Review Week 3 – Am Ende macht’s der Kicker

In Woche 3 der Regular Season trafen die Green Bay Packers in San Francisco auf die 49ers. Das Headcoach-Matchup Matt LaFleur gegen seinen langjährigen Freund Kyle Shanahan war in den letzten Jahren immer ein besonderes mit hoher Brisanz. Das Spiel war über alle vier Quarter spannend und ein Walk Off-Field Goal führte zur Spielentscheidung.

1st Quarter

Zuletzt hatten die Packers immer den Ball in Halbzeit 1 abgegeben. Viele Fans wünschten sich das Gegenteil. Die Packers verloren zwar den Coin Toss, doch die 49ers gaben den Ball in der ersten Halbzeit ab. Die Packers wurden nach einem ordentlichen Drive durch eine Strafe gegen den erstmaligen Left Tackle-Starter Yosh Nijman gestoppt, der zu Anfang noch etwas Probleme hatte. Mason Crosby verwandelte ein 54 Yard-Field Goal zum 3:0. 

Noch in der eigenen Hälfte war Schluss für die 49ers. Chandon Sullivan verhinderte den Catch von Receiver Mohamed Sanu. Im darauffolgenden Drive konnten die Packers direkt etwas davonziehen. Ein tiefer Pass über 47 Yards von Aaron Rodgers zu Marquez Valdes-Scantling überbrückte das Feld in kurzer Zeit und so konnte nach 3 Minuten Spieltag ein Touchdown draufgelegt werden – Davante Adams fing einen kurzen Pass und lief in die Endzone – 10:0 Packers.

Im darauffolgenden Drive war für die 49ers sofort wieder Schluss – 4 & Out. Nach einem First Down per Pass Interference gegen 49ers-Cornerback Deommodore Lenoir war das Viertel beendet.

2nd Quarter

Es folgten Nijmans zwei schlechteste Plays im Spiel – eine abgelehnte Strafe (Valdes-Scantling konnte den Ball nur ohne Raumgewinn fangen) und ein zugelassener Sack beenden den Drive der Packers. Doch die Offense hatte nicht lange Pause. Tight End George Kittle gewann bei einer tiefen Route die Oberhand gegen Packers-Cornerback Eric Stokes, der jedoch von seinem Kollegen Hilfe bekam: Jaire Alexander hatte keinen Gegenspieler und fing so den langen Pass ab – Interception direkt im ersten Play des Drives. Green Bay startete daraufhin von der 32 Yard-Linie der 49ers und hatte es nicht weit. Man kam bis zur 1 Yard-Linie der 49ers, wo Runningback Aaron Jones gestoppt wurde. Rodgers‘ Pass auf Receiver Randall Cobb im vierten Versuch ging vorbei. Turnover on Downs direkt vor der Endzone.

Die 49ers hatten Mühe, aus ihrer eigenen Redzone herauszukommen. Das gelang erst nach 5 Plays, als Receiver Brandon Aiyuk den Rookie Stokes schlagen konnte. Ein geteilter Sack von Rookie-Defensive Tackle T.J. Slaton und Linebacker Jonathan Garvin brachte den 49ers einen langen zweiten Versuch in der eigenen Hälfte. Mit 16 Yards auf Kittle konnte man einen dritten Versuch für 1 Yard herbeiführen, doch Runningback Trey Sermons Lauf wurde ohne Raumgewinn gestoppt und die 49ers mussten den Ball wieder hergeben. In der Four Minute-Offense konnten die Packers einen längeren Drive zusammenstellen, den Aaron Jones schließlich zu einem Touchdown verwertete – 17:0 Packers.

Mit einer Minute auf der Uhr gibt es gefährlichere Teams als die 49ers, doch trotzdem hatte Green Bays Defense am Ende das Nachsehen. Nur zwei Sekunden waren übrig, alsQuarterback Jimmy Garoppolo den Ball nochmal in den Boden warf – eine Intentional Grounding-Strafe gab es jedoch nicht. So konnte Rookie-Quarterback Trey Lance bei einem Trickplay den Ball von einem Yard Entfernung in die Endzone laufen und vor der Halbzeit nochmal anschließen. 17:7.

3rd Quarter

Die 49ers bekamen in der zweiten Halbzeit den Ball. Auch wenn der Start ins Spiel dadurch unrund lief, war es im Nachhinein wohl keine schlechte Entscheidung, denn direkt im ersten Drive konnte man sich flüssig über das Feld bewegen und erneut einen Touchdown erzielen. Erstaunlicherweise gewann Aiyuk gegen den sonst so starken Jaire Alexander ein Eins-gegen-Eins in der Endzone. Ohne Packers-Ballbesitz kamen die 49ers auf 3 Punkte ran – 17:14.

Im Anschluss stockte dann die Packers-Offense etwas und die Fans mussten Sorge haben, dass das Spiel noch kippen könnte. 4 & Out der Packers. Doch die Defense zeigte eine gute Leistung und verhinderte ebenfalls ein neues First Down für die Gegner, sodass die Packers schnell wieder in Ballbesitz kamen. Die Packers brachten einen flüssigen Drive zustande. Mit dem Eintauchen in die Redzone der 49ers endete das Viertel.

4th Quarter

Von der gegnerischen 18 Yard-Linie war es nach drei Plays Valdes-Scantling, der in der Ecke der Endzone einen starken Wurf von Rodgers zum Touchdown fangen konnte. 24:14 für die Packers.

Der darauffolgende Drive begann stark für die Defense. Direkt aufeinanderfolgend sackte erst Linebacker Preston Smith den Quarterback, dann teilten sich die beiden Linebacker RashanGary und Oren Burks einen zweiten Sack. Beim dritten Versuch und 14 Yards zu gehen war es dann aber eine Pass Interference-Strafe gegen Rookie Stokes, die den 49ers den Drive rettete. Über einen fragwürdigen langen Catch von Sanu und viele kurze Plays bewegten sich die 49ers schließlich unaufhaltsam nach vorne. Sermon verwertete schließlich per Lauf zum Touchdown. Die 49ers kamen wieder auf 24:21 ran.

Die Packers-Offense hatte erneut Probleme und musste nach drei Incompletions von Aaron Rodgers das Feld sofort wieder verlassen. Über zwei doofe Strafen konnten die 49ers sich auf dem Feld halten, ehe ein Big Play von Defensive Tackle Kenny Clark den Drive beendete. Er kam zu Garoppolo durch und der fumblete noch ohne Kontakt aus Panik den Ball. Linebacker De’Vondre Campbell, der durchweg ein gutes Spiel zeigte, konnte den freien Ball aufsammeln und so die Führung der Packers erneut sichern. Doch die Offense war noch nicht wieder beisammen. Nur ein First Down konnte man erlaufen, ehe man wieder nach vier Versuchen vom Feld musste – dank des Ballgewinns in der Hälfte San Franciscos jedoch mit einem Field Goal, das die Führung auf ein 27:21 ausdehnte.

Mit 2:39min auf der Uhr bekamen die 49ers also den Ball zurück. Die Leistung der Packers-Defense war zunächst auch gut, doch im dritten Versuch konnte Tight End George Kittle den Ball fangen und erst nach 39 Yards zu Boden gebracht werden. Beflügelt von diesem Spielzug schafften es die 49ers erneut, das komplette Feld zu überbrücken. Am Ende fing Fullback Kyle Juszczyk den Ball und war vor der Endzone nicht zu stoppen. Touchdown 49ers zum 27:28 – das erste Mal an diesem Abend führte San Francisco.

Doch die 37 übrigen Sekunden auf der Uhr sind für Aaron Rodgers immer noch genug Zeit. Über zwei tiefe Pässe zu Adams konnte Rodgers 42 Yards Raumgewinn erzeugen und so nach Anhalten der Uhr eine Möglichkeit für Crosby schaffen, aus 51 Yards per Field Goal das Spiel zu gewinnen. Und das tat Crosby – er verwandelte für drei Punkte und die Packers gewinnen in einem Herzschlag-Finale mit 30:28 gegen ihren Angstgegner – und das sogar in San Francisco.

Fazit

Nach einem starken Start geriet die Offense etwas ins Stocken und gerade Rookie-Cornerback Eric Stokes musste in diesem Spiel viel Lehrgeld zahlen. Doch am Ende konnte die Packers-Offense im entscheidenden Moment nochmal aufdrehen und den Sieg mit abgelaufener Uhr eintüten. Ein Sieg, der komfortabler hätte ausfallen können – am Ende zählt aber nur, dass man Shanahans 49ers besiegt hat.

Spieler des Spiels

Einen klaren besten Spieler gab es eigentlich nicht und so wähle ich Kicker Mason Crosby, der mit zwei langen Field Goals (54 und 51 Yards) sechs wichtige Punkte zu Beginn und Ende des Spiels beitrug, um den Sieg mit nach Wisconsin zu holen. 

Nach anfänglichen Problemen wussten auch Yosh Nijman und die Offensive Line zu überzeugen – gegen eine derart starke Defensive Front kann man mit der Leistung zufrieden sein. Immerhin sind 4 von 5 Linemen der Packers diese Saison zum ersten Mal Starter. Während die Offense lange über das Kollektiv funktionierte war es am Ende doch wieder die Rodgers-Adams-Connection, die den Sieg sicherte. Adams ist mit 12 von 18 gefangenen Bällen für 132 Yards und einen Touchdown ebenfalls ein Kandidat auf den Spieler des Spiels.

Defensiv waren es vor allem Preston Smith und De’Vondre Campbell, die für viele gute Aktionen sorgten. Während die Offense über das Kollektiv begann und über individuelle Leistungen den Sieg sicherte, war es bei der Defense vor allem das kollektive Aufbäumen in der zweiten Hälfte, das die schwächere Offensiv-Leistung kompensieren konnte.

Autor: Nik Staiger (Twitter @Nik_Staiger)

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