Two and no half Quarter – eine Halbzeit reicht nicht

Die Green Bay Packers kamen „frisch“ aus ihrer Bye-Week und mussten sich dennoch im Mile High Stadium den Denver Broncos geschlagen geben. Für viele Fans gab es so etwas wie Hoffnung, dass die Bye-Week genutzt wurde und alles besser werden würde, ging man zusätzlich auch als Favorit in das Spiel. Leider falsch gedacht, die Enttäuschung und der Frust sitzen tief. Was gut lief, was schlecht lief, warum eine Halbzeit nicht ausreicht, und warum es eine Premiere in der Geschichte der Kolumne gibt, lest ihr wie gewohnt im Upside Down.

Die Tops der Woche

Die Wiedergeburt des Laufspiels

Das Running-Game der Packers hat seit Week One eigentlich kaum noch stattgefunden. Die Hoffnung war groß, denn Aaron Jones war nun zum ersten Mal wieder nahe der 100 %, allerdings hatte er nur acht Läufe. Das Team kam insgesamt trotzdem auf gute 137 Yards und konnte dabei im Schnitt einen Raumgewinn von starken 4,9 Yards pro Laufversuch verbuchen. Die Broncos hatten Probleme gegen den Lauf, das hat Matt LaFleur letztlich viel zu wenig ausgenutzt.

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Hauptsache O-Line

Right Tackle Zach Tom hatte wieder ein herausragendes Spiel. Dabei durfte er erneut seine Flexibilität unter Beweis stellen. Tom kam im letzten Jahr öfter als Left Tackle oder auch Guard rein. In diesem Jahr wurde er dann der Starting Right Tackle und avanciert langsam zum besten Linemen der Packers. Als Center Josh Myers verletzt runter musste, war es Tom, der dort für einige Snaps spielen musste und auch dort überzeugt hat. PFF würdigt ihn mit einer Grade von 84,1 und damit ist der beste Spieler der Offense gewesen.

Under the Radar

Dontayvion Wicks fliegt unter dem Radar. Der Rookie Wide Receiver bekommt nicht viele Bälle, aber das sollte sich schleunigst ändern. Vor Kurzem gab es die Statistik, dass er der beste Wide Receiver der NFL ist, wenn es darum geht, Man-Coverage zu schlagen. Keiner ist so oft frei wie Wicks. Gegen die Broncos durfte er einen Pass für 14 Yards werfen, aber bekam wieder nur ein Target. PFF gibt ihm dennoch eine starke 77,5 Grade, weil er auch als Run Blocker überragend ist. Gebt dem Mann mehr Snaps und mehr Targets, er hat es auch verdient.

Halftime Adjustments und Moral

Wir kommen später nochmal aus einer anderen Perspektive auf dieses Thema zurück. Aus dieser Perspektive gilt es aber lobend zu erwähnen, dass man es zuletzt immer wieder schafft, ein komplett anderes Gesicht in der zweiten Hälfte das Spiels zu zeigen. Während man eigentlich schon das Spiel abgeschrieben hat, kommt man regelmäßig mit den richtigen Stellschrauben aus der Kabine. Man ist das Beste Team der NFL, wenn es um die erzielten Punkte im ersten Drive der zweiten Halbzeit geht. Es spricht für die Moral der Mannschaft, dass man es regelmäßig schafft, Rückstände aufzuholen und das Spiel nochmal spannend zu gestalten, allerdings reicht es eben nicht, nur in zwei Vierteln guten Football zu spielen.

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Die Flops der Woche

First Half Meltdown

Die andere Seite der Medaille sieht so aus, dass man es trotz self-scouting während der Bye-Week nicht geschafft hat, die regelmäßig grotesk schlechte erste Halbzeit, abzustellen. Man verbaut sich das komplette Spiel selbst, indem man keine bis wenige Punkte bis zur Halbzeit auf das Board bringt. So läuft man stetig den Rückstand hinterher und muss am Ende Hero-Ball spielen, um das Spiel vielleicht doch noch zu gewinnen. Der Gameplan scheint hier jedes Mal völlig daneben zu sein, und dann sollte man auch ernsthaft gucken, wie das jedes Mal sein kann und ob Offensive Coordinator Adam Stenavich dafür der richtige Mann ist. Auch hier dieselbe Quintessenz: Eine gute Halbzeit ist zu wenig! Ein Touchdown in der ersten Hälfte und man hätte zuletzt 2 Siege mehr auf dem Konto. Gegen die Falcons war es die zweite Hälfte, aber dasselbe Prinzip.

Injuries, Injuries, Injuries

Man könnte meinen, dass man in einer Bye-Week für gewöhnlich etwas gesundet. Bei den Green Bay Packers ist das anders. Schon vor dem Spiel, war der Injury Report fast größer als vor dem letzten Spiel gegen die Raiders. Aaron Jones konnte zwar zurückkehren, dafür war Jaire Alexander wieder raus. Viele angeschlagene Spieler, die nicht bei 100 % sind und angeschlagen spielen. Zu allem Übel ist die Liste nach dem Spiel noch länger geworden. Safety Darnell Savage z. B. droht länger auszufallen. Der gerade erst aktivierte Eric Stokes, war direkt mit einer Hamstring Injury wieder raus. Die Liste geht immer so weiter, ob Christian Watson, Josh Myers und viele mehr. Mittlerweile muss man da auch ganz klar den Medical Staff hinterfragen, so viele muskuläre Probleme und keine Besserung während der Pause, sind nicht normal.

Wide Receiver One

Christian Watson sollte eigentlich Jordan Loves top Target sein, aber gegen die Broncos hat er nahezu nicht stattgefunden. Watson konnte bei drei Catches, gerade einmal 23 Yards Raumgewinn erzielen. Eine PFF-Grade von 57,6 bestätigt seinen schwachen Auftritt auch nochmal. Das größte Problem ist allerdings, dass er das Spiel erneut, aufgrund einer Verletzung, nicht beenden konnte. Es scheint nichts Ernstes zu sein, aber dennoch ist und bleibt Watson da einfach zu anfällig. Er braucht Konstanz, er braucht die Targets und die Praxis, um mit Love eine Chemie aufzubauen, aber wenn man ständig nicht spielen kann, ist das eher kontraproduktiv.

Front Seven Struggles

Wenn die Broncos als eines der schlechtesten Teams im Bezug auf die Run Defense dir 145 Yards reindrücken und dabei noch 7,5 Yards pro Versuch erzielen, dann ist das kein gutes Zeichen für die Front 7. Das Tackling war hier auch wieder eines der großen Probleme und ermöglichte Javonte Williams und Co immer wieder, leichte Yards zu generieren. Aber die Front war nicht nur gegen den Lauf nicht auf der Höhe, auch der Pass Rush war einfach nicht gut. Wilson hatte genug Zeit, seine Reeds zu machen und komfortabel in der Pocket zu bleiben. Die Packers konnten in Form von Preston Smith auch nur einen Sack verbuchen – zu wenig.

Der Gewinner der Woche

Seitdem wir diese Kolumne ins Leben gerufen haben, ist das Folgende noch nicht passiert… wir haben in dieser Woche einfach keinen Gewinner gefunden. Man könnte jetzt sarkastisch Brian Gutekunst nehmen, dessen Pick im nächsten Draft immer lukrativer wird. Normalerweise wäre Eric Stokes hier die logische Wahl, weil er nach knapp einem Jahr wieder zurück ist. Stokes hat sich aber auch umgehend wieder verletzt und da kann man dann schwer von einem Gewinner reden. Vielleicht fällt euch ein Gewinner ein, dann lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Der Verlierer der Woche

Hier wären dieses Mal so einige infrage gekommen, aber wir haben uns an dieser Stelle für Offensive Linemen Elgton Jenkins entschieden. Jenkins spielt jetzt schon länger unter seinem Niveau und hatte besonders diese Woche einen rabenschwarzen Tag erwischt. Er war es, der uns am Ende, mit dem dummen Holding, aus die Field Goal Range katapultiert, und ein 3rd and manageable zerstört hat. Jenkins war mit einer PFF-Grade von 45,8 unterirdisch und der schlechteste Spieler in der gesamten Offense der Packers. Er kann mehr und es wird Zeit, dass er das auch wieder abruft.

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