Week 11: Chargers @ Packers – Wichtiger Sieg mit neuen Verletzungen

Wichtiger Sieg für das gesamte Team im heimischen Lambeau Field. Die Packers gewinnen etwas glücklich mit 23 zu 20 gegen die Chargers aus Los Angeles. Der Sieg musste aber leider teuer bezahlt werden. Runningback Aaron Jones musste das Feld schmerzerfüllt unter Tränen auf einem Cart mit einer Knieverletzung verlassen.
Emanuel Wilson, der das erste Mal wirklich in der Offense eingesetzt wurde und bis dahin gut spielte, verletzte sich ebenfalls und konnte nicht mehr weiterspielen.

Ob man das nun Glück, strategische Sonnenausrichtung oder das Turf Monster nennen mag, sei mal dahingestellt. Fakt ist aber, dass die Chargers Receiver sehr große Drop-Probleme hatten, die auf einen direkten Blick in die Sonne zurückzuführen waren. Aber auch Runningback Austin Ekeler hatte mit dem Rasen so seine Probleme und rutschte mehrmals aus, was unter anderem einen Fumble zur Folge hatte.

Packers vs. Chargers auf einen Blick

  • Run Defense der Packers stark verbessert
  • Weitere positive Entwicklung der Offense
  • Sehr gutes Playcalling von LaFleur
  • Field Goal Unit weiter ausbaufähig
  • Verletzungen überschatten den guten Auftritt

Der Spielverlauf im Überblick

Die Packers Offense begann, das Passspiel wurde direkt etabliert und das schnell und gut. Allerdings war bei 4th & 1 an der Mittellinie bereits Ende, denn ein Pass Auf Tight End Musgrave war zu kurz für ein neues 1st Down. Die Chargers machten es ähnlich und sorgten auch ihrerseits für einen Turnover on Downs. Nach einem Punt der Packers brachten die Chargers die ersten drei Punkte nach einem 6-Minuten Drive auf das Scoreboard. Die Packers antworteten jedoch perfekt. Mit Beginn des zweiten Viertels war es Rookie Receiver Jayden Reed, der den Ball über einen Outside Toss Run für 32 Yards in die Endzone trug.

Die Chargers machten es im Gegenzug gleich. Eine broken Coverage und ein eher leichtes Berühren, statt eines tatsächlichen Tacklings von Safety Jonathan Owens, bereiteten den Weg für Stone Smartt zum Touchdown für die Chargers.
Die erste Chance den Ausgleich zu machen, verpasste Anders Carlson aus 52 Yards, geschuldet durch eine False Start Strafe und einen Sack im Vorfeld. Die zweite Chance nutzte der Rookie Kicker aus 28 Yards zum 10 zu 10 Pausenstand.

Zu Beginn der zweiten Hälfte konnte die Defense zwar das Laufspiel der Chargers-Runningbacks in Schach halten, aber eben die Läufe von Quarterback Justin Herbert nicht. In einem langen 3rd Down lief Herbert in die Redzone. Dieser Lauf ebnete die erneute Führung der Chargers durch Kicker Cameron Dicker aus 26 Yards. Nach zwei Punts, auf jeder Seite einen, kam die Packers Offense wieder in Schwung. Ein Pass auf Rookie Receiver Wicks für 27 Yards, ein weiterer auf Rookie Tight End Kraft für eben wieder 27 Yards, bereiteten den nächsten Packers Touchdown von Wide Receiver Christian Watson vor. Der Extrapunkt misslang an dieser Stelle.

Einen Fumble von Chargers Runningback Austin Ekeler konnten die Packers nicht in zählbares ummünzen, sodass die Gäste aus Los Angeles in ihrem nächsten Drive durch einen Touchdown ihrerseits wieder in Führung gingen. Tight End Donald Parham, die Quaterback-Scrambles von Justin Herbert und Top Wide Receiver Keenan Allen konnte das geschwächte Defensive Backfield nicht aufhalten.
Die Packers konnten ihrerseits erneut Antworten. Nach einem Sack und einer 3rd & 20 Situation zog Rookie Receiver Dontayvion Wicks gekonnt die Defensive Pass Interference Strafe. Im Anschluss war es erneut Wicks, der einen Tackle brach und für 35 weitere Yards laufen konnte. Kurz vor der Redzone fand dann Packers Quarterback Jordan Love seinen Receiver Romeo Doubs tief und frei in der Endzone zum nächsten Packers Touchdown.

Im Anschluss folgte noch ein Punt der Chargers und ein Punt der Packers nach einem Drive, der den Chargers alle drei Timeouts klaute. Die Chargers kamen in ihrem letzten Drive bei weniger als 90 Sekunden ohne Timeouts nicht mehr über einen Turnover on Downs in der eigenen Hälfte hinaus. Jordan Love kniete ab und gewann das erste Mal mit mehr als 300 Passing Yards.

Entwicklung der Offense und Lob an LaFleur für das Playcall

An dieser Stelle ist auch Mal ein Lob an Matt LaFleur fällig. Nach mehreren Wochen in der Kritik für das eintönige, unflexible und einfallslose Playcalling von ihm, wurde dies die letzten Wochen von Spiel zu Spiel kreativer, anspruchsvoller und im Resultat auch besser. Im Spiel gegen die Chargers kam die Offense auch einige Male in 21 Personell aufs Feld, also mit zwei Runningbacks und einem Tight End. Zumindest solange dies die Runningback-Situation noch möglich machte. Solche Sets waren über die ganze Saison über eher rar gesät.

Aber auch darüber hinaus hat man mehrere End Arounds / Sweeps / Tosses von Jayden Reed und Christian Watson sehen können.
Last but not least sollte auch die Flexibilität hervorgehoben werden. Quarterback Jordan Love brachte den Ball als Pass an zehn verschiedene Spieler an. Darunter alle drei Runningbacks, zwei Tight Ends und fünf Receiver.

Offensive Line Rotation – Warum?

Die Packers haben im Spiel zwei Positionen in der Offensive Line rotiert. Zum einen auf Left Tackle. Hier begann Rasheed Walker zuerst und wechselte dann mit Yosh Nijman. Zum anderen fand auch auf Right Guard eine kurze Rotation für zwei Drives statt. Hier begann wie gewohnt Jon Runyan Jr. In den beiden Drives kurz vor der Pause Drives übernahm hier Sean Rhyan.

Diese Rotationen sind bisher nicht auf Verletzungen zurückzuführen. Warum diese dann durchgeführt wurden, ist noch nicht bekannt. Möglichweise sind die Packers selbst nicht zu 100% glücklich mit ihrer Line, vielleicht kennt man selbst die Top-5 Starter nicht. Vielleicht wollten die Packers auch verschiedene Set-Ups zur Pass-Protection bzw. zum Runblocking nutzen. Nichtsdestotrotz ist ein regelmäßiger Wechsel bei Spielern der Offensive Line nicht optimal für eine stetige Entwicklung der Offense.

Gute Defensive Leistung? Ein klares Jaein!

Die Packers Defense hat gegen die Offense der Los Angeles Chargers “nur” 20 Punkte zugelassen. Und dass ohne ihren Top Cornerback Jaire Alexander, ohne Eric Stokes, ohne Rasul Douglas, ohne Darnell Savage und ohne Rudy Ford. Die Chargers hingegen, die eigentlich 26,6 Punkte pro Spiel in dieser Saison erzielten, fanden kein Land im Lambeau Field. Sicherlich muss man hier den Chargers zugute halten, dass sowohl Keenan Allen einen Pass völlig frei in der Endzone gedroppt hat, als auch 1st Round Rookie Wide Receiver Quentin Johnston im letzten Drive den möglichen Game-Winning-Touchdown der Chargers gedroppt hat. Dann wären es anstatt 20 sehr schnell 34 Punkte gewesen.

In Sebis Preview war die Rundefense bzw. genauer gesagt Runningback Austin Ekeler gegen die Rundefense der Packers ein großes Key-Matchup.
Runningback Austin Ekeler wurde zwar “nur” bei 64 Rushing Yards gehalten, er hatte aber auch nur zehn Carries. Nach Adam Riese macht das 6,4 Yards pro Carry und das ist wieder katastrophal schwach. Nehmen wir Justin Herbert als Runner mit dazu (73 Yards bei 8 Carries) sieht das Ganze noch schwächer aus. Also nein, die Run Defense ist nicht unbedingt großartig verbessert worden, aber die Packers Defense hat die Chargers Offense zu langen 2nd und 3rd Downs gezwungen, sodass der Run dort keine Option mehr für Brandon Staley und seine Chargers war.

Field Goal Unit?!

Wieder sorgte die Field Goal Unit der Packers für Aufmerksamkeit. Zur Erinnerung: Vergangene Woche “verpasste” Josiah Deguara seinen entscheidenden Block, sodass der Versuch des Extrapunktes von Anders Carlson geblockt werden konnte, welcher die Offense im letzten Drive dazu zwang auf den Touchdown zu gehen.

Auch in diesem Spiel war die Unit nicht frei von Problemen. Sicherlich war das verfehlte Field Goal von Anders Carlson nicht allein die Schuld des Rookie Kickers. Die False Start Strafe gegen Yosh Nijman und der Fumble-Snap von Josh Myers und Jordan Love trugen ihr Übriges dazu bei, dass aus einem 40 Yard Versuch ein 52 Yard Versuch wurde. Nichtsdestotrotz kann man auch ein 52 Yard Field-Goal-Versuch verwandeln.

Dramatischer war dann eher der verpasste Extrapunkt. Hierbei war der Ablauf zwischen Snap, Hold und Kick stark verbesserungswürdig.

Erneut mehrere Verletzungen vor einer kurzen Woche

Leider kommen die Packers auch aus diesem Spiel mit mehreren teils schwereren Verletzungen. Zum einen sind hier, die bereits genannten Runningbacks Aaron Jones und Emanuel Wilson zu nennen. Bei Jones war zuerst der Verdacht auf eine schwere Knieverletzung. Der Verdacht wurde von Head Coach LaFleur schon abgemildert.

Not long term for Aaron Jones

Packers Head Coach Matt LaFleur

Auch bei Emanuel Wilson gibt es leicht positive Aussichten. Er soll sich wohl seine Schulter ausgekugelt haben, diese wurde in der Kabine aber wieder eingesetzt. Ob dabei auch Bänder und Sehnen verletzt wurden bleibt abzuwarten. Wilson fühlte sich aber fit.

Neben diesen beiden Verletzungen befindet sich auch Rookie Wide Receiver Dontayvion Wicks mit einem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung im Concussion Protocol. Tight End Josiah Deguara hat sich eine Verletzung an der Hüfte zugezogen und konnte das Spiel nicht mehr beenden. Auch Inside Linebacker DeVondre Campbell hat sich an seiner Schulter verletzt und konnte von da an nur noch zuschauen.

Wie dramatisch die letzten drei Verletzungen sind, bleibt noch abzuwarten. Fest steht allerdings, dass die Packers mit dem Spiel am Donnerstag an Thanksgiving eine sehr kurze Woche haben. Es bleibt kaum Zeit um größeres auszukurieren.

Ausblick

Das nächste Spiel steht für die Packers bereits am Donnerstag um 18:30 Uhr deutscher Zeit an. Dort sind die Mannen aus Green Bay zu Gast im Ford Field in Detroit zum traditionellen Thanksgiving Spiel.
Große Probleme sollten für die Packers zum einen die eigenen neuen und auch alten Verletzungen, hier genannt von Rudy Ford, Jaire Alexander, Quay Walker und Rashan Gary sein.
Aber auch die Stärke der Lions darf nicht unterschlagen werden. Wir erinnern uns ja nur ungerne daran, wie David Montgomery die Packers vor einigen Wochen in Grund und Boden gelaufen hat.

Aber die Lions sind definitiv nicht unschlagbar, das haben die Bears gezeigt und ihnen 26 Punkte eingeschenkt.

Alles weitere dazu wird es in den kommenden Tagen zu lesen und zu hören geben.

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