Am Ende des Horizonts

Die Green Bay Packers gewinnen fast schon überraschend gegen die favorisierten Los Angeles Chargers mit 23-20 vor eigener Kulisse im Lambeau Field. Ein enges Spiel, das bis zum Schluss Spannung garantierte und den Record der Packers letztlich auf 4-6 schraubte. Somit ist am Ende des Horizonts auch ganz leicht wieder das Thema Playoffs zu erkennen, da die Packers nur noch 1,5 Spiele entfernt sind – man ist also zweifellos wieder „in the Hunt“. Im Upside Down haben wir wieder die Tops und Flops der Woche für euch zusammengetragen.

Die Tops der Woche

Bryan Bulaga, Iowa

In der vergangenen Woche ist der ehemalige Packers First Round Pick Bryan Bulaga als Packer in Rente gegangen. Der Offensive Tackle war seiner Zeit der jüngste Spieler, der je in einem Super Bowl gestartet ist. Bulaga hat seine Knochen in insgesamt 124 Spielen für die Packers hingehalten und dabei meistens die Position des Right Tackles bekleidet.

In seiner Karriere musste er gleich 2 Kreuzbandrisse überkommen. Seine letzten Jahre hat Bulaga bei den Chargers verbracht und seit nunmehr 2021 nicht mehr gespielt. Jetzt geht er also in die wohlverdiente Rente. Wir sagen: Danke für alles und wünschen einen schönen Ruhestand. Ein allerletztes Mal heißt es… Bryan Bulaga, Iowa.

He’s Him

Rookie Wide Receiver Jayden Reed ist ein echter Playmaker und entwickelt sich langsam zu einer echten Waffe. Reed sieht mittlerweile so aus, wie die Packers Version von Deebo Samuel. Gibt ihm den Ball in die Hände, und gute Dinge passieren. Reed ist elektrisierend und dabei ist völlig egal, ob er aus dem Backfield kommt oder den Ball aus dem Slot heraus. 92 Yards from Scrimmage und ein Touchdown bei lediglich 7 Touches, sind wirklich beeindruckend. Der Rookie benötigt mehr Touches und diese wird er auch bekommen.

Another Rookie Receiver

Das, was alle von Christian Watson und Romeo Doubs erwartet haben, scheinen jetzt Jayden Reed und Dontayvion Wicks zu erledigen. Für Wicks haben wir an dieser Stelle vor Wochen schon mehr Snaps und Targets gefordert, nachdem er ständig offen ist, und das ist auch nach und nach der Fall. Wicks konnte drei Pässe für 91 Yards Raumgewinn erzielen und war damit der Yardage-Leader. Nicht nur da, auch PFF gibt ihm die beste Grade in der Offense mit 76,1. Auch Wicks schickt sich an, eine immer größere Rolle in dieser Offense einzunehmen.

Vintage Kenny

Defensive Tackle Kenny Clark war bisher eher durchschnittlich unterwegs und ist selten mit dominanten Spielen aufgefallen, wie so häufig in der Vergangenheit. Gegen die Chargers war Kenny Clark der beste Spieler der Defense und laut PFF auch der beste Spieler der Packers. Man bewertet ihn mit einer überragenden Grade von 89,9. Mit seinem Forced Fumble an der eigenen Endzone, der schließlich auch zum Turnover geführt hat, war Clark ein entscheidender Faktor für den Sieg. Seine Pass Deflection zum Schluss, hat das Spiel für die Chargers dann beendet. Mit 6 Pressures war er zusätzlich der Einzige, der up Front für Druck sorgen konnte.

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Die Flops der Woche

Injuries again

Man ist es Leid, ständig über Verletzungen reden zu müssen, aber es bleibt uns wieder nichts anderes übrig. Während des Spiels ist uns dann sicher allen das Herz in die Hose gerutscht, als Aaron Jones unter Tränen vom Feld gefahren wurde. Stand jetzt, gibt es dazu nichts Neues, aber Jones selbst war positiv und glaubt nicht, dass es was Langfristiges ist – wir drücken die Daumen. Seinen Backup, Emanuel Wilson, hat es dann direkt im nächsten Drive an der Schulter erwischt, aber auch hier scheint es nichts Langfristiges zu sein. Linebacker DeVondre Campbell musste das Spiel auch vorzeitig beenden und somit bleibt es dabei, dass unsere beiden Starting Linebacker kaum zusammenspielen. Entweder ist Campbell verletzt oder eben Quay Walker, der zum Glück wieder zurück ist.

Pass Rush

Um den Pass Rush der Packers, ist es in den letzten Wochen ziemlich ruhig. Rashan Gary fällt seit seiner Vertragsverlängerung deutlich weniger auf, als noch davor. In diesem Spiel konnte er seit dieser Verlängerung auch erst seinen ersten Sack verbuchen. Den zweiten Sack im Spiel hatte Rookie Karl Brooks und das war es dann auch schon. Der Pass Rush war zwar in wichtigen Momenten okay, aber grundsätzlich fühlen sich die Quarterbacks in den letzten Wochen in ihrer Pocket viel zu wohl und haben somit auch zu viel Zeit ihre Receiver zu finden. Man kann bei dieser Qualität, die man dort hat, definitiv mehr erwarten.

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Jonathan Owens

Nachdem klar war, dass Rudy Ford ausfallen würde, war auch klar, dass das Safety-Duo wieder aus Owens und Johnson Jr bestehen würde. Jonathan Owens hat sich dabei allerdings nicht mit Ruhm bekleckert und wurde von PFF mit einer Grade von 40,5 bestraft. Owens war derjenige welche, der bei dem langen Touchdown der Chargers das Tackle verpasst hat. Das war nicht einfach nur verpasst, sondern wirklich unterirdisch – den Touchdown hätte er hier problemlos verhindern können oder sogar müssen. Auf in Sachen Coverage Owens nicht auf der Höhe und war am 2. Touchdown der Chargers maßgeblich beteiligt.

Blind Side Rotation

Nach dem Ausfall von David Bakhtiari findet man keine konstante Lösung auf der Position des Left Tackles. Erst war es Rasheed Walker, der nach einigen durchwachsenen Spielen dann für Yosh Nijman gebenched wurde. Zuletzt rotierte Walker aber wieder rein und mittlerweile rotiert man selbst während des Spiels zwischen den beiden und letztlich hat man die Snaps fast genau gesplittet. Nijman sah dabei allerdings nicht gut aus und wurde von PFF mit einer Grade von 52,1 bewertet. Walker hingegen war der bessere mit einer Grade von 73,5. Durch die Rotation kann keine Konstanz entstehen, hier muss man zwangsläufig eine Lösung finden, alles andere ist Kontraproduktiv.

Gewinner der Woche

Der Gewinner der Woche ist Quarterback Jordan Love. Love zeigt in den letzten Wochen ganz klar einen positiven Trend und konnte diesen nunmehr deutlich unterstreichen. Die Offense um ihn herum fängt an zu klicken und schon läuft es auch für ihn besser. Love konnte 27 von 40 Bällen für 322 Yards und zwei Touchdowns an den Mann bringen. Das war auch gleichzeitig das erste Spiel seit knapp 2 Jahren, in denen ein Packers Quarterback für über 300 Yards werfen konnte – eigentlich Wahnsinn. Love hat dafür auch zurecht den „Game-Ball“ von Head Coach Matt LaFleur erhalten.

Der Verlierer der Woche

Der Verlierer der Woche ist Rookie Kicker Anders Carlson. Nachdem er in der letzten Woche mit einem verpassten PAT schon dafür gesorgt hat, dass man zum Ende einen Touchdown, anstelle eines Field Goals benötige, hat er in dieser Woche wieder nicht glänzen können. Ein erneut verpasster PAT, und ein verpasstes Field Goal aus 52 Yards, haben 4 Punkte gekostet und das Spiel eng gehalten. Nach hinten raus kann so was entscheidend sein und nach seinem soliden Start in die Saison, bestätigt Carlson mittlerweile leider das, was vor der Saison die meisten Fans befürchtet haben.

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