The Return of Mike McCarthy – Week 10 vs. Dallas Cowboys

Mike McCarthy ist zurück! Ok, er ist nur zu Gast bei den Packers. Zum Glück werden einige sagen. McCarthy polarisiert. Viele wollten ihn am Ende seines Stints bei den Packers wegjagen und waren heilfroh, als er entlassen wurde. Er war 12 Jahre lang Head Coach bei den Packers (2006 bis 2018) und konnte mit den Packers einen Super Bowl (XLV) gewinnen, genauer gesagt den einzigen den Aaron Rodgers wohl in seiner Karriere gewinnen wird. Und bei aller berechtigen Kritik über ihn, das muss man ihm lassen. Das ist etwas, was Matt LaFleur hier bisher nicht geschafft hat.

Embed from Getty Images

Und überhaupt ist er der 4.erfolgreichste Packers Coach in der langen Geschichte der Packers mit einer Win-Percentage von 0.618. Nur Mike Holmgren, Curly Lambeau und Matt LaFleur haben eine bessere Quote. Auch die 204 Siege sind definitiv achtbar. Nur zum Vergleich es gibt mehrere NFL Teams, die in ihrer Geschichte weniger bzw. unwesentlich mehr Siege gesammelt haben (Houston Texans 140, Jacksonville Jaguars 180, Carolina Panthers 205, Baltimore Ravens 233).

Nun ist er bei den Dallas Cowboys seit Januar 2020 und Cowboys Owner Jerry Jones ist sehr zufrieden mit ihm. McCarthy schafft dieses Jahr wohl seine 2. Playoff Teilnahme in Folge in der 3. Saison mit den Cowboys. Nun geht es für ihn mit seinem „neuen“ Team zurück nach Wisconsin. Was muss dazu alles wissen?          

Alles Wissenswerte

Los geht’s am Sonntagabend im Lambeau Field um 22:25 Uhr. Übertragen wird das Spiel von Fox und somit werden wir mal wieder die Stimmen von Kevin Burkhardt und Analyst Greg Olsen zuhören bekommen. Unterstützt werden sie von den Fieldreportern Erin Andrews und Tom Rinaldi. Ihr könnt das Spiel im Gamepass oder als Konferenz in der Redzone (Scott Hanson) bzw. der ENDZN (Günther Zapf) von DAZN verfolgen. Zudem wird das Spiel live auf Pro7 bzw. ran.de übertragen, dort kommentieren Jonas Friedrich und Kasim Edebali. Schiedsrichter der Partie ist Brad Allen. Die Cowboys sind in diesem Spiel klarer Favorit mit 5 Punkten. Das Over/Under für die Partie liegt bei 42.5 Punkten.

Die bisherige Saison der Cowboys

In der Offseason hat sich in Dallas recht wenig verändert: Jerry Jones ist nach wie vor der Alleinherrscher (Owner, GM,…), Mike McCarthy blieb ebenfalls und auch kadertechnisch blieb vieles beim Alten. Der einzige nennenswerte Abgang ist Amari Cooper, dieser wurde zu den Browns getradet. Die Saison begann denkbar schlecht mit einer 3-19 Niederlage gegen die Buccaneers. Zudem verletzte sich Dak Prescott in diesem Spiel und sollte die nächsten Wochen ausfallen. Auch in der Offensive Line litten die „Boys“ gewaltig an Verletzungen. Der erste Abgesang auf die Cowboys begann.

Doch die Offense bewegte den Ball mit Backup Quarterback Cooper Rush in nachfolgenden Spielen überraschend gut. Auch die Defense wurde von Spiel zu Spiel stärker. So konnte man unter anderem überraschend gegen die Bengals und die Rams gewinnen und stand bei der Rückkehr von Dak Prescott mit einem Record von 4-2 da.Zu Beginn der NFC North Wochen (alle 4 Teams direkt hintereinander) konnte man dann mit Prescott die Lions und die Bears deutlich schlagen. Dabei gelangen Dallas im letzten Spiel, in Abwesenheit von Ezekiel Elliott, 49 Punkte, vor allem dank eines überragenden Tony Pollards (131 Rushing Yards, 3 TD).       

Stärken und Schwächen

Die Offense ist diese Saison allerdings nicht wirklich die erwartete Stärke. Dak Prescott sah bisher noch nicht so gut aus, wie in den letzten Saisons und auch mit Cooper Rush hat man nie mehr 25 Punkte auflegen können. Die Cowboys finden sich nach Yards und Punkten auf Platz 19 wieder. Dabei trägt die Passing Offense gerade mal 59% der Yards bei. Zudem sind die Cowboys eines von gerade mal 6 Teams, welche mehr Rushing (10) als Passing Touchdowns (8) haben. Dies bestätigen die advanced Stats. Nach EPA per Play (siehe Grafik) ist ihre Rushing Offense leicht überdurchschnittlich, ihre Passing Offense leicht unterdurchschnittlich (beides übrigens besser als Green Bay).

https://rbsdm.com/stats/stats/

Die Defense gehört dagegen zu einer der besten des Landes. Aushängeschild der Defense ist Micah Parsons, der gleich noch genauer vorgestellt wird. Dallas lässt die 3.wenigsten Punkte im Schnitt zu (16,6). Das liegt zu großen Teilen am Pass Rush: Dallas konnte bereits 33 Sacks verzeichnen (Ligaschnitt liegt bei 20,4). Dies ist umso imposanter, wenn man sich die Sack Rate (Sacks im Verhältnis zu der Anzahl der Passversuche) anschaut. Sie verzeichnen einen Sack bei 11,2% der Dropbacks. Die 2. Beste Mannschaft, die Patriots, liegen gerade mal bei 9,6%. Der Ligaschnitt liegt bei 6,6%, also fast bei der Hälfte. Generell lassen die Cowboys wenig über das Passing Game zu. Dafür sind gegen den Run nur im Mittelfeld der Liga (zugelassene Yards per Run: 4,7 (Ligaschnitt 4,5)). 

https://rbsdm.com/stats/stats/

Kombiniert man die Offense und Defense EPA/Play (siehe Grafik unten) so findet sich Dallas sehr weit oben wieder (sehr gute Defense, durchschnittliche Offense).

https://rbsdm.com/stats/stats/

Injury Report

Die Packers hat es gegen die Lions mächtig erwischt. Dementsprechend groß ist der Injury Report. Romeo Doubs wird wohl mindestens 4 Wochen fehlen. Rashan Gary wurde am Donnerstag auf die IR-Liste gepackt und wird den Rest der Saison definitiv verpassen. Für das Spiel gegen den Dallas sicher ausfallen sollten die Linebacker Krys Barnes, De’Vondre Campbell und Cornerback Eric Stokes. Bei Stokes ist ein Saisonaus noch nicht bestätigt, aber man sollte damit rechnen, dass er diese Saison nicht mehr zum Einsatz kommt. Neben dem schon fast wöchentlichen Auftauchen von Rodgers, Jenkins und Bakhtiari gibt es lange Liste von Spielern, deren Status für Sonntag noch fraglich ist: Mason Crosby, Rasul Douglas, Shemar Jean-Charles, Aaron Jones, Allen Lazard, Joe Runyan, Preston Smith und Sammy Watkins (bis auf Jean-Charles alles Starter aktuell).  

Eine lange Liste ist mitten in der Saison wenig überraschend. Auch bei den Cowboys stehen einige Spieler drauf, dort können allerdings die meisten Spieler ziemlich sicher spielen. Fraglich sind Starting Safety Donovan Wilson, Ezekiel Elliott und Wide Receiver Noah Brown. Linebacker Anthony Barr wird das Spiel wahrscheinlich verpassen.

Players to Watch Cowboys

Offensiv sind bei Dallas definitiv zwei Namen sehr auffällig: Ezekiel „Zeke“ Elliott und Tony Pollard. Die beiden teilen sich inzwischen seit 4 Saisons das Backfield in Dallas auf. Dabei war die Verteilung stets pro Elliott (2x -3x so viele Runs und Yards). Diese Saison sind sie fast gleichauf. Elliott kommt auf 108 Runs, Pollard auf 81. Aber was erzielte Rushing Yards und TDs angeht, hat Pollard die Nase vorn (506 vs. 443 Yards / 5 vs. 4 TDs). Der bessere Receiver war Pollard ohnehin schon länger. Jetzt könnte diese Tendenz weitergehen. Pollard fehlen noch 206 Rushing Yards um seine persönliche Karriere Bestmarke zu erreichen. Hält er seinen aktuellen Schnitt (78,4) übertrifft er auch am Ende der Saison die 1000 Scrimmage-Yard-Marke. Gerade gegen eine etwas anfällige Run Defense der Packers könnte er dieses Wochenende auch wieder ein beeindruckendes Spiel haben.

Defensiv ist der Player to Watch der angesprochene Micah Parsons. Das ist momentan der klare Favorit auf den „Defensiv Player of the Year“-Award vor Spielern wie Nick Bosa und Myles Garrett. Der gelernte Offball-Linebacker ist inzwischen deutlich mehr Pass Rusher. Über die Saison gibt PFF ihm eine Note von 90.9, was extrem gut ist. Diese Saison kommt er schon 8 Sacks (3.Platz) und 39 Pressures (PFF). Das kann aktuell nur noch von Myles Garrett (41), Matthew Judon (44) und einem alten Bekannten, Za’Darius Smith (46), überboten werden. Nimmt man mit dazu, wie schwierig es der jeweilige Pass Rusher hatte (u.a. Gegenspieler) dann stellt man fest in welcher eigenen Liga Myles Garrett und Micah Parsons spielen (rechte Seite der Grafik unten). Sie hatten die schwierigsten Umstände und konnten jeweils deutlich Pressure generieren als zu erwarten gewesen wäre.

Players to Watch Packers

Romeo Doubs fällt lange aus, Aaron Jones und Allen Lazard sind fraglich. Den Packers fehlt es an Playmakern. Daher stellt sich die Frage, welche Spieler in diese Rolle schlüpfen können. Einer ist sicherlich Christian Watson, welcher das letzte Spiel wegen eines Verdachts auf eine Gehirnerschütterung verlassen musste, was sich allerdings als harmlos unter der Woche herausstellte. Mit seiner Geschwindigkeit blitzen immer mal wieder seine besonderen Anlagen heraus. Trotzdem wirkt er noch nicht 100% in der NFL angekommen. Sicherlich auch ein Grund ist, dass er außer in Woche 1 nie mehr als 32% der Offense Snaps auf dem Platz stehen konnte.

Ein weiterer interessante Name könnte hier Josiah Deguara sein. Der Tight End aus der 3. Runde des 2020 Drafts hat in den letzten 2 Wochen vermehrt Offense-Snaps gesehen (38% bzw. 40% statt wie bisher 14-25%) und zeigte sich zuletzt stark verbessert. Hier hat er sich zum Beispiel zu einem Big Play schön freigelaufen, einzig der Pass von Rodgers fehlt an der Stelle.

Deguara läuft sich frei

Und besonders falls Aaron Jones ausfallen sollte, kann man den Blick auf Kylin Hill werfen. Der Rookie aus 2021 kam gegen die Lions zu seinem Debüt und sollte als Backup sicherlich ein paar Snaps sehen.    

Auf Defensiven Seite kann man gespannt sein auf Rookie Kingsley Enagbare. Kalle hatte bereits in der Offseason über ihn geschrieben, das findet ihr hier. Seine Saison bislang ist positiv zu bewerten. Er hat zwar noch nicht so viel gespielt (im Schnitt 29% der Defense Snaps), war aber wenn er auf Feld war, war er durchaus auffällig. So konnte er in Woche 6 und 7 bereits jeweils 1 Sack verbuchen, sowie 2 weitere Tackles for Loss gegen Buffalo, wahrscheinlich sein bestes Spiel bis hierhin. Er wird wohl Rashan Gary ersetzen und sollte so zu signifikant mehr Spielzeit kommen.

Ways to Win

Wie oben beschrieben, ist Dallas vor allem gegen den Run durchaus schlagbar. Umso wichtiger wäre es Aaron Jones zurückzubekommen. Unabhängig davon ist eine gute Performance der Offensive Line unbedingt notwendig. Nicht nur im Run-Game, sondern vor allem auch in der Pass Protection gegen Micah Parsons und Co. . Eine Möglichkeit wäre es auf ein Quick Passing Game und Yards after Catch (vor allem durch Watson) zu setzen, um die Zeit bis zum Wurf zu reduzieren und den Pass Rush ins Leere laufen zu lassen.

Defensiv gilt es wiederum den Run weitestgehend zu stoppen. Nach dem Ausfall von Rashan Gary und De’Vondre Campbell ist das vor allem gegen Elliott und Pollard sicherlich eine schwere Aufgabe. Dominiert Dallas das Spiel auf dem Boden, wird es schwer offensiv mitzuhalten. Hier könnte es interessant sein mehr Verteidiger in die Box, also nahe der Line of Scrimmage zu bringen, um die aufbäumenden Räume schneller schließen zu können.   

Nicht zu vergessen ist ein hohes Maß an Ballsicherheit. Besonders Trevon Diggs nimmt gerne das Risiko auf ein BigPlay in Kauf, um dafür eine große Chance auf eine Interception zu haben. 

Prediction

Es ist schwer dran zu glauben, dass in der aktuellen Verfassung etwas gegen Dallas zu holen ist. Dafür ist die Form, 5 Niederlage in Folge, zu besorgniserregend. Aber wenn man sich auf eines in den letzten Jahren verlassen konnte, dann waren es Siege gegen die Cowboys.

Go Pack Go

Mein Tipp: 23:34 Dallas

Ein Gedanke zu “The Return of Mike McCarthy – Week 10 vs. Dallas Cowboys

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert