Week 16: Packers at Panthers – Glücklicher Sieg, dank schwacher Defense

Die Green Bay Packers gewannen das Weihnachtsspiel bei den Carolina Panthers, gerade zum Ende hin, äußerst glücklich mit 33 zu 30. Äußerst glücklich in diesem Sinne, weil den Panthers am Ende wenige Sekunden zum Ausgleich und zur Overtime fehlten. Die Packers Offense hingegen lieferte mit 369 Yards eine mehr als ordentliche Leistung. Gerade wenn man bedenkt, dass sowohl Christian Watson als auch Jayden Reed ausfielen.

Ein glücklicher Sieg, ja. Ein verdienter Sieg nein. Warum man das Spiel dann doch nicht verloren hat, keine wirkliche Ahnung, aber Victory Monday an Weihnachten nimmt man gerne mit.

Auf einen Blick

  • Offense hui – Defense pfui
  • Joe Barry und die Defense sorgen für das Breakout Game von Panthers Rookie Quarterback Bryce Young
  • Welcome Back Aaron Jones – über 100 Rushing Yards für den Rückkehrer
  • Ausfälle von Christian Watson, Jayden Reed und auch Dontayvion Wicks wurden sehr gut kompensiert
  • Die Packers haben in knappen Entscheidungen das Glück auf ihrer Seite

Der Spielverlauf

Die Panthers begannen mit ihrer Offense und mussten in ihrem ersten Drive direkt punten. Die Packers Offense antwortete dagegen perfekt. Runningback Aaron Jones und Rookie Tight End Tucker Kraft brachten ihre Offense quasi im Alleingang an die Goalline. Dort war es für Runningback AJ Dillon ein leichtes die ersten sieben Punkte zu erzielen. Die Packers hatten das Spiel früh unter Kontrolle und kamen gut uns ins Spiel.

Auf der Gegenseite hatte Bryce Young merklich Probleme. Die ersten beiden Drives der Panthers hatten kaum positive Plays. Viele Incompletions und Läufe für wenig oder kein Raumgewinn erwecken früh den Eindruck, dass die Packers Defense das Spiel unter Kontrolle hatte. Ein gutes Play in zwei Drives über Tight End Tommy Tremble war die Folge. Diese reichte aus um im zweiten Drive mit einem Field Goal die ersten Punkte aufs Scoreboard zu bringen.

Im nächsten Packers Drive überwiegten wieder Aaron Jones und Tucker Kraft, aber auch Wide Receiver Bo Melton konnte sich mit zwei Catches und 24 Yards in Szene setzen. Letztendlich sneakte Quarterback Jordan Love den Ball über die Goalline. Anders Carlson verpasste den anschließenden PAT aufgrund eines schwachen Snaps.

Panthers kommen ins Spiel

Im Laufe der ersten Hälfte kam die Panthers Offense immer mehr und mehr in Schwung. Das Laufspiel hatte die Packers Defense weiterhin gut unter Kontrolle, aber Bryce Young fand DJ Chark für 19 Yards und Adam Thielen für 17 Yards und bewegte den Ball durch die Luft erstmals an diesem Nachmittag gut. Ihmir Smith-Marsette sorgten dann für den ersten Touchdown der Panthers mit einem Laufspielzug für 20 Yards. Die Packers konnten anschließen nur mit einem Field Goal antworten.

Nun konnte sich auch die Defense der Packers das erste und vermutlich einzige Mal im Spiel in Szene setzten. Linebacker Isaiah McDuffie und Pass Rusher Lukas van Ness konnten Panthers Runningback Chuba Hubbard bei einem 4th Down Versuch stoppen und ein Turnover on Downs erzwingen. Dieses Momentum konnte Quarterback Jordan Love für den nächsten Drive mitnehmen. Bo Melton und Tucker Kraft hielten den Drive zusammen mit Aaron Jones mehrfach am Leben. Kurz vor der Redzone warf Love einen perfekten Ball auf Rookie Receiver Dontayvion Wicks zum vermeintlich beruhigenden 23 – 10 Pausenstand. Ein Play bei welchem Love das Play zunächst verlängerte und auch Wicks von seiner eigentlichen Route abwich – super Connection zwischen Wicks und Love. Wicks zog sich bei diesem Play jedoch leider eine Verletzung und verpasste den Rest des Spiels.

Schwächere zweite Halbzeit der Packers Offense

Zu Beginn der zweiten Hälfte war das Momentum aber direkt wieder weg. Die Packers bekamen den Ball zuerst und mussten nach drei Spielzügen das Feld wieder verlassen. Besser machten es die Panthers. In 14 Plays über fünf verschiedene Spieler und mit Hilfe einer Roughing the Passer Strafe konnte Runningback Chuba Hubbard ohne Probleme in die Endzone laufen. Der anschließende Extrapunktversuch misslang.

Im nächsten Drive der Packers konnte nun endlich Romeo Doubs auf sich aufmerksam machen. Erst fing Doubs einen tiefen Pass und buchsierte die Offense in die gegnerische Hälfte. Im Anschluss war es wiederum Runningback Aaron Jones, der daraus bereits einen Redzone Drive machte, ehe erneut Doubs den alten 14 Punkte Abstand wieder herstellte.

Nach zwei Punts waren es erneut die Panthers, die ihren Score hochtreiben konnten. Erneut war das Defensive Backfield der Packers eher ein Zuschauer aus der ersten Reihe, als ein Gegenspieler. Panthers Quarterback Bryce Young konnte seine Receiver gut einsetzen und überbrückte in guten viereinhalb Minuten das gesamte Feld zum Touchdown. Auch hier misslang der Extrapunktversuch von Kicker Pineiro.

Die Offense der Packers kam anschließend aber erneut nicht zu einem First Down und musste schnell wieder punten. Die Panthers Offense bzw. eher Quarterback Young nahm sein Momentum mit. Ein Pass auf Hubbard für acht Yards, einen Pass auf Chark für 20 Yards plus eine Unnecessary Rouchness Strafe gegen Rookie Safety Anthony Johnson Jr. und ein Pass auf Adam Thielen brachten, nach einer erfolgreichen Two-Point-Conversion, den Ausgleich für die Panthers. 30 – 30.

Die Packers mussten also tatsächlich noch mal etwas tun, in einem Spiel welches mit zwei Scores Vorsprung im vierten Quarter eigentlich entschieden zu sein schien. Und das taten sie auch. Über Aaron Jones ging nicht mehr viel zusammen. Die Runs der Offense waren zu ausrechenbar geworden. Aber Wide Receiver Romeo Doubs konnte sich gegen seinen Verteidiger durchsetzen und die Packers mit einem 36 Yard Catch in Field Goal Reichweite bringen. Der Catch war durchaus diskutapel. Die Panthers ließen den Catch überprüfen, aber der nach einer Review hieß es „Call stands“. Durch weitere Läufe konnten die Offense sich zwar nicht wirklich näher an die Endzone heranbringen, dafür aber die Uhr weiter runterspielen. Rookie Kicker Anders Carlson verwandelte aus 32 Yards bei noch 19 Sekunden auf der Uhr zur erneuten Führung.

Das muss doch reichen, oder? Ein schneller Pass auf DJ Chark für 22 Yards. Ein weiterer auf Thielen für erneut 22 Yards, brachten die Panthers tatsächlich in Field Goal Reichweite. Doch Young konnte den Ball exakt erst bei 0:00 spiken, sodass das Spiel zu Ende war und das Field Goal aus 49 Yards nicht mehr gekickt werden konnte. 33-30 Sieg für die Packers, deren Defense in der zweiten Hälfte wohl geistig in der Kabine geblieben ist.

Beakout Game von Bryce Young – Bestes Offensives Spiel der Panthers der Saison

Ein paar Stats zur Leistung der Packers Defense:

  • Panthers erzielen bisher über die Saison 14,7 Punkte pro Spiel – gegen die Packers 30
  • Die höchste Punktzahl der Panthers in dieser Saison
  • Die meisten Yards der Panthers in der Saison
  • Das beste Spiel nach Yards und Quarterbackrating für Rookie Bryce Young

Das alles sind Werte, die man sich vielleicht nach den letzten Wochen zwar ausmalen konnte, aber dennoch nicht wahr haben wollte. Erst recht nicht, wenn die beiden Starting Cornerbacks Jaire Alexander und Eric Stokes wieder mit an Bord sein. Sicherlich muss man auch festhalten, dass Safety Savage verletzungsbedingt nicht dabei war und Alexander nach einer langen Verletzungspause noch etwas Sand im Getriebe hat. Dennoch darf man einen Rookie Quarterback in einem eher schwachen Jahr, mit einer schwachen Offense, kein Breakout Game geben. Wären die beiden Sacks nicht gewesen, wäre das ein 400 Yard Spiel der Panthers Offense, der schlechtesten Offense der NFL geworden.

Respekt an die Panthers für diese Leistung und die folgende Frage wird noch mehr gefestigt:

Warum ist Joe Barry immer noch da?

Gute Frage, nächste Frage…

Es gibt langsam keinen rationalen Grund, warum Barry noch Defensive Coordinator ist. Die einzigen Gründe, die ich mir vorstellen könnte wären, dass eine Entlassung per sé keine Schemeänderung herbeiführen würde, da ein neues Scheme nicht in drei Trainingstagen erlernt werden könnte. Oder, dass Head Coach Matt LaFleur seinen Freund Joe Barry nicht komplett öffentlich unter dem Bus werfen möchte mit einer Entlassung während der laufenden Saion.

Beides sind für mich keine rationalen Gründe mehr. Die Leistung gegen die schlechteste Offense der NFL setzt erneut eine Kirsche auf die Torte obendrauf, die an sich schon zum größten Teil aus Kirschen besteht.

Geht noch mehr? Fängt Jefferson nächste Woche für 200 Yards? Wirft Nick Mullens für 500 Yards? Was passiert noch?

Alles in allem bleibt die Frage- Warum ist Joe Barry immer noch da?

Kein Watson, kein Reed, kein Problem

Die Packers mussten gegen die Panthers ohne ihre beiden Top Receiver Christian Watson und Rookie Jayden Reed auskommen. Manch einer hatte deswegen vielleicht die eine oder andere Sorgenfalte vor dem Spiel. Aber die Tiefe der Receivergruppe, Jordan Love und das Playcalling von LaFleur konnten dieses „Problem“ komplett ausmerzen. Sowohl Romeo Doubs, als auch Dontayvion Wicks und Tight End Tucker Kraft konnten die meisten Targets verzeichnen und dementsprechend auch Yards sammeln.

Einen Receiver hatte wohl vermutlich niemand so stark auf dem Zettel. Bo Melton, der aus dem Practise Squad für das Spiel hochgezogen wurde, bekam ganze sechs Targets. Daraus konnte Melton 44 Yards und mehrere neue 1st Downs für die Packers verzeichnen.

Ausblick

Man könnte argumentieren, dass die Playoff-Chancen noch leben. Man könnte sagen, dass die Offense herausragend gespielt hat und alles dafür in die Waagschale wirft, aber mit der Defense-Leistung hat man die Playoffs eigentlich nicht verdient.

Dennoch hat man, warum und wie auch immer gewonnen und die Chancen leben tatsächlich noch.

Selbstverständlich müssen die Packers dafür alles gewinnen und das ist vermutlich schon das größte Problem. Nächste Woche geht es nach Minnesota zu den Vikings. Dort hat der Quarterback Nick Mullens gegen die Lions mal eben für 411 Yards geworfen. Das größte Problem dürfte Top Receiver Justin Jefferson sein – wie will die Defense in ihrer aktuellen Verfassung einen Jefferson stoppen?

Für die Playoffs gibt es sehr viele Szenarien und sehr viele Tiebreaker, da jetzt näher drauf einzugehen würde hier den Rahmen sprengen. Erst müssen die Packers die eigenen Hausaufgaben machen, dann sehen wir vielleicht nächste Woche weiter.
Bis dahin, Merry Christmas und Victory Monday.

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