„Verlieren ist verboten“ ist das Motto – Week 15 vs. Tampa Bay Buccaneers

Um die Frage (Geht die Serie weiter?) aus der letzten Preview zu beantworten: Nein, ging Sie nicht! Stattdessen setzte sich fort, was sich auch schon während der Saison abzeichnete. Die Packers haben Probleme gegen Teams, gegen die man der klare Favorit ist (siehe u.a. Raiders, Broncos). Die Leistung Montag Nacht war von allen Mannschaftsteilen eindeutig zu wenig. Insbesondere aber von der Defense.

Da stellt sich nun die Frage, wie das Ganze gegen die Buccaneers aussieht. Der klare Favorit sind die Packers nach dieser Niederlage gegen die New York Giants wohl nicht, zumal die Bucs in der Theorie etwas stärker einzuschätzen sind als das Team vom Big Apple. Klar ist aber: Da muss individuell mehr kommen, sonst wird es auch gegen Tampa Bay sehr schwierig. Und angesichts des Playoff Pictures wäre ein Sieg auch bitter nötig. Zwar würden die Bucs (6-7 Record) kein direkter Konkurrent um die Wildcard sein, falls Sie ihre eigene Division gewinnen (Divisionsieger haben einen festen Platz in den Playoffs bzw. in den Top vier Seeds), aber auch dieses Rennen ist mal wieder noch sehr offen. Die beiden anderen Konkurrenten, die Atlanta Falcons und die New Orleans Saints stehen beide 6-7.

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Daher wäre es umso wichtiger für die Playoff Hoffnungen der Packers, dass direkte Duell zu gewinnen, um den ersten Tie-Breaker gewinnen zu können, falls dieser Anwendung finden sollte. Gegen die Saints haben die Packers diesen schon gewonnen, während sie diesen gegen die Falcons verloren haben. Unabhängig davon würde man sich natürlich auch weiter absetzen, während ein Team im Kampf um die Playoffs auf der Stelle stehen bleibt. Dieses Spiel könnte am Ende also das Zünglein an der Waage sein, welche Teams es in die Playoffs schaffen. Eine weitere Niederlage und die so gute Ausgangsposition nach dem Chiefs Spiel wäre erstmal dahin. Zudem gilt es für die Packers, Revanche für die 12:14 Niederlage in der letzten Saison zu üben.    

Auf einen Blick

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  • Wann? Sonntag, 17.12.2023 / 19:00
  • Wo? Lambeau Field, Green Bay
  • Sender/Kommentartoren US-Feed: CBS/ Andrew Catalon, Tiki Barber, Matt Ryan, AJ Ross (FR)
  • Sender/Kommentartoren Deutschland: RTL (Frank Buschmann, Markus Kuhn), Gamepass by DAZN/YouTube, Franz Büchner (ENDZN by DAZN)
  • Schiedsrichter: Tra Blake
  • Wetterprognose: wolkig, aber trocken bei 5°C
  • Wettquote: Packers 3 Pkt Favorit
  • Verletzungen Packers: Christian Watson (Ques), Aaron Jones (Ques), Jaire Alexander (Ques), Eric Stokes (möglicherweise Rückkehr von IR), AJ Dillon (Ques), Darnell Savage (Ques), Quay Walker (Ques), Dontayvion Wicks (Ques)

Wie lief die bisherige Saison der Bucs

Die diesjährige Saison erinnert etwas an die letzte Saison. Damals ist man mit Tom Brady als Quarterback mit 8-9 als Divisionssieger in die Playoffs eingezogen (1 Sieg vor den Divisionskonkurrenten, die alle die Saison mit 7-10 beendeten). Dort ist man direkt in der Wildcard-Round von den Dallas Cowboys vollkommen verdient abgeschossen worden (14:31). Ein sehr ähnliches Szenario ist auch diese Saison denkbar, nur dass auf der Quarterback Position eben nicht mehr der größte Star des Sports steht, sondern halt Baker Mayfield. So gesehen muss man auch ein Lob an die Bucs Verantwortlichen aussprechen. Trotz des Qualitätsverlustes konnten sie ein Team auf die Beine stellen, was kompetitiv ist und in die Playoffs kommen kann.
Das dort dann schnell Schluss sein kann, ist auch Teil der Wahrheit, aber wiederum mehr eine Strategie denn eine Leistungsfrage: Was ist besser? Die Playoffs konstant zu erreichen oder viele schlechte Jahren in Kauf nehmen, um sich einen wahren Contender Kader aufzubauen? Eine Frage, die an dieser Stelle nicht beantwortet werden soll. Aber die Bucs haben sich bewusst dafür entschieden, ersteren Weg zu gehen (u.a. Evans nicht abgegeben, Godwin verlängert, Bridge Quarterback geholt etc.) und dies hat so weit funktioniert.

https://en.wikipedia.org/wiki/2023_Tampa_Bay_Buccaneers_season

Stärken des Gegners

Der Star der Defense und der formstärkste Spieler in den weiß-roten-Trikots ist ganz klar Antoine Winfield Jr. . Er spielt nicht nur individuell seine stärkste Saison. Er spielt wahrscheinlich die beste Saison aller Safeties in der Liga. PFF hat ihn unter allen Safeties auf Platz 1. Dabei brilliert vor er allem in der Run Defense und im Erzeugen von Pressures. Er kommt bereits auf 15 Pressures (Platz 2), 4 Sacks (1.) und erzeugt in knapp 40% seiner Pass Rush Snaps Druck (Platz 3). Zudem kommen 70 Tackles (6.), 19 Stops (17.), 4 Forced Fumbles (1.) und die zweitniedrigste Missed Tackle Quote unter allen Safeties (8%). Aber auch in der Coverage legt er super Zahlen auf: 57% Receptions zugelassen (10.), 136 Yards (13.), 0 zugelassene Touchdowns (1.), 2 Interceptions (10.), 7 Pass Breakups (1.), sowie das drittniedrigste zugelassene Passer Rating 39.9. Alles in Allem eine All-Pro-Saison.

Jason McCourty zeichnete Winfield in „Good Morning Football“ in Woche 14 als einer der besten Defender des Spieltags aus
Jason McCourty zeichnete Winfield in „Good Morning Football“ in Woche 13 als einer der besten Defender des Spieltags aus
Winfield wurde in Woche 13 als NFC Defensive Player of the Week ausgezeichnet

Schwächen des Gegners

Die größte Schwäche der Offense ist vermutlich der Quarterback. Baker Mayfield spielt eine durchschnittliche Saison, zeigt aber insgesamt, dass er nur eine Übergangslösung sein kann. Er braucht sehr gute Umstände, um funktionieren zu können. Mit den Receivern Mike Evans und Chris Godwin hat er eines der besten Receiver Duos in der NFL. Dazu kommt eine halbwegs stabile Offensive Line über Großteile der Saison, aber gerade gegen bessere Defenses kommt auch diese schnell an ihre Grenzen, vor allem auf den Center und Guard Spots. In diesen Spielen tut sich Baker Mayfield dann schwer, viel außerhalb des Schemes zu produzieren und damit die Offense leistungstechnisch nach oben zuziehen.

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Dazu passt ein Fun Fact: Baker Mayfield und Jordan Love hatten bisher in dieser Saison fast identische viele Dropbacks (495 zu 493). Mayfield stand dabei 35,9% (Love 31,9%) der Dropbacks unter Druck. Beide brachten 6 Touchdowns an und erzielten exakt gleich viele Yards (794). Dementsprechend sind die Yards per Attempt bei Love etwas höher (6,6 zu 6,1). Zudem hatte Love mehr „Big Time Throws“ laut PFF (11, Mayfield: 6) und mehr First Downs (122 zu 102) sowie weniger „Turnover Worthy Plays“ (7 zu 8). Dafür hatte Love auch etwas mehr Pech (Love: 4 Interceptions, Mayfield: 2). Beide haben in diesen Plays auch exakt die gleiche Pressure to Sack Rate (15,8%). Alle Zahlen befinden sich im überdurchschnittlichen Bereich unter den Quarterbacks (Platz 6-15), mit Vorteilen für Love gegenüber Mayfield.   

Key Matchups

Packers Offensive Line vs. Bucs Defensive Line

In der Defensive Line der Buccaneers hängt es bezüglich des Spiel maßgeblich davon ab, ob Defensive Tackle Vita Vea spielen kann. Seit Jahren ist er einer der besten Run Defender der NFL, was auch maßgeblich mit seinen Maßen zu tun hat. Dieses Jahr ist er aber dazu noch der gefährlichste Pass Rusher in der Interior Defensive Line. Er konnte bereits sechs Sacks sammeln, was ihn zusammen mit YaYa Diaby zum internen Sack Leader macht. Diaby hat sich aber erst vor kurzem in der Rotation als Stammspieler durchsetzen können. Daneben gibt es mit Shaquil Barrett und Calijah Kancey weitere gute Pass Rusher, aber eben auch keinen Star Pass Rusher, wie es z.B. Barrett vor ein paar Jahren noch gewesen ist. Allen voran Kancey ist vom Körperbau sehr klein und schmächtig, was ihn zu einer wahren Schwachstelle in der Run Defense macht. Fällt Vita Vea aus, wäre die Run Defense eine mögliche Schwachstelle, welche die Packers attackieren könnten, auch wenn das Run Game der Packers auf ihrer Seite bisher auch keine Stärke ist. Ein fitter Aaron Jones wäre in diesem Matchup goldwert. Inwieweit wir das bekommen, darf allerdings bezweifelt werden, auch wenn er sich nach eigenen Aussagen sehr fit fühlt.

Packers Cornerbacks vs. Bucs Receiver

Die Receiver der Tampa Bay Buccaneers sind gefährlich. Da sind zum einen die Wide Receiver rund um das Top Duo Mike Evans und Chris Godwin und vielversprechenden jungen Spielern dahinter (Deven Thompkins, Trey Palmer, Rakim Jarrett). Und zum anderen die Tight Ends, insbesondere Cade Otton und Runningback Rachaad White, der ein klarer Receiving Back ist. Ligaweit konnte er unter allen Runningbacks die fünftmeisten Receptions bisher verzeichnen.

Im Fokus steht aber vor allem Mike Evans. Im letzten Spiel knackte er mal wieder die 1.000 Yards Receiving. Das schaffte er jetzt zum 10. Mal in Folge (in jeder Saison seiner Karriere). Das hat bisher noch kein anderer NFL Spieler in der Geschichte der NFL geschafft. Einzig der legendäre Randy Moss hat ebenfalls 10x eine 1.000 Saison erzielen können. Aber auch abseits davon kann Mike Evans diese Saison überzeugen: 82,4 PFF Grade (12.Platz unter den WR mit min. 50% Snaps), 62 Receptions (19,), 10 Touchdowns (2.), 42 First Downs (16.), 2,52 Yards per Route Run (6.).

Sollten die Packers Cornerbacks am Wochenende wieder Keisean Nixon, Corey Ballentine und Carrington Valentine heißen, könnte das interessant werden, inwiefern vor allem Evans seine Erfahrung und Klasse dagegen ausspielen kann, auch wenn die beiden ihre Sache in dieser Saison überwiegend ordentlich machen. Umso wichtiger wäre die Rückkehr von Jaire Alexander und bzw. oder zumindest von Eric Stokes.

Die Packers werden ihrerseits auf jeden Fall einige Punkte erzielen müssen, um dieses Spiel gewinnen zu können. Zu Oft in dieser Saison hat die Defense und Joe Barry gezeigt, dass sie keine Spiele gewinnen können.   

Tipp: 24:21 Packers

#GoPackGo

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