Zwischen Drive Killern und Unvermögen

Die Green Bay Packers verlieren auch das nächste Spiel zu Hause gegen die Minnesota Vikings. Wie schon in den Spielen zuvor, war die erste Halbzeit wieder sehr unansehnlich und man lief wieder einmal einem Rückstand hinterher. Die Probleme im Team werden nicht unbedingt kleiner und jede Woche aufs neue diskutiert man über andere. Dieses Mal stand nicht Matt LaFleur´s Playcalling im Fokus, sondern dieses Mal waren andere Dinge ausschlaggebend. Es war wieder einfach schlecht, aber diese Woche war es anders schlecht. Aber wie immer versuchen wir auch etwas positives herauszuziehen. Und tatsächlich haben wir auch dort wieder etwas gefunden. Die Tops und Flops der Woche in einer neuen Episode von Upside Down zur Week 8

Die Tops der Woche

Halloween Preston

Edge Preston Smith hatte diese Woche wieder ein gutes Spiel. Er sammelte bei 47 Snaps, Fünf Tackles, einen Tackle for Loss und zwei Sacks. Zudem steuerte er mit 5 Pressures die meisten im Team bei. Obendrein kommen drei Stops. Der Strip-Sack zum Turnover war dabei das Highlight seines Abends. Zudem konnte Smith in Coverage gegen Vikings Tight End T.J. Hockenson einen Pass Breakup in der Endzone beisteuern. PFF belohnte seine Leistung mit einer sehr, sehr starken 92.8 Grade, die ihn zum höchstgegradetem Edge Defender in der NFL in Woche 8 macht. Mit dieser Leistung trug Preston, zu einer insgesamten gut agierenden Front 7 bei und in dieser Form hilft Preston dem Team enorm.

Das beste Spiel seiner Laufbahn…

Nose Tackle T.J. Slaton hat ein richtig gutes Spiel in der Mitte der Defensive Front. Ihm alleine gelangen sieben Stops bei 8 Tackles. PFF belohnte Slaton für seinen Auftritt mit einer Grade von 82.3. Die Nr. 93 der Packers konnte nun endlich einmal das Vertrauen in Ihn zurückzahlen und war in der Laufverteidigung eine Macht. Mit seiner Power ließ er den Running Backs der Vikings keine Chance und schaffte es jedes Mal sie zu stoppen. Nach einer guten Preseason, startete Slaton eher unauffällig in die Saison und scheint sich hoffentlich akklimatisiert zu haben.

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Big E

Left Guard Elgton Jenkins musste sich in letzter Zeit einiges an Kritik gefallen lassen. Auch zurecht. Doch gegen Minnesota konnte „Big E“ wieder an vorher gezeigte Leistungen anknüpfen. Jenkins machte ein perfektes Spiel in der Pass Protection und ließ keinen einzigen Pressure seiner Gegenspieler zu. Sein Pass-Blocking bewertete PFF mit einer Grade von 90.5. Er hat auch weiterhin eine weiße Weste, was die Sacks und Quarterback Hits angeht. Von beiden hat Jenkins in dieser Saison noch keinen zugelassen. Solche Performances ist man normalerweise auch von Jenkins gewohnt und machen Hoffnung auf eine weitere Konstante, in der viel kritisierten Offensive Line.

Starkes Comeback

Linebacker DeVondre Campbell gab nach überstandener Knöchelverletzung sein Comeback gegen die Vikings. Und was für eines. Campbell war das ganze Spiel hinweg immer auf der Höhe und auch er trug einen wesentlich Anteil zum guten Auftritt der Front 7 bei. Er stand am Ende der Partie bei 14 Tackles, einem Pressure und 5 Stops. Gerade gegen den Lauf ein wichtiger Faktor. PFF bewertete seine Run Defense mit einer Grade von 92.2. Aber auch in seinen drei Pass Rush Snaps konnte Campbell eine sehr gute 85.8 Grade vorweisen. Wenn man ihn vernünftig einsetzt, ja Herr Barry ich meine Sie, ist der Impact von „Dre“ sehr groß und hilft diesem jungen Team weiter.

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Die Flops der Woche

Drive Killer Drops

Die Aufgaben eines Pass Catchers sind Bälle fangen, sichern und Yards erzielen. Wenn aber deine Pass Catcher teilweise einfache Bälle nicht fangen und das auch noch bei kritischen Downs, dann wird es schwierig. Running Back hatte weit offen bei 2nd Down einen gut geworfenen Ball durch seine Hände flutschen lassen. Im nächsten Spielzug, bei 3rd Down, ist es dann Tight End Luke Musgrave der das Ei nicht sichern kann. Später passierten dieses Missgeschick noch den Wide Receivern Romeo Doubs und Dontayvion Wicks (ebenfalls bei 3rd Down). Auch die Interception kann man in diese Kategorie zählen, da Slot Receiver Jayden Reed diesen Ball einfach sichern muss. Diese Drops kosten einfach Drives und müssen abgestellt werden. Die Offense kommt nicht zu Punkten und die Defense nicht zum Durchatmen. Und auch in der Evaluation von Quarterback Jordan Love hilft dies nicht weiter.

Cornerbacks

Das Cornerback Trio hatte gegen Minnesota wirklich einen richtig gebrauchten Tag. Slot Cornerback Keisean Nixon war noch der beste der drei und auch er war nicht gut. Nixon ließ bei acht Targets sechs Receptions für 60 Yards zu. PFF bewertete ihn mit einer durchschnittlichen Grade von 60.3. Jaire Alexander, der teilweise Lustlos wirkte, erhielt für sein Spiel sogar nur eine 55.0 Grade. Er fiel wieder einmal durch schwaches Tackling auf (Grade 31.0). Sieben Mal flog der Ball in seine Richtung und er ließ sechs Mal den Catch des Receivers für 64 Yards und einem Touchdown zu. Alexander spielt weiterhin, auf einem für seine Verhältnisse, schwachen Niveau. Der seit gestern zu den Buffalo Bills abgewanderte Rasul Douglas (mehr dazu im folgenden Tweet), erwischte ebenfalls einen rabenschwarzen Tag und bekam von PFF sogar nur eine Grade von 47.4. Er ließ bei sechs Targets fünf Receptions für insgesamt 83 zu. Das mit Abstand schlechteste Spiel von Douglas in dieser Saison, war zugleich auch sein letztes für die Packers.

Left Tackle? Eher nicht

Es tut einem Leid, wenn man sowas über einen jungen Spieler sagen muss. Aber Rasheed Walker ist auf Left Tackle einfach nicht die Antwort. Walker produziert Strafen und lässt einfache Sacks zu. Im Spiel gegen die Vikings ließ er seinen Gegenspieler ohne große Gegenwehr zu Jordan Love durch. Zudem verursachte er zwei Mal eine Strafe bei 3rd Down, welche ein neues 1st Down verhinderten. Die erste Konsequenz ergab sich schon nach der ersten Strafe. Walker wurde auf die Bank verbannt und durch Yosh Nijman ersetzt. Dieser verletzte sich jedoch später im Spiel am Fuß und somit rotierte Walker wieder rein und brachte die nächste Strafe auf sein Konto. Es herrscht also weiterhin Handlungsbedarf auf der Left Tackle Position und das man das zumindest diskutiert, hat Matt LaFleur in einer Pressekonferenz bereits angekündigt.

Immer die alte Laier

Flaggen gegen die Packers hier, Flaggen gegen die Packers dort. Man kann es nicht mehr sehen oder hören. Andauernd schaffen es sich die Packers mit Undiszipliniertheiten das Leben selbst schwer zu machen. Die Packers sind nun auf dem letzten Platz angekommen. Die Packers kassierten im Schnitt die meisten Strafen in der NFL. Aber lest einfach mal selbst:

  • LT Rasheed Walker – Ineligible Man Downfield – 4 Yards (Kostete 1st Down)
  • CB Corey Ballentine – False Start – 5 Yards
  • DB Dallin Leavitt – Defensive Holding – Offset
  • S Jonathan Owens – Unnecessary Roughness – 15 Yards (1st Down Vikings)
  • OLB Kingsley Enagbare – Roughing the Passer – 15 Yards (1st Down Vikings)
  • QB Jordan Love – Delay of Game – 5 Yards
  • CB Rasul Douglas – Illegal Use of Handy – 5 Yards (1st Down Vikings)
  • RG Jon Runyan – Offensive Holding – 10 Yards (Brachte die Packers in 3rd & Long)
  • WR Christian Watson – Offensive Pass Interference – 10 Yards
  • OLB Rashan Gary – Roughing the Passer – 15 Yards (1st Down Vikings anstatt Punt)
  • LT Yosh Nijman – Facemask – 15 Yards – Declined
  • ILB Eric Wilson – Offensive Holding – 10 Yards
  • LT Rasheed Walker – False Start – 5 Yards (Brachte die Packers in 3rd & Long)

Ich glaube mehr muss man dazu nicht mehr sagen!

Gewinner der Woche

Es gibt einfach nur einen Namen den man hier nennen kann und dieser lautet Rashan Gary. Der Edge Rusher verlängerte am Montag seinen Vertrag und bleibt den Packers für vier weitere Jahre erhalten. Ein Cornerstone für die Franchise bleibt also länger an Board und wird ein wichtiger Teil für den Umbruch sein. Und das auch noch zu einem mehr als akzeptablen Preis.

Verlierer der Woche

Der Verlierer der Woche heißt Christian Watson. Der Wide Receiver, der eigentlich die Nr. 1 werden sollte, ist derzeit weit davon entfernt. Watson „glänzte“ mit einer Offensive Pass Interference Strafe und konnte bei acht Targets nur drei Catches für 33 erzielen. Aber nicht nur im Spiel gegen die Vikings, auch davor schon konnte Watson in dieser Saison nicht ein einziges Mal überzeugen. Ob es an ihm alleine liegt oder auch daran, dass er von Matt LaFleur nicht richig eingesetzt wird, ist schwer zu beurteilen. Doch sind die Erwartungen am 33. Pick von 2022 sehr hoch und es muss ein Weg gefunden werden, die Nr. 9 besser ins Spiel einzubinden.

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