„In the Bay, they’ve turned the Page from 12 to 10, and it seems like the Packers have learned how to Love again.” – was für eine Line von Packers premium Fan Lil Wayne, die besser nicht als Start in die heutige Ausgabe Upside Down passen könnte. Nach einem erneut eher überraschenden Erfolg gegen den amtierenden Super Bowl Champion aus Kansas City, sind die Green Bay Packers bei 6-6 angekommen und haben den vermeintlich leichtesten Restspielplan der NFL vor der Nase. Die Playoffs sind mittlerweile wieder realistisch und auch das erklärte Ziel. Was lief diese Woche aber eher weniger gut und wer konnte auf ganzer Linie überzeugen? Die Antworten darauf findet ihr im Upside Down.
Die Tops der Woche
Sichere Pocket
Gerade zu Beginn der Saison war die Offensive Line häufig von Inkonstanz in der Pass Protection geprägt. Das ist etwas, das von Woche zu Woche immer besser wird und Jordan Love dabei hilft, immer komfortabler seinen Job ausführen zu können. Laut PFF sind es einzig die beiden rotierenden Right Guards Jon Runyan Jr und Sean Rhyan, die im Pass Blocking wirklich abfallen. Der Rest war on Point und keiner hat eine Grade von 68 oder besser bekommen. Im Pass Blocking ist die Offensive Line insgesamt auf Platz 3 der NFL angekommen.
Embed from Getty ImagesOffensive Evolution
Man merkt, dass hier etwas zusammenwächst. Die Offense wird von Woche zu Woche sicherer und Matt LaFleur kann immer kreativer in seinen Designs werden, weil die Spieler es immer besser verstehen und umsetzen können. Jordan Love war erneut auf Elite-Niveau unterwegs und wurde von PFF damit zurecht mit einer Grade von 91,8 bewertet. Er blieb bei drei Touchdowns wieder ohne Turnover und konnte sein Team so zum Sieg führen. AJ Dillon konnte 73 Yards auf dem Boden erzielen und war dabei nur schwer zu stoppen. Auch Christian Watson (88,5) und Dontayvion Wicks (85,3) konnten laut PFF wieder überzeugen. Diese Woche konnte mit Ben Sims auch der dritte Rookie Tight End seinen ersten NFL Touchdown in dieser Saison feiern. Dieses Team hat mittlerweile ein komplett neues Gesicht.
…but don’t break
Es ist die Zeit gekommen Joe Barry auch mal Credit zu geben. Sein Rezept, bend but don‘t break, geht am Ende des Tages immer wieder auf. Auch wenn die gegnerischen Angriffsreihen es oft relativ einfach haben durchs Feld zu pflügen, kommen dabei am Ende wenig Punkte raus und das Woche für Woche erneut. Wenn man dazu noch sieht, wer da eigentlich auf Cornerback spielt, dann muss man den Hut ziehen. Die Defense schafft es regelmäßig in der Redzone nicht zu brechen und kreiert dort seit Wochen Sacks oder Turnover. Auch die Chiefs mussten sich in der ersten Hälfte mit zwei Field Goals begnügen, nachdem man zwei Mal zum wenigstens gesackten Quarterback der NFL durchgekommen war. Am Ende war das entscheidend für den Erfolg.
Big-Play-Nixon
Slot-Cornerback Keisean Nixon fällt in erster Line natürlich in den Special Teams, durch seine elektrisierenden Returns, auf. In diesem Spiel avancierte er aber in der Defense zum Matchwinner, indem er Quarterback Patrick Mahomes kurz vor Ende intercepten konnte. Das war ein starkes Play von Nixon, dass zu einem Field Goal und einer Acht-Punkte-Führung reichte. Nixon fiel auch in der hitzigen Schlussphase durch Disziplin auf, indem er keine Reaktion gezeigt hat, nachdem Pacheco Fäuste nach ihm geworfen hat. Dafür gings 15 wichtige Yards für die Chiefs zurück.
Honorable Mention:
Kicker Anders Carlson, Center Josh Myers und Outside Linebacker Kingsley Enagbare
Die Flops der Woche
Bend…
Die bend but don’t break Philosophie, oder viel mehr den Teil des nicht Brechens, haben wir bereits besprochen und die nötige Anerkennung gezollt. Jetzt kommen wir zur Kehrseite der Medaille – nämlich zum Biegen. Dieses Biegen geht dann am Ende nämlich etwas zu einfach. Besonders einfach geht es dabei über den Lauf. Die Chiefs mit Patrick Mahomes sind nämlich fast für mehr Yards gelaufen, als sie gepasst haben. 148 Rushing Yards bei fast 6 Yards pro Laufversuch, sind einfach wieder keine guten Zahlen. Grundsätzlich wurden die Chiefs nur zu einem Punt gezwungen und das sollte man doch schon mal erwarten können. Bezeichnend auch ein 3rd & 18, bei dem man den Three-Man-Rush schickt und die Chiefs es dennoch schaffen, diesen zu converten.
Right Guard Situation
Oben wurde dieses Thema schon angeteasert. Wir sprechen jetzt über Wochen immer wieder negativ über Right Guard Jon Runyan Jr und auch in dieser Woche kann man dahingehend nicht viel Positives berichten. PFF bewertet ihn mit 54,4 wieder als den zweitschlechtesten in der Line. Die Hoffnung, dass Sean Rhyan die Situation nutzen kann, bewahrheitet sich nämlich aktuell auch (noch) nicht. Rhyan war nämlich noch schlechter mit einer 53,8 Grade. Damit sind beide Right Guards die schlechtesten Spieler in der gesamten Line. Die Position könnte in der Offseason eine größere Baustelle werden.
Regression?
Middle Linebacker DeVondre Campbell war diese Saison immer wieder angeschlagen und verletzt raus. Nach der letzten Verletzung kommt er auch nicht mehr so recht in Tritt. Liegt es daran, dass er nicht bei 100 % ist oder sehen wir hier langsam Regression? Campbell ist mit 30 Jahren auch einer der ältesten Spieler im Kader der Packers und war, bevor er nach Green Bay kam, auch ein eher durchschnittlicher Spieler. Den All-Pro Campbell werden wir vermutlich und leider nicht mehr sehen. PFF gibt ihm für dieses Spiel eine Grade von 49,1.
Embed from Getty ImagesRunning Back Depth
Das Laufspiel per se war zuletzt häufig in der Kritik. Gegen die Chiefs war man hier insgesamt auf jeden Fall verbessert, aber letztlich war das eine One-Man-Show von Quadzilla AJ Dillon. Taylor hatte einen guten Lauf, fiel aber eher dadurch auf, dass er im Two-Minute-Drill nicht out of Bounce geht. Die Ausfälle von Jones waren dieses Jahr wirklich kaum aufzufangen, weil dahinter einfach wenig Qualität ist. Dillon kommt langsam in Fahrt, aber man hat quasi niemanden, der Jones seine Qualitäten als shifty Back, der auch im Passspiel eine Option ist, ersetzen kann. Sowohl Patrick Taylor, als auch James Robinson und der verletzte Emanuel Wilson sind eher die Typen, die über die Power kommen. Bleibt zu hoffen, dass Aaron Jones fit wird und dann auch gesund bleibt, um dieser Offense noch eine weitere Dimension zu geben.
Der Gewinner der Woche
Der Gewinner in dieser Woche kann nur Darnell Savage heißen. Der Safety kam vor dem Spiel nach vierwöchiger Abstinenz von der Injured Reserve zurück – und wie. Savage hat der Secondary Stabilität gegeben und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Travis Kelce über weite Strecken außer Gefecht war. Vier Total Tackles und eine Pass Deflection tragen dazu bei, dass PFF ihn mit einer Grade von 85 als den Top-Spieler in der Defense der Packers bewertet. Willkommen zurück Darnell!
Der Verlierer der Woche
Der Verlierer der Woche ist leider Wide Receiver Christian Watson. Nicht, wie schon öfter in diesem Jahr, weil er nicht geliefert – im Gegenteil, Watson war überrangend – sondern weil er sich erneut verletzt hat. Gerade jetzt, wo er aufgewacht ist und ein wichtiger Faktor in der Offense geworden ist, droht ihm die nächste längere Pause. Er ist und bleibt leider unglaublich verletzungsanfällig und kann so kaum in seinen Rhythmus kommen. Wie so oft ist es bei ihm wieder eine Oberschenkelverletzung. Watson schien wirklich große Schmerzen zu haben und jetzt bleibt wirklich nur zu hoffen, dass er nicht allzu lang im Endspurt um die Playoffs ausfällt.