Too late to trade?

Die Packers stehen nach drei Niederlagen in Folge schon mit dem Rücken zur Wand. Vor der Brust vielleicht das bisher schwerste Spiel der letzten Jahre. Die Playoff-Chancen sind zwar intakt, aber wer im Lager der Packers vermag aktuell einen Gedanken an die Playoffs zu verschwenden? Hat man die Situation rund um das Team in der Offseason falsch eingeschätzt und ist das Titelfenster nicht schon längst wieder zugefallen?

Der Adams-Trade – Der Anfang vom Ende?

Die Packers entschieden sich im Sommer ihren mit Abstand besten Wide Receiver nach Las Vegas zu traden. Adams selbst hatte keine Lust mehr für die Packers zu spielen. Er wollte stattdessen in der Nähe seiner Heimat mit seinem College Quarterback zusammenspielen. Man kann den Packers daraus nicht wirklich einen Vorwurf machen, denn im Nachhinein kam raus, dass die Packers Adams sogar mehr gezahlt hätten. Statt sich auf Streitigkeiten mit Adams und seinen Beratern einzulassen, hat man mit einem First und Second Round Pick noch das maximale Kapital rausgeschlagen.

Statt sich jedoch in der Offseason mit dem Material aus dem Adams Trade direkt einen adäquaten Ersatz zu holen, investierte man die beiden First Rounder zunächst in die Defense. Man schlug erst an Tag zwei mit Christian Watson auf der Wide Receiver Position zu. Zugegeben die Wide Receiver in Runde 1 waren für die Packers wohl auch außer Reichweite, aber reicht es einen Davante Adams mit zwei Rookies zu ersetzen und auf deren Entwicklung im ersten Jahr zu hoffen?

Scherbenhaufen

Nach Woche 7 der Regular Season kann man diese Frage wohl mit „Nein“ beantworten. Die Packers stehen vor einem Scherbenhaufen. Einer der teuersten Spieler des Kaders kämpft mit einer Knieverletzung nun seit über einem Jahr. Ein Passrusher, der mittlerweile für den Division Konkurrent aus Minnesota aufläuft, steht mit 11,5 Mio Dollar in den Büchern der Packers. Der teure Vertrag für den Back to Back MVP wirft für die kommenden Jahre bereits einen dunklen Schatten voraus. Die Offensive Line ist zu löchrig und es fehlen neben Aaron Jones ganz offensichtlich Playmaker in der Offense.

Spätestens jetzt muss sich das Front Office eingestehen die Situation um die Wide Receiver falsch eingeschätzt zu haben. Es war naiv zu glauben, dass man mit dem vorhandenen Material ähnlich gut wird performen können, wie in 2020 und 2021. Jeder der es mit den Packers hält fordert nun einen Trade für einen Wide Receiver. Man selbst ist dabei in keiner guten Verhandlungsposition, denn der Need ist für jedes Team ersichtlich und mit der aktuellen Cap Situation ist man zum Handeln verdammt, ehe sich das Titelfenster spätestens ab 2023 wieder schließen wird.

Verzweiflungsmove incoming?

Rettet ein Wide Receiver Trade die Saison der Packers? Ja, ein Wide Receiver kann der Offense helfen und den Packers-Zug zurück auf die Schiene setzen, aber hätte man einen solchen Move nicht viel besser bereits im letzten oder vorletzten Jahr gemacht? Mich persönlich lässt die aktuelle Situation an das verlorene Duell gegen die 49ers im Januar diesen Jahres zurückblicken. War das die große Chance auf den Super Bowl, welchen man leichtfertig hat liegen lassen? Im Championship Game hätten die Rams gewartet, jene Rams, die man in der Regular Season mit 36 Punkte nach Hause schickte.

Gerüchte um Wide Receiver Trades sind bei den Packers nichts neues. Passiert ist in der jüngeren Vergangenheit jedoch nie etwas. Das Front Office war schlicht nie bereit den All-In-Knopf zu drücken. Möglicherweise gibt es in den kommenden Tagen nun einen Trade für einen Wide Receiver, weil man gar nicht anders kann, aber wohin bringt uns dieser Trade? Hat das Team dann eine bessere Chance auf den Super Bowl als in 2020 oder 2021, oder bringt es die Packers nur dorthin, wo sie auch in den vergangenen beiden Saisons gelandet sind, das Aus in den Playoffs?

Diese Kolumne ist die einzelne Meinung des Verfassers. Sie stellt nicht die Meinung der Packers Germany oder seiner Mitglieder dar. 

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