Week 9: Rams @ Packers – Fumbles, Strafen und Sieg

Im heimischen Lambeau Field schlagen die Green Bay Packers die Los Angeles Rams mit 20:3. Die Top Rams Wide Receiver um Cooper Kupp und Puka Nakua blieben eher blass und die Packers liessen nur drei Punkte der Rams zu. Profitiert haben die Packers natürlich vom Fehlen Matthew Staffords. Ebenfalls haben die Hausherren von einem wiedererstarkten Run Game um Aaron Jones profitiert. Jones bekam wieder vollen Workload mit 20 von 38 Rushing Plays (inkl. Victory Formation).

Vor dem Spiel gab es aber bereits weitere kleinere Hiobsbotschaften. Inside Linebacker Quay Walker verpasste das Spiel. Für ihn übernahm Isaiah McDuffie. Auch Safety Rudy Ford musste verletzungsbedingt passen. Daher kam 7th Round Rookie Anthony Johnson Jr. zu seinem Starting Debut.
Wo wir gerade bei 7th Round Rookies sind, da Cornerback Rasul Douglas unter der Woche zu den Buffalo Bills zusammen mit einem 5th Round Pick gegen einen 3rd Round Pick getradet wurde, übernahm hier Cornerback Carrington Valentine, auch ein 7th Round Rookie.

Packers vs. Rams auf einem Blick

  • Fitter Aaron Jones = besseres Rungame = besserer Jordan Love = bessere Offense
  • Fehlervermeidung?! – Bei Love hat es funktioniert, bei anderen in der Offense (noch) nicht
  • Strafen bzw. Disziplinlosigkeit sind weiterhin große Baustellen
  • Viele Turnover abgegeben, viele Turnover bekommen
  • Defense mit zwei 7th Round Rookies on Top, allerdings nur gegen einen Backup QB

Der Spielverlauf im Überblick

Die Packers gewannen, wie fast schon gewohnt, den Coin-Toss und die Rams Offense eröffnete das Spiel. Zumindest kurz. Nach einem 1st Down konnte die Packers Defense die Gäste stoppen. Für die Packers, die in den letzten Spielen immer in den Eröffnungs-Drives bzw. in der gesamten ersten Hälfte stockten, ging es um viel. Der erste Drive begann auch erst vielversprechend. Zwei 1st Downs standen zu buche. Im nächsten Set of Downs stand die Offense bei 4th & 1, ein eigentlich erfolgreicher Quarterback-Sneak hätte das neue 1st Down gebracht, aber eine Offensive Offside Strafe (die definitiv keine war!!!) beendete den Drive an dieser Stelle.

Die Offense um Quarterback Jordan Love konnte aber nicht lange pausieren, denn im sechsten Play fumbelte Backup Quarterback Brett Rypien den Ball und DeVondre Campbell konnte ihn für die Packers sichern. Zum Ende des ersten Viertels brachte Jordan Love seine Offense in die Redzone. Zu Beginn des zweiten Viertels erledigte Runningback Aaron Jones den Rest zum ersten Touchdown des Spiels.

Nach vier Punts, zwei auf jeder Seite, kam die Rams Offense wieder mehr ins Laufen und das wortwörtlich. Runningback Darrell Henderson und Quarterback Brett Rypien selbst holten einige neue 1st Downs, ehe Rypien seinen Top-Receiver Cooper Kupp für 34 Yards tief fand. Nach der Two-Minute-Warning und in der Field Goal Range versuchten die Rams tiefe Pässe um den Ausgleich zu erzielen. Das Defensive Backfield, angeführt von Cornerback Jaire Alexander hielt aber stand, sodass die Rams sich mit einem Field Goal begnügen mussten. Die Packers versuchten in nur 1:46 Minuten selbiges, doch Rookie Kicker Anders Carlson verschoss seinen Versuch aus 48 Yards, sodass es mit 7-3 für die Packers in die Kabine ging.

Hälfte zwei begann für die Packers wie gewonnen, aber direkt auch wieder wie zerronnen. Kickreturner Keisean Nixon erlief seinen besten Return der Saison für 51 Yards. Im nächsten Play fumbelte Rookie Wide Recevier Dontayvion Wicks aber den Ball. Die Packers Defense hielt der Rams Offense aber erneut stand. Im nächsten Drive war es dann nicht das erste Play, sondern das vierte. Hier fumblete Runningback Aaron Jones den Ball. Aber auch hier konnten die Rams keine Punkte erzielen. Der Field Goal Versuch aus 49 Yards misslang.

Wicks machte seinen Fumble im nächsten Drive wieder wett. Er und Rookie Tight End Luke Musgrave brachten die Packers schnell in die Hälfte der Rams. Ein weiterer Sack von Rams Defensive Tackle Aaron Donald beendete diesen Drive. Aber Kicker Anders Carlson machte es besser als sein Gegenüber. Er verwandelte den Kick aus 26 Yards zum 10-3.

Nach zwei weiteren punktelosen Drives (Turnover on Downs von den Rams, Punt von den Packers), konnte die Packers Defense erneut auf sich aufmerksam machen. Brett Rypien wollte erneut seinen Go-to-Guy Cooper Kupp in Szene setzen. Dies roch Cornerback Jaire Alexander perfekt, tippte den Ball und Rookie Safety Anthony Johnson Jr. sagte danke und fing den Ball zur Interception an der Mittellinie ab.

Jordan Love brachte seine Offense erneut schnell in die Redzone. Dort aber nicht bis ins Ziel, sodass Anders Carlson erneut zum Field Goal antreten musste und erneut sicher verwandelte zum 13-3.

Nach einem weiteren erzwungenen 3 & Out der Rams, durch die Packers Defense, machte es die Offense dieses Mal besser. Runningback Aaron Jones und die Receiver Romeo Doubs und Christian Watson ebneten den Weg für Rookie Tight End Luke Musgrave der seinen ersten NFL Touchdown der Karriere fangen konnte. Allerdings verletzte sich Watson bei seinem 34 Yard Catch und konnte den letzten Drive nicht mehr spielen.

Die Defense der Packers konnte die Rams und Backup Quarterback Brett Rypien noch ein weiteres Mal stoppen. Dann war die Messe auch gelesen. Die Packers brauchten nur noch zwei neue 1st Downs. Eines gelang durch einen Quarterback Sneak von Jordan Love, das andere erlief Runningback Emanuel Wilson sehenswert für 31 Yards. Love durfte nur noch einmal abknien und der Sieg war besiegelt. Victory Monday!

Mit Jones = Besseres Rungame = Besserer Love = Bessere Offense?

Mit 4,8 Yards pro Versuch hatten die Packers das beste Rungame in einem Spiel der bisherigen Saison. Dies lag zum maßgeblichen Teil an Runningback Aaron Jones, der wieder komplett fit aussah. Jones bekam 20 Carries (etwas mehr als 50%) und zusätzlich sechs Targets mit vier Catches. Damit war Jones sowohl im Passspiel (meiste Targets) als auch im Laufspiel der Motor der gesamten Offense.

Dieser Impact zwang nicht nur die Rams dazu ihre Aufmerksamkeit auf Aaron Jones zu richten, er öffnete auch viele weitere Möglichkeiten. Zum einen funktionierte das Passspiel viel effizienter – auch weil die Packers nicht mehr so häufig in lange 3rd Down Situationen kamen – 20/26 Pässen entspricht einer Completion Percentage von ~77%. Es öffnete aber auch Tür und Tor für die gesamte Breite des Playbooks. So konnte zum Beispiel auch Jayden Reed mit einem Run für 21 Yards für Aufsehen sorgen.

Das allein am Rungame fest zu machen ist aber nicht ganz korrekt, auch die letzten drei Spiele hatten die Packers ein vergleichsweise gutes Rungame, mit mehr als 4 Yards pro Versuch. Vielmehr ist es eine Konstanz die die Packers Offense und damit auch für Jordan Love. Diesen Motor, diese Konstanz bringt Aaron Jones sowohl für das Rungame, als auch für das Passing Game mit. Dass er so eine Präsenz und so ein Faktor für die gegnerische Defense ist, verschafft Jordan Love und sämtliche Receiver und Tight Ends den nötigen Platz respektive die nötige Zeit das Play zu machen. Also Mit Jones = Bessere Konstanz = Besserer Love = Bessere Offense.

Fumbles und Strafen

Die Packers gingen “nur” mit einer 7-3 Führung in die Halbzeitpause, würde vorheriges zutreffen müsste man annehmen, dass das Spiel wesentlich deutlich hätte gestaltet werden müssen. Leider bringen junge und unerfahrene Spieler auch immer eine gewisse Inkonstanz von Natur aus mit, sodass auch unnötige Strafen und Turnover passieren. Zwei Offensive Offside Strafen haben erfolgreich umgesetzte 4th Downs zu Nichte gemacht und den Drive beendet. Zwei weitere Fumbles endeten direkt in Turnovern die ebenfalls den Drive beendeten.

Wenn man in Zukunft an diesen Stellen disziplinierter agiert ist es auch möglich noch dominanter aufzutreten. Gegen Teams, die nicht gerade mit ihrem Backup Quarterback auflaufen ist das auch sicher von Nöten, will man das Spiel erfolgreich gestalten.

Allerdings und das ist noch einmal zu erwähnen. Die Packers haben das jüngste Team der NFL. Da kommen solche Fehler häufiger vor und sich vor allem bei jungen Spieler im Zuge des Entwicklungsprozesses zu verzeihen.

Defensive Rookies

Wie schon erwähnt wurde unter der Woche Rasul Douglas zu den Bills getradet und Eric Stokes ist weiterhin auf der Injured-Reserved Liste, damit war vor dem Spiel klar, dass 7th Round Rookie Carrington Valentine auf Cornerback starten würde. Ähnlich verhielt es sich auf der Safety Position. Hier musste Rudy Ford verletzungsbedingt passen und 7th Round Rookie Anthony Johnson Jr. ersetzte ihn.
Es kam zunächst noch schlimmer, auch Defensive Tackle Kenny Clark musste das Spiel mitten im zweiten Viertel, verletzungsbedingt verlassen. Für ihn übernahmen in Kombination Rookies Karl Brooks und Colby Wooden.

In dem Drive, als sich Kenny Clark verletzte erzielten die Rams ihre einzigen Punkte des Spiels. Ab da gelang der Rams Offense nichts mehr. Im restlichen Spiel konnten die Mannen aus Los Angeles nur noch vier neue 1st Downs erzielen. Das alles gegen eine Defense, bestehend auch zeitweise fünf Rookies und zwei 2nd Year Spielern.

Sicherlich kann man sagen, dass auf der anderen Seite “nur” Brett Rypien als Quarterback stand, dennoch hatten die Rams Waffen wie Runningback Darrell Henderson oder ihre Top Wide Receiver Cooper Kupp und Puka Nacua.
Man könnte hier das gesamte Defensive Backfield noch einmal hervorheben, denn wie Sebi in seiner Preview bereits erwähnte, war dies eines der entscheidenden Matchups, welches gewonnen werden konnte. Auch ein Jaire Alexander, der ein herausragendes Spiel gemacht hat, aber neben ihm stand ein 7th Round Rookie mit Carrington Valentine, der bei sieben Targets, keinen einzigen Catch zugelassen hat und sogar noch eine Offensive Pass Interference ziehen konnte.

Ähnlich hervorheben kann man auch die gesamte Front bezüglich der Run Defense. Gegen die Rams standen 22 Carries für 51 Yards zu buche. Also 2,3 Yards pro Versuch. Auch hier zeigt der Weg in die richtige Richtung.

Wieder Verletzungen

Die Packers kommen einfach nicht von diesen leidigen Verletzungen los. Der Injury Report zu diesem Spiel war so kurz wie nie. Dennoch verpassten zwei Starter mit Quay Walker und Rudy Ford das Spiel. Viel schlimmer sind aber die Verletzungen, die während des Spiels neu dazu kamen. Das waren gegen die Rams auch wieder einige.

Left Tackle Yosh Nijman musste das Spiel mit einer Rückenverletzung verlassen. Bereits angesprochener Defensive Tackle Kenny Clark sollte mit einer Schulterverletzung zu zuschauen verdammt werden. Im vorletzten Drive verletzte sich Wide Receiver Christian Watson, bei einem sehenswerten Catch ebenfalls. Mit einer Rücken- und Brustverletzung, sowie dem Verdacht auf einer Gehirnerschütterung war auch er raus. Der Verdacht der Gehirnerschütterung hat sich allerdings nicht bestätigt.

Zwischenzeitlich musste auch Nickleback Keisean Nixon für einige Snaps runter, für ihn übernahm Defensive Back Innis Gaines. Last but not least musste ebenfalls Right Guard Jon Runyan in der ersten Halbzeit einige Snaps aufgrund einer Verletzung zuschauen. Hierbei kam Sean Rhyan zu seinen ersten sieben NFL Snaps.

Ausblick

Das Spiel und der Sieg gegen die Rams war sicherlich als Erfolg zu verbuchen. Es war auch Balsam für die Seeler aller Fans, aller Spieler und aller Coaches. Ja, man hat auch wichtige Schritte in die richtige Richtung gesehen, sowohl in der Offense als auch in der Defense.

Nichts desto trotz hat man gegen ein stark geschwächtes Rams Team gespielt ohne effektives Passspiel und abseits von Aaron Donald ohne herausragenden Pass Rush. Das wird nächste Woche bei den Steelers aus Pittsburgh definitiv anders und definitiv schwerer. Da erwarten die Packers ähnlich gute Receiver mit Diontae Johnson und George Pickens, aber mit einem besseren Laufspiel als das der Rams mit Najee Harris und Jaylen Warren und mit einem besseren Passer mit Kenny Pickett.

Nicht nur die Offense der Steelers ist deutlich besser als die der Rams. Vor allem die Defense ist das Prunkstück der Steelers. Hier erwarten die Packers unter anderem die Pass Rusher Cam Heyward, Alex Highsmith und niemand geringeren als T.J. Watt. Auch das Defensive Backfield ist mit Minkah Fitzpatrick, Patrick Peterson und Joey Porter Jr. top besetzt.

Im Acrisure Stadium gilt es unter Beweis zu stellen, dass der Sieg, dass die Schritte gegen die Rams wirklich ein Step nach vorne sind und es nicht nur an den geschwächten Los Angeles Rams lag.

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