Kann der Kurs beibehalten werden? – Week 11 vs. Los Angeles Chargers

Die positiven Tendenzen zogen sich durch trotz einer knapper Niederlage gegen die Pittsburgh Steelers. Das liegt definitiv auch Jordan Love. Nach PFF waren die beiden letzten Spiele seine besten Spiele in dieser Saison.

Gegen die Steelers hatte er am Ende auch seinen bisherigen Saisonrekord bezüglich erzielten Yards (288) erreicht. In dem Spiel traf er auch mehrere gute Würfe. Eine Statistik, die das belegt sind die „Big Time Throws“ von PFF. Love hatte in dieser Saison nie mehr als 2 solcher Würfe. Gegen die Steelers waren es 5. Und das Ganze, obwohl er einige tiefe Würfe in diesem Spiel hatte (Dritthöchster Average Depth of Target Wert in dieser Saison). Hilfreich war hierbei auch, dass er lediglich 14 Pressures gegen sich bekommen hat. Angesichts der Pass Rush Präsens der Steelers, hätte man mit wesentlich mehr rechnen können. Trotzdem hatte er auch in diesem Spiel 2 Interceptions und steht damit nun bei 10 Stück in der gesamten Saison. Ein negativer Top2 Wert der Liga.

Alles ist noch nicht rosig in Green Bay, aber man sieht langsam die Fortschritte vor allem von der Packers Offense, nach denen man sich über weite Strecke der Saison gesehnt hatte. Nun kommt allerdings ein tougher Schedule Stretch. Die Chargers, die Lions und die Chiefs in den nächsten 3 Wochen ist eine gute Standortbestimmung, auch im Hinblick auf die Draftposition, die man in der kommenden Offseason haben könnte.    

Auf einen Blick

  • Wann? Sonntag, 19.11.2023 / 19:00
  • Wo? Lambeau Field, Green Bay
  • Sender/Kommentatoren US-Feed: FOX / Kevin Kugler, Mark Sanchez, Laura Okmin (FR) 
  • Sender/Kommentatoren Deutschland: Gamepass by DAZN, ENDZN
  • Schiedsrichter: John Hussey
  • Wetterprognose: Regen bei 9°C
  • Wettquote: Chargers 3 Pkt Favorit
  • Verletzungen Packers: Elgton Jenkins (Ques), Jaire Alexander (Ques), Rudy Ford (Ques), Quay Walker (Ques), Kenny Clark (Ques)

Wie lief die bisherige Saison der Chargers

Die Saison der Los Angeles Chargers ähnelt mehr der letzten Jahre als den Chargers Fans wohl lieb sein mag. Die Ansätze und das Talent sind da, um ein ernstzunehmendes Playoff-Team in der NFL sein zu können. Trotzdem kriegt man zu selten die PS, die man eigentlich haben sollte, wirklich auf die Straße. Zu oft in den letzten Jahren, bewegte man sich im Mittelfeld der Liga herum und konnte erst mit einem Kraftakt gegen Ende die Playoffs erreichen. Diese Saison sollte mal wieder eine deutlich sichere und überzeugendere Saison werden. Man hat in der Offseason kaum Spieler verloren, während Eric Kendricks, ein Veteran Linebacker aus Minnesota und ein neuer Offensive coordinator (Kellen Moore (Dallas Cowboys)) den Weg an die Westküste fanden.

https://en.wikipedia.org/wiki/2023_Los_Angeles_Chargers_season

Doch der Saisonstart stand bereits unter keinem guten Stern. Eine knappe Niederlage gegen die Dolphins und eine Niederlage in Overtime gegen die Titans setzen das Team aus Los Angeles schon früh unter Druck. Die nächsten beiden Spiele gegen die Vikings und Raiders konnten in klassischer Chargers Manier knapp gewonnen werden, bevor man in den beiden Top Spielen gegen die Cowboys und Chiefs chancenlos war. Daraufhin folgten zwei deutliche Siege gegen sehr schwache Offenses. Gerade das Ergebnis gegen die Jets sieht sehr geschönt aus. Es reichten 146 Passing und 84 Rushing Yards aus, um 27 Punkte zu erzielen. Ein Punt Return Touchdown und mehrere gute Feldpositionen, geschuldet durch Fumbles der Jets Spieler, ebneten den Weg zum Sieg. Letzte Woche wurden dann die Lions herausgefordert. In einem abwechslungsreichen Schlagabtausch konnte sich der Division Konkurrent der Packers dank einer starken Partie von Montgomery, Gibbs und St. Brown durchsetzen.

Stärken des Gegners

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Die größte Stärke der Chargers ist fraglos Justin Herbert. Der 2020 gedraftete Quarterback bewegt sich seit er in der NFL konstant unter den Top5 Quarterbacks der Liga. Ein Faustpfand, was in der primär auf Passing ausgelegte NFL viel Wert ist. Er kann Spiele regelmäßig alleine entscheiden, auch ohne seine Top Waffen (Austin Ekeler, Keenan Allen, Mike Williams), die in den letzten Saisons nur selten gemeinsam auf dem Feld standen aufgrund einer Vielzahl an Verletzungen. Mike Williams fällt beispielsweise schon seit Woche 3 aufgrund eines Kreuzbandrisses aus.

Dabei hatte Justin Herbert das Pech bis zur dieser Saison einen Offensiven Playcaller (Joe Lombardi) zu haben, der eine Offense gemäß seinen eigenen Vorstellungen praktiziert hat, die allerdings nicht wirklich zur Spielweise eines Herberts passt. Lombardi hatte eine Kurzpass-Offense aus New Orleans mitgebracht, während Herbert, ähnlich wie Love seine Stärken bei Deep Passes hat, wo er seine Armstärke ausspielen kann. Das sollte mit Kellen Moore nun besser funktionieren. Der Effekt ist nicht ganz so groß bisher, wie man das erwarten konnte. Aber leichte Tendenzen lassen sich feststellen. Er ist nochmals effizienter geworden trotz eines limitierten Receiving Corps. Stellvertretend dafür steht das Lions Spiel (323 Yards, 4 Touchdowns, 5 Big Time Throws).

Schwächen des Gegners

Auch hier setzen sich Traditionen fort. Die größte Schwäche der Chargers Defense war in den letzten Jahren stets die Run Verteidigung. Das ist auch in dieser Saison nicht anders. Nach EPA/Play gegen den Run rangiert die Chargers Defense auf Platz 26. Die Defense ist auf einen starken Pass Rush (Joey Bosa, Khalil Mack) mit starken Defensives Backs, allen voran Star Safety Derwin James aufgebaut. Darunter leidet die Qualitäten an der Line, gerade auch auf Defensive Tackle. Aber auch die Linebacker sind nicht so eine große Hilfe wie gedacht. Bei Kenneth Murray wurde zurecht die 5-Year-Option nicht gezogen und Eric Kendricks ist in die Jahre gekommen und spielt längst nicht mehr so fehlerfrei wie früher.

75 Yard Touchdown Run von David Montgomery

Key Matchups

Jordan Love vs. Chargers Defensive Backs

Nachdem mein Key Matchup gegen die Steelers (Aaron Jones) nur bedingt aufgegangen ist, entscheide ich mich hier für Jordan Love. Die Offense klickt aktuell so gut wie noch nie in dieser Saison. Kann Love dieses Momentum mitnehmen und die Fehler (u.a. Interceptions) minimieren, kann diese Passing Offense auch mehr als 20 Punkte erzielen. Etwas, was in dieser Saison seit Woche 3 nicht mehr gelungen ist. Aber das wird auch nötig sein, da die Chargers wahrscheinlich nicht bei unter 20 Punkten gehalten werden können. Dafür wäre es aber auch mal unbedingt nötig, dass das Verständnis Love-Watson besser wird. Inzwischen hat Love mehr Interceptions in die Richtung von Watson geworfen als Touchdowns. Eine beängstigende Statistik.   

Packers Run Defense vs. Austin Ekeler

Austin Ekeler ist neben Justin Herbert und Keenan Allen, die größte Waffe der Chargers. Dabei ist er gar kein besonders guter Runner. Aber seine Qualitäten im Passspiel werden in der NFL nur noch durch Alvin Kamara und Christian McCaffrey getoppt. Seine Vielseitigkeit macht ihm zu einem der wertvollsten Backs der Liga und das beweist er jedes Jahr aufs Neue. Diese Saison zeigt sich zum einen daran, dass er bei den Receptions pro Spiel (3,7) nur noch von Christian McCaffrey und Rachaad White (Buccaneers) überflügelt wird. Bei den Receiving First Downs pro Spiel (1,83) sind nur Alvin Kamara und wieder Christian McCaffrey besser. Nun geht es gegen die Packers, die 205 Rushing Yards letzte Woche zugelassen haben. Die Chance für Ekeler vor allem seine Rushing Yards etwas aufzupolieren.  

Tipp: 20:24 Chargers 

#GoPackGo

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