Lost Illusions – Verlorene Illusionen

Die Green Bay Packers unterliegen den Detroit Lions im heimischen Lambeau Field deutlich mit 34-20. Das Spiel war eigentlich schon zur Halbzeit entschieden, weil die Mannen um Head Coach Matt LaFleur quasi gar nicht stattgefunden haben. Die letzten Illusionen, die man noch vor dem Spiel hatte, sind verloren gegangen. Dieser Tritt in den Hintern tut richtig weh, er hat Augen geöffnet und es fällt schwer, hier positive Dinge zu finden. Dennoch versuchen wir im Upside Down auch genau das und haben wieder die Tops und Flops der Woche für euch zusammengefasst.

Die Tops der Woche

Täglich grüßt das Murmeltier

Obwohl er auf einem Snap-Count spielt und immer noch herangeführt wird, ist die größte Konstante in diesem Jahr Rashan Gary. Woche um Woche schafft er es immer wieder in unsere Liste und auch diese Woche ist es nicht anders. Gary konnte dieses Mal zwar keine Sacks verbuchen, aber dafür einen Quarterback Hit, sowie drei Hurries. PFF bewertet seine Leistung mit einer starken 82.4 Grade und damit ist Rashan Gary auch der beste Spieler aufseiten der Packers gewesen.

Embed from Getty Images

Lone Survivor

In der Offense ging wenig, aber auch hier ist jemand, der konstant bleibt und ein gutes Spiel gemacht hat. Die Rede ist von Wide Receiver Romeo Doubs, der mittlerweile auch der Wide Receiver Nummer eins von Jordan Love ist. Doubs konnte bei dreizehn Targets, neun Catches für 95 Yards verbuchen und schien damit auch der Einzige in Normalform zu sein offensiv. PFF gibt ihm eine solide 71.6 Grade.

Rudy Ford

Bei so einer deftigen Niederlage fällt es immer schwer, Spieler positiv hervorzuheben. Rudy Ford hatte aber insgesamt ein gutes Spiel. Der Safety konnte gleich im ersten Drive eine Interception von Quarterback Jared Goff verbuchen und der Offense eine hervorragende Feldposition nahe der Redzone beschaffen. Da sah es noch nach einem guten Tag für die Packers aus… Ford konnte am Ende 8 Tackles sammeln, hatte eine Interception sowie eine Pass Deflection und einen Stop. PFF bewertet seine Leistung mit einer guten 73.4 Grade.

Genug Zeit zur Analyse

„Fehler sind nicht schlimm. Aber fehlende Bereitschaft zur Veränderung kann schlimme Folgen haben.” Ein Zitat von John Wooden, das sehr gut zur Situation der Packers passt. Man hat jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt eine Mini-Bye-Week, in der man 10 Tage Zeit hat, die Dinge aufzuarbeiten und zu ändern, die immer und immer wieder nicht funktionieren. Das Team kann heute die Wunden lecken, wieder gesünder werden und den Kopf freibekommen. Entscheidend ist am Ende, wie man zurückkommt.

Die Flops der Woche

Das Coaching

Das Defensive Coordinator Joe Barry regelmäßig sein Fett abbekommt, ist ja nichts neues. Auch in dieser Woche ist das nichts anderes. Er schafft es erneut nicht, den Lauf zu verteidigen und das liegt wahrlich nicht nur an den Spielern. Wenn man die falschen Spieler einsetzt und an der Goal-Line in einer Nickel-Formation aufläuft, dann sind das klare Coaching-Probleme.

Auch Head Coach Matt LaFleur gebührt ein Teil dieser Niederlage. Aaron Jones und Christian Watson sind zurück, aber werden nicht eingesetzt? Man versucht den Lauf erst gar nicht mehr zu etablieren und spielt eindimensionalen Football? Warum darf ein Royce Newman immer noch spielen? Viele Fragen für unseren Head Coach.

Offensive Execution

Man kann mit Sicherheit auch nicht alles in der Offense auf Matt LaFleur abwälzen. Die Konzepte sind zu Teilen zu erkennen und ergeben Sinn. Letztlich ist er dahingehend immer noch ein kreativer Kopf. Wenn die Spieler aber einfach nicht ihre Jobs machen und falsch Blocken, falsche Routes laufen, die Bälle fallen lassen oder sich schlicht und ergreifend den Schneid abkaufen lassen, dann gibt es noch viel zu lernen. Man konnte klar erkennen, wie unerfahren dieses Team ist und wie schnell es sich dann auch verunsichern und zu Fehlern treiben lässt.

Struggle on the Ground

Es ist schon aberwitzig, dass wir Jahr für Jahr über die Laufverteidigung reden müssen, nachdem so viel in diese Defense investiert wurde. 211 Yards am Boden zuzulassen, ist wirklich ein Armutszeugnis. Hier muss unbedingt ein Weg gefunden werden, mit dem vorhandenen Personal dort stabiler zu werden. Offensiv siehts aber auch nicht besser aus. Wir können nicht nur den Lauf nicht verteidigen, sondern selbst auch nicht den Ball laufen. Selbst mit Jones zurück, war das Laufspiel nicht existent. 27 Yards? Das ist grotesk und nicht zu entschuldigen. Die Identität dieses Teams sollte der Lauf sein, um darauf aufzubauen und Jordan Love das Leben einfacher zu machen.

Embed from Getty Images

Ford Field oder Lambeau Field?

Was war da bitte im heimischen Lambeau Field los? War das überhaupt ein Heimspiel? Amon-Ra St. Brown kann einen Lambeau Leap in die Arme der Lions Fans machen und auf den Tribünen ist mehr Blau zu sehen, als Grün? Das gibt kein schönes Bild ab. Das Problem sind offenbar die Season-Ticket-Holder bzw. diejenigen mit dem Gold-Package. Das Spiel war unter der Woche und spät, viele Leute mussten am nächsten Tag arbeiten und haben ihre Tickets dementsprechend einfach verkauft – leider nicht an andere Packers Fans.

Der Gewinner der Woche

Der Gewinner in dieser Woche ist Punter Daniel Whelan. Die Packers scheinen hier wirklich jemanden gefunden zu haben. Es ist nicht schön, dass der Punter der beschäftigste Mann im Team ist, aber Whelan macht bis auf einen Punt gegen die Saints, einen guten Job. 51 Yards per Punt gegen die Lions, sind ein guter Wert – netto kommt er auf gute 46,4 Yards, bei einer Hangtime von 4,85 Sekunden.

Embed from Getty Images

Der Verlierer der Woche

Der Verlierer der Woche kann nur David Bakhtiari heißen. Der Left Tackle musste sich erneut einer Operation an seinem Knie unterziehen und eine Weitere wird wohl folgen. Die lästige Geschichte nimmt einfach kein Ende und für Bakhtiari ist die Saison damit sehr wahrscheinlich gelaufen. Das könnte im Umkehrschluss bedeuten, dass Bakhtiari auch seine letzten Snaps als Packers in Week 1 gespielt hat. Bleibt zu hoffen, dass das nicht Eintritt. Der Plan besagt, dass er nach den OPs in 2024 komplett beschwerdefrei sein soll…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert