Das Erwachen der Offense? Fast!

Die Green Bay Packers erlitten eine bittere 19-23 Niederlage bei den Steelers in Pittsburgh. Es war durchaus möglich mit einem Sieg wieder nach Hause zu fliegen, denn am Ende spitzte sich die Lage zu und die Packers hatten es in eigener Hand. Am Ende waren es kleinere und größere Schwierigkeiten, die nicht reichten, um etwas zählbares mitzunehmen. Welche Schwierigkeiten das waren, erfahrt ihr wie immer diese Woche in Upside Down. Natürlich gab es auch einiges an positiven Dingen, die wir aus dieser Woche mitnehmen können. Denn die Offense scheint zumindest Fast so langsam zu erwachen.

Die Tops der Woche

Der Rookie Impact

Die Rookies in der Offense zeigten endlich wozu sie imstande sind. Angefangen mit Slot-Receiver Jayden Reed. Fünf Targets, Fünf Receptions für 84 Yards (16,8 Yards per Reception) und ein Touchdown stehen auf dem Konto. Damit knüpft Reed an seine Leistung gegen die Rams an und scheint sich so langsam als Nr.1 Target für Quarterback Jordan Love zu entwickeln. Receiver Kollege Dontayvion Wicks schließt sich ebenfalls mit einer guten Performance an. Drei gefangene Bälle für 51 Yards (17 ave.) lassen sich ebenfalls gut sehen. Hinzu kommt noch Tight End Luke Musgrave, der zwei Pässe für 64 Yards (32 Yards ave.) fing und ebenfalls immer mehr in die Spur findet. Head Coach Matt LaFleur findet immer mehr Wege die Rookies in die richtige Position, in die richtigen Plays zu bringen.

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Protection, Protection, Protection

Wie wichtig eine gute Performance der Offensive Line ist, wird immer wieder erwähnt und die Packers haben sich dies zu Herzen genommen. Die Pass-Protection der Packers war gegen die starken Pass-Rusher der Steelers rund um T.J. Watt sehr gut. Die Jungs rundum Center Josh Myers ließen lediglich einen Sack und nur vier Quarterback Hits zu. Auffällig stark waren vor allem die beiden Guards Elgton Jenkins und Jon Runyan jr.. Beide erhielten von PFF eine Pass-Blocking Grade von 79.4 bzw 79.3. Aber auch die beiden Tight Ends Tucker Kraft und Luke Musgrave zeigen so langsam ihre Blocking Skills und unterstützten die Pass-Protection. Beide kamen auf eine Grade von 73.3. Man verschaffte auch Jordan Love teilweise eine Menge Zeit, die dem First-Year Starter das Leben deutlich einfacher machte.

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Deep, Deeper, Love

Wenn man an Jordan Love einen Punkt suchen wollte in den letzten Wochen, dann fiel gerade sein Deep Ball sehr schnell auf. Bis zum Sonntag war das einer seiner größten Probleme, doch in diesem Spiel war davon nichts mehr zu sehen. Gerade die tiefen Bälle von Love machten besonders Spaß. Love war bei Pässen die über 20 Yards gingen, bei fünf von acht (21 Yards per Attempt) und einem Touchdown auf Jayden Reed. Dieser Pass war perfekt geworfen, ebenso der Touchdown Pass auf Romeo Doubs. PFF bewertete ihn in dieser Range mit einer sagenhaften 93.8. Wie oben schon beschrieben, bekam Love von seiner Offensive Line eine Menge Zeit. Zeit, die er für solche Bälle wohl einfach noch braucht. Man kann aber trotzdem festhalten, dass Love an dieser Problematik gearbeitet hat.

Der Notnagel

Das war diese Woche Corey Ballentine. Er vertrat den verletzten Jaire Alexander und machte seine Sache sehr gut. Zugegebenermaßen konzentrierten sich die Steelers stark auf ihr Laufspiel, aber wenn sie auf das Passing Game gingen war dort nicht viel zu holen. Ballentine´s Leistung benotete PFF mit einer guten 71.0 Grade. Er ließ bei Sieben Targets in seine Richtung nur vier Receptions für 37 Yards zu. Zudem konnte er zwei Passbreakups beisteueren. Bei PBU´s gingen gegen den Steelers Nr. 1 Receiver Diontae Johnson. Eine gute Performance für jemanden, der eigentlich sein Zu Hause eher im Practice Squad findet. Gerade auf Cornerback ist in den letzten Wochen eine Next Man Up Mentality entstanden die nicht selbstverständlich ist.

Die Flops der Woche

Die alte Laier

Eigentlich will man es einfach nicht mehr ansprechen, aber die Run Defense war wieder einmal der ausschlaggebende Punkt in der Defense. Bereits zum dritten Mal in dieser Saison, ließen die Packers mehr als 200 Rushing Yards zu. Nach diesem Spiel liegen die Packers mit 133 Yards pro Spiel auf Platz 27 in der NFL. Gegen die Steelers waren wieder einmal 10 missed Tackles in der Run Defense mitentscheidend. Das schlimme daran ist, dass man in der zweiten Halbzeit das Laufspiel von Pittsburgh eigentlich unter Kontrolle hatte. Aber gerade in den ersten Drives fand man auf Najee Harris und Jaylen Warren einfach keine Antwort. In anbetrachtet dessen, dass das Laufspiel der Steelers in den Spielen zuvor so gut wie gar nicht ins Rollen kam, spricht das nicht für eine angemessene Vorbereitung des Defense Coordinators.

Die Nr. 1, die derzeit keine ist

Wide Receiver Christian Watson macht in den letzten Wochen eher eine unglückliche Figur in der Offense der Packers. Auch am Sonntag in Pittsburgh war dies wieder einmal der Fall. Nach dem er mit zwei Receptions im ersten Quarter noch ziemlich gut ins Spiel einzufinden schien, ging es den Rest des Spiels nur noch bergab. Watson leistete sich am Anfang des zweiten Quarters bei Third Down einen fatalen Drop und auch danach sollte ihm nichts mehr gelingen. Am Ende stand er bei zwei Catches bei sieben Targets für 23 Yards und war unglücklicherweise bei beiden Interceptions von Love das anvisierte Ziel. Zudem war auch mit einer Grade von 54.3 der am zweitschlechtesten gegradete Spieler der Offense.

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Sleeping in Pittsburgh

Josiah Deguara kann man als die Schlafmütze der Woche bezeichnen. Beim Extra-Point Versuch nach dem Reed Touchdown wurde jener von den Steelers geblock, weil Deguara einfach komplett das Play verschlafen hat. Sowas passiert manchmal und lässt sich dann auch nicht mehr ändern. Aber der Einfluss aufs Spiel ist immens. Nach diesem geblockten Versuch stand es 13 zu 17. Ein Rückstand von vier Punkten ist dann einfach für den Spielverlauf sehr unglücklich. Es war der letzte Touchdown in diesem Spiel und danach gab es hüben wie drüben nur noch Field Goals. Bei drei Punkten pro Field Goal sind daher vier Punkte Rückstand ein Problem. Im letzten Drive waren die Packers nah dran an der Endzone und hätten mit einem 3 Punkte Rückstand mit einem Field Goal zumindest die Verlängerung erreichen können. Sie waren aber aufgrund des verschossenen PAT´s gezwungen, auf den Touchdown zu gehen. Die Folgen sind bekannt, aber es hätte auch anders ausgehen können, wenn Deguara diese Play nicht dermaßen verpennt hätte.

Redzone is not Badzone

Trotz der Umstände wie die Run Defense oder der geblockte Extrapunkte, hatte die Offense der Packers den Sieg noch selbst in der Hand. Man marschierte das Feld über weite Strecken des Spiels sehr gut herunter, doch schaffte man es nicht dies in viele Punkte umzumünzen. Fünf mal stand man innerhalb der gegenerischen 20 Yard Linie und lediglich ein Touchdown auf Romeo Doubs sprang dabei heraus. In den beiden letzten Drives kam es sogar jeweils zu einer Interception von Jordan Love. Ein Touchdown aus fünf Trips herauszuholen ist jedenfalls zu wenig, um in Pittsburgh Punkte mitzunehmen. Das Team muss einfach noch lernen solche Spiele zu gewinnen. Eine sehr gute offensive Performance die von zu wenig Ausbeute aus ihren Situationen geprägt ist. Und das nicht erst seit Sonntag in Pittsburgh.

Gewinner der Woche

In dieser Woche gibt es sogar zwei Gewinner. Aber auch zwei, die gar nicht mehr aktiv sind. Dies sind aber keine geringeren als Clay Matthews und Aaron Kampman. Beide werden im Jahr 2024 in die Packers Hall of Fame einziehen. Matthews wurde 2009 in der erste Runde von den Packers gedraftet und spielte bis 2018 in Green Bay. Der Outside Linebacker brachte es in seiner Laufbahn auf 519 Tackles, 91,5 Sacks, 6 Interceptions und 17 Fumbles. Zudem war Fünf Mal im Pro Bowl und 2010 ein All-Pro. Er gewann 2010 mit den Packers Super Bowl XLV. Defensive End Aaron Kampman, 2002 in der fünften Runde von den Packers gedraftet, war bis 2009 für die Franchise aktiv. Er brachte es auf 483 Tackles, 58 Sacks, 12 Forced Fumbles und war zwei mal im Pro Bowl und zwei mal second Team All Pro. Zwei absolute Pass-Rush Monster finden nun den ewigen Weg in die Hall of Fame der Packers. Congratulations!!!

Verlierer der Woche

Der Verlierer der Woche ist Wide Receiver Samori Toure. Die No. 83 der Packers war gegen die Steelers zum zweiten Mal in Folge Inactive, ein Healthy Scratch. Toure scheint momentan den Kampf um Platz fünf hinter Watson, Doubs, Reed und Wicks im Receiver Corps, an Undraftet Free Agent Malik Heath verloren zu haben. Derzeit scheint für einen Wide Receiver sechs im aktiven Gameroster kein Platz zu sein und Toure ist der leidtragende. Man hatte sich einen Sprung vom ehemaligen Nebraska Cornhusker erhofft, doch scheint dieser (vorerst) auszubleiben.

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