstes Play machte der All-Pro Linebacker aber kurz vor Schluss, als er die 2-Point Conversion mit einer Pass-Deflection verhindern konnte. Genau deshalb wurde Campbell´s Vertrag im Sommer teuer verlängert, um mit solchen Plays eine Säule in einer starken Defense zu sein.

Game Winning Deflection von DeVondre Campbell

No doubts bei Doubs

Was macht man, wenn seine Mitspieler nicht spielen können? Richtig, man macht auf sich aufmerksam und nutzt die Gunst der Stunde. Und zwar richtig! Der Viertrundenpick aus diesem Jahr legte eine mehr als ordentliche Partie auf´s Feld. 8 Catches bei 8 Targets für 73 Yards (9,1 im Schnitt) und sein erster Touchdown in der NFL sprechen für sich. Er hatte einen Fumble dabei, den er allerdings selbst wieder einsammeln konnte. Aber das soll seine Leistung in keiner Weise schmälern. Doubs liefert ab und sollte damit endgültig das Vertrauen von Quarterback Aaron Rodgers erobert haben. Jo wird sich in der Artikelreihe Green 18 noch intensiver mit ihm beschäftigen. Als seinen Breakout würde man das sicherlich noch nicht bezeichnen wollen, doch wenn er so weiter macht, wird dies nicht mehr allzu lange dauern. London, wäre doch ein toller Ort dafür, oder?

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Die Flops der Woche

Der Motor stottert…

In Hälfte zwei wollte den Packers offensiv leider gar nichts gelingen. In Hälfte eins lief vieles wie an der Schnur gezogen und Headcoach Matt LaFleur konnte schematisch Spieler frei designen, aber nach dem Seitenwechsel war damit Schluss. Die Buccaneers Defense hatte zur Hälfte einiges an Anpassungen vorgenommen die Aaron Rodgers & Co das Leben schwer machte. LaFleur hatte darauf keine Antworten parat. Immer wieder liefen sich die Running Backs fest oder die Receiver waren bei den kurzen Pässen nicht frei genug. Deep Shots gab es so gut wie keine, was aber daran liegen kann, dass Christian Watson und Sammy Watkins beide verletzt ausfielen. Es fehlte einfach an tiefen Routen die das Feld größer und breiter machen. Anhand dessen, dass die Defense stark aufspielte, kann man daraus schließen, dass man gegen andere Teams auch hätte verlieren können. Nach EPA per Play haben die Packers mit dem Wert 0,145 die 9. beste Offense in Halbzeit eins. Mit -0,473 die schlechteste Offense in Halbzeit 2! Darüber sollte man sich in den Katakomben an der Lombardi Ave. schnellstens Gedanken machen.

Strafen

Insgesamt 8 Strafen für 85 Yards, sammelten die Packers am Sonntag in Tampa Bay ein. Über die ein oder andere Entscheidung der Schiedsrichter kann man sicherlich streiten, aber im Großen und Ganzen ist es schlichtweg zu viel. Man stellt sich selbst ein Bein, gerade in Anbetracht dessen, wie die zweite Hälfte des Spiels auf der offensive Seite verlief. Da muss wieder disziplinierter, konzentrierter ans Werk gegangen werden. Jedes unnötig verlorene Yard, macht es immer ein Stückchen schwerer.

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Injuries all over the week

Christian Watson hatte unter der Woche Probleme mit einer Harmstring Injury (Hinterer Oberschenkel). Nachdem er letzten Dienstag limitiert, am Mittwoch gar nicht und Donnerstag wieder limitiert trainiert hat, wurde er als fraglich eingestuft. Recht früh am Sonntag war klar, dass er nicht würde spielen können. Nachdem er in den Trainingscamps und der Preseason wegen einer Knieoperation ausfiel, ist dies nun schon die zweite Verletzung des Rookies. Unglücklich, da er jeden Snap zur Akklimatisierung in der Offense gebrauchen könnte.

Im Laufe des Spiels verletzte sich ausgerechnet Star-Cornerback Jaire Alexander. Er erlitt eine Groin Injury (Leiste). Er konnte das Spiel schon recht früh nicht mehr weiter bestreiten. Wie schwer diese Verletzung ist, wird sich noch heraus stellen, aber es wird damit gerechnet, dass es nichts langfristiges ist.

Zudem musste auch Center Josh Myers das Spiel früher beenden, er wurde von Krämpfen geplagt. Dies sollte aber kein langfristiges Problem sein. Vermutlich hängt dies auch mit den heißen Temperaturen in Florida zusammen. Und dann kommt noch ein Spieler hinzu, der kommt aber, das kann Ich schon verraten, gleich.

Aktueller Stand zur Alexander Verletzung

Gewinner der Woche

Der Gewinner der Woche heißt, wie kann es anders sein, David Bakhtiari. Kurz vor Silvester 2020 riss sich die #69 das Kreuzband. Es sollte eine lange Reise zurück bedeuten. Doch seit Sonntag ist er wieder zurück. Ja, es gab das Spiel gegen die Lions in der Vorsaison, aber dort stellte sich heraus, dass es immer noch nicht gehen sollte. Immer wieder wurde er zurückgeworfen aber nach 20 Monaten Kampf ist er zurück auf dem Spielfeld und die Leidenszeit scheint vorbei. Um noch nicht vollends reingeworfen zu werden, rotierte Bakhtiari mit Vertreter Yosh Nijman und spielte 35 Snaps. PFF bewertete ihn mit einem Overall Grade von 64,0 und einer Pass-Blocking Grade von 78,7. Nicht so schlecht, nach der langen Zeit. He is back! Gerade im mentalen Bereich ist das eine riesige Leistung und verlangt einem einen sehr großen Respekt ab. Mehr Gewinner als David Bakhtiari, kann man nicht sein. Seine Teammates zollten ihm diesen Respekt…

Verlierer der Woche

Sammy Watkins ist der Verlierer der Woche. Nicht nur aufgrund seiner nächsten Verletzung in seiner langen Historie. Auch weil er letzte Woche beim Sieg gegen die Chicago Bears gezeigt hat, dass man mit ihm rechnen kann. Er war der Receiver mit den meisten Yards, und war stark beim Run-Blocking. Nun musste er leider auf die Injured Reserve Liste gesetzt werden und steht für einige Zeit nicht zur Verfügung. Bei ihm ist es ebenfalls eine Verletzung am Hamstring. Da er eigentlich auf einem guten Weg war sich in der Offense der Packers zurechtzufinden, ist es für ihn umso bitterer. Auch für ihn ist es, wie bei Watson, die zweite Verletzung in diesem Jahr. Manch einer wird sich mit Sicherheit denken: das hätte man ahnen können. So blöde das auch klingt, aber eine Verletzung scheint bei Watkins immer mitzuspielen.

Das waren unsere Tops und Flops der Woche. Was sind eure? Schreibt es gerne in die Kommentare oder besucht uns auf unserem Discord und diskutiert mit uns.

Am Mittwoch wird euch Jo mit einer weiteren Episode von Green 18 versorgen, wo er genauer auf Romeo Doubs eingeht und euch aufzeigt, was ihn am Sonntag ausgezeichnet hat. Donnerstag erscheint unser Podcast PackersTalkGermany, in dem auf das Spiel bei den Bucs zurück- und auf das Spiel gegen die New England Patriots am kommenden Spieltag, vorausgeschaut wird. Am Freitag erscheint eine weitere Folge Enemy Territory, in der ein Gast aus den Reihen der Patriots, seine Sichtweise mit Sebastian bespricht.

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