Kaderanalyse 2023 Safeties – Over and out

In der Serie der Kaderanalysen geht es heute zur Positionsgruppe Safety. Vor der Saison war die Erwartung, dass die Gruppe wieder zum Spiellevel der Saison 2020 zurückfindet und eine starke Einheit bildet. Dies hat sich nicht bestätigen können, weil Amos weiter abgebaut hat und Savage gänzlich den Halt, sowie seinen Starterspot verlor. Glücklicherweise konnte Rudy Ford, eigentlich primär für das Special Team geholt, hier überzeugen und das Loch einigermaßen stopfen. Es war eine ernüchternde Saison für die Packers, die zuletzt im Bereich der Safeties auf solides bis gutes Play zurückgreifen konnten und sich keine Sorgen machen mussten. Dies hat sich im Laufe der Saison geändert und die Prognose für die kommende Saison sagt auch, dass hier viele Fragen ungeklärt und Positionen unbesetzt sind.

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Adrian Amos

  • 977 defensive Snaps (94,5%), 111 Snaps Special Team
  • 1 Interception, 102 Tackles, 5 Pass Breakups
  • PFF Grade: 53.4
  • Vertrag läuft aus (7,95 Mio $ Deadcap noch aus Void Years)

Leider konnte Adrian Amos nicht zu seiner Form aus der Saison 2020 zurückfinden. Nachdem Amos vergangenes Jahr von großartiger Safety (PFF 89.4) in 2020 auf gut (74.7) abgefallen war, so ging es für ihn weiter downhill. Im Run Support ist Amos weiterhin eine Waffe und kann einem Team hier entsprechenden Value bieten. In Coverage ist Amos mittlerweile aber ein Problem und es fehlt ihm zunehmend an Geschwindigkeit und Agilität. Hat seine Regression auch etwas mit der Anpassung von Barrys’ System zu tun? Eine offene Frage, die kaum zu beantworten ist. Fakt ist nur, dass Amos im April 30 wird und physisch daher wohl weiter abbauen wird und das lässt die Hoffnung auf eine Rückkehr zu alter Stärke eher unwahrscheinlich werden.

Darnell Savage

  • 819 defensive Snaps (79,3%), 97 Snaps Special Team
  • 1 Interception (Pick Six), 58 Tackles, 5 Pass Breakups
  • PFF Grade: 47.5
  • Vertrag noch für kommende Saison (5th Year Option wurde letzte Offseason gezogen), Salary 2023: 7,9 Mio $

Kann man Savage hier noch als Safety listen? Savage wurde zwischenzeitlich zum Slot Cornerback umfunktioniert und hat auch zwei Spiele quasi keine Snaps gesehen. Insgesamt ging auch 2022 die enttäuschende Entwicklung von Darnell Savage weiter, der verloren bis überfordert auf dem Feld wirkte. Savage kam regelmäßig zu spät, schien verunsichert ob seiner Aufgaben auf dem Feld. Ob die Packers nach der Saison noch glücklich waren die 5th Year Option gezogen zu haben?

Rudy Ford

  • 442 defensive Snaps (42,8%),108 Snaps im Special Team
  • 3 Interceptions, 44 Tackles, 3 Pass Breakups, 1 Forced Fumble
  • PFF Grade: 74.6
  • Vertrag läuft aus

Ford kam als weitere Ergänzung für das Special Team und sollte vor allem Erfahrung und Geschwindigkeit in diesen Bereich bringen. In seinen fünf vorherigen Spielzeiten stand Ford nur bei 548 defensiven Snaps auf dem Feld und pro Saison immer mehr als 46% der Special Team Snaps, so drehten sich diese Werte in dieser Saison. Ford wurde zu einem wichtigen (und guten!) Teil der Safeties und übernahm den Starterspot von Darnell Savage. Als Tackler im Run Support als auch mit seiner Geschwindigkeit in den tiefen Zonen konnte Ford überzeugen. Sein Coverage-Grade (77.8) ist ligaweit der neuntbeste Grade gewesen.

Innis Gaines

  • 44 defensive Snaps (4,3%), 99 Snaps im Special Team
  • 6 Tackles
  • PFF Grade: 49.7
  • Vertrag noch für die kommende Saison, Salary 2023: 870.000$

Gaines war eigentlich schon weg nachdem ihn die Packers am 9.September 2022 entlassen hatten. Wenige Wochen später wurde er vom Practice Squad der New York Jets wieder zurückgeholt und dann, nach einigen Elevations, Ende November fest in den Kader der Packers integriert.

Dallin Leavitt

  • 0 defensive Snaps, 308 Snaps im Special Team
  • 13 Tackles
  • PFF Grade: 59.9
  • Vertrag läuft aus

Kam als reiner Special Teamer zu den Packers und hat auch ausschließlich trotz Safety-Label dort (gut) gespielt. Leavitt war auch ein Grund für die verbesserte Leistung in den Special Teams und konnte vor allem mit bissigem, aggressivem Spiel überzeugen.

Tariq Carpenter

  • 16 defensive Snaps (1,6%), 122 Snaps im Special Team
  • 8 Tackles
  • PFF Grade: 63.4
  • Vertrag noch für drei Jahre, Salary 2023: 896.000 $

Sein Impact abseits des Special Teams war minimal, aber im Zuge des Drafts 2022 war schon klar, dass Carpenter primär als Spieler für das Special Team gedraftet wurde. Hier hat er zu einer deutlich verbesserten Einheit beigetragen.

Vernon Scott

  • Verpasste die Saison komplett (Schulterverletzung)
  • Vertrag noch für kommende Saison, Salary 2023: 1,03 Mio $

Hat die vergangene Saison verpasst nachdem er sich eine Schulterverletzung im Pre-Season-Spiel gegen die New Orleans Saints zugezogen hatte. Scott wurde daraufhin gewaived und auf Injury Reserve gepackt.

Bewertung und Aussicht

Die Packers sind für kommende Saison absolut blank auf Safety. Bis auf Wackelkandidaten (Scott, Gaines), Special Teamer (Carpenter) und dem degradierten Darnell Savage haben die Packers keine Safeties auf ihrem Roster. Es fehlt schlichtweg an Talent und Erfahrung. Vermeintlich werden sich die Packers in der Free Agency und dem Draft nach Safeties umschauen, denn es gibt nicht nur qualitativen sondern auch quantitativen Bedarf. Spannend wird die Personalie Rudy Ford, den die Packers durchaus zurückholen könnten. Er hat genug gezeigt, dass man ihn weiterhin als Safety Nummer 3 im Team halten könnte. Die Zeit von Adrian Amos dürfte hingegen abgelaufen sein während die Position von Savage offen ist. Ob er wieder als Safety eingeplant ist oder doch nun mehr den Slot-Corner-Posten besetzen soll ist von Außen kaum zu bewerten. Klar ist, dass Savage ein “bounce back”-Jahr brauchen wird, wenn er noch eine Zukunft in der NFL (als Starter) haben will.

Einwerfen muss man hier noch den Namen Rasul Douglas, der bislang fast ausschließlich als Cornerback für die Packers auflief, den aber wohl der Staff als mögliche Option für einen Spot unter den Safeties ansieht. Ob er dort auch Platz finden wird, ob man ihn dort auch zwingend braucht, wird die Offseason zeigen. Zwei neue Spieler für die Positionsgruppe Safety sind unabdingbar.

Spannend wird es hinsichtlich des Drafts, der zwar einige passable Safeties offeriert, aber die athletischen Testwerte waren jetzt gerade für diese Gruppe nicht sonderlich berauschend und General Manager Brian Gutekunst hat durchaus einen Hang zu guten Werten in diesem Segment.

Insgesamt muss man festhalten, dass es für die Positionsgruppe Safety in der Saison 2023 wohl fast nur aufwärts gehen kann, gleich in welcher Besetzung.

Note: D-

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